DE4115548A1 - Chirurgische zange zur anwendung in der laparoskopie - Google Patents
Chirurgische zange zur anwendung in der laparoskopieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine chirurgische Zange zur Anwendung
in der Laparoskopie nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind bereits derartige Zangen bekannt, bei denen zwischen
den Zangenschenkeln eine Blattfeder angeordnet ist, durch die
die Maulteile der Zange ständig in Schließrichtung beaufschlagt
sind. Außerdem ist hier eine Einrichtung angeordnet,
durch die die Zange in dieser Spannstellung arretiert wird
(DE-GM 75 04 126).
Es ist weiter ein Dilatator zum Einbringen von medizinischen
Endoskopen zum Zwecke der Durchführung von Inspektionen oder
Operationen mit einer Tragsonde bekannt, an deren Ende eine
Kugel angeordnet ist, auf die nacheinander mehrere Dilatations-
Röhren mit zunehmendem Durchmesser aufschiebbar sind, wobei
die Außen- und Innendurchmesser der Röhren so aufeinander
abgestuft sind, daß sie sich teleskopartig ineinander schieben
lassen (DE-PS 30 25 785).
In der Vergangenheit hat sich in zunehmendem Maße die laparoskopische
Entfernung der Gallenblase eingeführt und wird
weiterhin große Verbreitung finden. Hierzu hat man vollständige
Bestecke mit endoskopischen Optiken und instrumentellem
Zubehör, wodurch ein erfolgreiches Operieren gewährleistet
ist. Dabei hat man bisher die mit Steinen gefüllte
Gallenblase durch den Stichkanal hindurch entfernt. Nun ist
dieser Stichkanal aber in der Regel kleiner als eine mit den
Steinen gefüllte Gallenblase. Deshalb ist eine abschließende
Erweiterung der Incision erforderlich, um die Gallenblase
durch die Bauchdecke herauszuziehen. Diese Maßnahme kompliziert
jedoch den Operationsvorgang und trägt zur Verlängerung
der Operation und zur Vergrößerung der Narbe bei.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen schweren
Nachteil zu beheben und die chirurgische Zange der eingangs
erwähnten Art so zu verbessern, daß sie als Gallenblasen-
Extraktor dienen kann, wobei eine Dilatation der erwähnten
Incision auf unblutigem Wege vorgenommen werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 vorgesehen. Dadurch ist eine Erweiterung der
Incision nicht nötig, sondern es erfolgt eine nur kurzfristige
Dilatation, durch die die Gallenblase entfernt werden kann.
Dabei ummanteln die Halbschalen die Trokarhülse,
die zum Einführen von Endoskopen ohnehin benötigt wird
und zu diesem Zwecke nicht aus der Bauchhöhle herausgezogen
werden muß. Die Halbschalen können vielmehr ähnlich
einer Dilatations-Röhre auf der Hülse mühelos durch die
Bauchdecke geschoben werden. Anschließend erfolgt dann die
darüber hinausgehende Erweiterung durch Betätigung der Griffelemente
der Zange. Auf diese Weise kann eine derart starke
Dilatation erfolgen, daß die Entfernung der Gallenblase
unproblematisch ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Ausführungsform zusammen
mit einer Trokarhülse
Fig. 2 eine Ansicht von hinten auf das patientenferne Ende
der Zange in geschlossener Lage für sich allein und
Fig. 3 eine Ansicht wie Fig. 2, jedoch in der Offenlage
der Zange.
Fig. 1 zeigt links das patientennahe Ende der Trokarhülse
3, in die ein blutiger Trokar 4 mit der Einstichspitze
12 in bekannter Weise eingeschoben ist. Derartige Trokarhülsen
3 mit Trokardornen 4 sind dem Fachmann bestens bekannt
und müssen deshalb nicht im einzelnen beschrieben
werden.
Weiter rechts sieht man nun die erfindungsgemäße Halbschale
1 mit dem Zangenschenkel 6, der sich nach rechts unten
in einem Winkel α erstreckt, der bevorzugt größer als 90°
ist.
Am patientennahen Ende der Halbschale 1 sieht man eine
Abschrägung 11, so daß sich die Halbschale 1 ebenso wie die
Halbschale 2 hier als Dilatationsrohr an die Trokarhülse 3
anschließen.
Weiter rechts sieht man ein bekanntes Ventil 12 mit einem
Anschluß 13, duch den zum Beispiel ein Incuflationsgas
in die Trokarhülse eingeführt werden kann, wie dies dem
Fachmann ebenfalls bekannt ist.
Weiter rechts sieht man den Trokardorn 4 mit seinem patientenfernen
Betätigungsteller 14. An dieser Handhabe läßt sich
der blutige Trokardorn 4 nach rechts zusammen mit der
Spitze 12 herausziehen, wobei das Ventil 13 automatisch
geschlossen wird. Dies muß ebenfalls nicht im einzelnen
beschrieben werden, weil dies vollständig bekannt ist.
Anstelle des Trokardornes 4 kann dann ein Endoskop in die
Trokarhülse 3 eingeschoben werden.
Fig. 2 zeigt die Ansicht auf das patientenferne Ende der
Zange für sich allein mit geschlossenen Halbschalen 1, 2,
die oben sichtbar sind. Zwischen diesen Halbschalen erstreckt
sich ein Kanal 5, der bevorzugt kreisrund ist, zur
Anpassung entweder an die Trokarhülse 3 oder an den Trokardorn
4 nach der Fig. 1.
Darunter sieht man die Gelenkschraube 8. Man erkennt auch,
daß die Halbschalen 1, 2 mit den Zangenschenkeln 6, 7 weiter
unten einstückig ausgebildet sind, zwischen denen die beiden
Blattfedern 9 und 10 angeordnet sind, die unten durch die
Schrauben 16 und 17 an die Zangenschenkel 6, 7 angeschraubt
sind. Oben sind die beiden Blattfedern 9, 10 in Punkt 18 gelenkig
miteinander verbunden, wie das dem Fachmann bestens
bekannt ist und deshalb nicht näher erläutert werden muß.
Die Kraft der beiden Federn 9, 10 wirkt derart, daß die
Zange ohne äußere Einwirkung immer in die dargestellte
Schließlage nach der Fig. 2 beaufschlagt wird.
Fig. 3 zeigt das gleiche wie Fig. 2, jedoch in der Offenstellung
der Zange, bei der also der Arzt die beiden Zangenschenkel
6, 7 zusammengedrückt hat. Dadurch sind die schalenförmigen
Teile 1, 2 weit voneinander entfernt, und es ist
ohne weiteres ersichtlich, daß dadurch eine ganz erhebliche
Aufweitung der Bauchdecke zum Zwecke der Extraktion der
Gallenblase möglich ist.
Zur Durchführung der Operation wird in bekannter Weise der
blutige Trokardorn zunächst in die Bauchhöhle eingeführt
und anschließend die Trokarhülse 3 nachgeschoben, anschließend
kann der Trokardorn 4 wieder herausgezogen werden. Wenn
nun im Verlauf der Operation durch Sichtbeobachtung die
Gallenblase entfernt werden soll, wird die erfindungsgemäße
chirurgische Zange zunächst so um die Trokarhülse 3 gelegt,
wie dies in der Fig. 1 dargestellt ist. Anschließend werden
die beiden schalenförmigen Teile 1, 2 wie ein Dilatationsrohr
nach links in die Bauchhöhle des Patienten auf der Trokarhülse
3 geschoben. Dies ist genauso gut möglich wie das
Einführen eines Dilatations-Rohres bekannter Art. Dabei
bleibt die Zange geschlossen, wie dies in der Fig. 2 dargestellt
ist. Um dies sicherzustellen, kann der Arzt im
oberen Bereich der Zangenschenkel 6, 7 über der Gelenkschraube
8 anfassen. Erst dann, wenn die schalenförmigen
Teile 1, 2 weit genug eingeführt sind, kann der Arzt die
Zangenschenkel 6, 7 in Öffnungsrichtung betätigen, so
daß hierdurch eine weitere zusätzliche Dilatation in
erheblichem Umfang vorgenommen werden kann, wodurch auch
ein erheblicher Raum zwischen der Trokarhülse 3 und den
Schalen 1, 2 entsteht. Um diesen noch zu vergrößern,
kann die Trokarhülse 3 jetzt auch herausgezogen werden.
Dann ist die Öffnung auf jeden Fall so groß, daß es ein
Leichtes ist, die Gallenblase aus dem Körper des Patienten
herauszuziehen.
Wie schon erwähnt, kann anstelle der Trokarhülse 3 auch
der blutige Trokardorn 4 zum Einführen des Erfindungsgegenstandes
dienen. Selbstverständlich müssen dann die
Dimensionen der schalenförmigen Teile 1, 2 dem Trokardorn
4 angepaßt sein, daß heißt, daß der Kanal 5 nach der
Fig. 2 entsprechend zu dimensionieren ist.
Gemäß der Fig. 1 ist der Winkel alpha zwischen der Halbschale
1 und den Zangenschenkeln 6, 7 bevorzugt in einem Winkel
größer als 90° gehalten. Dadurch wird die Bequemlichkeit noch
erhöht.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann zwischen
den beiden Zangenschenkeln 6 und 7 eine für sich bekannte
Schwinghebelsperre angeordnet sein. Derartige Schwinghebelsperren
sind dem Fachmann bestens in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt und müssen deshalb nicht im einzelnen dargestellt werden.
Dadurch wird die Bequemlichkeit noch weiter erhöht, indem
verschiedene Stellungen der Zange arretiert werden können.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Der Fachmann hat vielmehr die Möglichkeit, darüber
hinausgehende Ausführungsformen im Rahmen der Ansprüche zu
erstellen.
Claims (6)
1. Chirurgische Zange zur Anwendung in der Laparoskopie,
bei der die beiden Griffteile der durch eine Gelenkschraube
scharnierartig miteinander verbundenen Zangenschenkel
durch eine Feder in Schließrichtung der Maulteile
der Zange beaufschlagt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Maulteile am patientennahen Ende als Halbschalen
(1, 2) zur Ummantelung einer Trokar-Hülse (3)
oder eines blutigen Trokardornes (4) ausgebildet sind.
2. Chirurgische Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Halbschalen (1, 2) in ihrer
Schließstellung quer zur Längsrichtung gemeinsam einen
kreisrunden Kanal (5) bilden.
3. Chirurgische Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zangenschenkel (6, 7) zusammen mit
den Halbschalen (1, 2) einstückig ausgebildet sind.
4. Chirurgische Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die patientennahen Enden (11) der Halbschalen
(1, 2) abgeschrägt ausgebildet sind.
5. Chirurgische Zange nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halbschalen (1, 2) mit den Zangenschenkeln
(6, 7) einen Winkel α von < als 90° bilden.
6. Chirurgische Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Zangenschenkeln (6, 7) eine für
sich bekannte Schwinghebelsperre angeordnet ist.
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