DE4120447B4 - Entlüftungsvorrichtung für eine hydraulische Anlage - Google Patents

Entlüftungsvorrichtung für eine hydraulische Anlage Download PDF

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Abstract

Entlüftungsvorrichtung für eine hydraulische Anlage mit mindestens einem durch Druckbeaufschlagung verstellbaren Organ, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsvorrichtung von einem Druckbegrenzungsventil (9, 10) gebildet wird, das eingangsseitig an einen Stellraum (12, 13) des verstellbaren Organs oder an eine zu dem Stellraum führende Leitung angeschlossen ist, wobei an dem Druckbegrenzungsventil (9, 10) ein Öffnungsdruck eingestellt ist, der dem für ein vollständiges Verstellen des verstellbaren Organs erforderlichen hydraulischen Druck entspricht, wobei das verstellbare Organ als Wegeventil ausgebildet ist und das Druckbegrenzungsventil (9, 10) in das Wegeventil integriert ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Entlüftungsvorrichtung für eine hydraulische Anlage mit mindestens einem durch Druckbeaufschlagung verstellbaren Organ. Es ist bekannt, zum Entlüften von hydraulischen Anlagen an der höchsten Stelle des Systems eine Entlüftungsvorrichtung vorzusehen, die zur Umgebung hin geöffnet werden kann. Beispielsweise wird zu diesem Zweck eine Druckmedium führende Leitung steigend verlegt und an der höchsten Stelle mit einer mittels Verschraubung verschließbaren Entlüftungsbohrung versehen. Es ist auch bereits bekannt, ein hydraulisches Stellorgan zu entlüften, indem eine im Stellraum des hydraulischen Stellorgans vorhandene Entlüftungsschraube geöffnet wird und Druckmedium so lange in den Stellraum gedrückt wird, bis die in dem Stellraum vorhandene Luft vollständig verdrängt ist und durch die Entlüftungsöffnung ausschließlich Druckmedium austritt. Es liegt auf der Hand, daß die Entlüftung einer hydraulischen Anlage, die mehrere solche Stellorgane aufweist, durch die vielen manuellen Verrichtungen beim Entlüften sehr umständlich und zeitraubend ist.
  • Die DE 32 33 551 C2 beschreibt eine Vorrichtung zur Erfassung des Gasanteils in einem unter Druck stehenden Flüssigkeitssystem. Zur Gasabscheidung ist gemäß 3 der DE 32 33 551 C2 eine vom gashaltigen Druckmittel durchströmte Reihenschaltung von zwei zur Niederdruckseite des Systems geführten Drosseln S vorgesehen, wobei mittels eines Druckreglers der Druckabfall an der ersten Drossel konstant gehalten wird. Parallel zu den beiden Drosseln ist ein zum Behälter öffnendes Überdruckventil angeordnet, das bei steigendem Gasanteil im Druckmittel und somit bei steigendem Druckabfall an den Drosseln in die Öffnungsstellung beaufschlagt wird, um ein Abströmen des gashaltigen Druckmittels zum Behälter zu ermöglichen, wenn von dem Druckregler ein Druck erzeugt wird, der den Ansprechdruck des Überdruckventils übersteigt.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entlüftungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einfacher Handhabung ein schnelles Entlüften einer hydraulischen Anlage ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Entlüftungsvorrichtung für eine hydraulische Anlage mit mindestens einem durch Druckbeaufschlagung verstellbaren Organ von einem Druckbegrenzungsventil gebildet wird, das eingangsseitig an einem Stellraum des verstellbaren Organs oder an eine zu dem Stellraum führende Leitung angeschlossen ist, wobei an dem Druckbegrenzungsventil ein Öffnungsdruck eingestellt ist, der dem für ein vollständiges Verstellen des verstellbaren Organs erforderlichen hydraulischen Druck entspricht, wobei das verstellbare Organ als Wegeventil ausgebildet ist und das Druckbegrenzungsventil in das Wegeventil integriert ist. Sobald das auf das verstellbare Organ einwirkende Druckmedium ein Druckniveau erreicht hat, das einer vollständigen Verstellung bis zum Anschlag entspricht, öffnet das Druckbegrenzungsventil und Druckmedium fließt ab. Dabei wird Luft, die sich im Stellraum befindet, mitgenommen. Auf diese Weise wird eine stetige Entlüftung der hydraulischen Anlage geschaffen, die bei jeder vollständigen Verstellung des verstellbaren Organs erfolgt. Die bei hydraulischen Anlagen des Standes der Technik erforderliche zeitraubende manuelle Entlüftung bei Inbetriebnahme der Anlage kann somit entfallen. Darüber hinaus funktioniert die erfindungsgemäße Entlüftungsvorrichtung unabhängig von der höhenmäßigen Anordnung innerhalb der hydraulischen Anlage. Durch die Integration des Druckbegrenzungsventil in das als Wegeventil ausgebildete verstellbare Organ wird bei der Montage, der hydraulischen Analge zusätzlicher Aufwand vermieden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das verstellbare Organ als gegen Federkraft längsbeweglicher Schieber eines Wegeventils ausgebildet ist, an dem mindestens ein mit Steuerdruck beaufschlagbarer Steuerdruckraum vorgesehen ist, zu dem eine Steuerdruckleitung führt, wobei an die Steuerdruckleitung oder den Steuerdruckraum ein die Entlüftungsvorrichtung bildendes Druckbegrenzungsventil angeschlossen ist, das auf einen Öffnungsdruck eingestellt ist, der dem für einen vollständigen Hub des Schiebers des Wegeventils erforderlichen Steuerdruck entspricht. Bei jedem voII durchgeschalteten Hub des in der Regel als Kolben ausgebildeten Schiebers wird der angesteuerte Steuerdruckraum des Wegeventils automatisch entlüftet. Dadurch wird sichergestellt, dass einem bestimmten Steuerdruck stets der hierfür vorgesehene Verstellweg des Schiebers entspricht.
  • Die Anwendung der erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtung auf eine Baggersteuerung erweist sich als außerordentlich günstig. Bei einer Baggersteuerung ist eine Vielzahl von Wegeventilen vorgesehen, die zudem jeweils mindestens zwei Steuerdruckräume aufweisen, weil der Schieber beidseitig beaufschlagbar ist. Bei Baggersteuerungen des Standes der Technik müssen daher eine Vielzahl von Entlüftungsvorgängen durchgeführt werden. Dies wird durch die Verwendung von erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtungen in den Steuerdruckräumen oder den dort mündenden Steuerdruckleitungen der Wegeventile einer Baggersteuerung vermieden.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
  • Dabei zeigt:
  • 1 ein Schaltbild zu einem Wegeventil mit der erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtung
  • 2 einen Schnitt durch ein Wegeventil.
  • 1 zeigt ein Wegeventil, wie es zur Steuerung beispielsweise eines doppelt wirkenden Hydrozylinders vorgesehen ist und in einer bedarfstromgeregelten Baggersteuerung verwendet wird. Mit A und B sind die Verbraucheranschlüsse gekennzeichnet. An dem Anschluß P ist die Förderleitung einer bedarfsstromgeregelten Pumpe angeschlossen. Die beiden LS-(Load Sensing)-Anschlüsse führen zum Bedarfsstromregler der Pumpe. Mit X und Y sind die Anschlüsse für die beiden Steuerdruckräume des Wegeventils bezeichnet, wobei für jeden Steuerdruckraum jeweils zwei Anschlüsse vorgesehen sind, die mit einer gemeinsamen Steuerdruckleitung 3 bzw. 4 in Verbindung stehen und die sich dadurch unterscheiden, daß jeweils einem Anschluß ein Drosselrückschlagventil 1 bzw. 2 nachgeschaltet ist. An dem Wegeventil sind darüber hinaus zwei Tankanschlüsse T vorgesehen, die über Zweigleitungen 5, 6 mit darin angeordneten Rückschlagventilen 7, 8 mit den Verbraucheranschlüssen A, B in Verbindung stehen. Das solcher Art aufgebaute Wegeventil stellt bekannten Stand der Technik dar.
  • Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß an die Steuerdruckleitungen 3, 4 Druckbegrenzungsventile 9, 10 eingangsseitig angeschlossen sind, die die Funktion von Entlüftungsvorrichtungen übernehmen. Die Druckbegrenzungsventile 9, 10 sind ausgangsseitig mit zu den Tankanschlüssen T führenden Zweigleitungen 5, 6 verbunden. Der Öffnungsdruck der Druckbegrenzungsventile 9, 10 ist so eingestellt, daß bei einem Steuerdruck, der der größtmöglichen Öffnung des Wegeventils entspricht, das Druckbegrenzungsventil 9 oder 10 der jeweils angesteuerten Seite des Wegeventils öffnet und Druckmedium in den Tank abfließt, wobei gleichzeitig Luft aus der Steuerdruckleitung 3, 4 bzw. den zugehörigen Steuerdruckräumen entweicht.
  • In 2 ist ein Schnitt durch ein Wegeventil gezeigt. Die bereits in 1 erläuterten Bezugszeichen sind auch hier verwendet. Die zu den Anschlüssen X, Y und LS gehörigen Anschlußöffnungen im Wegeventil sind in einer anderen, als der gezeigten Schnittebene angeordnet. Die hierfür vorgesehenen Bezugszeichen (eingeklammert) weisen auf die Kammern und Kanäle des Wegeventils hin, die mit den betreffenden Anschlußöffnungen in Verbindung stehen. Im Wegeventil ist ein kolbenförmiger Schieber 11 längsbeweglich angeordnet, an dessen Stirnseiten Steuerdruckräume 12 und 13 gebildet sind, die mit Steuerdruck aus den Anschlüssen X und Y beaufschlagbar sind. In den Steuerdruckräumen sind Federn 14, 15 vorgesehen, gegen deren Kraft der Schieber 11 durch Steuerdruckbeaufschlagung zu bewegen ist. Dabei kann sowohl eine wechselweise Beaufschlagung vorgesehen sein, als auch eine Beaufschlagung durch eine Steuerdruckdifferenz. Die Steuerdruckräume 12, 13 sind über Kanäle 5, 6, die den Zweigleitungen 5, 6 in 1 entsprechen, an zu den Tankanschlüssen führende Kanäle angeschlossen. In den Kanälen 5, 6 ist jeweils das Druckbegrenzungsventil 9 bzw. 10 angeordnet. Das Druckbegrenzungsventil 10 ist darüber hinaus in der rechten oberen Ecke von 2 vergrößert dargestellt. Es handelt sich dabei um ein Kugelventil, bestehend aus einer gegen eine Feder 16 angestellten Kugel 17, die zum Verschluß einer Bohrung 18 vorgesehen ist. Das patronenförmige Druckbegrenzungsventil 10 ist mit einem Außengewinde zum Einschrauben in das Gehäuse des Wegeventils vorgesehen. Wird im Steuerdruckraum 13 ein Steuerdruckniveau erreicht, bei dem der Schieber 11 seinen vollen Hub erreicht hat und demzufolge an einem in dem Steuerdruckraum 12 angeordneten Anschlag anliegt, so öffnet das Druckbegrenzungsventil 10 und Druckmedium strömt aus dem Steuerdruckraum 13 durch den Kanal 6 zum Tank unter gleichzeitiger Entlüftung des Steuerdruckraums 13. Es ist somit für eine stetige Entlüftung während des Betriebes gesorgt, wobei die Lage der mit erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtungen versehenen Wegeventile innerhalb einer hydrostatischen Anlage beliebig ist. Die Kosten für die Entlüftung bei der Erst-Inbetriebnahme der hydraulischen Anlage entfallen.

Claims (3)

  1. Entlüftungsvorrichtung für eine hydraulische Anlage mit mindestens einem durch Druckbeaufschlagung verstellbaren Organ, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsvorrichtung von einem Druckbegrenzungsventil (9, 10) gebildet wird, das eingangsseitig an einen Stellraum (12, 13) des verstellbaren Organs oder an eine zu dem Stellraum führende Leitung angeschlossen ist, wobei an dem Druckbegrenzungsventil (9, 10) ein Öffnungsdruck eingestellt ist, der dem für ein vollständiges Verstellen des verstellbaren Organs erforderlichen hydraulischen Druck entspricht, wobei das verstellbare Organ als Wegeventil ausgebildet ist und das Druckbegrenzungsventil (9, 10) in das Wegeventil integriert ist.
  2. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das verstellbare Organ als gegen Federkraft längsbeweglicher Schieber (11) eines Wegeventils ausgebildet ist, an dem mindestens ein mit Steuerdruck beaufschlagbarer Steuerdruckraum (12, 13) vorgesehen ist, zu dem eine Steuerdruckleitung (3, 4) führt, wobei an die Steuerdruckleitung (3, 4) oder den Steuerdruckraum (12, 13) ein die Entlüftungsvorrichtung bildendes Druckbegrenzungsventil (9, 10) angeschlossen ist, das auf einen Öffnungsdruck eingestellt ist, der dem für einen vollständigen Hub des Schiebers (11) des Wegeventils erforderlichen Steuerdruck entspricht.
  3. Anwendung einer Entlüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2 auf eine Baggersteuerung.
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