DE4109709C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer wenigstens
in einem ausgewählten Bereich mit einer bis unmittelbar an die Um
fangsfläche der Glasscheibe heranreichenden Dekorschicht aus einer
Einbrennfarbe versehenen Autoglasscheibe.
Autoglasscheiben werden häufig entlang einer Kante oder entlang des
gesamten Scheibenumfangs mit einer Dekorschicht, in der Regel aus ei
ner Einbrennfarbe, versehen. Die Dekorschicht hat u. a. die Aufgabe,
die Kleberschicht, mit der die Glasscheiben im Rahmen befestigt wer
den, vor UV-Strahlen zu schützen. Zum Auftragen der Dekorschicht auf
die Glasoberfläche hat sich insbesondere das Siebdruckverfahren be
währt. Die Druckfarbe wird üblicherweise im Zuge der für das Biegen
und/oder Vorspannen der Glasscheiben erforderlichen Wärmebehandlung
bei Temperaturen von 550 bis 600 Grad Celsius oder mehr eingebrannt.
Häufig sind die Glasscheiben im eingebauten Zustand nicht mehr durch
einen die Glasscheibe am Rand einfassenden oder den Rand übergreifen
den Profilrahmen abgedeckt, sondern die Glasscheiben sind von außen
bis zum Rand sichtbar. Das bedeutet, daß auch der Dekordruck am Rand
bis zur Umfangskante der Glasscheibe sichtbar ist. Unregelmäßigkeiten
der äußeren Begrenzung der Dekorschicht, insbesondere geringfügig un
terschiedliche Abstände der äußeren Begrenzung der Dekorschicht zur
Glasscheibenkante, können störend wirken. Außerdem ist in den Berei
chen, die frei von der Dekorschicht sind, der Schutz der Kleberschicht
vor UV-Strahlen nicht gegeben. Es besteht deshalb ein erhebliches In
teresse daran, die den Dekorrahmen bildende Farbschicht in ausgewähl
ten Bereichen oder entlang dem gesamten Scheibenumfang bis unmittelbar
an die Umfangskante zu drucken.
Bei den üblichen Druckverfahren, insbesondere beim Siebdruckverfahren,
ist es aus verschiedenen Gründen schwierig, einen exakten Dekorauftrag
genau bis zum Rand der Glasscheibe durchzuführen. Einerseits weisen
nämlich die Glasscheiben in der Regel gewisse zulässige Maßtoleranzen
auf, wohingegen sie alle von ein und demselben Drucksieb bedruckt wer
den. Andererseits sind auch die Positionierungsvorgänge der zu bedruc
kenden Glasscheiben und der Druckwerkzeuge mit Toleranzen verbunden,
die sich ggf. zu den Maßtoleranzen der Glasscheiben hinzuaddieren.
Wenn der für die Druckfarbe durchlässige Teil des Drucksiebes über den
Glasscheibenrand hinausragt, bleibt an diesen Stellen die Druckfarbe
auf der Unterseite des Drucksiebes haften, was zu unsauberen Druckbil
dern bei den nachfolgenden Druckvorgängen führt. Zur Vermeidung dieser
Schwierigkeit erfolgt deshalb beim Siebdruckverfahren der Farbauftrag
üblicherweise nur bis zu einem Abstand vom Scheibenrand, der auch den
ungünstigsten Fall berücksichtigt.
Es ist bekannt, eine sich bis zur Scheibenkante erstreckenden Dekor
schicht mit Hilfe des Siebdruckverfahrens dadurch zu erreichen, daß
zur Form der Glasscheibe komplementäre Schablonen an die Glasscheibe
angelegt werden und der Farbauftrag über die Glasscheibenkante hinweg
bis auf die Oberflächen der Schablonen erfolgt, die anschließend von
der Glasscheibe entfernt werden (US-PS 42 68 545). Beim Entfernen der
Schablonen von den Glasscheibenkanten ist die Druckfarbe jedoch noch
nicht getrocknet und kann die Umfangsfläche der Glasscheibe verschmut
zen. Ferner ist die Druckfarbe auf den Schablonen bei dem nächstfol
genden Druckvorgang noch nicht getrocknet und überträgt sich auf die
Unterseite des Drucksiebes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für Serienherstellung
geeignetes Verfahren zum Herstellen von Glasscheiben mit einem bis
unmittelbar an die Glasscheibenkante heranreichenden Dekordruck be
reitzustellen, das unabhängig ist von den unvermeidbaren Flächentole
ranzen der Glasscheiben und von den Positionierungstoleranzen der
Glasscheibe und des Drucksiebes beim Druckvorgang.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß ein Glasscheiben
rohling mit im Vergleich zu den endgültigen Flächentoleranzen der
Glasscheibe größeren Flächenabmessungen mit der die Dekorschicht bil
denden Druckfarbe auf einer Fläche bedruckt wird, deren äußere Abmes
sungen größer sind als die Fläche der Dekorschicht auf der endgültigen
Glasscheibe, jedoch kleiner als die Fläche des Glasscheibenrohlings,
und daß die endgültige Form der Glasscheibe nach dem Druckvorgang aus
der mit der Dekorschicht versehenen Glasscheibe in der Weise herausge
schnitten wird, daß in den Bereichen, in denen die Dekorschicht bis an
die Umfangsfläche der Glasscheibe heranreichen soll, der Schnitt in
nerhalb der bedruckten Fläche liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt also eine Abkehr von der bisher
üblichen Verfahrensweise dar, bei der grundsätzlich zunächst aus einem
meist rechteckigen Glasscheibenrohling die gewünschte Form der Glas
scheibe herausgeschnitten, die Umfangsfläche einem Kantenschleifprozeß
unterzogen, die Glasscheibe gewaschen und dann mit Hilfe des Sieb
druckverfahrens der Dekorrahmen auf die die endgültige Form aufweisen
de Glasscheibe aufgedruckt wird. Stattdessen wird gemäß der Erfindung
der gesamte Verfahrensablauf geändert, indem zunächst der Scheibenroh
ling gewaschen und bedruckt wird und das Formschneiden und die Kanten
bearbeitung der Glasscheibe nach dem Druckvorgang erfolgen. Die äuße
ren Abmessungen des zu druckenden Dekorfeldes werden erfindungsgemäß
um ein bestimmtes Maß größer gewählt als die endgültigen Abmessungen
des Dekorfeldes, und zwar wenigstens um so viel größer, daß auch bei
ungünstigster Addition der Glasscheibentoleranzen und der Positionie
rungstoleranzen der Glasscheibe und des Drucksiebes das für den end
gültigen Dekorrahmen bestimmte Feld der Glasscheibe vollständig mit
der Druckfarbe versehen ist. Andererseits ist das bedruckte Feld auf
dem Glasscheibenrohling in jedem Fall, auch unter Berücksichtigung der
Positionierungstoleranzen in der Druckstation, kleiner als der Glas
scheibenrohling, so daß die Druckfarbe an keiner Stelle bis zur Um
fangskante des Glasscheibenrohlings reicht.
Üblicherweise werden für die Dekorschicht Einbrennfarben verwendet,
die sich für das Siebdruckverfahren eignen und die bei den Biege- bzw.
Vorspanntemperaturen der Glasscheiben von 600 bis 650 Grad Celsius
aufschmelzen und sich mit der Glasoberfläche verbinden. Diese Ein
brennfarben werden nach dem Druckvorgang zur Entfernung der Träger
flüssigkeit getrocknet, wobei je nach Zusammensetzung der Druckfarben
entweder eine Wärmetrocknung bei 70 bis 80 Grad Celsius durch Beauf
schlagung mit IR-Strahlung, oder eine UV-Trocknung durch Beaufschla
gung mit UV-Strahlung, erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise so geführt werden,
daß nach dem Druckvorgang die Druckfarbe zunächst getrocknet und der
Formschnitt auf der bedruckten Glasscheibe erst nach dem Trocknen der
Druckfarbe durchgeführt wird. Es hat sich jedoch ebenfalls als durch
führbar erwiesen, wenn der Formschnitt der Glasscheibe in die druck
nasse Farbe hinein erfolgt und die Druckfarbe erst nach dem Form
schnitt getrocknet wird.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird nach dem Heraus
schneiden der endgültigen Form der Glasscheibe, das heißt nach dem
Abbrechen der Randstreifen außerhalb der Schnittlinien, vor der Durch
führung eines Kantenschliffs die aufgedruckte Dekorschicht bei einer
Temperatur von 200 bis 300 Grad Celsius gehärtet. Durch diesen zusätz
lichen Härtungsvorgang vor einem eventuellen Kantenschliff wird die
Dekorschicht so weit gehärtet, daß die Glasscheibe mit der Dekor
schicht nach dem Schleifvorgang übliche Waschmaschinen durchlaufen
kann, ohne daß die noch nicht eingebrannten Dekorschichten durch den
Waschprozeß, insbesondere durch die Waschbürsten, beschädigt oder be
einträchtigt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele des er
findungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Glasscheibenrohling für eine Kraftfahrzeug-Dachfenster
scheibe mit einer aufgedruckten Dekorschicht;
Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Glasscheibenrohling nach Anbringen
der Schnittlinien;
Fig. 3 die mit dem Dekorrahmen versehene und für die weitere Bearbei
tung bereite Glasscheibe;
Fig. 4 eine für das Schneiden der bedruckten Glasscheibe geeignete
Schneidvorrichtung, und
Fig. 5 eine andere für das Schneiden der bedruckten Glasscheibe
geeignete Schneidvorrichtung.
Die Fig. 1 bis 3 veranschaulichen den grundsätzlichen Verfahrens
ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Herstellung einer
Kraftfahrzeugdachfensterscheibe aus Einscheibensicherheitsglas, die
mit einem bis zur Umfangskante reichenden Dekorrahmen aus einer Ein
brennfarbe versehen ist.
Entsprechend der üblichen Verfahrensweise wird zunächst eine große
Glasscheibe in rechteckige kleinere Glasscheiben 1 unterteilt. Diese
Glasscheiben 1 stellen die Glasscheibenrohlinge dar, aus denen jeweils
eine gebogene Dachfensterscheibe aus Einscheibensicherheitsglas herge
stellt wird. Die Größe der Glasscheibenrohlinge 1 wird so gewählt, daß
ein 2 bis 5 cm breiter Randstreifen außerhalb der gewünschten Schei
benform verbleibt.
Der Glasscheibenrohling 1 durchläuft eine Waschmaschine und wird einer
Siebdruckstation zugeführt, in der er unterhalb des Drucksiebes posi
tioniert wird.
Das für den Druck des Dekorrahmens verwendete Drucksieb weist eine
Druckfläche für den Durchtritt der Druckfarbe auf, deren Innenkontur
der Innenkontur 3 des Dekorrahmens 4 auf der fertigen Modellglasschei
be entspricht. Die Außenkontur der Druckfläche ist jedoch auf dem ge
samten Umfang der Druckfläche größer als die Außenkontur 5 des Dekor
rahmens 4 auf der fertigen Modellglasscheibe, und zwar umlaufend um
etwa 5 bis 10 Millimeter, das heißt wenigstens um soviel größer, daß
auch im ungünstigsten Fall bei Addition aller Flächen- und Positionie
rungstoleranzen das Druckmuster an jeder Stelle bis über die äußere
Kontur der endgültigen Glasscheibenform hinausreicht. Die äußere Kon
tur 6 der Druckschablone wird bezüglich der Flächenabmessungen des
Glasscheibenrohlings 1 so gewählt, daß, ebenfalls unter Berücksichti
gung des ungünstigsten Falls der Flächen- und Positionierungstoleran
zen, das Druckmuster in einem Abstand A vor der Umfangsfläche 7 des
Glasscheibenrohlings 1 endet.
Der Siebdruckvorgang wird nun in der üblichen Weise ausgeführt, wobei
die Dekorschicht 8 aus einer geeigneten Siebdruck-Einbrennfarbe auf
den Glasscheibenrohling 1 aufgebracht wird. Anschließend wird aus dem
bedruckten Glasscheibenrohling 1 die endgültige Form der Modellglas
scheibe herausgeschnitten, indem die Schnittlinie 9 umlaufend inner
halb der Dekorschicht angebracht wird. Nach Anbringen von Hilfsschnit
ten 10 in den Eckbereichen des Glasscheibenrohlings werden die Rand
streifen außerhalb der Schnittlinie 9 in üblicher Weise abgebrochen.
Die so mit einem auf dem gesamten Scheibenumfang unmittelbar bis zur
Glasscheibenkante reichenden Dekorrahmen 4 versehene Glasscheibe 12
wird nun für einen Zeitraum von einigen Minuten in einem Ofen einer
Temperatur von 250 bis 300 Grad Celsius ausgesetzt, um die Dekor
schicht zu härten. Danach wird die Glasscheibe auf ihrer Umfangsfläche
mit einem Kantenschliff versehen und durchläuft anschließend eine üb
liche Waschmaschine. Anschließend wird sie in der üblichen Weise wei
terverarbeitet, indem sie in einem Durchlaufofen auf etwa 650 Grad
Celsius erwärmt und anschließend gebogen und durch schroffe Abkühlung
vorgespannt wird.
Die Härtungsbehandlung der Dekorschicht bei 200 bis 300 Grad Celsius
muß zweckmäßigerweise nach dem Schneiden und Abbrechen der Randstrei
fen erfolgen, denn es hat sich gezeigt, daß durch diese Wärmebehand
lung und die danach erfolgende Abkühlung Spannungen in der Glasscheibe
erzeugt werden können, die ein nachträgliches Schneiden der Glasschei
be erschweren.
Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele für die Durchfüh
rung des Verfahrens beschrieben:
Es wird ein rechteckiger Glasscheibenrohling wie anhand der Fig. 1 be
schrieben mit einer Dekorschicht 8 bedruckt. Es wird eine Siebdruck
farbe verwendet, die unter Wärmeeinwirkung trocknet. Nach dem Sieb
druckvorgang durchläuft der Glasscheibenrohling einen Wärmekanal, in
dem die Druckfarbe bei einer Temperatur von etwa 70 Grad Celsius
trocknet. Der Glasscheibenrohling mit der getrockneten Dekorschicht 8
wird nun in einer üblichen Modellschneidmaschine auf der bedruckten
Oberfläche innerhalb der Dekorschicht 8 mit einem Modellschnitt 9 und
Hilfsschnitten 10 in den Eckbereichen versehen. Anschließend werden
die Randstreifen außerhalb der Schnittlinie 9 abgebrochen. Danach er
folgt eine Härtungsbehandlung der Dekorschicht, indem die Glasscheibe
etwa 5 Minuten lang in einem geeigneten Ofen auf eine Temperatur von
etwa 250 Grad Celsius erwärmt wird. In einer nachfolgenden Schleifsta
tion wird die Umfangsfläche der Glasscheibe geschliffen und die Glas
scheibe anschließend durch eine Waschmaschine geführt. Die so vorbe
reitete Glasscheibe wird in bekannter Weise in einem Durchlaufofen auf
Biegetemperatur erwärmt, bei der die Einbrennfarbe der Dekorschicht
aufschmilzt und sich wie ein Email oder eine Glasur mit der Glasober
fläche verbindet. Die auf Biegetemperatur erwärmte Glasscheibe wird
anschließend in die gewünschte Form gebogen und durch schroffes Abküh
len vorgespannt.
Es wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, ein Glasscheibenrohling mit
einer Dekorschicht 8 aus einer wärmehärtenden Siebdruckfarbe bedruckt
und die Dekorschicht bei einer Temperatur von etwa 70 Grad Celsius
getrocknet. Der Glasscheibenrohling mit der getrockneten Dekorschicht
wird anschließend in eine Modellschneidmaschine überführt. Der
Schneidkopf 14 der Modellschneidmaschine ist, wie in Fig. 4 dargestellt
ist, mit einer um 180 Grad drehbaren Halterung 15 versehen, die an
einem Ende das Schneidrädchen 16, und an dem dem Schneidrädchen 16
gegenüberliegenden Ende einen Räumstift 17 trägt. Nun erfolgt ein
zweifacher Umlauf des Schneidkopfes 14 auf der gewünschten Bahnkurve,
wobei jeder Umlauf durch dasselbe Wegprogramm gesteuert wird. Beim
ersten Umlauf nimmt die Halterung 15 diejenige Stellung ein, bei der
der Räumstift 17 die Oberfläche des Glasscheibenrohlings berührt. Der
Räumstift 17 wird mit einem geeigneten Druck über den Glasscheibenroh
ling geführt und entfernt auf seiner Spur die getrocknete Farbschicht.
Nach dem ersten Umlauf des Schneidkopfes 14 wird dieser angehoben, die
Halterung 15 um 180 Grad gedreht und der Schneidkopf wieder abgesenkt.
Bei dem zweiten Umlauf wird die Schnittlinie angebracht. Die weitere
Behandlung und Bearbeitung der Glasscheibe erfolgt entsprechend Bei
spiel 1.
Es wird wie in Beispiel 1 beschrieben, ein Glasscheibenrohling mit
einer wärmehärtenden Siebdruckfarbe bedruckt und die Druckfarbe bei
einer Temperatur von etwa 70 Grad Celsius getrocknet. Anschließend
wird der Glasscheibenrohling mit der getrockneten Dekorschicht in eine
Modellschneidmaschine überführt. Der Schneidkopf der Modellschneidma
schine ist wie in Fig. 5 dargestellt ausgebildet, das heißt an dem
Schneidkopf 20 ist einerseits das Schneidrädchen 21, und andererseits
vor dem Schneidrädchen 21 ein Räumstift 22 an einer Halterung 23 ange
ordnet. Die Halterung 23 ist in senkrechter Richtung verschiebbar ge
lagert und wird durch die Wendelfeder 24 mit einer einstellbaren
Druckkraft auf die Glasoberfläche gedrückt. Die Vorspannung der Wen
delfeder 24, d. h. die von der Wendelfeder 24 ausgeübte Druckkraft,
wird mit Hilfe der Rändelschraube 25 eingestellt, die über den Gewin
deschaft 26 und die Scheibe 27 auf die Wendelfeder 24 wirkt. Dieser
Schneidkopf erfüllt gleichzeitig zwei Funktionen, indem er sowohl die
Schnittspur von der Dekorschicht befreit als auch den Schnitt an
bringt. Nach dem Anbringen der Schnittlinie erfolgt die weitere Be
handlung und Bearbeitung der Glasscheibe wie im Beispiel 1.
Es wird ein Glasscheibenrohling wie in Beispiel 1 beschrieben mit ei
ner Dekorschicht 8 bedruckt. Unmittelbar nach dem Druckvorgang wird
der Glasscheibenrohling mit der nassen Farbschicht in eine Schneidsta
tion überführt. In der Schneidstation wird nun die Schnittlinie 9 in
der nassen Farbschicht angebracht, ebenso Hilfsschnitte 10. Die Rand
streifen werden abgebrochen und die Glasscheibe wird in einem Trocken
kanal auf eine Temperatur von 200 bis 300 Grad Celsius erwärmt, wobei
die Dekorschicht härtet. Nach dem Härten der Dekorschicht erfolgt das
Schleifen der Umfangsfläche und die übrige Weiterverarbeitung der
Glasscheibe wie in den voraufgehenden Beispielen beschrieben.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen einer wenigstens in einem ausgewählten
Bereich mit einer bis unmittelbar an die Umfangsfläche der Glas
scheibe heranreichenden Dekorschicht aus einer Einbrennfarbe verse
henen Autoglasscheibe, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Glasscheibenrohling mit im Vergleich zu den endgültigen
Flächenabmessungen der Glasscheibe größeren Flächenabmessungen mit
der die Dekorschicht bildenden Druckfarbe auf einer Fläche bedruckt
wird, deren äußere Abmessungen größer sind als die Fläche der De
korschicht auf der endgültigen Glasscheibe, jedoch kleiner als die
Fläche des Glasscheibenrohlings, und daß die endgültige Form der
Glasscheibe nach dem Druckvorgang aus der mit der Dekorschicht ver
sehenen Glasscheibe in der Weise herausgeschnitten wird, daß in den
Bereichen, in denen die Dekorschicht bis an die Umfangsfläche der
Glasscheibe heranreichen soll, der Schnitt innerhalb der bedruckten
Fläche liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Herausschneiden der endgültigen Form der Glasscheibe, das heißt
nach dem Abbrechen der Randstreifen außerhalb der Schnittlinien,
vor der Durchführung eines Konturschliffs die aufgedruckte Dekor
schicht bei einer Temperatur von 200 bis 300 Grad Celsius gehärtet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Drucken der Dekorschicht die Druckfarbe getrocknet wird und die
Schnittlinie in der getrockneten Farbschicht vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Drucken der Dekorschicht die Schnittlinie in der noch nassen
Farbschicht vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Anbringen der Schnittlinie auf dem Weg der späteren
Schnittspur die Farbschicht entfernt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfer
nung der Farbschicht entlang der späteren Schnittspur innerhalb des
Schneidautomaten mit Hilfe eines Räumstiftes erfolgt, der von dem
selben Wegprogramm gesteuert wird wie das eigentliche
Schneidwerkzeug.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dekorschicht mit Hilfe des Siebdruckverfahrens auf den
Glasscheibenrohling aufgedruckt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, ge
kennzeichnet durch einen Schneidkopf (14) mit einer um einen vorbe
stimmten Winkel um eine horizontale Achse drehbare Halterung (15),
die an einem Ende einen Räumstift (17) und am anderen Ende ein
Schneidrädchen (16) trägt und durch Drehen um die horizontale Achse
in zwei Arbeitsstellungen verbringbar ist.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, ge
kennzeichnet durch einen Schneidkopf (20), an dem in Bewegungsrich
tung hintereinander ein Räumstift (22) und ein Schneidrädchen (21)
angeordnet sind.
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