DE4119632C2 - Schaltung zur Kompensation des Frequenzgangabfalles eines Signals - Google Patents
Schaltung zur Kompensation des Frequenzgangabfalles eines SignalsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Schaltung zur Kompensation des
Frequenzgangabfalls eines über A/D- und D/A-Wandler geführten
Signals gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bekanntlich werden seit einiger Zeit Bild- oder Videosignale
zunehmend digital verarbeitet. Aus diesem Grunde werden die von
einem Bildsignalgeber erzeugten Signale mittels eines
A/D-Wandlers digitalisiert, danach digital verarbeitet und/oder
gespeichert und anschließend über einen D/A-Wandler wieder in
ein analoges Signal rückgewandelt. Bei der Digitalisierung
sowie bei der Analogisierung entstehen jedoch Signalstörungen,
wie Alias-Komponenten durch Verletzung des Nyquist-Theorems,
Interferenzen durch Seitenbänder bei Vielfachen der
Wandlerfrequenz usw. Zur Unterdrückung dieser Störungen werden
vor dem A/D-Wandler sowie nach dem D/A-Wandler Tiefpaßfilter
vorgesehen. Die Vorfilter haben im wesentlichen die Aufgabe,
Alias-Komponenten zu entfernen, während die Nachfilter
Interferenzen unterdrücken sollen. Beide Filter könnten im
Idealfalle völlig gleich aufgebaut sein. Praktisch erzeugt aber
die einem Abtast- und Haltevorgang entsprechende, am
D/A-Wandler entstehende Pulsamplitudenmodulation eine die
Dämpfungsverzerrung darstellende Hüllkurve gemäß der
mathematischen Funktion sin(x)/x (im weiteren - nach
Küpfmüller - si(x) genannt, s. dazu z. B. Hölzler, Holzwarth
"Pulstechnik", Band 1, insbesondere Seite 270).
Zur Entzerrung gemäß der mathematischen Funktion 1/si(x) ist es
bereits bekannt (s. V. Emmerson "Mit Filtern elektronische
Daten verbessern" in der Zeitschrift Elektronik Industrie,
Ausgabe April 1989), hinter dem D/A-Wandler eine
Schaltung zur 1/si(x)-Entzerrung vorzusehen. Diese Schaltung
kann entweder separat neben oder integriert im Nachfilter
eingesetzt werden.
Diese 1/si(x)-Entzerrerschaltung liefert optimale Ergebnisse
bei festen Taktfrequenzen für den A/D- und D/A-Wandler. Wird
jedoch der D/A-Wandler mit einer variablen Taktfrequenz
betrieben, dann entstehen durch Frequenzverschiebungen im
Ausgangssignal wiederum Verzerrungen, da sich sowohl das
Signalspektrum als auch der Frequenzgangabfall gemäß der
si(x)-Funktion proportional zur Taktfrequenz des D/A-Wandlers
verschiebt. So wird beispielsweise bei einer gegenüber der
Taktfrequenz des A/D-Wandlers höheren Taktfrequenz des
D/A-Wandlers der Frequenzbereich des D/A-Wandlerausgangssignals
gedehnt, und bei einer nachfolgenden 1/si(x)-Entzerrung würde
eine Anhebung der höheren Frequenzen erfolgen. Umgekehrt werden
die Signalfrequenzen des D/A-Wandlers verkleinert, wenn die
Taktfrequenz des D/A-Wandlers gegenüber derjenigen des
A/D-Wandlers verringert wird. Eine nachfolgende
1/si(x)-Entzerrung würde in diesem Falle einen lediglich etwas
flacheren Abfall der höheren Frequenzen, aber ebenfalls keinen
geraden Frequenzgang bewirken.
Weiterhin beschreibt das Dokument DE 39 30 085 C2 einen am Ausgang des D/A-
Wandlers zugeschalteten Tiefpassfilter, der zur Behebung der durch den D/A-Wandler
verursachten Störungen dient. Der Frequenzgang des Tiefpassfilters wird durch die sin(x)/x
-Funktion beschrieben, ebenso wird die Frequenz des Abtastsignals in die
Dimensionierung des Tiefpassfilters einbezogen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Schaltung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, welche
für alle Taktfrequenzen des D/A-Wandlers ein korrekt entzerrtes
Ausgangssignal gewährleistet. Diese Aufgabe wird durch das im
Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebene Merkmal gelöst.
Die erfindungsgemäße Schaltung mit dem kennzeichnenden Merkmal
des Patentanspruchs 1 hat den Vorteil, daß ohne Mehraufwand
eine optimale 1/si(x)-Entzerrung für praktisch sämtliche
Taktfrequenzen des D/A-Wandlers erreicht wird.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Patentanspruch 1 angegebenen Schaltung möglich. Besonders
vorteilhaft ist, daß die erfindungsgemäße Schaltung im
Korrektursignalzweig einer Schaltung zur multiplikativen
Störsignalkompensation eines von einem Halbleiter-Sensor
erzeugten Videosignals einsetzbar ist. Damit können unverzerrte
Signale auch bei der elektronischen Expansion bzw. Kompression
des Ausgangssignals eines CCD-Bildwandlers, wie sie z. B. für
ein Vergrößern oder Verkleinern des Bildausschnitts Verwendung
findet, durch Veränderung der Auslesegeschwindigkeit des
CCD-Bildwandlers mittels Variation der Taktfrequenz am
CCD-Schieberegister sowie am D/A-Wandler erzeugt werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Erfindung,
Fig. 2 einige der im Blockschaltbild gemäß Fig. 1 vorkommenden
Frequenzverläufe,
Fig. 3 ein Blockschaltbild für die multiplikative
Störsignalkompensation gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Schaltung besteht
aus einer 1/si(x)-Entzerrerschaltung 1 zur Entzerrung bzw.
Kompensation der D/A-Wandler-Hüllkurve gemäß der mathematischen
Funktion sin(x)/x - entsprechend si(x) -, einem A/D-Wandler 2,
einem Speicher 3 (bzw. Videoprozessor), einem D/A-Wandler 4
sowie einem Tiefpaß 5. Die Funktion dieser Schaltung wird nun
in Verbindung mit den Frequenzverläufen der Fig. 2 näher
beschrieben, wobei die Frequenzverläufe a bis d gemäß Fig. 2 an
den in Fig. 1 entsprechend gekennzeichneten Stellen a bis d
entstehen.
Bei Zuführung eines breitbandigen Signals, beispielsweise
Videosignals, mit einem Frequenzverlauf gemäß a über
Eingangsklemme 6 an die Entzerrerstufe 1 kann am Ausgang der
Stufe 1 ein mit 1/si(x) vorverzerrtes Signal mit einem
Frequenzverlauf gemäß b abgenommen werden. In der
Entzerrerstufe 1 wird das Eingangssignal mit der einstellbaren
Funktion 1/si(x) so vorverzerrt, daß die durch den D/A-Wandler
4 entstehende si(x)-Verzerrung bei gegebener Taktfrequenz fc1
vollständig kompensiert wird. In den Speicher 3 werden dann
also bereits vorentzerrte Signalwerte mit der Taktfrequenz fc1
eingeschrieben. Damit kann der D/A-Wandler 4 mit einer
variablen Taktfrequenz fcv betrieben werden, ohne daß an dessen
Ausgang ein im Frequenzgang verzerrtes Signal auftritt. Die
Frequenzverläufe gemäß c zeigen die drei Möglichkeiten der
Taktfrequenz fcv des D/A-Wandlers gegenüber der Taktfrequenz
fc1 des A/D-Wandlers, nämlich bei Gleichheit beider
Taktfrequenzen, bei höherer und bei niedrigerer Taktfrequenz
des D/A-Wandlers gegenüber der des A/D-Wandlers. Wie man
hieraus leicht erkennt, bleiben die Amplitudenwerte auch bei
den verschiedenen Taktfrequenzen fcv des D/A-Wandlers durch die
1/si(x)-Vorverzerrung der digitalen Signale stets gleich, es
verschieben sich nur die Signalwerte in der Frequenz. D. h.,
bei gegenüber der Taktfrequenz höherer Taktfrequenz fcv des
D/A-Wandlers 4 wird die Übertragungskurve gedehnt und die
Signalwerte verschieben sich nach höheren Frequenzen, dagegen
wird bei gegenüber der Taktfrequenz fc1 niedrigerer
Taktfrequenz fcv des D/A-Wandlers 4 die Übertragungskurve
komprimiert, und die Signalwerte verschieben sich nach
niedrigeren Frequenzen. Gleiches gilt für das über den Tiefpaß
5 geführte und an der Ausgangsklemme 7 abnehmbare Signal mit
den Frequenzverläufen gemäß d.
Durch die D/A-Wandlung wird in Abhängigkeit von der
eingestellten Taktfrequenz des D/A-Wandlers nicht nur der
Verlauf der entstehenden si(x)-Funktion und das Signalspektrum
verschoben, sondern gleichzeitig der Frequenzverlauf der
Entzerrerkurve gemäß 1/si(x). Somit wird eine mitlaufende
Entzerrercharakteristik erzeugt, die unabhängig von der
D/A-Taktfrequenz spektral 1/si(x)-entzerrte Signale liefert.
Ein Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaltung ist in
Fig. 3 dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine aus
DE 28 41 727 C2 bekannte Schaltung zur multiplikativen
Störsignalkompensation für CCD-Bildwandler.
Ein CCD-Bildwandler 11 gibt unabhängig vom Ausleseverfahren
elektrische Ausgangssignale ab, die der einfallenden Lichtmenge
auf das entsprechende fotoempfindliche Pixel proportional sind.
Diese Signale werden in der Verarbeitungsstufe 12
verschiedenen, in der Fernsehtechnik allgemein bekannten
Bearbeitungsverfahren unterzogen. Danach werden sie zur
Bandbegrenzung über einen Tiefpaß 13 einem Verstärker 14
zugeführt. Nach entsprechender Verstärkung gelangen sie über
einen Umschalter 15 an eine Multiplizierstufe 16, in welcher
mit Hilfe eines weiterhin zugeführten Korrektursignals die
multiplikative Störsignalkompensation durchgeführt wird, so daß
am Ausgang 17 das korrigierte Videosignal abnehmbar ist.
Bei der Auslese aus dem CCD-Bildwandler 11 treten jedoch trotz
gleichförmiger Beleuchtung Unterschiede in den erzeugten
Ausgangssignalspannungen der einzelnen Pixel auf (im Englischen
als photoresponsive-non-unifomity, abgekürzt PRNU bezeichnet).
Außerdem können weitere multiplikative und sich bei jedem
Abtastvorgang wiederholende Störungen, z. B. durch
ungleichförmige Beleuchtung, auftreten. Zur Korrektur wird
dieser multiplikative Fehler (im Englischen als fixed pattern
noise, abgekürzt FPN bezeichnet) zweckmäßigerweise in einem
ersten Schritt detektiert, indem vom Bildweißwert des
Videosignals ein Signalwert abgeleitet und einem A/D-Wandler 18
zur Digitalisierung zugeführt wird. Sodann wird davon ein
Korrekturwert erzeugt, der der Störung umgekehrt proportional
ist. Dazu ist eine Reziprokwertstufe 19 vorgesehen, welche mit
einem zur Speicherung der Korrekturwerte dienenden Speicher 21
verbunden ist. Der Ausgang des Speichers 21 ist an einen
D/A-Wandler 22 angeschlossen, dessen Ausgang über einen Tiefpaß
23 und einen Verstärker 24 mit dem zweiten Eingang der
Multiplikationsstufe 15 verbunden ist.
Während des späteren, dem normalen Aufnahmebetrieb
entsprechenden Auslesevorganges kann dann die FPN-Störung im
CCD-Ausgangssignal durch Multiplikation mit dem Korrektursignal
eliminiert werden. Dabei ist aber auch hier zu beachten, daß
das Korrektursignal am Ausgang des D/A-Wandlers 22 wiederum
einer Pulsamplitudenmodulation mit Dämpfungsverzerrung
entspricht und daher dieser Frequenzverlauf si(x) entzerrt
werden muß. Bei Variation der Taktfrequenz des CCD-Bildwandlers
11 sowie des D/A-Wandlers 22 zur elektronischen Expansion oder
Kompression für die Vergrößerung oder Verkleinerung des
Bildausschnittes, muß auch das Korrektursignal expandiert bzw.
komprimiert werden, um die Korrelation zwischen Bildsignal und
Korrektursignal für jeden Bildpunkt wiederherzustellen. Die
Ableitung des Korrektursignals wird zweckmäßigerweise bei einer
niedrigen CCD-Taktfrequenz durchgeführt, da so auch die
höchsten vorkommenden FPN-Störfrequenzen im tiefpaßgefilterten
Signal vorliegen.
Erfindungsgemäß wird nun zur Erzeugung eines optimal entzerrten
Korrektursignals im Korrektursignalweg vor dem A/D-Wandler 18
eine 1/si(x)-Vorentzerrerstufe 25 angeordnet. Diese Schaltung
25 mit fester 1/si(x)-Vorverzerrung kompensiert den
si(x)-Frequenzgangabfall bei der Taktfrequenz fc1, wobei
außerdem in Abhängigkeit der eingestellten Taktfrequenz des
D/A-Wandlers 22 nicht nur der Verlauf der entstehenden
si(x)-Funktion und das Störspektrum verschoben werden, sondern
gleichzeitig auch der Frequenzverlauf der Entzerrerkurve gemäß
1/si(x).
Claims (3)
1. Schaltung zur Kompensation des - vom D/A-Wandler
verursachten - Frequenzgangabfalls eines über A/D- und
D/A-Wandler geführten Videosignals mit Hilfe einer
1/si(x)-Entzerrerschaltung, dadurch gekennzeichnet, daß die
1/si(x)-Entzerrerschaltung (1; 25) beim Betrieb des
D/A-Wandlers (4; 22) mit einer variablen Taktfrequenz (fcv) vor
dem A/D-Wandler (2; 18) angeordnet ist.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
1/si(x)-Entzerrerschaltung (1) für eine vorbestimmte, feste
Taktfrequenz (fc1) des A/D-Wandlers (2) zur Kompensation des
si(x)-Frequenzgangabfalls des mit variabler Taktfrequenz (fcv)
betriebenen D/A-Wandlers (4) dimensioniert ist.
3. Schaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Anordnung im Korrektursignalzweig einer Schaltung zur Erzeugung
eines Korrektursignals für die multiplikative
Störsignalkompensation eines von einem Halbleiter-Sensor (11)
erzeugten Videosignals, wobei ein vom Weißwert des Videosignals
abgeleiteter Signalwert dem aus A/D-Wandler (18),
Reziprokwertstufe (19), Speicher (21), D/A-Wandler (22) und
Tiefpaß (23) bestehenden Korrektursignalzweig zugeführt wird
und wobei sowohl der D/A-Wandler (22) als auch der
Halbleiter-Sensor (11) gleichermaßen mit variabler Taktfrequenz
(fcv) betrieben werden.
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