DE4116480A1 - Rollwagen als fahrhilfe fuer ein defektes rad eines kraftfahrzeuges - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Rollwagen als Fahr­ hilfe für ein defektes Rad eines Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Ein derartiger Rollwagen ist aus der FR-PS 25 16 022 be­ kannt. An einem mit drei Rädern versehenen Fahrgestell ist ein Rampenblech zum Auffahren des defekten Rades sowie eine Wanne zur Aufnahme und zur seitlichen Fixierung des Rades und ein vorderer Anschlagkörper für das Rad vorge­ sehen. Das Rampenblech liegt in seiner abgeklappten Stel­ lung mit seinen seitlichen Wangen am Boden auf, so daß beim Auffahren des defekten Rades auf das Rampenblech der Rollwagen gebremst ist. Trotzdem kann es vorkommen, daß der Rollwagen zu Beginn des Auffahrens aufgrund einer Stufe zwischen dem Rampenblech und dem Boden der Rollwagen verschoben wird. In Folge davon ist entweder ein Auffahren nicht mehr möglich oder der Rollwagen hat sich bezüglich seiner Position zu dem Rad so verschoben, daß die Wanne nicht mehr mit dem aufzunehmenden Rad fluchtet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rollwagen vorzuschlagen, der beim Auffahren des Rades zuverlässig gebremst ist.

Außerdem soll der Rollwagen es ermöglichen, mit dem Fahr­ zeug sowohl vorwärts als auch rückwärts fahren zu können.

Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.

Erfindungsgemäß ist der Rollwagen beim Auffahren des de­ fekten Rades sicher handhabbar und ist problemlos bei einem Kraftfahrzeug an der Vorder- oder an der Hinterachse zu montieren. Auch eignet er sich für frontgetriebene Fahrzeuge. Bei der Rückwärtsfahrt des Fahrzeuges ist ge­ währleistet, daß das defekte Rad aus dem Rollwagen nicht mehr herausspringt. Selbst bei größeren Hindernissen, wie Bordsteinkante, Straßenbahnschienen oder Bahnübergänge bleibt der Rollwagen fest mit dem defekten Rad verbunden. Auch bei losen Sand oder Geröll ist der Rollwagen funk­ tionsfähig, wobei dieser wie ein Schlitten wirkt, d. h. die fahrbahnseitigen Rollen wirken als Schlittenkufen.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unter­ ansprüchen zu entnehmen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 einen Rollwagen mit einem defekten Rad in einer Seitenansicht,

Fig. 2 den Rollwagen ohne Rad in einer Ansicht von oben und

Fig. 3 bis 5 schematisch gezeichnete Phasen beim Auffahren des defekten Rades auf den Rollwagen nach den Fig. 1 und 2.

Ein Rollwagen 1 besteht aus einer Wanne 2 aus Stahlblech mit vier fahrbahnseitigen Rollen 3, 4, einem als Wippe ausgebildeten Rampenblech 5, einem vorderen Anschlagkörper 6 und aus einem Spannband 7 mit Spanneinrichtung 8.

Die auffahrseitigen Rollen 4 sind auf einer Welle 10 und die gegenüberliegenden Rollen 3 auf einer Welle 11 be­ festigt. Beide Wellen 10, 11 sind in der Wanne 2 gelagert, wobei die auffahrseitige Welle 10 in einem vertikalen Langloch 12 liegt.

Für die auffahrseitigen Rollen 4 sind einander ent­ sprechende, baugleiche Bremseinrichtungen 20 vorgesehen. Ein Bremshebel 21 ist an einem wannenseitigen Zapfen 22 schwenkbar gelagert und liegt bei unwirksamer Bremsein­ richtung 20 an einem wannenseitigen Mitnehmer 23 auf. Dabei besteht ein Abstand 24 zwischen einem am Bremshebel 21 angeordneten Bremsklotz 25 und der auffahrseitigen Rolle 4.

Das Rampenblech 5 liegt auf der Welle 10 kippbar auf. Das Rampenblech 5 ist an seiner Unterseite mit zwei Hebeln 30 fest verbunden. Die Hebel 30 sind mit am auffahrseitigen Ende der Wanne 2 angeordneten Zapfen 31 schwenkbar ver­ bunden.

Ein defektes Rad 40 mit Felge 41 und einer Reifendecke 42 steht in dem Rollwagen 1 durch ein Spannband 43 fest ge­ spannt. So ist das Spannband 43 mit einem auffahrseitigen Ende 13 des Rampenbleches 5 verbunden und in der Spannein­ richtung 8 spannbar gehalten. Das Spannband 43 ist ent­ sprechend einer Mittellinie 44 über die Reifendecke 42 ge­ führt, wobei diese Reifendecke 42 bis nahe an einen Grund 45 der Felge 41 gespannt ist.

Dadurch ist das Rad 40 an seiner Oberseite etwa W-förmig ausgebildet. Eine entsprechende W-förmige Kontur 50 weist auch der Anschlagkörper 6 und ein Boden 51 der Wanne 2 auf. Dadurch besteht ein Form- und Kraftschluß des Rades 40 mit dem Rollwagen 1. Die seitliche Kippneigung in Rich­ tung des Pfeiles 52 des Rades 40 zu dem Rollwagen 1 ist daher vernachlässigbar klein.

Der Form- und Kraftschluß des Rades 40 mit dem Rollwagen 1 wird noch dadurch erhöht, daß der Anschlagkörper 6 keil­ förmig in die Reifendecke 42 ragt und dadurch Wulste 46, 47 der Reifendecke 42 zu einer erhöhten flächenmäßigen Ab­ deckung am Anschlagkörper 6 führen.

Nach Fig. 3 ist das Rampenblech 5 in Richtung des Pfeiles 53 gekippt, wodurch die Wanne 2 unterhalb der Welle 10 auf einer Fahrbahn 14 aufliegt. Die Bremseinrichtung 20 ist wirksam geworden, indem der Hebel 21 aufgrund seines Ge­ wichtes eine Schwenkbewegung in Richtung des Pfeiles 55 bis zum Anschlag des Bremsklotzes 25 an den Rollen 4 ausgeführt hat. Dabei besteht ein Abstand 60 zwischen dem Hebel 21 und dem Mitnehmer 23. Das Rampenblech 5 liegt bei 14 an der Welle 10 auf. Aufgrund der Einfahrrichtung gemäß dem Pfeil 56 des Rades 40 in den Rollwagen 1 versucht das Rad 40 den Rollwagen 1 in Richtung des Pfeiles 57 wegzuschieben. Nachdem die Bremseinrichtung 20 durch die Absenkung der Wanne 2 um die als Drehachse wirkende, spannbandseitige Welle 11 in Richtung des Pfeiles 54 be­ reits wirksam ist, bewirken eine eventuelle minimale Dre­ hung der Räder 4 in Richtung des Pfeiles 58 eine Verstär­ kung der Bremswirkung, indem der Hebel 21 den Bremsklotz 25 noch stärker an die Rolle 4 anpreßt.

Nach Fig. 4 befindet sich das Rad 40 in bezug auf das Rampenblech 5 auf einer Position 15, wobei das Rampenblech 5 nahezu parallel zur Fahrbahn 14 liegt.

Durch die Schwenkbewegung des Rampenbleches 5 in Richtung des Pfeiles 59 hat die Wanne 2 von der Fahrbahn 14 gemäß einem Abstand 16 abgehoben. Der Bremsklotz 25 ist noch im Eingriff mit der Rolle 4, wobei der Mitnehmer 23 gerade an dem Hebel 21 zur Anlage kommt.

Durch das weitere Abrollen des Rades 40 auf dem Rampen­ blech 5 in Richtung des Pfeiles 56 wird gemäß Fig. 5 das Rampenblech 5 an den Boden 51 der Wanne 2 angedrückt. Da­ durch hat das Rampenblech 5 die gezeichnete Position er­ reicht, wodurch die Wanne 2 ihre Normalposition in bezug auf die Fahrbahn 14 einnimmt, indem die Welle 10 am un­ teren Ende des Langloches 12 anliegt und die Bremse der Bremseinrichtung 21 entsprechend der gezeichneten Position vollständig gelöst ist.

Die schwenkbare Lagerung des Rampenbleches 5 am Ende 13 der Wanne 2 kann anstelle der Lagrung über die Zapfen 31 und die dort angelenkten Hebel 30 in kostengünstiger Weise durch ein Blechscharnier erfolgen. Hierzu ist am Ende 13 der Wanne 2 ein Falz vorgesehen, in den ein entsprechen­ der Falz eines weiteren Bleches eingreift. Dies weitere Blech und das Blechscharnier weisen eine Breite auf, die etwa der Breite des Rampenbleches 5 entspricht. Das wei­ tere Blech ist mit dem Rampenblech 5 verschweißt und ent­ spricht der gezeichneten Lage des Hebels 30 gemäß der Fig. 1.

Claims (8)

1. Rollwagen als Fahrhilfe für ein defektes Rad eines Kraftfahrzeuges mit einem, mit Rollen versehenen Fahr­ gestell, einem Rampenblech zum Auffahren des Rades, einer Wanne zur Aufnahme und zur seitlichen Fixierung des Rades und einem vorderen Anschlagkörper für das Rad, wobei der Anschlagkörper etwa entsprechend der Form einer Radfelge nachgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrgestell und der Anschlagkörper (6) durch die Wanne (2) gebildet sind,
an der Wanne (2) vier fahrbahnseitige Rollen (3, 4) ge­ lagert sind,
das Rampenblech (5) über Zapfen (31) an der Wanne (2) beweglich gelagert ist und
an der Wanne (2) außenseitig wenigstens eine durch das Rad (40) und das Rampenblech (5) gesteuerte Bremsein­ richtung (20) für die auffahrseitige Rolle bzw. Rollen (4) vorgesehen ist.

2. Rollwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (20) aus einem, an einem wan­ nenseitigen Zapfen (22) gelagerten Bremshebel (21) mit Bremsklotz (25) besteht, wobei der Bremshebel (21) nur bei unwirksamer Bremseinrichtung (20) an einem wannen­ seitigen Mitnehmer (23) aufliegt.

3. Rollwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auffahrseitigen Rollen (4) auf einer den Roll­ wagen (1) querdurchsetzenden Welle (10) angeordnet sind.

4. Rollwagen nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rampenblech (5) als Wippe ausgebildet ist, wobei das Rampenblech (5) auf der Welle (10) kipp- und abwälzbar aufliegt, wobei die Welle (10) in der Wanne (2) in etwa vertikalen Langlöchern (12) gelagert ist.

5. Rollwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rampenblech (5) über zwei an seiner Unterseite angeordnete Hebel (30) mit den am auffahrseitigen Ende der Wanne (2) angeordneten Zapfen (31) verbunden ist.

6. Rollwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende des Spannbandes (43) an dem freien Ende (13) des Rampenbleches (5) befestigt ist, wobei das andere Ende in der wannenseitig befestigten Spann­ einrichtung (7) geführt ist.

7. Rollwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlagkörper (6) eine W-förmige Kontur ent­ sprechend einer Felge (41) des Rades (40) aufweist.

8. Rollwagen nach den Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (2) ebenfalls die W-förmige Kontur (50) aufweist.