DE4111190C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B41/00—After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
- C04B41/45—Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements
- C04B41/50—Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements with inorganic materials
- C04B41/5053—Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements with inorganic materials non-oxide ceramics
- C04B41/5057—Carbides
- C04B41/5059—Silicon carbide
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft poröse Kohlenstoffkörper, deren Oberflächen mit
einer Schicht aus siliziuminfiltriertem Siliziumcarbid (= SiSiC) bedeckt sind und ein
Verfahren zu ihrer Herstellung ausgehend von Kohlenstoff-Bauteilen.
Graphitkugeln werden unter anderem in der Kernenergietechnik eingesetzt. Dabei
stört es, daß durch die geringe Härte des Graphits erheblicher Abrieb entsteht,
wenn die Kugeln bewegt werden. Ferner werden Bauteile aus Graphit in
elektrischen Öfen in Gegenwart von flüssigem Silizium, bei der Herstellung von
SiSiC-Körpern verwendet. Hierzu zählen z. B. Brennhilfsmittel, Heizelemente und
Konstruktionsbauteile in der Heizzone aus Graphit. Hierbei ist es von Nachteil, daß
Graphit im Kontakt mit schmelzflüssigem Silizium zu Siliziumcarbid reagiert. Das
flüssige Silizium dringt durch das relativ große Porensystem des z. B.
stranggezogenen Graphits in den Kohlenstoffkörper ein und wandelt sich exotherm
in Siliziumcarbid um. Je größer das Porensystem und die Korngröße ist, umso
besser funktioniert der Nachschub von flüssigem Silizium. Da das gebildete
Siliziumcarbid mehr Raum einnimmt als der reagierende Kohlenstoff, kommt es zur
Rißbildung und Aufschieferungen am Bauteil. Dieser Mechanismus führt innerhalb
kürzester Zeit zur Bauteilzerstörung.
Aus Patents Abstr. of Japan, C-620, July 24, 1988, Vol 13, Nr. 326 (∆ JP A 11 03 976)
ist bereits ein imprägniertes Formteil aus Graphit mit einem Überzug aus
Siliziumcarbid bekannt. Der bekannte Überzug wird jedoch in Form von
Precursoren aufgebracht, die einen zusätzlichen Kalzinatbrand erfordern, der in der
großtechnischen Produktion häufig zu Störungen führt und vermieden werden soll.
Die Literaturstellen Patents Abstr. of Japan C-655, Dec. 13, 1989, Vol 13/Nr. 562
(∆ JP A 12 34 370) und WO 85/00 362 geben zwar an, wie Formteile aus
Siliziumcarbid und Kohlenstoff mittels elementarem Silizium infiltriert werden können,
sie geben aber keinen Hinweis, wie die Zerstörung eines Formteils aus porösem
Kohlenstoff bei der Behandlung mit schmelzflüssigem Silizium durch Rißbildung
wirksam zu unterbinden ist.
Etwas anderes gilt nur für Graphitkörper, die durch ein isostatisches Preßverfahren
hergestellt werden und eine vergleichsweise hohe Dichte, feinkörniges Gefüge und
eine geringere Porösität aufweisen, die beispielsweise in der US-PS 31 40 193
beschrieben sind. Solche Graphit-Qualitäten sind jedoch nicht in allen
Bauteildimensionen verfügbar und im übrigen wesentlich teurer. Gegenüber
flüssigem Silizium reagieren sie im Prinzip gleich; jedoch verhindern die engen
Porenkanäle nach einer ersten oberflächlichen Reaktion des Graphits zu
Siliziumcarbid den weiteren Nachschub von Silizium ins Innere des Bauteils, da mit
der Reaktion einhergehende Volumenvergrößerung das Porensystem verkleinert
oder es gänzlich verschließt.
Versuche der Anmelderin, Bauteile aus porösem Kohlenstoff durch direkte
Kontaktierung mit flüssigem Silizium beim Infiltrationsbrand von SiSiC-Bauteilen mit
Si-Überschuß oberflächlich mit Siliziumcarbid zu beschichten, schlugen fehl. Es
bildete sich keine gleichmäßige geschlossene Siliziumcarbidschicht, sondern es
kam zu erheblichen Aufschieferungen und Bauteilrissen.
Auch Versuche der Anmelderin, die Oberfläche von porösen Graphitkugeln durch
ein Gemisch aus Ruß und feinem Graphitpulver mit und ohne Bindemittel zu
versiegeln, waren erfolglos. Es ließ sich keine gleichmäßige Schichtdicke erzielen.
Die aufgetragenen Schichten zeigten schlechte Haftung auf dem Graphit. Ein
Aufschiefern beim Kontakt mit flüssigem Silizium war nicht zu verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, poröse Kohlenstoffkörper so zu
behandeln, daß sie gegen einen Angriff durch flüssiges Silizium widerstandsfähig
sind.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von porösen Kohlenstoff-Körpern mit einer
SiSiC-Oberfläche gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
Kohlenstoffkörper mit einem wäßrigen Schlicker überzieht, der feinverteiltes
Siliziumcarbid und Bindemittel enthält, man den Schlicker eintrocknen läßt, man das
Bindemittel durch Erhitzen zerstört und man die Kohlenstoffkörper durch Kontakt
mit flüssigem Silizium oberflächlich siliziert.
Vorzugsweise bestehen die Kohlenstoff-Körper aus Graphit. Besonders geeignet
sind alle Graphit-Körper die durch gängige Verfahren wie Strangziehen,
Trockenpressen, Isostatisches Pressen usw. hergestellt werden können. Das
Verfahren eignet sich gut zur Beschichtung von beliebigen Formkörpern. Die
verwendeten Schlicker enthalten vorzugsweise noch Kohlenstoff in feinverteilter
Form, insbesondere gleichzeitig Ruß und Graphit. Der Anteil an Siliziumcarbid im
Schlicker soll möglichst hoch sein, der Anteil an Kohlenstoff soll so berechnet sein,
daß das nach der Zerstörung des Bindemittels vorhandene freie Volumen bei der
Silizierung durch neugebildetes Siliziumcarbid eben ausgefüllt wird. Solche
Schlickermassen sind bereits bekannt, z. B. bei der Herstellung von SiSiC-
Brennerrohren.
Es ist möglich, daß bei der Zersetzung des Bindemittels ebenfalls Kohlenstoff
gebildet wird. Dies gilt z. B. für aromatische Harze als Bindemittel.
Je nach der (gleichmäßig oder ungleichmäßig) aufgetragenen Schlicker-Schicht
variiert die Siliziumcarbid-Beschichtung des Kohlenstoffkörpers. Vorzugsweise
beträgt die Dicke der Schlickerschicht und damit die Siliziumcarbid-Schicht des
Kohlenstoffkörpers 0,1 bis 5 mm.
Durch die oberflächliche Reaktion des Kohlenstoffgrundkörpers mit Si zu SiC
entsteht ein fester Materialverbund. Die aufgetragene und infiltrierte SiSiC-Schicht
kann durch die Bearbeitungsmöglichkeiten, einen zusätzlichen partiellen
Schlickerauftrag im grünen als auch im gebrannten Zustand, am Bauteil variabel
unterschiedlich beeinflußt werden. Durch Anschleifen der beschichteten
Graphitkörper entstehen Körper, die u. a. eine ebene Graphitfläche aufweisen. Man
kann einen Graphitkörper (nach Beschichtung mit SiC-Schlicker) mit einem zweiten
Graphitkörper oder einem SiSiC-Körper verbinden. Bei dieser Verbindungstechnik
bewirkt eine allseitige Schlickerbeschichtung nach dem Trocknen des
Verbundkörpers dessen Grünfestigkeit. Nach der Infiltration mit Si wandelt sich die
verbindende SiC-Schlickerschicht in SiSiC um, die einen beidseitig festen Verbund
mit Graphit einerseits bzw. Graphit oder SiSiC andererseits gewährleistet. Durch
Anschleifen entstehen hieraus Körper, die u. a. ebene Graphit- und SiSiC-Flächen
aufweisen.
Durch die Dicke und die Zusammensetzung der Schlickerschicht lassen sich die
physikalische Eigenschaften der Verbundkörper variieren. Die erhaltenen Körper
weisen gegenüber schmelzflüssigem Silizium die gleiche gute Beständigkeit auf, wie
hochdichte Graphit-Qualitäten. Die Verschleiß- und Erosionsfestigkeit, die
Korrosionsbeständigkeit gegenüber den meisten Säuren und Laugen, die
Unempfindlichkeit gegen Wärmespannungen, die hohe Wärmeleitfähigkeit und
große Härte des SiSiC eröffnen nun den Grafitbauteilen neue
Einsatzmöglichkeiten. Fehler durch Bearbeitung, Risse, Poren, Verschleiß oder
Abplatzer sind sowohl im grünen als auch im gebrannten Zustand, durch
Schlickerauftrag, Bearbeitung und anschließende Si-Infiltration reparabel.
Bauteile aus Graphit oxidieren bei Temperaturen über 400°C. Sind die Bauteile
jedoch erfindungsgemäß mit einer homogenen SiSiC-Schicht abgedichtet, so erhöht
sich die mögliche Einsatztemperatur in oxidierender Atmosphäre auf ca. 1400°C
(unterhalb Si-Schmelzpunkt). Es könnten z. B. Brennplatten aus Kohlenstoff bei
oxidierenden Schnellbränden in der Keramikindustrie genutzt werden, die die hohe
Thermoschockbeständigkeit und Elastizität des Grafits aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, Grafitkörper, insbesondere jedoch
grobkörnige und poröse, wirtschaftlich im Vakuum ohne besondere Vorrichtungen
mit einer SiSiC-Schicht abzudichten bzw. zu panzern, ohne daß die Bauteile dabei
zerstört werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von porösen Kohlenstoff-Körpern mit einer
Beschichtung aus SiSiC, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlenstoff-Körper
mit einem Schlicker überzieht, der feinverteiltes Siliziumcarbid,
Bindemittel und Wasser enthält, man den Schlicker eintrocknen läßt, man
das Bindemittel durch Erhitzen zerstört und die Kohlenstoffkörper durch
Kontakt mit flüssigem Silizium oberflächlich siliziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Kohlenstoffkörper aus Graphit verwendet wird.
3. Graphitkörper hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 2 mit einer
oberflächlichen dichten Beschichtung aus SiSiC mit einer Dicke von 0,1 bis
5 mm.
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