DE4119725C2 - Vorrichtung zur Bestrahlung von Wasser im Freispiegelabfluß mit UV-Licht - Google Patents
Vorrichtung zur Bestrahlung von Wasser im Freispiegelabfluß mit UV-LichtInfo
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- C02F2201/3227—Units with two or more lamps
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestrahlung von
Wasser nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hierzu wird der Abflußquerschnitt des Gerinnes mit einem mög
lichst gleichförmigen Gitter von UV-Lichtquellen abgedeckt, um
sicherzustellen, daß jedes Wasserelement möglichst mit der
gleichen UV-Dosis bestrahlt wird. Dies wird nämlich am besten
dadurch erreicht, daß der Abflußquerschnitt möglichst gleich
mäßig mit UV-Licht ausgeleuchtet wird und die Fließgeschwindig
keit in der Bestrahlungszone ebenfalls möglichst gleichmäßig
ist.
Da Abwasser in der Regel UV-Licht stark absorbiert, ist eine
gleichmäßige Ausleuchtung des Abflußquerschnitts meist nur un
vollkommen zu erzielen. Die unvermeidlichen Schwankungen der
Bestrahlungsstärke sind durch eine möglichst weitgehende Durch
mischung des Wassers in der Bestrahlungszone auszugleichen.
Aus der DE-22 13 658 A1 ist eine senkrechte Anordnung von
UV-Lichtquellen bekannt, die von Schutzrohren umgeben und von
Wasser umspült sind, wobei mehrere UV-Lichtquellen hintereinan
der angeordnet sind. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil,
daß sich in Bodennähe eine schlecht ausgeleuchtete Zone befin
det, außerdem ist bei wechselndem Wasserdurchsatz mit Schwan
kungen des Wasserspiegels zu rechnen, durch die die Bildung von
Ablagerungen auf den Schutzrohren begünstigt wird. Zudem weist
eine vertikale Anordnung der Lichtquellen einen hohen hydrau
lischen Widerstand auf, die vertikale Durchmischung findet in
zu geringem Maße statt.
In der DE-37 40 005 A1 ist vorgeschlagen, die Durchmischung da
durch zu verbessern, daß den UV-Lichtquellen in Strömungsrich
tung eine Einrichtung zur Erzeugung einer Turbulenz vorgeschal
tet ist. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß sie einen
hohen technischen Aufwand benötigt, zudem sind die Probleme des
schwankenden Wasserstandes damit nicht ausgeräumt, es sei denn,
es wird auch noch eine nachgestellte verstellbare Einrichtung
zur Erzeugung eines gleichmäßigen Wasserstandes montiert, wie
vorgeschlagen. Dadurch erhöht sich jedoch der Bauaufwand noch
einmal beträchtlich.
Aus der US 4 849 115 A ist bekannt, die Steuerung und Kontrolle
der in einzelnen Kammern befindlichen UV-Lichtquellen so auszu
bilden, daß diese einzeln ausgewechselt werden können, ohne da
bei das gesamte System abschalten zu müssen. Eine Verbesserung
der Durchmischung des zu bestrahlenden Wassers ergibt sich
hieraus nicht.
Ebenso sind waagerechte Anordnungen der UV-Lichtquellen be
kannt, die die Vorteile haben, daß die Belagsbildung durch
Trockenfallen der Schutzrohre verringert ist, zudem ist der hy
draulische Widerstand niedriger. Nachteilig ist hingegen, daß
die elektrischen Anschlüsse der Lichtquellen unter Wasser be
findlich sind und weder vertikal noch horizontal der Wasser
strom gut durchmischt wird. Außerdem lassen sich nicht einzelne
Module auswechseln, ohne das Gesamtsystem außer Kraft zu set
zen.
Sowohl bei der senkrechten wie auch bei der waagerechten Anord
nung von UV-Lichtquellen muß der Wasserstand in der Bestrah
lungszone auch bei schwankendem Ablauf weitgehend konstant ge
halten werden, um in der waagerechten Anordnung ein überströmen
der Bestrahlungszone und in der senkrechten Anordnung verstärkte
Belagsbildung am Quarzrohr durch Trockenfallen zu vermeiden.
Dies erfordert aufwendige Kontroll- und Steuerungseinrichtungen
für den Wasserspiegel.
Schwererwiegend ist aber die Frage der Kosten von Ersatzlampen.
Da zur Desinfektion von Klärwerksabläufen, Kühltürmen etc. in
einer Anlage in der Regel Hunderte von UV-Lampen eingesetzt
werden, kommt diesem Kostenfaktor eine besondere Bedeutung bei
UV-Lichtquellen im Leuchtstofflampenformat, also der Länge von
ca. 1200 bis 1500 mm kosten heute bei einer Leistung von ca. 30
Watt UV-C je nach Menge und Hersteller zwischen DM 100,00 und
DM 200,00 pro Stück.
Quarzlampen ähnlicher Leistung mit nur ca. 500 mm Länge kosten
dagegen je nach Hersteller, Händler und Stückzahl zwischen
DM 300,00 und DM 600,00 pro Stück.
Nach heutigem Stand der Technik kann der erhebliche Betriebsko
stenvorteil durch Verwendung von UV-Lichtquellen im Leucht
stofflampenformat nur durch entweder eine waagerechte Anordnung
mit Elektroanschlüssen unter Wasser oder eine senkrechte Anord
nung, verbunden mit erheblichen Baumaßnahmen zur Erstellung ei
ner Bestrahlungskammer hinreichender Tiefe und Schaffung eines
hinreichenden Rückstaus genutzt werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur
Bestrahlung von Wasser im Freispiegelabfluß in einem Gerinne so
auszubilden, daß sie weitgehend unabhängig vom Wasserstand ihre
Bestrahlungseigenschaften erhält, gleichzeitig eine gute Durch
mischung des Wassers ermöglicht und keine zusätzlichen bau
lichen Maßnahmen zu Verwirbelung des Wassers oder Konstanthal
tung des Wasserstandes benötigt und den Einsatz von
UV-Lichtquellen im Leuchtstofflampenformat gestattet.
Die Erfindung löst dieses Problem mit den Merkmalen des Anspru
ches 1. Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen
wird auf die Ansprüche 2 bis 6 verwiesen.
Mit der vorliegenden Erfindung werden die Vorteile sowohl der
vertikalen wie der horizontalen Strahleranordnung weitgehend
gewahrt und die Nachteile vermieden. Zusätzlich wird ein einfa
ches Verfahren der Anpassung an schwankende Wasserstände ange
geben, durch das aufwendige Kontroll- und Regelungseinrich
tungen eingespart werden können.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der Zeich
nung sowie der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbei
spiels des Gegenstandes der Erfindung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Vorderan- bzw. Draufsicht eines
UV-Lichtquellen-Moduls,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vor
richtung bzw. den die Lichtquellen stützenden
Rahmen in Vorderansicht.
Die verschiedenen Module sind gemäß Fig. 1 in einem schwimm
fähigen, in Nähe des Gerinnebodens befestigten Rahmen gemäß
Fig. 2 gelagert. Fig. 1 stellt ein einzelnes Modul dar mit
UV-Lampen 1 in einseitig geschlossenen Quarzrohren 2 mit Edel
stahlkopf 3, elektrischem Anschluß 4, gelagert im Bodenblech 5
der Halterung 6, mit der Abdeckung 7 zum Sichtschutz vor
UV-Licht. Dieses Modul, das als Ganzes zu Wartungszwecken ent
nommen werden kann, ist in einem Rahmen gemäß Fig. 2 gelagert.
Dieser Rahmen besteht aus zwei Winkeleisen 8, die in Bodennähe
an der Gerinnewandung fest montiert sind, zwei Flacheisen 9,
verbunden mit zwei Schwimmern 10, zwischen denen für jedes Mo
dul ein Paar von seitlichen Winkeleisen 11 drehbar gelagert
ist. Diese seitlichen Winkeleisen 11 dienen als Schienen zur
Aufnahme des Rahmens 6 der Module, die unter dem Einfluß ihrer
Schwere mit dem Bodenblech 5 auf dem Gerinneboden aufliegen.
Der Rahmen, an dem die Schutzrohre 2 gehaltert sind, ist insge
samt schwenkbeweglich in Bodennähe der Gerinnewandung befe
stigt.
Durch die Rahmenseiten, die parallel zur Fließrichtung des Was
sers ausgerichtet sind, und die Ausleger bildet sich in der
Seitenansicht ein Teilschwenkparallelogramm.
Die Positionierung der Module zueinander und die Anpassung an
vorgegebene Gerinneprofile kann durch hier nicht wiedergegebene
Abstandsbolzen und Leitbleche leicht vorgenommen werden.
Die Anpassung an schwankenden Wasserstand erfolgt durch automa
tische Änderung der Neigungswinkel der Module um einen Aus
gangswert von typischerweise 30°. Da hierbei weder die Bestrah
lungszone überströmt wird noch Teile der Schutzrohre trocken
fallen, kann auf aufwendige Kontrollbauwerke verzichtet werden
und statt dessen der Wasserstand durch ein einfaches überström
tes Wehr 12 eingestellt werden.
Durch die Erfindung wird es erstmalig ermöglicht, in einer ein
fachen, für den Betrieb im Klärwerk tauglichen Konstruktion
eine UV-Lichtbestrahlung im offenen Gerinne auch bei Schwan
kungen des Wasserstandes um mehrere Dezimeter durchzuführen,
die sich auf einfache Weise selbsttätig an den Wasserstand an
paßt, ohne daß die Bestrahlungszone überströmt wird oder Teile
der Schutzrohre trockenfallen.
Weiterhin wird durch den Schrägsitz der Schutzrohre eine gute
Durchmischung des Wassers in der Bestrahlungszone sowohl in ho
rizontaler als auch in vertikaler Richtung erreicht.
Im einzelnen werden die folgenden Vorteile realisiert:
- - Einsatz von kostengünstigen UV-Lampen im Leuchtstofflampen format
- - Verzicht auf aufwendige Wasserstandsregelung
- - gute Durchmischung des Wassers in der Bestrahlungszone so wohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Bestrahlung von Wasser im Freispie
gelabfluß in einem Gerinne, insbesondere einem Gerinne mit
rechteckigem Querschnitt, mit UV-Licht durch ein oder meh
rere UV-Lichtquellen (1), die jeweils einzeln oder in
Gruppen in einem oder mehreren, vom zu bestrahlenden Was
ser umspülten und in geeigneten Halterungen montierten
Schutzrohren (2) aus UV-durchlässigem Werkstoff in der
Weise angeordnet sind, daß durch ein Ende eines jeden
Schutzrohres (2) die elektrischen Anschlüsse (4) geführt
sind und dieses oberhalb der Wasseroberfläche gelagert und
das andere Ende eines jeden Schutzrohres (2) verschlossen
und unterhalb der Wasseroberfläche gelagert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzrohre (2) mit in Fließrich
tung des Wassers schräg ansteigender Ausrichtung mit ihren
der Wasseroberfläche abgewandten Endbereichen schwenkbar
in der Nähe des Gerinnebodens festlegbar und an den dem
Gerinneboden abgewandten Enden der Schutzrohre (2) durch
Schwimmer (10) oberhalb der Wasseroberfläche gehalten wer
den, wobei eine Anpassung an schwankende Wasserstände
durch Änderung des Neigungswinkels der Schutzrohre (2)
selbsttätig erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzrohre (2) mit Halterungen (6) an einem Rah
men gehaltert sind, der schwenkbar in Bodennähe der Gerin
newandung befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rahmenseiten an ihrem der Wasseroberfläche zuge
wandten Ende zur Fließrichtung des Wassers jeweils einen
parallel ausgerichteten Ausleger haben, die Schwimmer (10)
tragen und von der Seite gesehen mit den Auslegern ein
Teilschwenkparallelogramm ausbilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rahmen zwei in Bodennähe des Gerinnes
fest montierte Winkeleisen (8), zwei mit jeweils zwei
Schwimmern (10) versehene Flacheisen (9) und jeweils
schwenkbeweglich mit diesen verbindbare Winkeleisen (11)
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkeleisen (11) Schienen zur Aufnahme der Halte
rungen (6) der Schutzrohre (2) ausbilden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzrohre (2) oder ihre Halte
rungen (6) unter ihrem Eigengewicht oder unter zusätz
lichen Gewichten am Gerinneboden lose aufliegen.
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