DE4107894A1 - Messapparatur fuer ein brillengestell - Google Patents
Messapparatur fuer ein brillengestellInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßapparatur für ein Brillen
gestell. Diese Meßapparatur dient zum Messen der Form oder
der Gestalt der Randnuten eines Brillengestells.
Die Ränder eines Brillengestells sind mit V-förmigen Nuten
zur Aufnahme der Gläser ausgestattet. Herkömmliche Ap
paraturen zum Messen der Form oder der Gestalt derartiger
Randnuten sind lediglich imstande, die Form der Nut ent
weder des linken oder des rechten Gestellrandes auszumessen,
wenn der Rahmen in der Apparatur montiert ist. Folglich muß
die Form der Nut des anderen Rahmenteils aus den für den
ersten Rahmenteil gemessenen Daten abgeschätzt werden, oder
es muß eine zusätzliche Messung durchgeführt werden, indem
das Brillengestell noch einmal in der Apparatur eingespannt
wird.
Die herkömmliche Apparatur vermag auch nicht die Breite der
den linken und den rechten Gestellrand verbindenden Brücke
auszumessen. Die Brückenweite muß also von Hand gemessen
oder aus den Nennwerten entnommen werden, die für das
betreffende Brillengestell angegeben sind, um anschließend
in die Brillenrezeptdaten Eingang zu finden. Dieser Vorgang
ist jedoch mühsam und wenig präzise.
Weiterhin ergibt sich bei der herkömmlichen Apparatur ein
Fehler bei der Vorschrift für die Astigmatismusachse, wenn
nicht die Bezugsachse des Gestells ganz genau ausgerichtet
ist mit der Apparatur. Eine derartige Ausrichtung zur Ver
meidung solcher Fehler erfordert jedoch eine beträchtliche
Erfahrung des Fachpersonals.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Apparatur anzugeben, die
eine einfache Einstellung des Brillengestells gestattet und
in der Lage ist, eine hochgenaue Messung der Form oder Gestalt
des Gestells vorzunehmen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung
mit folgenden Mitteln: Eine Halterungseinheit zum Haltern
eines Brillengestells, eine Detektoreinrichtung, eine Bewegungs
einrichtung zum Veranlassen einer Relativbewegung zwischen dem
von der Halterungseinrichtung aufgenommenen Gestell und der
Detektoreinrichtung, eine Berechnungseinrichtung zum Messen
der Form oder der Gestalt der Nut eines Randes dadurch, daß
die Detektoreinrichtung veranlaßt wird, sich entlang der Nut
des Randes zu bewegen, um anschließend die Form oder die Gestalt
der Nut des anderen Randes dadurch zu messen, daß die
Detektoreinrichtung veranlaßt wird, sich entlang der Nut
des anderen Randes zu bewegen, wobei die Form des Brillen
gestells aus den Meßdaten der Nuten der paarweisen Ränder
und der Relativbewegung der Bewegungseinrichtung berechnet
wird.
Erfindungsgemäß werden das von der Halterungseinrichtung
gehalterte Gestell und die Detektoreinrichtung zu einer
Relativbewegung in Richtung der Anordnung der beiden Glas
ränder veranlaßt, wodurch sich kontinuierlich zwei Ränder
des Brillengestells ausmessen lassen. Auch vermag die er
findungsgemäße Apparatur die Breite der Brücke des Gestells
auszumessen, was bei der Gläserbearbeitung erforderlich ist.
Dadurch werden die Unzulänglichkeiten des herkömmlichen Ver
fahrens ausgeschaltet, so zum Beispiel die Eingabe von Daten,
die durch Vermessen von Hand ermittelt wurden, oder die aus
den Nennwerten des Brillengestells entnommen sind.
Weiterhin ist die erfindungsgemäße Apparatur derart ausgelegt,
daß sie eine Berechnung der Daten aus der oben erläuterten
kontinuierlichen Messung vornimmt, wobei das Brillengestell
in der Apparatur auch dann sehr einfach einspannbar ist, wenn
die Gläser Astigmatismus aufweisen, wobei die Bezugsachse des
Brillengestells sicher mit derjenigen des Meßsystems ausge
richtet ist.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht mit teilweise wegge
brochenen Teilen einer Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Apparatur,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 1,
Fig. 3 eine detaillierte Ansicht einer Meßeinheit der Appa
ratur gemäß der Erfindung,
Fig. 4 eine Querschnittansicht gemäß den Pfeilen IV-IV in
Fig. 1,
Fig. 5 eine Querschnittansicht betrachtet in Richtung der
Pfeile V-V in Fig. 1,
Fig. 6 eine Ansicht, die das Grundprinzip der Berechnung der
Gestellform veranschaulicht,
Fig. 7 eine Ansicht, die die Breite der Brücke des Gestells
veranschaulicht,
Fig. 8 ein Blockdiagramm der Berechnungs- und Steuerschaltungen,
und
Fig. 9 ein Flußdiagramm der Steuersequenz in der erfin
dungsgemäßen Apparatur.
Ein etwa quadratisches Chassis 100 ist an seinen Ecken mit
Wellenlagerblöcken 105, 106, 107 und 108 ausgestattet, die
in Längsrichtung (Y-Richtung) parallele Führungswellen 103
und 104 lagern. Auf den Führungswellen befinden sich ver
schieblich sitzende bewegliche Bühnen 101 und 102. Auf der
beweglichen Bühne 101 sind feste Seitenstifte 122 und 123
sowie Lagerplatten 127 und 128 montiert. Die Lagerplatten
127 und 128 lagern drehbar eine Lagerstange 126, die mit
Stiftfixiergliedern 124 und 125 und einem Zahnrad 131 aus
gestattet ist, welches mit einem Ritzel 130 kämmt, welches
an der Welle eines zum Heben und Senken der Stifte ausge
bildeten Stifthebemotors 129 fixiert ist, der an der beweg
lichen Bühne 101 montiert ist.
An den Stiftfixiergliedern 124 und 125 sind bewegliche Seiten
stifte 120 und 121 montiert.
Auf der beweglichen Bühne 102 sind feststehende Seitenstifte
142 und 143, ein rohrförmiges Element 146, ein Kodierkörper
150 und ein Stifthebemotor 148 montiert. In dem rohrförmigen
Element 146 ist verschieblich eine Welle 145 eingesetzt, die
an einem Stifthebeglied 144 montiert ist.
An dem Stifthebeglied 144 sind vertikal bewegliche Stifte
140 und 141 und eine lineare Skala 149 befestigt, während
eine Zugfeder 151 mit einem Ende an der beweglichen Bühne
102 und mit dem anderen Ende an dem Stifthebeglied 144 ein
gehakt ist. Eine Steuerkurve 147 sitzt auf der Welle des
Stifthebemotors 148.
Das Chassis 100 ist an den Ecken seiner Unterseite mit
unteren Wellenlagergliedern 108′, 109, 110 und 111 versehen,
welche Führungswellen 165 und 166 lagern, die in Querrichtung
(X-Richtung des Meß-Koordinatensystems) parallel verlaufen
und verschieblich eine seitlich bewegbare Basis 160 über
daran befestigte Halteglieder 167, 168, 169 und 170 lagern.
An der seitlich verschiebbaren Basis 160 ist außerdem ein
für eine seitliche Bewegung dienender Motor 164 befestigt,
an dessen Welle sich ein Ritzel 163 befindet, welches mit
einer Zahnstange 112 in Eingriff steht, die in seitlicher
Richtung auf der Unterseite des Chassis 100 befestigt ist.
Die seitlich bewegbare Basis 160 ist außerdem mit einem
Tisch-Drehmotor 162 versehen, der auf seiner Welle ein Zahn
rad 161 trägt.
Das Zahnrad 161 kämmt mit einem am Außenumfang eines Rundtisches
180 ausgebildeten Zahnkranz, wobei der Rundtisch in der
seitlich beweglichen Basis 160 drehbar sitzt und von einem
darin ausgebildeten Loch mittels Schulterringen 196, 197
und 198 geführt wird, die an drei Stellen des Rundtisches
180 angeordnet sind, wie in Fig. 3 zu sehen ist.
Auf dem Rundtisch 180 befindet sich außerdem ein bewegliches
Glied 181, welches an seiner einen Seite auf einer Führungs
stange 182 verschieblich geführt ist, welche ihrerseits von
Führungslagerplatten 183 und 184 gehaltert wird, während
das bewegliche Glied auf seiner anderen Seite aufgrund eines
Rings 191 beweglich ist, der sich in einer Nut eines an dem
Tisch 180 befestigten Führungsglieds 190 dreht.
An einer Stirnseite des beweglichen Glieds 181 und parallel
zu der Führungsstange 182 befindet sich eine Zahnstange 185,
die in Eingriff steht mit einem Zahnrad 186, das an der Welle
eines an der Unterseite des Rundtisches 180 befestigten Ko
dierers 188 vorgesehen ist.
An einem Ende des beweglichen Elements 181 ist ein Ende einer
Zugfeder 189 eingehakt, die parallel zu der Führungsstange
182 ist und deren anderes Ende an dem Rundtisch 180 einge
hakt ist.
Weiterhin ist das bewegliche Element 181 in einer bezüglich
der Führungsstange 182 senkrechten Richtung mit einem Füh
rungsabschnitt ausgestattet, in welchem verschieblich in
Z-Richtung eine vertikale Welle 202 sitzt.
An dem oberen Ende der vertikalen Welle 202 ist eine
quadratische U-förmige Platte 201 befestigt, die einen
scheibenförmigen Tastkopf 200 trägt, der mit den Randnuten
des Brillengestells in Eingriff gelangt.
Außerdem ist am unteren Ende der vertikalen Welle 202 ein
Plattenelement 205 vorgesehen, an dessen einem Ende sich
eine Welle 226 befindet, wie in den Fig. 4 und 5 zu sehen
ist. An der Welle 226 ist ein drehbarer Ring 209 befestigt,
der mit einer Nut einer Drehsperrplatte 207 in Eingriff
steht, die am unteren Teil des beweglichen Elements 181
befestigt ist, wodurch die vertikale Welle 202 an einer
Drehung gehindert wird. Eine Zugfeder 208 ist mit einem
Ende in der Nähe des Endes der Welle 226 befestigt, während
ihr anderes Ende an dem beweglichen Element 181 angeordnet
ist.
Außerdem ist an einer anderen Stirnfläche des Plattenelements
205 eine lineare Skala 203 befestigt, und am unteren Teil
des beweglichen Elements 181 ist ein Kodierkörper 204 befestigt
An der Unterseite des Plattenelements 205 befindet sich eine
Welle 227 mit einem Drehring 206, der aufgrund der Kraft der
Feder 189 in Berührung mit einer Schraube 210 gehalten wird.
An der Unterseite der seitlich beweglichen Basis 160 ist
eine L-förmige Lagerplatte 225 befestigt, auf der Führungs
wellen 219 und 220 parallel zu den Führungswellen 103 und 104
angeordnet sind, auf welchen axial verschieblich eine bewegliche
Platte 212 geführt ist.
An einer Stirnfläche der beweglichen Platte 212 ist eine
Zahnstange 216 befestigt, die parallel zu den Führungswellen
219 und 220 verläuft und in Eingriff steht mit einem Ritzel
217 eines an der Unterseite der Lagerplatte 225 befestigten
Motors 218.
An der Unterseite der beweglichen Platte 212 ist ein Motor
211 befestigt, dessen Welle die in Berührung mit dem Ring
206 stehende Schraube 210 lagert.
Im folgenden soll die Arbeitsweise der oben beschriebenen
Gestellform-Meßapparatur erläutert werden.
Zunächst wird gemäß Fig. 4 der Motor 129 aktiviert, um den
beweglichen Seitenstift 121 zum Einspannen des Gestells zu
öffnen. Die Steuerung der Öffnungsweite des Stiftes 121 er
folgt durch Tastatureingabeeinrichtungen 608 und 607, es
schließt sich eine Verarbeitung durch die CPU 602 in Kombi
nation mit einem Programm 603 an, und die Ausführung erfolgt
über eine Motortreiberschaltung 605 über ein Eingabe-/Ausgabe
port 604. Der bewegliche Seitenstift 120 wird im
Verein mit dem Stift 121 geöffnet.
Das Stifthebeglied 144 wird von der Feder 151 nach unten
vorgespannt, wird jedoch entgegen der Vorspannkraft der
Feder 151 bewegt, wenn die Steuerkurve 147 an der Welle
des Motors 148 in Berührung mit dem Stifthebeglied 144
gelangt, wenn sich der Motor 148 dreht. Die beweglichen
Seitenstifte 140 und 141 an dem Stifthebeglied 144 bewegen
sich gemeinsam. Das Ausmaß der Drehung der Steuerkurve 147
wird über die Tastatureingabeeinrichtung 608, 607 gesteuert,
ähnlich wie es oben erläutert wurde.
Anschließend wird das Brillengestell 230 auf den vier fest
stehenden Seitenstiften 122, 123, 142 und 143 derart plaziert,
daß die Rahmenachse in X-Richtung liegt.
Anschließend erfolgt der Ablauf gemäß dem in Fig. 9 darge
stellten Flußdiagramm.
Im Schritt S1 wird der Motor 129 aktiviert, um die beweglichen
Seitenstifte 120 und 121 in Richtung b (Fig. 4) zu bewegen,
bis sie in Berührung mit den oberen Rändern des Gestellrahmens
230 kommen, um auf diese Weise den Rahmen im Verein mit den
feststehenden Seitenstiften 122 und 123 einzuklemmen. Die
Kontaktkraft wird durch die an den Motor 129 angelegte
Spannung gesteuert. Gleichzeitig wird die Steuerkurve
147 durch den Motor 148 gedreht, um damit die beweglichen
Seitenstifte 140 und 141 in Richtung des Pfeils d in Fig.
4 zu bewegen und die unteren Ränder des Brillengestells 230 im
Verein mit den feststehenden Seitenstiften 142 und 143
einzuklemmen. Die Klemmkraft wird durch die Vorspannkraft
der Feder 151 bereitgestellt.
Die Höhe der beweglichen Seitenstifte 140 und 141 in bezug
auf die feststehenden Seitenstifte 142 und 143 wird durch die
lineare Skala 149 und den Kodierer 150 gemessen. Im Schritt
S2 wird gleichzeitig mit dem Einklemmen des Brillengestells
230 nach der oben erläuterten Prozedur von dem Kodierer 150
ein Impulszug abgegeben, welcher der Dicke der unteren Ränder
des Gestells 230 entspricht. Diese Impulse werden von einem
Zähler 606 gezählt und anschließend in der CPU 602 über das
Eingabe-/Ausgabe-Port 604 verarbeitet und anschließend als
Datenwert D1 in einem Linsenkonturspeicher 601 abgespeichert.
Da die Nut der unteren Ränder des Brillengestells etwa in
der Mitte der Randdicke ausgebildet ist, wird im Schritt S3
die absolute Höhe der Nut in bezug auf die Apparatur gemessen,
und die Höhe wird als Datenwert D2 in dem Linsenkontur
speicher 601 gespeichert.
Dann wird im Schritt S4 der Tastkopf 200 zu einer Bezugs
position innerhalb des Brillengestells 230 und auf der
Verlängerung des feststehenden Seitenstiftes 143 bewegt.
Die X-Position wird eingestellt, indem die seitlich beweg
liche Basis 160 über das Zahnrad 163 und den Motor 164 be
wegt wird, und die Drehposition wird durch Drehen des Rund
tisches 180 über das Zahnrad 160 und den Motor 162 einge
stellt. Die Bezugspositionen für den Tastkopf 200 in X-
und Drehrichtung werden vorab in einem internen Speicher
der CPU 602 über die Tastatur 608, 607 eingespeichert.
Im Schritt S5 wird der Motor 218 zum Drehen des Zahnrades
217 aktiviert, um dadurch die bewegliche Platte 212 in
Fig. 4 nach links zu bewegen und den Tastkopf 200 in der
Nähe der Mitte des rechten Glases des Brillengestells 230
zu positionieren.
Im Schritt S6 wird die Information über die Höhe des Tast
kopfs 200 von der linearen Skala 203 und dem Kodierer 204
abgenommen, mit den vorab festgelegten Daten bezüglich der
Höhe der Randnuten, die von dem Linsenkonturspeicher 601
kommen, verglichen, und die Schraube 210 von dem Motor 211
gedreht, um dadurch den scheibenförmigen Tastkopf 200 über
den Ring 206, die Welle 227, das Plattenglied 205, die ver
tikale Welle 202 und die quadratische U-förmige Platte 201
derart vertikal zu bewegen, daß die Höhe des Tastkopfs 200
mit derjenigen der Randnut zusammenfällt.
Dann wird im Schritt S7 der Motor 218 zum Drehen des Zahn
rades 217 aktiviert, so daß dadurch die Schraube 210 in
Fig. 4 in eine vorbestimmte Position nach rechts gedreht
wird, wodurch der scheibenförmige Tastkopf 200 in Berührung
mit der Randnut gelangt und der Ring 206 ausreichend weit
von der Schraube 210 beabstandet ist.
Anschließend wird in den Schritten S8 bis S12 der Rundtisch
180 über das Zahnrad 161 um 360° gedreht, der Radius r der
Mitte des scheibenförmigen Tastkopfs 200 in bezug auf die
Drehmitte OR des Rundtisches 180 als Funktion des Drehwinkels
R gemessen, und es werden die so erhaltenen dreidimensionalen
Datenwerte PRn (rRn, RRn, hRn) in dem Linsenkonturspeicher
601 gespeichert. Im Schritt S8 wird der Inhalt des internen
Registers der CPU 602 auf "1" gesetzt. Im Schritt S9 werden
die Werte rRn und hRn entsprechend dem Winkel RRn gespeichert,
indem der Datenwert rRn des Radius r vom Ausgang des Kodierers
188 abgelesen wird, und der Datenwert hRn bezüglich der Höhe
vom Ausgang des Kodierers 204 abgelesen wird. Im Schritt S10
wird gefragt, ob die Speicherung der dreidimensionalen Daten
PRn in einer vorbestimmten Anzahl abgeschlossen ist, und falls
die Speicherung noch nicht abgeschlossen ist, wird der Inhalt n
des internen Registers im Schritt S11 um "1" erhöht, worauf
hin im Schritt S12 der
Motor 162 in eine Position RRn entsprechend dem Inhalt
n des internen Registers gedreht wird. Wenn im Schritt
S10 festgestellt wird, daß die Speicherung der dreidimen
sionalen Daten PRn mit einer vorbestimmten Anzahl N abge
schlossen ist, schließt sich der Schritt S13 an.
Der Schritt S13 aktiviert den Motor 218, um die Schraube
210 in Fig. 4 nach links zu bewegen, und so den Ring 206
in Berührung mit der Schraube 210 zu bringen und den
scheibenförmigen Tastkopf 200 zu bewegen, welcher auf der
Verlängerung des festen Stifts 143 in Berührung mit der
Randnut positioniert war, damit der Tastkopf in eine Po
sition in der Nähe der Mitte des rechten Glases gelangt.
Anschließend wird im Schritt S14 der Motor 211 zum Drehen
der Schraube 210 aktiviert, um den Ring 206 nach unten zu
bewegen, und den Tastkopf 200 in eine Position zu bringen,
die ausreichend weit unterhalb des Randes des Brillen
gestells liegt.
Im Schritt S15 wird der für eine seitliche Bewegung vor
gesehene Motor 164 zum Drehen des Zahnrades 163 aktiviert,
sodaß die Basis 160 in Fig. 5 um einen vorbestimmten Abstand S
nach links bewegt wird. Damit bewegt sich auch der scheiben
förmige Tastkopf 200 um den gleichen Betrag S nach links,
und zwar zusammen mit der seitlich beweglichen Basis 160.
Im Schritt S16 werden die dreidimensionalen Daten PLn
(rLn, RLn, hLn) an der linken Linse in dem Linsenkontur
speicher 601 gespeichert, ähnlich wie bei den Schritten
S3 bis S12 bei der Messung der rechten Linse. Bei diesem
Vorgang wird der Drehmittelpunkt des Rundtisches 180 als
OL angenommen.
Dann wird im Schritt S17 die Gestellform auf der Grundlage
der so ermittelten Daten berechnet, und die Ergebnisse der
Berechnung werden im Speicher 601 gespeichert. Im folgenden
soll das Berechnungsverfahren unter Bezugnahme auf die Fig.
6 und 7 erläutert werden.
Die zweidimensionale Information PRn (rRn, RRn), PLn (rLn,
RLn) der Gestellform in Polarkoordinaten-Darstellung wird
umgewandelt in karthesische Koordinatenform, wobei die x-
Achse in Bewegungsrichtung (Bezugsachse des Meßsystems) der
seitlich bewegten Basis 160 und die y-Achse in Längsrichtung
an der Mitte der Messung der rechten Linse liegt, um Rahmen
konturdaten (XRn, YRn) und (XLn, YLn) für rechts und links
folgendermaßen zu erhalten:
XRn = rRn cos RRn, YRn = rRn sin RRn
XLn = rLn cos RLn - S, YLn = rLn sin RLn
XLn = rLn cos RLn - S, YLn = rLn sin RLn
Dann lassen sich die Schwerpunkte QR und QL für die rechte
bzw. die linke Linse folgendermaßen bestimmen:
Allerdings braucht die Anzahl n von Proben nicht gleich der
Anzahl der Meßpunkte der Gestellform zu sein, und die Be
rechnungen können sich auf eine gewisse Anzahl repräsenta
tiver Punkte beziehen.
Eine die Schwerpunkte QR, QL verbindende gerade Linie J
bildet die Bezugsachse für das Brillengestell 230. Diese
Bezugsachse kennzeichnet die Winkelaberration des eingestell
ten Rahmens bezüglich der Bezugsachse des Meßsystems an und
muß sehr präzise sein, da sie als Bezug für die mit einem
Astigmatismus versehenen Linsen in dem Brillengestell dient.
Der Winkel R1 der Rahmen-Bezugsachse J bezüglich der Bezugs
achse des Meßsystems läßt sich durch folgende Gleichung
bestimmen:
R₁ = tan-1 (qry - qLy/qrx - qLx)
Um die gemessenen Rahmendaten in X-Y-Koordinaten unter Ver
wendung der Bezugsachse J umzusetzen, erfolgt eine erste
Umsetzung in ein X-Y-Koordinatensystem mit dem Ursprung
auf dem Schwerpunkt der rechten Linse, so daß eine Dar
stellung in karthesischen Koordinaten (X1Rn, Y1Rn), (X1Ln,
Y1Ln) für die rechte und die linke Linse folgendermaßen
erhalten wird:
X1Rn = XRn - qRx
Y1Rn = YRn - qRy
X1Ln = XLn - qRx
Y1Ln = YLn - qRy
Y1Rn = YRn - qRy
X1Ln = XLn - qRx
Y1Ln = YLn - qRy
Diese Darstellungen in karthesischen Koordinaten werden um
gesetzt in Polarkoordinaten-Darstellungen:
P1Rn (r1Rn, R1Rn), P1Ln (r1Ln, R1Ln), mit
Diese Darstellungen werden dann umgesetzt in Werte, die
um den erwähnten Winkel R1 der Bezugsachse J bezüglich
der Meßsystem-Bezugsachse versetzt sind:
R′Rn (r1Rn, R1Rn - R₁)
P′Ln (r1Ln, R1Ln - R₁)
P′Ln (r1Ln, R1Ln - R₁)
Damit läßt sich die Darstellung in karthesischen Koordinaten
(X′Rn, Y′Rn), (X′Ln, Y′Ln) auf der Grundlage der Rahmen-Be
zugsachse folgendermaßen erhalten:
X′Rn = r1Rn cos (RRn - R₁)
Y′Rn = r1Rn sin (RRn - R₁)
X′Ln = r1Ln cos (RLn - R₁)
Y′Ln = r1Ln sin (RLn - R₁)
Y′Rn = r1Rn sin (RRn - R₁)
X′Ln = r1Ln cos (RLn - R₁)
Y′Ln = r1Ln sin (RLn - R₁)
Anschließend werden die Gestellformdaten unter Verwendung
der Rahmen- oder Gestell-Bezugsachse als x-Achse in diesem
Format verarbeitet.
Dann lassen sich die Maximal- und Minimalwerte für die X
und Y-Koordinatenwerte sowohl für den rechten als auch für
den linken Rand folgendermaßen definieren:
Formdaten für den rechten Rand:
Maximum und Minimum der X-Koordinate: XRmax, XRmin
Maximum und Minimum der Y-Koordinate: YRmax, YRmin
Maximum und Minimum der X-Koordinate: XRmax, XRmin
Maximum und Minimum der Y-Koordinate: YRmax, YRmin
Formdaten für den linken Rand:
Maximum und Minimum der X-Koordinate: XLmax, XLmin
Maximum und Minimum der Y-Koordinate: YLmax, YLmin
Maximum und Minimum der X-Koordinate: XLmax, XLmin
Maximum und Minimum der Y-Koordinate: YLmax, YLmin
Damit läßt sich die Brückenbreite des Rahmens durch XRmin-
XLmax bestimmen.
Außerdem lassen sich die Mitten BR(BRx, BRy), BL(BLx, BLy)
nach dem in der Skala des Brillengestells verwendeten Boxing
system folgendermaßen bestimmen:
BRx = (XRmax - XRmin)/2
BRy = (YRmax - YRmin)/2
BLx = (XLmax - XLmin)/2
BLy = (YLmax - YLmin)/2
BRy = (YRmax - YRmin)/2
BLx = (XLmax - XLmin)/2
BLy = (YLmax - YLmin)/2
Dann werden die Rahmen-Formdaten in ein System basierend auf
der Mitte des Boxingsystems umgesetzt:
Daten für den rechten Rand: (X′Rn - BRx, Y′Rn - BRy)
Daten für den linken Rand: (X′Ln - BLx, Y′Ln - BLy)
Daten für den linken Rand: (X′Ln - BLx, Y′Ln - BLy)
Diese Werte werden in dem Linsenkonturspeicher 601 ge
speichert.
Im allgemeinen wird bei dem Einsetzen der Linsen in den
Rahmen auf der Grundlage der Rahmen-Formdaten in numerischem
Format so vorgegangen, daß am optischen Zentrum der Linse ein
Sauggumminapf angebracht wird und die Linse auf einer rotie
renden Welle einer Schleifmaschine montiert wird. Damit sind
Rahmen-Formdaten beim Einsetzen der Linse erforderlich, die
das optische Zentrum als Ursprungspunkt beinhalten. Aller
dings fällt die optische Achse der Linse bei der Montage
in das Gestell nicht mit dem Zentrum des Boxingsystems zu
sammen. Folglich werden nach dem Berechnen der Daten auf
der Grundlage des Zentrums des Boxingsystems der Pupillen
abstand der menschlichen Augen und die Daten bezüglich der
Astigmatismusachse über die Eingabeeinrichtung 608 und 607
eingegeben, und die Aberration zwischen der optischen Achse
der Linsen und dem Zentrum des Boxingsystems wird von der
CPU 602 berechnet und in dem Linsenkonturspeicher 601 ge
speichert.
Verschiedene in dem Linsenkonturspeicher 601 gespeicherte
Daten können über eine Datenschaltung 609 auf einer Anzeige
einheit 610 angezeigt werden.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel kann die Gestell
einstellung bei der Gestell- oder Rahmenformmessung ver
einfacht werden, da die Rahmenposition willkürlich nicht
nur in X- und Y-Richtung, sondern auch in Achsenposition
ausgewählt werden kann. Auch die Genauigkeit der Achse
läßt sich verbessern, da die Bezugsachse aus den Berech
nungen auf der Grundlage der bei einer einzelnen Rahmenein
stellung gemessenen Daten bestimmt werden kann.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Messen der Form oder der Gestalt eines Brillen
gestells, welches zwei jeweils mit Linsenaufnahme-Nuten ausge
stattete Ränder besitzt, umfassend
- - eine Halterungseinrichtung (120-123, 140-143) zum Haltern des Gestells (230),
- - eine Detektoreinrichtung (200),
- - eine Bewegungseinrichtung, die eine Relativbewegung zwischen dem von der Halterungseinrichtung gehalterten Gestell und der Detektoreinrichtung veranlaßt, und
- - eine Meßeinrichtung, die veranlaßt, daß die Detektoreinrichtung sich entlang der Nut eines Randes des von der Halterungsein richtung gehalterten Gestells bewegt, um dadurch die Form der Nut des Randes zu messen, und die dann veranlaßt, daß die Detektoreinrichtung sich entlang der Nut des anderen Randes des Gestells bewegt, um dadurch die Form der Nut des anderen Randes zu messen, wobei die Meßeinrichtung derart ausgebildet ist, daß sie die Form des von der Halterungseinrichtung gehalterten Gestells auf der Grundlage der Meßdaten der Nutenform der paarweisen Ränder und des Ausmaßes der Relativbewegung der Bewegungseinrichtung und der Detektor einrichtung berechnet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
bei der die Detektoreinrichtung ein Detektorteil (200)
aufweist, welches in Berührung mit der Nut jedes Randes
des von der Halterungseinrichtung gehalterten Gestells
gebracht und von der Nut gelöst werden kann, wobei die
Bewegungseinrichtung derart ausgebildet ist, daß sie
das Detektorteil (200) entlang der Nut jedes Randes
bewegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
bei der die Meßeinrichtung derart ausgebildet ist, daß
sie den Schwerpunkt der Form oder Gestalt jedes der beiden
Ränder des von der Halterungseinrichtung gehalterten Ge
stells berechnet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
bei der die Meßeinrichtung derart ausgebildet ist,
daß sie die Neigung der Achse des von der Halterungs
einrichtung gehalterten Gestells in Bezug auf die Meß
achse der Vorrichtung berechnet.
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