DE4120829C2 - System zum Eindecken von Kegelrunddächern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein System zum Eindecken von Kegelrund­ dächern mit Dachziegeln in Mönch-Nonne-Deckung.

Beim Eindecken von Kegelrunddächern mit Dachziegeln tritt das Problem auf, daß von in sich geschlossener Reihe zu Reihe der Dachziegel ein Ausgleich für die durch die Dachneigung be­ dingten unterschiedlichen, abnehmenden Längen (Umfänge) der Reihen folgen muß, wenn eine ästhetisch ansprechende, gleich­ mäßige und dichte Eindeckung erfolgen soll. Dieser Ausgleich ist darüber hinaus von Dachneigung zu Dachneigung verschieden.

Dies hat dazu geführt, daß bekannte Eindeckungen von Kegel­ runddächern mit Dachziegeln in Mönch-Nonne-Deckung entweder kein gleichmäßiges Bild ergaben oder daß eine solche Ein­ deckung nur mit eigens und für jede Dachneigung handgefer­ tigten Ziegeln, insbesondere Unterziegeln bei Mönch-Nonne-Deckung, möglich war. Selbst bei handgefertigten Ziegeln traten dann auch noch Schwierigkeiten beim Übergang zwischen unterschiedlichen Ziegelzahlen aufeinanderfolgender Reihen auf (vgl. u. a. CATALOG DER LUDOWICI-FALZZIEGEL, S. 51).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System der ein­ gangs genannten Art zu schaffen, mit welchem Kegelrunddächer unterschiedlicher Dachneigung mit einer begrenzten Anzahl von unterschiedlichen, maschinell hergestellten Dachziegeln gleichmäßig und dicht eindeckbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Mit dem erfindungsgemäßen System wird es mit einer begrenzten Anzahl von vorzugsweise sechs unterschiedlichen Unterziegeln (Nonnen) und nur zwei unterschiedlichen Oberziegeln (Mönchen) erstmals möglich, Kegelrunddächer beliebiger Dachneigungen und Höhen gleichmäßig und dicht einzudecken. Infolge der be­ grenzten Anzahl der unterschiedlichen Ziegel können diese maschinell und rationell in größeren Stückzahlen hergestellt werden.

Vorteilhaft sind Halteklammern zum Halten der Oberziegel auf den Unterziegeln vorgesehen, die zum federnden Untergreifen der Unterziegel und zum federnden Erfassen der Oberziegel aus­ gebildet sind. Durch Verwendung dieser Halteklammern kann die Eindeckung eines Kegelrunddachs ohne Mörtel erfolgen.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 bis 6 sechs unterschiedliche Ausbildungen von Nonnen-Ziegeln in Draufsicht, im Quer­ schnitt A-A und in Fußansicht B-B,

Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel einer Halteklammer zum Halten eines Mönch-Ziegels auf zwei Nonnen-Ziegeln, und

Fig. 8a, 8b eine schematische Teildraufsicht auf ein Kegelrunddach mit einer Dachneigung von 35° sowie schematische Darstellungen der Abfolge von Nonnen-Ziegeln bei Dachneigungen von 35°, 40° und 45°.

In den Fig. 1, 3 und 5 sind drei als Nonnen-Ziegel ausgebildete Unterziegel I, III und V dargestellt, die einer ersten Gruppe angehören und jeweils gleiche Länge und etwa gleiche Gestalt ha­ ben, jedoch unterschiedlich breit sind. Diese erste Gruppe ist wiederum in drei Untergruppen unterteilt, wobei die schmalsten Unterziegel I eine erste Untergruppe, die mittelbreiten Un­ terziegel III eine zweite Untergruppe und die breitesten Un­ terziegel V die dritte Untergruppe bilden. Die Ziegel jeder Un­ tergruppe haben gleiche Form und Größe und können untereinander eingedeckt werden, wie dies z. B. in Fig. Bb für die Dachneigungen von 35°, 40° und 45° dargestellt ist.

Die in den Fig. 2 und 4 dargestellten ebenfalls als Nonnen-Ziegel ausgebildeten Unterziegel II und IV gehören einer zweiten Gruppe an, wobei die Unterziegel II und die Unterziegel IV je eine Untergruppe bilden. Die Ziegel der Untergruppen II und IV haben gleiche Länge und etwa gleiche Gestalt, jedoch eine unter­ schiedliche Breite. Die Form und die Abmessungen des Kopfteils der Unterziegel II entsprechen der Form und den Abmessungen des Fußteils eines schmalsten Unterziegels I der ersten Ziegelgruppe. Die Form und die Abmessungen des Fußteils dieses Unterziegels II entsprechen der Form und den Abmessungen des Kopfteils eines mit­ telbreiten Unterziegels III der ersten Gruppe. Entsprechendes gilt für die Unterziegel IV der zweiten Gruppe, deren Kopfteil dem Fußteil eines mittelbreiten Unterziegels III und deren Fuß­ teil dem Kopfteil eines breiten Unterzie­ gels V der ersten Gruppe angepaßt sind. Demzufolge dienen die Unterziegel II und IV der zweiten Gruppe zum Ausgleich der unterschiedlich breiten Unterziegel I, III und V der ersten Ziegelgruppe, wobei die Unterziegel II nur zwischen den Unterziegeln I und III und die Unterziegel IV nur zwi­ schen den Unterziegeln III und V verlegbar sind, wie dies in Fig. Ba und Bb gezeigt ist.

Der in Fig. 6 dargestellte Unterziegel VI vom Nonnen-Typ gehört zu einer dritten Ziegelgruppe, wobei alle Ziegel dieser Gruppe gleich ausgebildet sind. Der Kopfteil dieser breitesten Unterziegel VI ist hinsichtlich Form und Abmes­ sungen dem Fußteil des breiten Unterziegels V der ersten Gruppe angepaßt. Der Fußteil dieser Unterziegel VI der dritten Gruppe ist der Form und den Abmessungen von zwei nebeneinander verlegbaren Unterziegeln I der ersten Ziegel­ gruppe angepaßt. Dementsprechend werden diese Dachziegel nur im Anschluß an die Unterziegel V der ersten Gruppe ver­ legt und bilden den Beginn von zwei neuen Ziegelreihen von Unterziegeln I.

In den Fig. 1 bis 6 ist oberhalb der Querschnitt-Darstel­ lungen A-A jeweils ein Fußteil eines darüberliegenden Un­ terziegels strichpunktiert dargestellt, dessen jeweilige Unterkante in den Draufsicht-Darstellungen durch eine hori­ zontale Strichlinie angedeutet ist. In entsprechender Weise ist die Lage der oberen Endkante des Kopfteils des nach un­ ten anschließenden Unterziegels in den Draufsicht-Darstel­ lungen der Fig. 1 bis 6 durch eine horizontale Strichlinie angedeutet. Die römischen Ziffern neben diesen Strichlinien bezeichnen jeweils einen nach oben und unten anschließenden Unterziegel in der in Fig. 8a, 8b für eine Dachneigung von 45° dargestellten Verlegeart.

Zu dem erfindungsgemäßen System gehören noch eine Hauptgruppe und eine Nebengruppe von gewölbten Oberziegeln, die bei Ver­ wendung von Nonnen-Ziegeln als Unterziegel sog. Mönchs-Ziegel sind. Die Oberziegel 1 der Hauptgruppe sind gleich ausgebildet und dienen zur Überdeckung der sich ändernden Spalte zwischen benachbarten Unterziegeln bis zu einer vorgegebenen maximalen Spaltweite, wie dies in Fig. 7 schematisch dargestellt ist. Die Oberziegel 2 der Nebengruppe haben eine verkürzte kopfseitig geschlossene Form und werden mittig auf den Un­ terziegeln VI der dritten Ziegelgruppe verlegt, wie dies in Fig. 8a und 8b dargestellt ist.

In Fig. 8a ist ein oberer und in Fig. 8b ein unterer Teil eines Kegelrunddaches - oberhalb bzw. unterhalb der hori­ zontalen Strich-Punkt-Linie - dargestellt, dessen Dachneigung 35° beträgt. Aus der Reihen-Darstellung in den Fig. 8a und 8b für die 35°-, 40°- und 45°-Dachneigungen läßt sich entnehmen, daß die Anzahl der zwischen zwei Ausgleichs-Unterziegeln II und IV der zweiten Gruppe verlegten jeweils gleichen Unter­ ziegeln I, III bzw. V der ersten Gruppe von der Dachneigung und von der Höhe des Kegelrunddaches abhängig ist.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungs­ beispiel beschränkt. Eine Alternative bzw. Weiterbildung besteht z. B. darin, die Unterziegel und die Oberziegel we­ nigstens teilweise aus flachen Teilen und aus Wulstteilen von Preßfalzziegeln auszubilden, wobei die flachen Teile die Un­ terziegel und die Wulstteile die Oberziegel bilden.

Claims (2)

1. System zum Eindecken von Kegelrunddächern mit Dachzie­ geln in Mönch-Nonne-Deckung, gekennzeichnet durch

• - eine erste Gruppe von Nonnen-Ziegeln (I; III; V), be­ stehend aus mehreren Untergruppen von unterschiedlich breiten Nonnen-Ziegeln (I; III; V), wobei die Nonnen-Ziegel jeder Untergruppe gleich ausgebildet und un­ tereinander aufeinanderfolgend verlegbar sind,
• - eine zweite Gruppe von Nonnen-Ziegeln (II; IV), be­ stehend aus mehreren Untergruppen von unterschiedlich breiten Nonnen-Ziegeln, wobei die Kopfseite eines Nonnen-Ziegels (II; IV) einer dieser Untergruppen der Fußseite eines Nonnen-Ziegels (I; III; V) einer Un­ tergruppe der ersten Gruppe und die Fußseite dieses Nonnen-Ziegels (II; IV) der Kopfseite eines Nonnen-Ziegels (III; V) der nächstfolgenden Untergruppe der ersten Gruppe angepaßt ist,
• - eine dritte Gruppe von breiteren Nonnen-Ziegeln (VI), deren Kopfseite der Fußseite des breitesten Nonnen-Ziegels (V) der ersten Gruppe und dessen Fußseite den Kopfseiten von zwei nebeneinanderliegenden Nonnen-Ziegeln (I) der schmalsten Untergruppe der ersten Ziegelgruppe angepaßt sind,
• - eine Hauptgruppe von gleich ausgebildeten Mönchs-Ziegeln, die den sich ändernden Spalt zwischen benach­ barten Nonnen-Ziegeln bis zu einer vorgegebenen maxi­ malen Spaltweite überdecken, und
• - eine Nebengruppe von verkürzten endseitig geschlossenen Mönchs-Ziegeln, die auf den Nonnen-Ziegeln (VI) der dritten Gruppe mittig verlegbar sind.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Halteklammern (3) zum federnden Untergreifen der Unterziegel und zum federnden Erfassen der Oberziegel (1, 2) vorgesehen sind.