DE4111530A1 - Numerische steuereinheit und verfahren zur lageregelung eines motorgetriebenen beweglichen teils - Google Patents
Numerische steuereinheit und verfahren zur lageregelung eines motorgetriebenen beweglichen teilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine numerische Steuereinheit und ein
dafür bestimmtes Verfahren zur Schätzung von Masse, Trägheit,
Flüssigkeitsreibbeiwert und Gleitreibungskraft eines bewegli
chen Teils, z. B. eines zu steuernden Maschinentisches.
Fig. 8 ist ein Blockschaltbild einer konventionellen numeri
schen Steuereinheit. Dabei wird ein Interpolationsprozessor 1
zur Eingabe von Bearbeitungsinformationen, z. B. Streckenlän
ge und Bewegungsgeschwindigkeit, für jeden Block eines Bear
beitungsprogramms und zur Ausgabe eines Streckeninkrements je
Abtastung oder eines Lageführungswerts einer Steuerachse ver
wendet. Ein Beschleunigungs/Verzögerungs-Prozessor 2 empfängt
die Interpolationsinformationen, z. B. das Streckeninkrement
je Abtastung oder den Lageführungswert, vom Interpolations
prozessor 1 und führt die Beschleunigungs/Verzögerungs-Verar
beitung beispielsweise für eine primäre Verzögerungsschaltung
aus und liefert einen Lageführungswert für einen Motor 105
oder ein Streckeninkrement je Abtastung. Ein Servoregler 3
empfängt das Ausgangssignal des Beschleunigungs/Verzögerungs-
Prozessors 2 und regelt die Positionierung des Motors 105.
Der Servoregler 3 umfaßt einen Lageregelkreis 101, einen
Geschwindigkeitsregelkreis 102, einen Stromregelkreis 103,
einen Stromdetektor 104, der einen Motorstromrückführungswert
detektiert, den Motor 105 zum Antreiben eines beweglichen
Teils (nicht gezeigt), einen Geschwindigkeitsdetektor 106,
der betriebsmäßig mit dem beweglichen Teil (nicht gezeigt)
oder mit dem Motor 105 gekoppelt ist, und einen Lagedetektor
107.
Im Gebrauch empfängt der Interpolationsprozessor 1 Bearbei
tungsinformationen wie etwa eine Wegstrecke und eine Bewe
gungsgeschwindigkeit für jeden Block des Bearbeitungspro
gramms und liefert an den Beschleunigungs/Verzögerungs-Pro
zessor 2 ein Streckeninkrement pro Abtastung oder einen Lage
führungswert der Steuerachse. Der Beschleunigungs/Verzöge
rungs-Prozessor 2 empfängt die Interpolationsinformationen
wie etwa das Streckeninkrement je Abtastung oder den Lage
führungswert, die vom Interpolationsprozessor 1 geliefert
werden, führt die Beschleunigungs/Verzögerungs-Verarbeitung
beispielsweise für einen primären Verzögerungskreis mit vor
gegebener Zeitkonstante durch und gibt an den Servoregler 3
einen Lageführungswert für den Motor 105 oder Streckeninkre
mente je Abtastung aus. Der Servoregler 3 regelt die Lage des
beweglichen Teils nach Maßgabe des Ausgangssignals des Pro
zessors 2 unter sequentieller Nutzung des Lageregelkreises
101, des Geschwindigkeitsregelkreises 102 und des Stromregel
kreises 103 unter Erzeugung von Betriebseingangssignalen für
den Motor 105 nach Maßgabe des Lageführungswerts oder des
Streckeninkrements je Abtastung. Bei diesem konventionellen
System wird das bewegliche Teil geregelt unter Nutzung von
voreingestellten Schleifen- und Kompensationsverstärkungen im
Lageregelkreis 101, im Geschwindigkeitsregelkreis 102 und im
Stromregelkreis 103.
Bei der so ausgelegten konventionellen numerischen Steuerein
heit sind die Zeitkonstante des Beschleunigungs/Verzögerungs-
Prozessors sowie die Schleifenverstärkungen des Lageregel
kreises 101, des Geschwindigkeitsregelkreises 102 und des
Stromregelkreises 103 und jede Kompensationsverstärkung vor
gegeben, wogegen die Trägheit, ein Flüssigkeitsreibbeiwert
oder eine Gleitreibungskraft des beweglichen Teils der zu
steuernden Maschine entweder unbekannt bleiben oder nur als
Näherungswerte identifiziert sind. Mit der Forderung nach
höheren Bearbeitungsgeschwindigkeiten und höherer Bearbei
tungsgenauigkeit wurde es jedoch in den letzten Jahren not
wendig, eine sehr schnelle, genaue und stabile Lageregelung
vorzusehen. Da aber die konventionelle numerische Steuer
einheit die Lageregelung des beweglichen Teils durchführt,
ohne daß die Trägheit, der Flüssigkeitsreibbeiwert und die
Gleitreibungskraft des zu steuernden beweglichen Maschinen
teils genau bekannt sind, müssen dessenungeachtet beispiels
weise die Beschleunigungs/Verzögerungs-Zeitkonstante, die
Lageschleifenverstärkung und die Geschwindigkeitsschleifen
verstärkung des Servoreglers von Facharbeitern manuell ein
gestellt werden. Auch wenn diese Facharbeiter eine hohe Fach
kompetenz haben, brauchen sie doch relativ viel Zeit zur
Durchführung dieser Einstellungen.
Die maschinelle Bearbeitung eines Werkstücks mit einem ein
Kurvenprofil aufweisenden Vorsprung stellt ein besonders
schwieriges Problem dar. Zur Bestimmung der geeigneten Bear
beitungseinstellungen im Fall eines Vorsprungs, wobei ein
Wechsel zwischen Viertelkreisbogen erforderlich ist, müssen
die Masse und die Reibungskraft des beweglichen Teils berück
sichtigt werden. Eine genaue Korrektur während der Hochge
schwindigkeitsbearbeitung kann nicht durch die konventionelle
numerische Steuereinheit bestimmt werden, weil diese eine
Kompensation dieses Vorsprungs nur unter Nutzung des Be
schleunigungsparameters und der Masse des beweglichen Teils
vornehmen kann.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des kon
ventionellen Verfahrens dadurch zu überwinden, daß eine
numerische Steuereinheit angegeben wird, die eine Schätzung
der Masse bzw. Trägheit oder des Flüssigkeitsreibbeiwerts
oder der Gleitreibungskraft eines beweglichen Maschinenteils
ermöglicht. Diese Parameter ermöglichen die Bestimmung eines
optimalen Werts von Verstärkungs- und Korrekturparametern, so
daß eine hohe Genauigkeit und Stabilität der schnellen Lage
regelung des beweglichen Maschinenteils möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit drei Ausführungsbeispielen der Erfin
dung gelöst, wobei eine numerische Steuereinheit angegeben
wird, die eine Bestimmung eines Stromrückführungswerts für
einen Motor, der ein bewegliches Teil antreibt, und eine
Schätzung einer Geschwindigkeit und Beschleunigung eines be
weglichen Teils erlaubt. Außerdem ist es möglich, die Masse,
den Flüssigkeitsreibbeiwert oder die Gleitreibungskraft des
beweglichen Teils zu berechnen. Der Rechenvorgang wird unter
Anwendung eines Ausdrucks durchgeführt, der die Masse oder
den Flüssigkeitsreibbeiwert oder die Gleitreibungskraft mit
dem Motorstromrückführungswert, der Geschwindigkeit und der
Beschleunigung in Beziehung setzt, wobei das bewegliche Teil
durch ein vorbestimmtes Modell ersetzt ist. Ferner kann der
Rechenvorgang auf einem Vielfachen der Meß- oder Schätzwerte
von Motorstromrückführungswerten, Geschwindigkeit und Be
schleunigung basieren.
Gemäß der Erfindung kann durch Darstellen einer dynamischen
Charakteristik des beweglichen Teils als ein Modell bei
spielsweise in einem Feder-Masse-System ein Ausdruck der Be
ziehung zwischen der Masse, dem Flüssigkeitsreibbeiwert und
der Gleitreibungskraft des beweglichen Teils durch einen Pa
rameterschätzvorgang, beispielsweise eine Methode der klein
sten Quadrate bzw. MKQ, gebildet werden. Die Trägheit des be
weglichen Teils kann aus dem Masseparameter bestimmt werden.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 ein Blockschaltbild, das eine numerische Steuerein
heit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Er
findung zeigt;
Fig. 2 ein Flußdiagramm, das den Betrieb der numerischen
Steuereinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
erläutert;
Fig. 3 ein Diagramm, das ein Beispiel eines Modells eines
beweglichen Teils zeigt;
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer numerischen Steuereinheit
gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung;
Fig. 5 ein Flußdiagramm, das den Betrieb der numerischen
Steuereinheit gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
erläutert;
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer numerischen Steuereinheit
gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung;
Fig. 7 ein Flußdiagramm, das den Betrieb der numerischen
Steuereinheit gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
zeigt; und
Fig. 8 ein Blockschaltbild einer konventionellen numeri
schen Steuereinheit.
Das erste Ausführungsbeispiel der numerischen Steuereinheit
wird unter Bezugnahme auf Fig. 1 erläutert, wobei die Kompo
nenten 1-3 und 101-107 mit denjenigen der konventionellen
Steuereinheit identisch sind und nicht mehr beschrieben wer
den. Ein Beschleunigungsdetektor 4 berechnet aufgrund des Ge
schwindigkeitsrückführungssignals vom Geschwindigkeitsdetek
tor 106 die Beschleunigung des beweglichen Teils. Der Be
schleunigungsdetektor hat einen Speicher 4a, in dem ein Ge
schwindigkeitswert für das bewegliche Teil, der vom Geschwin
digkeitsdetektor 106 während einer Abtastzeit T geliefert
wird, gespeichert wird. Ein Subtrahierer 4b bestimmt eine
Differenz zwischen dem vorher detektierten und im Speicher 4a
gespeicherten Geschwindigkeitswert des beweglichen Teils und
dem zu einer darauffolgenden vorbestimmten Zeit vom Geschwin
digkeitsdetektor 106 gelieferten Geschwindigkeitswert des be
weglichen Teils. Ein Multiplizierer 4c multipliziert die vom
Subtrahierer 4b gelieferte Differenz mit 1/T. Ein Speicher
medium 5 dient dem Abtasten und Speichern der Geschwindig
keits- und Beschleunigungswerte des beweglichen Teils und der
Motorstromrückführungswerte, die vom Geschwindigkeitsdetektor
106, dem Beschleunigungsdetektor 4 und dem Stromdetektor 104
zu vorbestimmten Zeitpunkten geliefert werden. Ein Rechner 6
liest aus dem Speichermedium 5 ein Vielfaches der Geschwin
digkeiten und Beschleunigungen des beweglichen Teils und der
Motorstromrückführungswerte aus und berechnet die Masse (m),
den Flüssigkeitsreibbeiwert (c) und die Gleitreibungskraft
(fr) des beweglichen Teils unter Anwendung eines Parameter
schätzverfahrens, z. B. einer Methode der kleinsten Quadrate
bzw. MKQ. In einem zweiten Speichermedium 7 werden die Masse,
der Flüssigkeitsreibbeiwert und die Gleitreibungskraft des
beweglichen Teils, die vom Rechner 6 berechnet sind, ge
speichert.
Fig. 3 ist ein Beispiel der Darstellung einer dynamischen
Charakteristik des beweglichen Teils als Modell in einem
Feder-Masse-System. Dabei bezeichnet die Variable X1 einen
Wert, der gebildet ist durch Umrechnen eines Winkelwerts
einer Motorwelle in eine Laufrichtung des beweglichen Teils,
die Variable X2 bezeichnet eine Lage des beweglichen Teils, m
bezeichnet die Masse des beweglichen Teils, k bezeichnet eine
Federkonstante zwischen dem beweglichen Teil und der Motor
welle, c bezeichnet den Flüssigkeitsreibbeiwert des bewegli
chen Teils, und fr bezeichnet die auf das bewegliche Teil
wirkende Gleitreibungskraft. Der Wert X1 wird erhalten durch
Umrechnen der Masse m, des Flüssigkeitsreibbeiwerts c und der
Gleitreibungskraft fr des beweglichen Teils sowie des Winkel
werts der Motorwelle in eine Laufrichtung des beweglichen
Teils. Die Beziehung zwischen X1 und der Lage X2 des bewegli
chen Teils ist durch die folgenden Bewegungsgleichungen ge
geben:
In den obigen Gleichungen können ein Wert X1, der erhalten
ist durch Umrechnen der Drehwinkelgeschwindigkeit der Motor
welle in die Laufrichtung des beweglichen Teils, und eine
Geschwindigkeit 2 des beweglichen Teils allgemein zu einem
Wert 1 angenähert werden. Diese Näherung wird erhalten durch
Umrechnen der Drehwinkelbeschleunigung der Motorwelle in die
Laufrichtung des beweglichen Teils und eine Beschleunigung 2
des beweglichen Teils. Die Näherung erfolgt unter der Annah
me, daß ein Wert ist, der von dem am beweglichen Teil oder
am Motor angeordneten Geschwindigkeitsdetektor 106 meßbar
ist, und ein Wert ist, der vom Beschleunigungsdetektor 4
geliefert werden kann. Die Beziehung kann wie folgt zusammen
gefaßt werden:
Dann ist unter der Annahme, daß I ein vom Stromdetektor 104
gemessener Wert, d. h. der Motorstromrückführungswert, ist,
der Motorstromrückführungswert I einem auf den Motor wirken
den Lastdrehmoment proportional und hat die folgende Bezie
hung zu dem linken Teil k(X2-X1) der Bewegungsgleichungen:
KT × I = k (X₂ - X₁)
wobei KT ein Proportionalitätsfaktor zu der durch Umrechnen
des Motorstromrückführungswerts I und des Motorlastdreh
moments in Wellenrichtung erhaltenen Kraft ist. In diesem
Fall ist K(X2-X1) dem Motorstrom proportional. Wenn das
bewegliche Teil von einer Spindel angetrieben wird, so gilt:
KT = (Motordrehmomentkonstante) × 2 × π ÷
(Wegstrecke des beweglichen Teils pro Umdrehung des Motors).
(Wegstrecke des beweglichen Teils pro Umdrehung des Motors).
Wenn also das bewegliche Teil durch ein Modell gemäß Fig. 3
dargestellt ist, ist die Beziehung zwischen der Masse m, dem
Flüssigkeitsreibbeiwert c, der Gleitreibungskraft fr des be
weglichen Teils, dem Motorstromrückführungswert I entspre
chend der Messung durch den Stromdetektor 104, der vom Ge
schwindigkeitsdetektor 106 gelieferten Geschwindigkeit des
beweglichen Teils und der vom Beschleunigungsdetektor 4 ge
lieferten Beschleunigung wie folgt:
KT × I ≒ m + c + fr
(bei < 0)
(bei < 0)
KT × I ≒ m + c - fr
(bei < 0)
(bei < 0)
Im Betrieb gibt der Interpolationsprozessor 1 Bearbeitungsin
formationen ein und steuert den Motor über den Beschleuni
gungs/Verzögerungs-Prozessor 2 an, so daß das bewegliche Teil
des Servoreglers 3 angetrieben wird. Während dieser Zeit er
folgt durch das Speichermedium 5 eine Abtastung und Speiche
rung der Geschwindigkeiten und Beschleunigungen des beweg
lichen Teils und der Motorstromrückführungswerte vom Ge
schwindigkeitsdetektor 106, vom Beschleunigungsdetektor 4 und
vom Stromdetektor 104 zu einer Vielzahl von vorgegebenen
Zeitpunkten. Dann berechnet der Rechner 6 Masse/Flüssigkeits
reibbeiwert/Coulomb-Reibungskraft des beweglichen Teils bei
spielsweise durch ein MKQ entsprechend dem folgenden Ausdruck
(1) und gibt die Ergebnisse an den zweiten Speicher 7 aus.
Dabei ist KT ein Proportionalitätsfaktor der durch Umrechnen
des Motorstromrückführungswerts und des Motorlastdrehmoments
in Richtung der Welle erhaltenen Kraft. Wenn das bewegliche
Teil von einer Kugelumlaufspindel angetrieben wird, so gilt:
KT = (Motordrehmomentkonstante) × 2 × π ÷
(Wegstrecke des beweglichen Teils pro Motorumdrehung).
(Wegstrecke des beweglichen Teils pro Motorumdrehung).
Der Betrieb des Speichermediums 5 und des Rechners 6 werden
im einzelnen unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm von Fig. 2
beschrieben. In Schritt 101 wird abgefragt, ob eine bestimmte
Tageszeit eine der vorbestimmten Abtastzeiten ist. Wenn das
nicht der Fall ist, geht der Ablauf zu Schritt 102 weiter, in
dem die Geschwindigkeit des beweglichen Teils zu jeder Ab
tastzeit aus dem Geschwindigkeitsdetektor 106 ausgelesen und
dieser Wert in den Speicher 4a des Beschleunigungsdetektors 4
eingeschrieben wird. Wenn in Schritt 101 bestimmt wird, daß
die Abtastzeit vorbestimmt ist, geht der Ablauf zu Schritt
103 weiter, in dem die Geschwindigkeit des beweglichen Teils
zu der vorbestimmten Zeit ausgelesen wird, und in Schritt 104
wird die Geschwindigkeit in das Speichermedium 5 eingeschrie
ben. In Schritt 105 wird der Motorstromrückführungswert zu
der vorbestimmten Zeit vom Stromdetektor 104 ausgelesen und
in Schritt 106 in das Speichermedium 5 eingeschrieben. In
Schritt 107 subtrahiert der Subtrahierer 4b die zum vorher
gehenden Abtastzeitpunkt T vor dem vorbestimmten Zeitpunkt in
Schritt 102 in den Speicher 4a eingeschriebene Geschwindig
keit des beweglichen Teils von der zum vorbestimmten Zeit
punkt in Schritt 103 ausgelesenen Geschwindigkeit des beweg
lichen Teils. In Schritt 108 multipliziert der Multiplizierer
4c das Resultat mit 1/T unter Bildung der Beschleunigung des
beweglichen Teils und schreibt das Resultat in das Speicher
medium 5 ein. In Schritt 109 wird abgefragt, ob die Geschwin
digkeiten/Beschleunigungen des beweglichen Teils und die Mo
torstromrückführungswerte eine vorbestimmte Anzahl von Malen
n gespeichert wurden. Wenn die obigen Werte die vorbestimmte
Anzahl von Malen gespeichert sind, geht der Ablauf zu Schritt
110 weiter, andernfalls erfolgt Rücksprung zu Schritt 101. In
Schritt 110 werden neun Elemente in einem ersten Term auf der
linken Seite des Ausdrucks (1) und drei Elemente in einem
zweiten Term auf seiner rechten Seite berechnet unter Nutzung
eines Vielfachen n der Geschwindigkeiten/Beschleunigungen des
beweglichen Teils und der Motorstromrückführungswerte im
Speicher 5. Schritt 111 löst simultane Gleichungen dritten
Grades, in denen der zweite Term auf der linken Seite des
Ausdrucks (1) als eine Variable enthalten ist, unter Nutzung
der in Schritt 110 gebildeten Elemente, berechnet die Masse
m, den Flüssigkeitsreibbeiwert c und die Reibungskraft fr des
beweglichen Teils im zweiten Term auf der linken Seite,
schreibt das Resultat in den zweiten Speicher 7 ein und be
endet die Verarbeitung. Wenn KT im ersten Term auf der rech
ten Seite des Ausdrucks (1) ein vorher gebildeter Wert ist,
wenn das Antriebssystems des Motors und des beweglichen Teils
vorgegeben sind, kann selbstverständlich die Trägheit des be
weglichen Teils aus der Masse m erhalten werden, wenn das An
triebssystem für das bewegliche Teil vorgegeben ist.
Die Trägheit kann aus dem maximalen Drehmoment und dem maxi
malen Stromrückführungswert, abgeleitet durch Beschleuni
gung/Verzögerung des Motors 105 (des beweglichen Teils), ge
wonnen werden. Wenn die Beschleunigung/Verzögerung des Pro
zessors 2 die Lageschleifenverstärkung 1/Tp des Servoreglers
mit der primären Verzögerung der Zeitkonstanten Ts ist, wird
das maximale Drehmoment Tmax (kg · cm) wie folgt geschrieben:
mit N = Motordrehzahl (U/min),
JL = Lastträgheit, umgerechnet in den äquivalenten Wert an der Motorwelle (kgf·cm·s²)
JM = Motorträgheit (kgf·cm·s²).
JL = Lastträgheit, umgerechnet in den äquivalenten Wert an der Motorwelle (kgf·cm·s²)
JM = Motorträgheit (kgf·cm·s²).
Das Lastdrehmoment T und die Stromrückführung I (Aeff) des
Motors 105 sind gegeben durch:
T = KII
wobei KI (kgf·cm/Aeff) eine Drehmomentkonstante ist. Daher
ist der maximale Stromrückführungswert Imax zum Beschleunigungszeitpunkt
gegeben durch:
Durch Detektieren des Stromrückführungswerts zum Beschleuni
gungszeitpunkt und anschließende Bildung des Maximalwerts
Imax kann die Trägheit (JI+JM) ermittelt werden.
Ein Problem ist, daß der Stromrückführungswert einen Rei
bungskraftfaktor enthält. Ferner enthält der Maximalwert Imax
einen auf Rauschen zurückgehenden Fehler. Daher kann die
Trägheit nicht präzise gewonnen werden.
Der Flüssigkeitsreibbeiwert und die Gleitreibungskraft können
ebenfalls ermittelt werden. Durch Bewegen des Motors 105
(bewegliches Teil) mit verschiedenen Geschwindigkeiten Fi und
Messen der jeweiligen Stromrückführungswerte Ii wird die Be
ziehung zwischen Fi und Ii gebildet. Tatsächlich muß Ii in
einem stationären Zustand gemessen werden, in dem die Bezie
hung nicht durch die Beschleunigungsgeschwindigkeit während
der Beschleunigung/Verzögerung beeinflußt ist.
Die Gleitreibungskraft fR kann wie folgt geschrieben werden:
wobei P (cm) der vom beweglichen Teil je Motorumdrehung zu
rückgelegte Weg und b der Stromrückführungswert Ii bei Fi=0
ist.
Der Flüssigkeitsreibbeiwert C (kgf · s/cm) kann gefunden werden
durch:
Durch Auffinden der auf den Motor wirkenden Lastträgheit
(einschließlich der Motorträgheit) JL+JM wird das maximale
Drehmoment zum Zeitpunkt der Beschleunigung/Verzögerung wie
folgt erhalten:
Da allgemein der Ausgangsstrom des Motors oder Servover
stärkers begrenzt ist, kann die Beschleunigungs/Verzögerungs-
Zeitkonstante Ts so bestimmt werden, daß KITMAX den Grenzwert
nicht übersteigt; das heißt also, daß der optimale Wert für
Ts ermittelt werden kann.
Die Anwendung der Flüssigkeitsreibungskraft und der Gleit
reibungskraft ist problemlos. In einem halbgeschlossenen Re
gelsystem usw. kann die Maschine nicht mit hoher Präzision
positioniert werden, weil sie durch die Reibungskraft jedes
Maschinenbereichs elastisch verformt wird. Allgemein sind die
Reibungskraft FR und der Lagefehler ε gegeben durch:
FR α ε (8)
Wenn daher die Reibungskraft bekannt ist, kann der Fehler
ermittelt werden, und durch Kompensation von ε kann eine
präzise Positionierung erfolgen.
Unter Bezugnahme auf Fig. 4 wird nun ein zweites Ausführungs
beispiel beschrieben, wobei die Komponenten 1-7 und 101-107
denjenigen von Fig. 1 entsprechen. Ein Geschwindigkeits
schätzkreis 8 dient der Schätzung der Geschwindigkeit des
beweglichen Teils, d. h. der Eingabe eines Lageführungswerts
pro Abtastung, der ein Ausgangssignal des Beschleunigungs/
Verzögerungs-Prozessors 2 ist, ferner der Schätzung einer
Vorschubgeschwindigkeit des beweglichen Teils und der Ausgabe
eines geschätzten Geschwindigkeitswerts des beweglichen Teils
zum Beschleunigungsdetektor 4 und zum Speicher 5. Der Ge
schwindigkeitsschätzkreis 8 umfaßt einen Subtrahierer 8a,
einen Multiplizierer 8b und einen Integrierer 8c mit einem
Addierer zur Addition der geschätzten Geschwindigkeitswerte
und ersetzt separat eine Lageregelschleife des Servoreglers.
Das bewegliche Teil ist beispielsweise durch das Modell von
Fig. 3 ersetzt. Fig 3 wurde bereits in Verbindung mit dem
ersten Ausführungsbeispiel erläutert.
Nachstehend wird der Betrieb des zweiten Ausführungsbeispiels
von Fig. 4 beschrieben. Der Interpolationsprozessor 1 gibt
Bearbeitungsinformationen ein und steuert den Motor zum An
trieb des beweglichen Teils des Servoreglers 3 über den Be
schleunigungs/Verzögerungs-Prozessor 2 an. Zu diesem Zeit
punkt gibt der Geschwindigkeitsschätzkreis 8 den Lagefüh
rungswert pro Abtastung vom Beschleunigungs/Verzögerungs-
Prozessor 2 ein, subtrahiert einen von Integrierer 8c ge
lieferten berechneten Wert der Lage des beweglichen Teils zur
vorhergehenden Abtast-Tageszeit vom Lageführungswert, multi
pliziert das Resultat der Subtraktion mit einer Lagekreisver
stärkung Kp des Servoreglers und einer Abtastzeit T mit Hilfe
des Multiplizierers 8b unter Bildung des Streckeninkrements
des beweglichen Teils pro Abtastung, gibt dieses Resultat in
den Multiplizierer 8d ein, multipliziert dieses Resultat mit
1/T, berechnet die Geschwindigkeit des beweglichen Teils zu
jedem Abtastzeitpunkt und gibt dieses Resultat in den Be
schleunigungsdetektor 4 und den Speicher 5 als den geschätz
ten Geschwindigkeitswert des beweglichen Teils ein. Ferner
gibt der Geschwindigkeitsschätzkreis 8 das Resultat des Mul
tiplizierers 8a in den Integrierer 8c ein und berechnet die
Lage des beweglichen Teils pro Abtastung. Der Abtastspeicher
5 führt die Abtastung und Speicherung der Geschwindigkeiten,
Beschleunigungen und der Motorstromrückführungswerte vom
Geschwindigkeitsdetektor 106, vom Beschleunigungsdetektor 4
und vom Stromdetektor 104 zu einer Vielzahl von vorbestimmten
Zeiten durch. Dann berechnet der Rechner 6 Masse/Flüssig
keitsreibbeiwert/Coulomb-Reibungskraft des beweglichen Teils
wie in Fig. 1 beispielsweise durch die MKQ entsprechend dem
Ausdruck (1) und liefert das Resultat an den zweiten Speicher
7.
Der Betrieb wird unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm von
Fig. 5 im einzelnen erläutert. Der Interpolationsprozessor 1
gibt Bearbeitungsinformationen ein und steuert den Motor über
den Beschleunigungs/Verzögerungs-Prozessor 2 an, so daß die
ser das bewegliche Teil des Servoreglers 3 antreibt. Zu die
sem Zeitpunkt gibt der Geschwindigkeitsschätzkreis 8 den La
geführungswert pro Abtastung vom Beschleunigungs/Verzöge
rungs-Prozessor 2 in Schritt 201 ein und subtrahiert den vom
Integrierer 8c gebildeten berechneten Wert der Lage des be
weglichen Teils zur vorhergehenden Abtastzeit vom Lagefüh
rungswert in Schritt 202. In Schritt 203 multipliziert der
Geschwindigkeitsschätzkreis 8 das Subtraktionsergebnis mit
der Lagekreisverstärkung Kp des Servoreglers 3 und der Ab
tasttageszeit T mittels des Multiplizierers 8b unter Erhalt
des Streckeninkrements des beweglichen Teils pro Abtastung
und gibt in Schritt 204 das Resultat in den Multiplizierer 8d
ein und multipliziert das Resultat mit 1/T zur Berechnung der
Geschwindigkeit des beweglichen Teils zu jeder Abtasttages
zeit. In Schritt 205 gibt der Geschwindigkeitsschätzkreis 8
das Resultat vom Multiplizierer 8a in den Integrierer 8c ein
und berechnet die Lage des beweglichen Teils pro Abtastung.
In Schritt 206 wird abgefragt, ob sich die entsprechende
Abtastzeit unter den vorbestimmten Zeiten befindet. Bei NEIN
geht der Ablauf zu Schritt 207 weiter, in dem die Geschwin
digkeit des beweglichen Teils zu jeder Abtastzeit aus dem
Geschwindigkeitsschätzkreis 8 ausgelesen und in den Speicher
4a des Beschleunigungsdetektors 4 eingeschrieben wird. Wenn
in Schritt 206 festgestellt wird, daß die Abtastzeit wie vor
bestimmt ist, geht der Ablauf zu Schritt 208 weiter, in dem
die Geschwindigkeit des beweglichen Teils aus dem Geschwin
digkeitsschätzkreis 8 zu der vorbestimmten Abtastzeit aus
gelesen wird, und in Schritt 209 wird sie in den Speicher 5
eingeschrieben. Dann wird in Schritt 210 der Motorstromrück
führungswert zu der vorbestimmten Zeit aus dem Stromdetektor
104 ausgelesen und in Schritt 211 in den Speicher 5 einge
schrieben. In Schritt 212 subtrahiert der Subtrahierer 4b die
zur Abtastzeit T vor der vorbestimmten Zeit in Schritt 207
ausgelesene und in den Speicher 4a eingeschriebene Geschwin
digkeit des beweglichen Teils von der zu einer vorbestimmten
Zeit in Schritt 208 ausgelesenen Geschwindigkeit. In Schritt
213 multipliziert der Multiplizierer 4c dieses Resultat mit
1/T unter Erhalt der Beschleunigung des beweglichen Teils und
schreibt das Resultat in den Speicher 5 ein. In Schritt 214
wird abgefragt, ob die Geschwindigkeiten/Beschleunigungen des
beweglichen Teils und die Motorstromrückführungswerte die
vorbestimmte Anzahl von Malen n gespeichert wurden. Wenn die
obigen Werte die vorbestimmte Anzahl von Malen gespeichert
wurden, geht der Ablauf weiter zu Schritt 110; andernfalls
erfolgt Rücksprung zu Schritt 201. Die Schritte 110 und 111
wurden bereits unter Bezugnahme auf Fig. 2 erläutert.
Unter Bezugnahme auf Fig. 6 wird das dritte Ausführungs
beispiel erläutert. Dabei entsprechen die Komponenten 1-3, 5-7
und 101-107 denjenigen von Fig. 1. Ein Schätzkreis 9 dient
zum Schätzen der Geschwindigkeit und der Beschleunigung des
beweglichen Teils, wenn der Interpolationsprozessor 1 einen
Streckeninkrementbefehlswert ΔX=R(sinωt-sinω(t-T)) oder
einen Lageführungswert X-R(sinωt) zu einer vorbestimmten
Zeit t ausgibt, wenn der Lageführungswert eine Sinuswelle in
bezug auf die Zeit t ist, und zum Berechnen von Geschwindig
keit und Beschleunigung unter Eingabe vom Interpolationspro
zessor 1 zu einer Zeit t, wobei der Interpolationsbeginn als
Null angenommen ist und Geschwindigkeit und Beschleunigung
des beweglichen Teils zu dieser Zeit t geschätzt werden und
das Resultat in den Speicher 5 eingegeben wird.
Das bewegliche Teil kann beispielsweise durch das Modell von
Fig. 3 ersetzt sein; Fig. 3 wurde bereits in Verbindung mit
dem ersten Ausführungsbeispiel erläutert.
Unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm von Fig. 7 wird der Be
trieb des dritten Ausführungsbeispiels erläutert. In Schritt
301 liefert der Interpolationsprozessor 1 pro Abtastzeit t an
den Beschleunigungs/Verzögerungs-Prozessor 2 den Strecken
inkrementführungswert ΔX=R(sinωt-sinω(t-T)) oder den
Lageführungswert X-R(sinωt) zur vorbestimmten Zeit t, wenn
der Lageführungswert eine Sinuswelle in bezug auf die Zeit
ist. In Schritt 302 wird abgefragt, ob sich die entsprechende
Abtastzeit unter den vorbestimmten Zeiten befindet. Bei NEIN
springt der Ablauf zu Schritt 301 zurück. Wenn in Schritt 302
festgestellt wird, daß die Abtastzeit der vorbestimmten Ab
tastzeit entspricht, geht der Ablauf zu Schritt 303 weiter,
in dem der Geschwindigkeits/Beschleunigungs-Rechner 9 vom
Interpolationsprozessor 1 Ausgangssignale zum Beschleuni
gungs/Verzögerungs-Prozessor 2 betreffend die Tageszeit, zu
der der Streckeninkrementführungswert ΔX=R(sinωt-sinω(t-T))
oder der Lageführungswert X-R(sinωt) eine Sinuswelle
relativ zur Zeit sind, empfängt. Wenn zu diesem Zeitpunkt der
Beschleunigungs/Verzögerungs-Prozessor 2 ein primärer Verzö
gerungskreis mit einer Zeitkonstanten Ts ist und die Lage
kreis-Zeitkonstante des Servoreglers 3 beispielsweise TP
(1/Kp) ist, können die Geschwindigkeit x und die Beschleuni
gung x des beweglichen Teils zu einer vorbestimmten Zeit t1
durch die Ausdrücke (9) und (10) erhalten werden:
= R′ · ω · cos (ωt₁ - Φ) (9)
= R′ · ω₂ · cos (ωt₁ - Φ) (10)
wobei:
R′ ≒ R (1 - ω₂ (Ts² + Tp²))
R′ ≒ R (1 - ω₂ (Ts² + Tp²))
Φ = tan-1 (Ts × ω) + tan-1 (Tp × ω)
R (mm): Streckenamplitude
(rad/s): Winkelgeschwindigkeit
Ts (s): Beschleunigungs/Verzögerungs-Zeitkonstante
Tp (s): Lageschleifenzeitkonstante.
(rad/s): Winkelgeschwindigkeit
Ts (s): Beschleunigungs/Verzögerungs-Zeitkonstante
Tp (s): Lageschleifenzeitkonstante.
Schritt 304 ordnet die Zeit t, die in Schritt 303 empfangen
wurde, t1 in dem Ausdruck (9) zu zur Berechnung der Geschwin
digkeit des beweglichen Teils, und Schritt 305 schreibt die
ses Resultat in den Speicher 5 ein. Schritt 306 ordnet die
Zeit t, die in Schritt 303 empfangen wurde, t1 in dem Aus
druck (10) zu zur Berechnung der Beschleunigung des beweg
lichen Teils, und Schritt 307 schreibt dieses Resultat in den
Speicher 5 ein. Dann liest Schritt 308 den Motorstromrück
führungswert zu der vorbestimmten Tageszeit t aus dem Strom
detektor 104 aus, und Schritt 309 schreibt ihn in den Spei
cher 5 ein. In Schritt 310 wird abgefragt, ob die Geschwin
digkeiten/Beschleunigungen des beweglichen Teils und die Mo
torstromrückführungswerte die vorbestimmte Anzahl von Malen n
gespeichert wurden. Wenn sie die vorbestimmte Anzahl von
Malen gespeichert wurden, geht der Ablauf zu Schritt 110
weiter, andernfalls erfolgt Rücksprung zu Schritt 301. Die
Operationen der Schritte 110 und 111 sind identisch mit
denjenigen von Fig. 2.
Bei den drei vorstehenden Ausführungsbeispielen werden die
Masse m, der Flüssigkeitsreibbeiwert c und die Gleitreibungs
kraft fr des beweglichen Teils vom Rechner 6 berechnet, nach
dem die gemessenen oder geschätzten Werte der Geschwindig
keit/Beschleunigung des beweglichen Teils und die Meßwerte
des Motorstromrückführungswerts die erforderliche Anzahl von
Malen im Speicher 5 gespeichert wurden. Es ist ersichtlich,
daß ein Teil des Rechenvorgangs für die Masse m, den Flüs
sigkeitsreibbeiwert c und die Gleitreibungskraft fr des be
weglichen Teils seriell pro Abtastung durchführbar ist, bei
spielsweise die Berechnung der Elemente im ersten Term links
und im zweiten Term rechts im Ausdruck (1) mit den vorbe
stimmten Schätzwerten der Geschwindigkeit/Beschleunigung des
beweglichen Teils, den Meßwerten des Motorstromrückführungs
werts und den gespeicherten Elementen im ersten Term links
und im zweiten Term rechts im Ausdruck (1). Außerdem ist
ersichtlich, daß die Werte der Masse m, des Flüssigkeits
reibbeiwerts c und der Gleitreibungskraft fr des beweglichen
Teils seriell pro Abtastung geschätzt werden können.
Es ist ersichtlich, daß die vorstehend beschriebene Erfindung
zu einer numerischen Steuereinheit führt, die Masse/Flüssig
keitsreibbeiwert/Coulomb-Reibungskraft des beweglichen Teils,
die zur automatischen Einstellung beispielsweise der Be
schleunigungs/Verzögerungs-Zeitkonstanten, der Lageschleifen
verstärkung und der Geschwindigkeitsschleifenverstärkung des
Servoreglers notwendig sind, bereitstellt, um eine schnelle,
präzise und stabile Lageregelung zu erreichen und die Kom
pensationsgenauigkeit für einen während des Wechsels von
Viertelkreisbogen auftretenden Vorsprung usw. zu verbessern,
und zwar durch Berechnen von Masse/Flüssigkeitsreibbeiwert/Coul
omb-Reibungskraft des beweglichen Teils unter Anwendung
des Ausdrucks für die Beziehung zwischen Masse/Flüssigkeits
reibbeiwert/Gleitreibungskraft des beweglichen Teils und Mo
torstromrückführungswert/Geschwindigkeit/Beschleunigung, die
erhalten sind durch Ersetzen des beweglichen Teils durch ein
vorausgesetztes Modell und eine Vielzahl von Motorstromrück
führungswerten/Geschwindigkeiten/Beschleunigungen, die durch
die Detektoren zu den vorbestimmten Zeiten gemessen wurden.
Claims (12)
1. Numerische Steuereinheit zur Lageregelung eines bewegli
chen Teils nach Maßgabe von Bearbeitungsinformationen, mit
einem Interpolationsprozessor zur Interpolation von Lagebe
fehlen innerhalb der Bearbeitungsinformationen und mit einem
Motor zum Antreiben des beweglichen Teils,
gekennzeichnet durch
einen Stromdetektor (104) zum Auslesen eines Motorstrom rückführungswerts des Motors;
einen Geschwindigkeitsdetektor (106), der die Geschwindig keit des beweglichen Teils detektiert;
einen Beschleunigungsdetektor (4), der die Beschleunigung des beweglichen Teils detektiert; und
einen Rechner (6), der wenigstens eine der Größen Masse, Trägheit, Flüssigkeitsreibbeiwert und Coulomb-Reibungskraft des beweglichen Teils berechnet und der auf der Basis eines Ausdrucks für eine Beziehung zwischen der Masse, dem Flüssig keitsreibbeiwert und der Coulomb-Reibungskraft sowie der de tektierten Werte der Motorstromrückführung, der Geschwindig keit und der Beschleunigung, wenn das bewegliche Teil durch ein vorgegebenes Modell ersetzt ist, arbeitet, wobei die de tektierten Werte der Motorstromrückführung, der Geschwindig keit und der Beschleunigung von jedem der Detektoren (104, 106, 4) zu einer Vielzahl von vorbestimmten Zeiten detektiert werden.
einen Stromdetektor (104) zum Auslesen eines Motorstrom rückführungswerts des Motors;
einen Geschwindigkeitsdetektor (106), der die Geschwindig keit des beweglichen Teils detektiert;
einen Beschleunigungsdetektor (4), der die Beschleunigung des beweglichen Teils detektiert; und
einen Rechner (6), der wenigstens eine der Größen Masse, Trägheit, Flüssigkeitsreibbeiwert und Coulomb-Reibungskraft des beweglichen Teils berechnet und der auf der Basis eines Ausdrucks für eine Beziehung zwischen der Masse, dem Flüssig keitsreibbeiwert und der Coulomb-Reibungskraft sowie der de tektierten Werte der Motorstromrückführung, der Geschwindig keit und der Beschleunigung, wenn das bewegliche Teil durch ein vorgegebenes Modell ersetzt ist, arbeitet, wobei die de tektierten Werte der Motorstromrückführung, der Geschwindig keit und der Beschleunigung von jedem der Detektoren (104, 106, 4) zu einer Vielzahl von vorbestimmten Zeiten detektiert werden.
2. Numerische Steuereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Geschwindigkeitsdetektor die Geschwindigkeit des be
weglichen Teils nach Maßgabe einer Differenz zwischen einem
ersten Wert, der zu einer ersten vorbestimmten Zeit von einem
Lagedetektor für das bewegliche Teil detektiert wird, und
einem gespeicherten vorhergehenden Wert, der von dem Lage
detektor zu einer zweiten vorbestimmten Zeit detektiert
wurde, bildet.
3. Numerische Steuereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleunigungsdetektor die Beschleunigung des beweg
lichen Teils nach Maßgabe einer Differenz zwischen einem
ersten Geschwindigkeitswert für das bewegliche Teil, der ein
Ausgangswert des Geschwindigkeitsdetektors zu einer ersten
vorbestimmten Zeit ist, und einem zweiten Geschwindigkeits
wert für das bewegliche Teil, der ein zweiter, vorhergehender
Ausgangswert des Geschwindigkeitsdetektors zu einer zweiten
vorbestimmten Zeit ist, bildet.
4. Numerische Steuereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Geschwindigkeitsdetektor einen Geschwindigkeitsrech
ner zur Näherung der Geschwindigkeit des beweglichen Teils
umfaßt.
5. Numerische Steuereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschleunigungsdetektor einen Beschleunigungsrechner
zur Näherung der Beschleunigung des beweglichen Teils umfaßt.
6. Numerische Steuereinheit zur Lageregelung eines bewegli
chen Teils, mit einem Motor zum Antreiben des beweglichen
Teils,
gekennzeichnet durch
einen Abtastzeit-T-Interpolationsprozessor (1), der einen Streckeninkrementführungswert ΔX=R(sinωt-sinω(t-T)) oder einen Lageführungswert X-R(sinωt) zu einer vorbestimm ten Tageszeit t ausgibt, zu der ein Lageführungswert die Si nuswelle in bezug auf die Tageszeit ist;
einen Stromdetektor (104) zum Auslesen eines Motorstrom rückführungswerts des Motors;
einen Geschwindigkeitsrechner (9) zum Schätzen der Ge schwindigkeit des beweglichen Teils;
einen Beschleunigungsrechner (9) zum Schätzen der Be schleunigung des beweglichen Teils; und
einen Rechner (6), der wenigstens eine der Größen Masse, Trägheit, Flüssigkeitsreibbeiwert und Gleitreibungskraft des beweglichen Teils berechnet und der nach Maßgabe eines Aus drucks für eine Beziehung zwischen der Masse, dem Flüssig keitsreibbeiwert und der Gleitreibungskraft sowie den detek tierten Werten der Motorstromrückführung, der Geschwindigkeit und der Beschleunigung, wenn das bewegliche Teil durch ein vorgegebenes Modell ersetzt ist, arbeitet, wobei die detek tierten Werte der Motorstromrückführung, der Geschwindigkeit und der Beschleunigung zu den vorbestimmten Tageszeiten von dem Stromdetektor, dem Geschwindigkeitsrechner und dem Be schleunigungsrechner geliefert werden.
einen Abtastzeit-T-Interpolationsprozessor (1), der einen Streckeninkrementführungswert ΔX=R(sinωt-sinω(t-T)) oder einen Lageführungswert X-R(sinωt) zu einer vorbestimm ten Tageszeit t ausgibt, zu der ein Lageführungswert die Si nuswelle in bezug auf die Tageszeit ist;
einen Stromdetektor (104) zum Auslesen eines Motorstrom rückführungswerts des Motors;
einen Geschwindigkeitsrechner (9) zum Schätzen der Ge schwindigkeit des beweglichen Teils;
einen Beschleunigungsrechner (9) zum Schätzen der Be schleunigung des beweglichen Teils; und
einen Rechner (6), der wenigstens eine der Größen Masse, Trägheit, Flüssigkeitsreibbeiwert und Gleitreibungskraft des beweglichen Teils berechnet und der nach Maßgabe eines Aus drucks für eine Beziehung zwischen der Masse, dem Flüssig keitsreibbeiwert und der Gleitreibungskraft sowie den detek tierten Werten der Motorstromrückführung, der Geschwindigkeit und der Beschleunigung, wenn das bewegliche Teil durch ein vorgegebenes Modell ersetzt ist, arbeitet, wobei die detek tierten Werte der Motorstromrückführung, der Geschwindigkeit und der Beschleunigung zu den vorbestimmten Tageszeiten von dem Stromdetektor, dem Geschwindigkeitsrechner und dem Be schleunigungsrechner geliefert werden.
7. Verfahren zur Lageregelung eines motorgetriebenen bewegli
chen Teils unter Anwendung einer Servoregelung nach Maßgabe
von eingegebenen Bearbeitungsinformationen,
gekennzeichnet durch
die folgenden Schritte:
Detektieren von Werten wenigstens einer der Größen Rück führungsmotorstrom, Geschwindigkeit des beweglichen Teils und Lage des beweglichen Teils während einer Vielzahl von Abtast zeiten,
Berechnen des Werts der Beschleunigung des beweglichen Teils;
Darstellen der dynamischen Charakteristiken des bewegli chen Teils als Modell in einem Feder-Masse-System; und
Bestimmen wenigstens eines der Parameter Masse, Trägheit, Flüssigkeitsreibbeiwert und Gleitreibungskraft auf der Basis des Modells und von Werten der Detektier- und Rechenschritte.
Detektieren von Werten wenigstens einer der Größen Rück führungsmotorstrom, Geschwindigkeit des beweglichen Teils und Lage des beweglichen Teils während einer Vielzahl von Abtast zeiten,
Berechnen des Werts der Beschleunigung des beweglichen Teils;
Darstellen der dynamischen Charakteristiken des bewegli chen Teils als Modell in einem Feder-Masse-System; und
Bestimmen wenigstens eines der Parameter Masse, Trägheit, Flüssigkeitsreibbeiwert und Gleitreibungskraft auf der Basis des Modells und von Werten der Detektier- und Rechenschritte.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
Speichern der Werte aus den Detektier- und Rechenschritten
für wenigstens ein vorbestimmtes Mal.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bestimmungsschritt ferner umfaßt:
Berechnen wenigstens eines Parameters auf der Basis von zu
einer ersten vorbestimmten Zeit gespeicherten Werten und von
zu einer darauffolgenden vorbestimmten Zeit detektierten oder
berechneten Werten.
10. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bestimmungsschritt für Lagewerte durch Speichern von
Streckeninkrementen des beweglichen Teils durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechenschritt ferner das Berechnen des Werts der Ge
schwindigkeit des beweglichen Teils umfaßt.
12. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Parameter-Bestimmungsschritt ein Schätzverfahren ver
wendet.
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