DE4115692A1 - Farbspritzkabine mit entfernbarer begehung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Farbspritzkabine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei den derzeit üblichen Farbspritzkabinen o. ä. An­ lagen sind zum Zwecke der Abdeckung der Auswaschungs­ einrichtung o. ä. bodenseitiger Elemente, fest in­ stallierte Begehungsroste üblich, die jederzeit ein Betreten der betreffenden Kabine zu Einstellungs- oder Wartungszwecken ermöglichen.

Es liegt auf der Hand, daß diese bekannten Begehungs­ roste, die somit auch im Bereich der eigentlichen Lackierzone liegen, vor allem beim Automatikbetrieb besonders stark verschmutzen und somit regelmäßig mit großem Aufwand gereinigt werden müssen.

Dieses Reinigen geschieht dabei entweder mit Hoch­ druckreinigungsgeräten direkt in der dabei außer Be­ trieb gesetzten Kabine oder nach Entfernen der Roste in gesonderten Entlackungsanlagen; letzteres wird dabei bevorzugt durchgeführt, um den Lufthaushalt bei der Absaugung innerhalb der Anlage nicht zu beeinträch­ tigen.

Die vorliegende Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, für die bekannten Spritzkabinen ein Lösungs­ konzept zu erstellen, bei dem eine Verschmutzung der Begehungsroste durch den Lackiervorgang nunmehr wei­ testgehend vermieden wird, so daß auch das bisher so aufwendige Reinigen der Innenbegehung praktisch voll­ ständig entfällt.

Gelöst wird diese Aufgabe dabei durch die im Kenn­ zeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale und Maßnahmen.

Die Unteransprüche beinhalten zudem verschiedene Alter­ nativen bzw. Varianten der erfinderischen Grundge­ dankens sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungs­ merkmale desselben.

Die Erfindung wird auch anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen in weitestgehend schemati­ scher Darstellung:

Fig. 1 den Querschnitt durch eine Spritzkabine,

Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1,

Fig. 3 einen Kabinenteil samt Magazin in Seitenansicht und

Fig. 4 eine Alternativausführung zur Darstellung in Fig. 2.

Die Darstellung in Fig. 1 zeigt eine Farbspritzkabine 1 mit Fördersystem 2 bzw. 2′ und Begehungsrosten 3 beid­ seits der Kabinenlängswände 1a und 1b sowie oberhalb der Auswaschung 12 zur Reinigung der Kabinenabluft.

Entsprechend Fig. 2 und 3 ist erfindungsgemäß bei ei­ ner derartigen Anlage nunmehr generell erstmals vor­ gesehen, daß die Begehung 3 beim Lackiervorgang aus dem Verschmutzungsbereich der Lackierzone heraus in ein Ma­ gazin 4 oder sonstigen von Farbnebeln freien Raum ein­ gefahren sowie im Bedarfsfalle wieder aus diesem 4 her­ ausfahrbar im Kabineninnenraum 1 angeordnet ist.

Hierbei sind im einzelnen folgende Maßnahmen von Be­ deutung:

• 1. Die Begehung 3 besteht aus einer Vielzahl horizontal und lückenlos nebeneinander auf­ gereihter Einzelelemente 3′.
• 2. Die Einzelelemente 3′ der Begehung 3 sind außerhalb ihrer Betriebsstellung in dem jeweiligen Magazin 4 vertikal hängend so­ wie dicht aneinandergereiht gestapelt.

Alternativ hierzu sind noch folgende, zeichnerisch nicht dargestellte Varianten möglich:

• 3. Die Stapelung der Einzelelemente 3′ im Magazin 4 erfolgt in horizontalen Ebenen übereinander.
• 4. Die Begehung 3 besteht aus einem in Be­ triebsstellung horizontalliegenden Roll­ gitter und ist außerhalb ihrer Betriebsstel­ lung in dem jeweiligen Magazin aufgerollt.

Gemeinsam ist allen der vorstehend aufgeführten Vari­ anten dabei folgendes, teilweise auch aus Fig. 4 ent­ nehmbares Merkmal:

• 5. Das Ein- und Ausfahren bzw. Ein- und Auf­ rollen der Begehung 3 erfolgt mittels mo­ torischem Antrieb 5 in oder quer zur Förder­ richtung "R" des Fördersystems 2. Entsprechend Fig. 4 liegen bei der dortigen Variante die Führungsschienen 7′ samt Antriebszugorgan 9′ im Bereich der Kabinenquertrennwände 1c zur jeweils nächsten Zone.

Vervollständigt in baulicher sowie funktioneller Hin­ sicht wird die Ausführung gemäß der Fig. 2 und 3 letzt­ lich noch dadurch, daß das jeweilige Magazin 4 zur Aufnahme der außer Betriebsstellung gebrachte Be­ gehung 3 unter der Betriebsebene "E" letzterer ange­ ordnet ist, wobei die Einzelelemente 3′ der Begehung 3 mittels Laufrollen 6 beidseits in entsprechend hori­ zontalen Führungsschienen 7 gelagert; über Zugelemente 8 untereinander und mit dem Zugorgan 9 des Antriebs 5 verbunden sind, unter Zuordnung einer Auflauf- o. ä. Führungsrampe 10 am Übergang von den Führungsschienen 7 zum Magazin 4.

Mit den vorstehend beschriebenen Varianten für ein- und ausfahrbare Begehungen bei Spritzkabinen, ent­ fällt die bisher notwendige Reinigung samt aller damit verbundener Nachteile wie Kosten und Stillstandzeiten vollständig.

Bezugsziffernverzeichnis

 1 Farbspritzkabine bzw. Spritzraum
 1a Kabinenlängswand
 1b Kabinenlängswand
 1c Kabinentrennwand zur nächsten Zone
 2 Fördersystem
 2′ Fördergehänge (alternativ zu Pos. 2)
 3 Begehung
 3′ Einzelelement
 4 Magazin
 4a Magazineinlauf
 5 Antrieb (-smotor)
 6 Laufrolle
 7 Führungsschiene
 7′ Führungsschiene (Fig. 4)
 8 Zugelement (z. B. Kette, Seil)
 9 Antriebszugorgan
 9′ Antriebszugorgan (Fig. 4)
10 Auflauf- bzw. Führungsrampe
11 Gegenlagerung für Laufrollen Pos. 6
12 Auswaschung zur Abluftreinigung
L Kabinenlänge
R Förderrichtung der zu lackierenden Gegenstände
R₁ Einfahrrichtung der Begehung
R₂ Ausfahrrichtung der Begehung

Claims (5)

1. Farbspritzkabine (1) o. ä. Anlage zum vorzugs­ weise automatischen Lackieren von Gegenständen der unterschiedlichsten Art, mit einem die Kabine (1) in Längsrichtung durchlaufenden Fördersystem (2 bzw. 2′) für die zu lackierenden Teile und min­ destens einer sich parallel zur Förderrichtung (R) sowie entlang mindestens einer der Kabinenwandun­ gen (1a bzw. 1b) streckenden, aus horizontallie­ genden Gitterrosten o. ä. bestehenden Begehung (3), dadurch gekennzeichnet daß die Begehung (3) beim Lackiervorgang aus dem Verschmutzungsbereich der Lackierzone heraus in ein Magazin (4) oder sonstigen von Farbnebeln freien Raum eingefahren sowie im Bedarfsfalle wieder aus diesem (4) herausfahrbar im Kabi­ neninnenraum (1) angeordnet ist.

2. Farbspritzkabine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende bauliche Varianten bzw. Alternativen:

• a. Die Begehung (3) besteht aus einer Vielzahl horizontal und lückenlos nebeneinander auf­ gereihter Einzelelemente (3′).
• b. Die Begehung (3) besteht aus einem in Be­ triebsstellung horizontalliegenden Roll­ gitter (nicht dargestellt).
• c. Die Einzelelemente (3′) der Begehung (3) sind außerhalb ihrer Betriebsstellung in dem jeweiligen Magazin (4) vertikal hängend so­ wie dicht aneinandergereiht gestapelt.
• d. Die Stapelung der Einzelelemente (3′) im Magazin (4) erfolgt in horizontalen Ebe­ nen übereinander (nicht dargestellt).
• e. Die Begehung (3) ist außerhalb ihrer Be­ triebsstellung in dem jeweiligen Magazin aufgerollt (nicht dargestellt).
• f. Das Ein- und Ausfahren bzw. Ein- und Aufrol­ len der Begehung (3) erfolgt mittels mo­ torischem Antrieb (5) in oder quer zur Förderrichtung (R) des Fördersystems (2).

3. Farbspritzkabine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß das jeweilige Magazin (4) zur Aufnahme der außer Betriebsstellung gebrachten Begehung (3) unter der Betriebsebene (E) letzterer angeord­ net ist.

4. Farbspritzkabine nach mindestens einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Einzelelemente (3′) der Begehung (3) mittels Laufrollen (6) beidseits in entsprechend horizontalen Führungsschienen (7) gelagert, über Zugelemente (8) untereinander und mit dem Zugor­ gan (9) des Antriebs (5) verbunden sind.

5. Farbspritzkabine nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Zuordnung einer Auflauf- o. ä. Führungsrampe (10) am Übergang von den Führungsschienen (7) zum Magazin (4)