Die Erfindung betrifft eine Sensoreinrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Sensoreinrichtung ist aus der EP 03 75 872 A1
als seismischer Wecksensor mit einer Ansprechschwelle
bekannt, die in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen
am Einsatzort, insbes. von der Beschaffenheit des
Untergrundes, eingestellt wird, um einerseits eine zu hohe
Fehler-Signalrate zu vermeiden und andererseits doch eine
reproduzierbare Empfindlichkeit gegen spezifische Ziele
bzw. Zielobjekte sicherstellen zu können.
Insbesondere bezieht die Erfindung sich auf eine
Sensoreinrichtung für eine Landmine mit Submunitions-
Wirkmechanismus gemäß der GB 21 74 482 A. Bei ihr initiiert
der Wecksensor das Abheben des Wirkkörpers aus einem
stationär zurückbleibenden Startgerät, woraufhin der
Wirkkörper am Fallschirm hängend wieder ins Zielgebiet
absteigt und dieses mit einem Suchzünder-Sensor
spiralförmig-einengend absucht. Bei Erfassen des zu
bekämpfenden Zieles wird vom Suchzünder der Gefechtskopf
mit projektbildender Hohlladungs-Einlage in Richtung auf
das Ziel bzw. Zielobjekt ausgelöst. Problematisch kann
allerdings sein, daß für die Kinematik ab Ansprechen des
Wecksensors, also für den Aufstieg aus dem Startgerät und
für den gebremsten rotierenden Abstieg ins Zielgebiet eine
nicht beliebig verkürzbare Zeitspanne verstreicht, so daß
keine Wirkung im Zielobjekt erzielbar ist, wenn dieses
bspw. nur die Peripherie des Erfassungsbereiches des
Wecksensors berührt und sich bereits wieder aus dem vom
Wirkkörper erfaßbaren Bereich entfernt hat, wenn der
Wirkkörper nach Durchgang seines Apogäums schließlich
wieder mit eingeschaltetem Suchzünder ins Zielgebiet
absteigt. Deshalb sollte das Abheben aus dem Startgerät
überhaupt nur initiiert werden, wenn die Geschwindigkeit
und die Richtung der Zielbewegung so orientiert sind, daß
der Suchzylinder-Wirkkörper bei seinem Abstieg dieses
Zielobjekt auch tatsächlich in seinem Wirkbereich,
möglichst in dessen Zentrum, erfassen wird. Dagegen soll
der Wirkkörper in seiner Funktionsbereitschaft verharren,
wenn die Wahrscheinlichkeit zu gering ist, daß das vom
Wecksensor erfaßte Zielobjekt aufgrund seiner
Bewegungsvektoren auch tatsächlich erfolgversprechend
abgewehrt werden kann.
Dabei ist jedoch problematisch, daß der bspw. von Hand oder
mittels eines Werfers verbrachte Wirkkörper sich schon aus
Tarnungsgründen nicht zu hoch über den Untergrund erhebt,
so daß bereits niedrige Bodenwellen oder Bewuchs in der
Umgebung die direkte Sicht zum sich annähernden Zielobjekt
unterbindet. Zugleich wäre anzustreben, die einzelnen
Wirkkörper eines Minenfeldes miteinander kommunizieren zu
lassen, so daß auch bei Ansprechen mehrerer Wecksensoren
nur dort der Abwehrmechanismus initiiert wird, wo aufgrund
der relativen Position zur momentanen Zielbewegung die
größte Erfolgsaussicht für die Zielaquisition in der
Abstiegsphase des Wirkkörpers gegeben ist. Schließlich kann
es für die Optimierung des Wirkkörper-Einsatzes noch von
Interesse sein, nicht nur die radiale Entfernung und
Geschwindigkeit des sich annähernden Zieles zu erfassen,
sondern auch die Richtung zum erfaßten Zielobjekt, um
daraus bspw. eine Kommandoübergabe an eine günstiger
positionierte Mine ableiten zu können, ohne des apparativen
Aufwands für ein Laser-Retromodulatorsystem zu bedürfen,
wie es aus der DE 36 25 334 C2 bekannt ist.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten und zu eröffnenden
Möglichkeiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Sensoreinrichtung gattungsgemäßer Art derart
auszulegen, daß sie auch ohne Sichtverbindung zum Ziel mit
einfachen apparativen Mitteln wenigstens die Entfernung und
die Geschwindigkeit eines sich annähernden Zielobjektes
erfassen kann, um so die Grundlage zu bilden für die
Optimierung des Einsatzes insbes. eines Wirkkörpers auf
Basis der Suchzünder-Submunition.
Diese Aufgabe wird bei einer Sensoreinrichtung
gattungsgemäßer Art dadurch gelöst, daß sie gemäß dem
Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 ausgelegt ist.
Bevorzugte Abwandlungen und Weiterbildungen dieser
erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße Sensoreinrichtung weist den Vorteil
auf, daß mit ihr bei relativ geringer Gesamtbauhöhe, d. h.
Anbringung der mindestens einen Antenne über Grund,
vergleichsweise präzise Zielinformationen bezüglich
Zielentfernung und Zielgeschwindigkeit bzw. gegebenenfalls
auch bezüglich Geschwindigkeitsrichtung des zu bekämpfenden
Zieles für das Kriterium der Auslösung des Wirkkörpers
gewinnbar sind.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
schematisch in einer Blockdarstellung verdeutlichten
Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Sensoreinrichtung zur Auslösung eines Wirkkörpers. Die
Figur zeigt in einem Block die nach dem Prinzip eines Puls-
Doppler-Radars arbeitende Sensoreinrichtung 10, die mit
einem Wecksensor 12 verbunden ist, was durch den Pfeil 14
angedeutet ist. Bei dem Wecksensor 12 handelt es sich um
einen akustischen und/oder um einen auf seismische Signale
ansprechenden Sensor.
Die Sensoreinrichtung 10 weist einen Sender 16 und einen
Empfänger 18 auf, wobei der Sender 16 zur Erzeugung eines
pulsmodulierten Sendesignals einen Pulsmodulator und einen
kohärenten Oszillator aufweist. Der Sender 16 und der
Empfänger 18 sind über einen Empfängerschutzschalter 20
entkoppelt. Die mindestens eine Antenne ist mit der
Bezugsziffer 22 bezeichnet. Bei ihr handelt es sich bspw.
um eine horizontal polarisierte Yagi-Antenne oder um eine
Stabantenne. Die Antenne 22 dient im zeichnerisch
dargestellten Beispiel sowohl als Sendeantenne als auch als
Empfangsantenne. Es ist jedoch auch möglich, dem Sender 16
und dem Empfänger 18 jeweils eine eigene Antenne
zuzuordnen.
Der Empfänger 18 weist einen ersten Empfängermischer 24 mit
einem ersten Eingang 26, einem zweiten Eingang 28 sowie
einem Zwischenfrequenzsignalausgang 30 sowie einen zweiten
Empfängermischer 32 mit einem ersten Eingang 34, einem
zweiten Eingang 36 und einem Ausgang 38 auf.
Der Empfängerschutzschalter 20 ist mit dem ersten Eingang
26 des ersten Empfängermischers 24 über ein Bandpaßfilter
und einen rauscharmen Vorverstärker 42 verbunden. Der
zweite Eingang 28 des ersten Empfängermischers 24 ist mit
einem Rückmischsignalausgang 44 des Senders 16 verbunden.
Der Zwischenfrequenzsignalausgang 30 des ersten
Empfängermischers 24 ist über ein Tiefpaßfilter 46 und
einen Verstärker 48 mit dem ersten Eingang 34 des zweiten
Empfängermischers 32 verbunden. Der zweite Eingang 36 des
zweiten Empfängermischers 32, bei dem es sich um einen
bipolare Videosignale erzeugenden Quadraturdetektor handeln
kann, ist mit einem Zwischenfrequenzsignalausgang 50 des
Senders 16 verbunden.
Der Ausgang 38 des zweiten Empfängermischers 32 ist über
einen Videoverstärker 52 und ein A/D-Wandlersystem 54 mit
einem Signalprozessor 56 verbunden.
Die erfindungsgemäße Sensoreinrichtung 10 eignet sich als
Minensensor gegen Boden- und Luftziele, der in niedriger
Höhe zur Bestimmung der radialen Zielentfernung und der
radialen Zielgeschwindigkeit funktioniert. Hierbei kann zu
dem zu bekämpfenden Ziel Sichtverbindung gegeben sein;
diese ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Optional
kann auch die Zielrichtung in Azimut und Elevation bestimmt
werden. Die Sensoreinrichtung 10 arbeitet nach dem Prinzip
eines Puls-Doppler-Radars mit einer Frequenz im HF-, VHF-,
UHF- oder Mikrowellen-Bereich. Wie bereits erwähnt worden
ist, ist zur Bestimmung der Zielentfernung und der
Zielgeschwindigkeit mindestens eine Antenne 22
erforderlich. Soll außerdem auch die Zielrichtung bestimmt
werden, so sind mindestens drei Antennen 22 erforderlich.
Mittels des erwähnten Pulsmodulators und kohärenten
Oszillators des Senders 16 wird bei einem
Ausführungsbeispiel der Sensoreinrichtung 10 ein
pulsmoduliertes Sendesignal mit einer Frequenz von 1000 MHz
erzeugt. Die Sendeimpulse werden über eine Richt- oder
Rundstrahlantenne 22 abgestrahlt. Der Sender 16 und der
Empfänger 18 sind während der Aussendung der Sendeimpulse
über den Empfängerschutzschalter 20 entkoppelt.
Das Echosignal, das vom umliegenden Bodenclutter und von
möglichen Zielen reflektiert wird, gelangt über die
mindestens eine Antenne 22 in den Empfänger 18. Dort wird
das Empfangssignal zunächst bandpaßgefiltert (bei 40) und
durchläuft dann einen rauscharmen Vorverstärker 42 mit
einer Mittenfrequenz von 1000 MHz.
Im nachfolgenden Empfängermischer 24 wird das Signal
kohärent mit einem Rückmischsignal (bei 44 bzw. 28) von 880
MHz auf eine Zwischenfrequenz von 120 MHz am Ausgang 30
umgesetzt.
Da alle Sende- und Empfangsoszillatoren auf eine gemeinsame
10 MHz-Referenzquelle phasenstarr angebunden sind, ist das
gesamte System kohärent.
Das Zwischenfrequenzsignal von 120 MHz am Ausgang 30 des
ersten Empfängermischers 24 wird in einem nachfolgenden
Verstärker 48 auf den erforderlichen Signalpegel angehoben
und mittels des Tiefpaßfilters 46, das eine Grenzfrequenz
von 200 MHz besitzt, tiefpaßgefiltert. Dieses am ersten
Eingang 34 anstehende Zwischenfrequenzsignal von 120 MHz
wird im zweiten Empfängermischer 32 mit einem Signal von
120 MHz gemischt, das am Zwischenfrequenzsignalausgang 50
des Senders 16 ansteht. Im zweiten Empfängermischer 32 wird
ein bipolares Videosignal erzeugt, das am Ausgang 38 des
zweiten Empfängermischers 32 ansteht. Je nach Ausführung
der Sensoreinrichtung 10 ist das Signal am Ausgang 38
entweder einkanalig oder zweikanalig, bestehend aus den
Bestandteilen Inphasesignal und Quadratursignal.
Das Signal am Ausgang 38 des zweiten Empfängermischers 32
wird mittels eines Videoverstärkers 52 auf den
erforderlichen Signalpegel gebracht und einem A/D-Wandlersystem
54 zugeführt. Dieses Analog-Digital-Wandlersystem
besteht aus ein bis zwei schnellen Analog-Digital-Wandlern.
Die Abtastfrequenz ist auf die Pulsdauer
ausgelegt. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt die
Abtastfrequenz entsprechend der Pulsdauer von 50 ns minimal
20 MHz.
Das digitalisierte Empfangssignal wird in dem
nachgeschalteten Signalprozessor 56 weiter verarbeitet.
Beim Einsatz der Sensoreinrichtung 10 in einem
intelligenten Minensystem ist die Sensoreinrichtung 10
zunächst passiv. Sie wird durch einen einfach ausgebildeten
Wecksensor 12, bei dem es sich z. B. um einen Akustiksensor
oder um einen Seismiksensor handelt, aktiviert. Auf diese
Weise ist die Mine nur sehr schwer detektier- und ortbar,
da der Sender 16 lediglich kurzzeitig während einiger ms
arbeitet.
Nach der Aufstellung der Mine am vorgesehenen Standort wird
die Sensoreinrichtung 10 zunächst einmal aktiviert, so daß
sie eine sog. Clutteradaption durchführen kann. Diese
Clutteradaption besteht in der Messung des zeitinvarianten
Signalechos der Umgebung. Diese zeitinvarianten Echosignale
werden im Signalprozessor 56 abgespeichert. Danach wird die
Sensoreinrichtung 10 in den passiven Zustand geschaltet.
Bewegt sich nun ein mögliches Ziel entweder in der Luft,
z. B. ein Hubschrauber, oder am Boden, z. B. ein zu
bekämpfendes Panzerfahrzeug, innerhalb der Reichweite der
Sensoreinrichtung 10 an dieser vorbei, so wird die
Sensoreinrichtung 10 mittels des vorgeschalteten Wecksensor
12 aktiviert.
Zur Bekämpfung von Luftzielen wird eine Bestimmung der
Anflugrichtung in Azimut und Elevation nach dem
Interferrometerprinzip durchgeführt. Hierzu werden - wie
erwähnt worden ist - mindestens drei Antennen 22 benötigt.
Die Richtungsbestimmung kann auch hierbei nach dem Doppler-
Radarprinzip mit mehreren Antennen 22 als Teilbasis
durchgeführt werden.
In anderer elektrischer Auslegung der Sendefrequenz,
nämlich im Mikrowellenbereich, ist die Sensoreinrichtung 10
zur Bedrohungsanalyse von Kpz geeignet.