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Autogener Schweiß- und Schneidbrenner. Die Erfindung betrifft einen
autogenen Schweiß- und Schneidbrenner, bei welchem als Heizgas Leuchtgas verwendet
wird, das durch den dem Brenner zugeführten Sauerstoff angesaugt wird. Es ist zwar
schon versucht worden, Kohlengas, insbesondere Leuchtgas, als Heizgas anstatt Azetylen
zum Schweißen und Schneiden zu benutzen. Die Versuche sind aber fehlgeschlagen,
weil es mit den verwendeten Brennern nicht gelang, die erforderliche Schweiß- oder
Schneidflamme zu bilden. Bei den bekannten Brennern wird das Heizgas durch einen
bis zur Eintrittsöffnung der Mischkammer sich allmählich verengendenringförmigenDüsenkanal
gesaugt in weichem ein erheblicher Teil des Gasdruckes und der dynamischen Wirkung
des Sauerstoffstrahles aufgebraucht wird, bevor das Gas die Eintrittsöffnung des
Mischrohres erreicht, wo der Sauerstoff ,mit dem Gas in Berührung kommt. Erhöht
man den Sauerstoffdruck, .um den Druckabfall auszugleichen und eine stärkere Ansaugung
zu erreichen, so erhöht man damit auch die Sauerstoffzufuhr, wodurch sich ein unbrauchbares
Gemisch ergibt.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden und einen Brenner
zu schaffen, durch den bei dem üblichen Sauerstöffdruck von etwa illz bis z Atm.
die größtmögliche Wirkung des Sauerstoffstrahles erreicht wird, welche die Ansaugung
derjenigen Menge an Leuchtgas verbürgt, die eine vollkommene Schweiß- und Schneidflamme
mit dem Sauerstoff zu bilden vermag. Es hat sich gezeigt, daß diese Wirkung nicht
allein von dem
Sauerstoffdruck, sondern auch von einem bestimmten
Verhältnis des lichten Sauerstoffdüsenquerschnittes zum Querschnitt der Eintrittsöffnung
des Mischrohres abhängig ist.
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Gemäß der Erfindung ist die die Sauerstoffdüse . umgebende Gasansaugekammer
ohne Verengung über die Mündung der Sauerstoffdüse hinaus verlängert und an das
Mischrohr durch eine am Ende der Verlängerung gegenüber und gleichachsig zu der
Sauerstoffdüse angebrachte Durchtrittsöffnung angeschlossen, deren Durchmesser bei
Anwendung des üblichen Sauerstoffdruckes von i112 bis 2 Atm. das Fünffache des lichten
Durchmessers der Sauerstoffdüsenmündung beträgt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Die Abbildung zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Hauptteil des
Brenners im größeren Maßstabe.
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Das Handrohr a des Brenners ist an die Leuchtgaszuführungsleitung
angeschlossen. In der Achse des Handrohres a ist die Sauerstoffdüse b angeordnet,
deren Bohrung c mit dem Sauerstoffzuführungsrohr d in Verbindung steht und in eine
Ansaugekammer e für das Leuchtgas mündet, welche die Sauerstoffdüse b umgibt. Die
Ansaugekarnmer e ist ohne Verengung über die Mündung der Sauerstoffdüse b hinaus
verlängert. Am Ende der Verlängerung ist die Eintrittsöffnung f des Mischrohres
g gegenüber und gleichachsig zu der Sauerstoffdüse b so angebracht, daß das Gas
aus der Ansaugekammer e durch deren Verlängerung frei in die Öffnung f übertreten
kann, deren Durchmesser gemäß der Erfindung fünfmal so groß ist wie der Durchmesser
der Sauerstoffdüsenmündung c, wenn mit einem Sauerstoffdruck von ill., bis 2 Atm.
gearbeitet werden soll.
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Die Ansaugekammer e bildet in ihrer neuen Gestalt zwischen der Sauerstoffdüse
b und der Eintrittsöffnung f des Mischrohres g einen Zwischenraum von verhältnismäßig
großem Querschnitt, in welchem das Gas durch den Sauerstoffstrahl beschleunigt wird,
wobei der Sauerstoffstrahl sowohl saugend als auch drückend auf das Leuchtgas wirkt
und mit diesem durch die Verlängerung der Ansaugekammer e in die Eintrittsöffnung
f des Mischrohres g übertritt, durch welches das Sauerstoff-Leuchtgasgemisch dem
Brennermundstück zugeführt wird.
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Durch die neue Bauart, des Brenners, bei der sich die Durchmesser
der Öffnungen c und f wie i : 5 verhalten oder annähernd dieses Verhältnis zeigen,
wird erreicht, daß bei dem üblichen Sauerstoffdruck von etwa illz bis 2 Atm. genau
so viel Leuchtgas-angesaugt und verbrannt wird, wie zur Bildung einer einwandfreien
Schweiß- und Schneidflamme erforderlich ist. Die Düsenöffnung c und die Durchtrittsöffnung
f -zwischen Ansaugekammer e und Mischrohr g werden vorzugsweise von vornherein nach
diesem Verhältnis gebohrt. Es steht aber nichts im Wege, die Querschnitte veränderlich
auszubilden und Regelorgane einzubauen, durch welche die Öffnungen auf das richtige
Verhältnis eingestellt werden. In der abgeänderten Form kann der Brenner z. B. auch
als Lötbrenner verwendet werden.