DE4112741C2 - Transportzahnketten-Anordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Transportzahnketten-Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Derartige Transportzahnketten werden in der Glasindustrie als Maschinen- oder Eintragband, als Kühlofenquerband und an den Prüfstationen am kalten Ende eingesetzt. Der Teiletransport umfaßt z. B. Hohlgläser zwischen einer Formmaschine und einem Kühlofen einer Glashütte. Zu Beginn einer Transportstrecke wird das Transportgut mit gleichbleibendem Abstand auf die Transportzahnkette aufgesetzt, so daß bei konstanter Geschwindigkeit keine Änderung des eingestellten Transportgut-Abstandes bis zum Zielort eintritt.

Beim Hohlglastransport wird davon abweichend angestrebt, das Transportgut mit einem geringeren Abstand vor einem Kühlofen zu bewegen als dieser dem Aufsetz-Abstand entspricht. In anderen Fällen wird angestrebt, den Abstand des Transportgutes zu verringern oder wieder zu erhöhen. Eine solche Verfahrensweise erfordert eine Geschwindigkeits- Änderung des bewegten Transportgutes in gewissen Abschnitten.

Aus der GB 773 784 ist eine gattungsgemäße Transportzahnketten-Anordnung bekannt. Bei dieser Anordnung werden die Transportzahnketten des einen Förderbahnabschnittes im angenzenden Bereich der Förderbahnabschnitte um feststehende Gleitführungen umgelenkt. Dies führt zu erhöhter Reibung und einem größeren Verschleiß im Umlenkbereich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Verschleiß und die Reibung im Umlenkbereich der aneinander angrenzenden Förderbahnabschnitte zu verringern.

Die gestellte Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Transportzahnketten-Anordnung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Eine solche Anordnung kann mit standsicheren Transportzahnketten betrieben werden und bei einer Geschwindigkeitsdifferenz der beiden Förderbahn­ abschnitte verändern sich die Abstände innerhalb des Transportgutes, je nach dem, wie die Förderbahnabschnitte angetrieben sind. Hierbei ist es möglich, in Transportrichtung den vorderen Förderbahnabschnitt schneller anzutreiben als den nachfolgenden, wodurch ein Zusammenschieben des Transportgutes stattfindet. Bei umgekehrten Antriebsgeschwindigkeiten wird ein Auseinanderziehen auf dem jeweils hinteren Förderbahnabschnitt bewirkt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Für die Transportzahnketten-Anordnung ist insofern eine von anderen Zahnketten abweichende Bauweise notwendig, die folgendermaßen gestaltet ist: Die Transportzahnketten bestehen jeweils aus bügel- oder U-förmigen äußeren ersten Laschen und flachen, inneren zweiten Laschen, die mittels mit den äußeren ersten Laschen eben abschließenden Rundbolzen verbunden sind, wobei die Rundbolzen an den Stirnflächen mit den äußeren, ersten Laschen durch eine Laserschweißung fixiert sind. Solche Transportzahnketten garantieren eine glatte Außenseite und sind daher für die Räume zwischen den Zahnscheiben passend.

Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist vorgesehen, daß für jede einzelne Transportzahnkette pro Förderbahnabschnitt eine separate Kettenspanneinrichtung vorgesehen ist.

Die Führung des Kettensystems wird dadurch günstiger, daß auf der Kettengleitbahn Leitvorrichtungen für den Geradeauslauf auf einem Gleitbett zwischen den einzelnen Transportzahnketten angeordnet sind.

Die Geschwindigkeitsunterschiede zweier Förderbahnabschnitte können in vielfältiger Form erzeugt werden. Besonders vorteilhaft ist es, daß als Antrieb für die Zahnkettenräder jeweils im Übersetzungsverhältnis beeinflußbare Getriebemotoren, Kegelradgetriebe mit durchgehend verbundenen Antriebswellen oder gekoppelte Vorgelegewellen vorgesehen sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine Seitenansicht in Transportrichtung aufeinanderfolgender Förderbahnabschnitte,

Fig. 2 die zu Fig. 1 zugehörige Draufsicht,

Fig. 3 einen axialen Querschnitt durch ein für beide Förderbahn­ abschnitte gemeinsames Zahnkettenrad,

Fig. 4 eine Seitenansicht der anzuwendenden Transportzahnkette,

Fig. 5 eine zu Fig. 4 gehörende Draufsicht und

Fig. 6 eine Stirnansicht der Transportzahnkette.

Die Transportzahnketten-Anordnung (Fig. 1 und 2) ist insbesondere für Glasgut, wie z. B. Hohlglas, aber auch für jedes andere Transportgut geeignet. In Transportrichtung 1 sind zwei Förderbahnabschnitte 2 und 3 aufeinanderfolgend angeordnet. Jede der Förderbahnabschnitte 2 und 3 sind mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben, um eine Veränderung eines Abstandes 4 zwischen dem Transportgut 5 zu bewirken.

Hierzu laufen Transportzahnketten 6 der beiden Förderbahnabschnitte 2 und 3 auf einem gemeinsamen Zahnkettenrad 7. Dieser Lauf wird durch Eingriff einer Transportzahnkette 6 auf einer Kettenrad-Verzahnung 8 des Zahnkettenrades 7 und einer anderen Transportzahnkette 6 ermöglicht (Fig. 3). Hierbei sind zwischen einzelnen Zahnscheiben 9 zylindrische Abschnitte 10 vorgesehen, auf denen die jeweilige Transportzahnkette 6 des jeweils anderen Förderbahnabschnittes 2 bzw. 3 gleitend geführt ist. Die Zahnscheiben 9 sind auf einer mittigen Antriebswelle 11 zentriert und zwischen seitlich abschließenden Blockscheiben 12 sind abwechselnd die Zahnscheiben 9 und mehrere Beilagescheiben 13 auf der Antriebswelle 11 angeordnet. Die Blockscheiben 12, die Zahnscheiben 9 und die Beilagescheiben 13 werden durch mehrere umfangsverteilte Zugschrauben 14 zu einem Paket 15 fest verbunden. Die Antriebswelle 11 des Paketes 15 wird durch einen Antrieb 16, der noch zu erläutern ist, angetrieben.

Das gemeinsame Zahnkettenrad ist in Wälzlagern 17 und diese in den Wänden 18 eines Rahmens gehalten. Außen auf der Antriebswelle 11 befindet sich ein drehfestes Kettenrad 19, das an den Antrieb 16 angeschlossen ist.

Die Transportzahnkette 6 (Fig. 4 bis 6) besteht aus bügel- oder U-förmigen, äußeren ersten Laschen 20 und flachen, inneren zweiten Laschen 21. Beide Laschen 20 und 21 sind mittels mit den äußeren ersten Laschen 20 eben abschließenden Rundbolzen 22 gelenkig verbunden.

Die Rundbolzen 22 schließen an Stirnflächen 23 mit den äußeren ersten Laschen 20 eben ab. Ihre Verbindung wird durch Laserschweißen geschaffen, wobei eine flache Schweißung 24 entsteht.

Die inneren Laschen 21 und die äußeren Laschen 20 sind beide aus Material gleicher Dicke hergestellt. Die inneren Laschen 21 sind flach, und jeweils zwei Stück des Materials gleicher Dicke bilden die schmalen Kettenglieder. Die inneren Laschen 21 weisen einen Zahn in der Längenmitte auf. Demgegenüber sind die äußeren Laschen 20 mittels Stegen verbunden (Fig. 4 bis 6), die die beiden Seiten verbinden und teilungsmäßig denselben Abstand zu den Einzelzähnen der inneren Laschen 21 besitzen. Die genannten Stege bilden die Kettenoberseite. Für sich betrachtet bildet daher die äußere Lasche 20 in Transportrichtung 1 ein auf den Schenkeln stehendes "U".

Jede dieser Transportzahnketten 6 weist eine separate Kettenspanneinrichtung 25 auf (Fig. 1). Die Transportzahnketten 6 sind ferner auf einer Kettengleitbahn 26 geführt, wozu Leitvorrichtungen 27 auf dem Niveau eines Gleitbettes 28 zwischen den einzelnen Transportzahnketten 6 (Fig. 2) angeordnet sind. Der Antrieb 16 (Fig. 3) für die Zahnkettenräder 7 besteht aus nicht näher dargestellten Getriebemotoren, Kegelradgetrieben mit durchgehend verbundenen Antriebswellen oder aus gekoppelten Vorgelegewellen.

Claims (5)

1. Transportzahnketten-Anordnung, insbesondere für den Transport von Glasgut, mit zumindest zwei in Transportrichtung (1) aufeinanderfolgend angeordneten Förderbahnabschnitten (2, 3), die mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zwecks Verringerung oder Vergrößerung der Abstände (4) des Transportgutes (5) antreibbar sind, wobei die Förderbahnabschnitte (2, 3) jeweils nebeneinanderliegende, endlos umlaufende, auf einer Kettengleitbahn (26) geführte Transportzahnketten (6) aufweisen, welche im angrenzenden Bereich der Förderbahnabschnittet (2, 3) kammartig ineinandergreifen, wobei die Transportzahnketten (6) des einen Förderbahnabschnittes (2, 3) um auf einer Antriebswelle (11) angeordnete Zahnscheiben (9) eines Zahnkettenrades (7) umgelenkt werden, während die Transportzahnketten (6) des anderen Förderbahnabschnittes (2, 3) auf zwischen den einzelnen Zahnscheiben (9) angeordneten Gleitführungen umgelenkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungen aus Beilagescheiben (13) gebildet sind, wobei die abwechselnd auf der Antriebswelle (11) angeordneten Beilagescheiben (13) und Zahnscheiben (9) zwischen seitlich abschließenden Blockscheiben (12) angeordnet und die Scheiben (9, 12, 13) miteinander durch über den Umfang verteilte Zugschrauben (14) paketartig verbunden sind und das Paket (15) auf der Antriebswelle (11) drehfest angeordnet ist.

2. Transportzahnketten-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportzahnketten (6) jeweils aus bügel- oder U-förmigen äußeren, ersten Laschen (20) und flachen inneren, zweiten Laschen (21) bestehen, die mittels mit den äußeren ersten Laschen (20) eben abschließenden Rundbolzen (22) verbunden sind, wobei die Rundbolzen (22) an den Stirnflächen (23) mit den äußeren ersten Laschen (20) durch eine Laserschweißung fixiert sind.

3. Transportzahnketten-Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für jede einzelne Transportzahnkette (6) pro Förderbahnabschnitt (2; 3) eine separate Kettenspanneinrichtung (25) vorgesehen ist.

4. Transportzahnketten-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Kettengleitbahn (26) Leitvorrichtungen (27) für den Geradeauslauf auf einem Gleitbett (28) zwischen den einzelnen Transportzahnketten (6) angeordnet sind.

5. Transportzahnketten-Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Antrieb (16) für die Zahnkettenräder (7) jeweils im Übersetzungsverhältnis beeinflußbare Getriebemotoren, Kegelradgetriebe mit durchgehend verbundenen Antriebswellen oder gekoppelte Vorgelegewellen vorgesehen sind.