DE4105222A1 - Einstabmikromesskette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einstabmikromeßkette für elektrochemische Messungen, die vorzugsweise zu pharmakologischen in vivo Messungen eingesetzt werden kann.

Es ist allgemein bekannt, daß für derartige Messungen Kohlefasermikroelektro­ den verwendet werden können. MARDSEN et. al. (Neuroscience 1988, 25(2), 389-400) beschreibt Elektrodentypen wie Kohlefaserelektroden, Kohlepastenelek­ troden, Graphit-Epoxid-Kapillarenelektroden.

Dabei ist es üblich, daß die einzelnen Kohlefasern oder Kohlefaserbüschel mit Epoxidharz oder anderen Materialien in Glaskapillaren eingekittet werden (J.L.PUCHON. Anal. Chem. 51(1979), 1483-1486).

Die bekannten Lösungen zeichnen sich durch mechanische Störanfälligkeit aus, insbesondere bei den Elektroden mit über die Stirnfläche der gläsernen Umhüllung herausragenden Kohlefasern, die beispielsweise bei Implantationen sehr leicht abbrechen.

Der Nachteil von Elektroden, bei denen Kohlefasern mit der Stirnfläche der gläsernen Umhüllung abschließen, um eine Erhöhung der mechanischen Stabilität zu erreichen, führt zu gleichzeitigem Absinken der Empfindlich­ keit infolge der geringen Elektrodenoberfläche. In jedem Fall wird eine separate Gegenelektrode benötigt.

Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, in der Einstabmikromeßkette die Kohlefasermikroelektrode mit der erforder­ lichen Gegenelektrode zu einer Einheit zu verbinden und die Eigenschaften zu verbessern.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die mechanische Störanfälligkeit erheblich herabgesetzt und gleichzeitig die Handhabbarkeit verbessert wird, insbesondere dadurch, daß beispielsweise die Kohlefasermikroelektrode und die notwendige Gegenelektrode gleichzeitig implantiert werden können. Durch die erfindungs­ gemäße Anordnung nach Anspruch 1 bis 5 der Einstabmikromeßkette wird die Empfindlichkeit gesteigert und gesichert, daß bei einem eventuellen Bruch einer Kohlefaser die Funktion und Empfindlichkeit praktisch nicht beeinträchtigt werden. Die Erfindung gewährleistet nach Anspruch 3, daß während der Messung oder unmittelbar davor oder danach Flüssigkeiten injiziert oder vom Ort der Messung entnommen werden können.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Die Fig. 1 zeigt eine Einstabmikromeßkette, wobei die vorteilhafte Ausgestal­ tung der Erfindung in der Anordnung der Kohlefasern 1 auf der Oberfläche des Metallkörpers 3, die elektrisch voneinander durch geeignete Isolier­ mittel 2 getrennt sind, besteht. Die Fig. 1 zeigt die Anordnung der Kohlefasern 1, die in ein geeignetes Isoliermittel 2 eingebettet sind, das gleichzeitig die Fixierung auf dem Metallkörper 3 bewirkt.

Der Metallkörper 3 kann ein Metalldraht sein oder aus einem dünnen Rohr bestehen. Dabei hat sich ein Elektrodendurchmesser von kleiner als 1 mm als vorteilhaft erwiesen. Am oberen Ende befinden sich die elektrischen Kontakte 4 für die Kohlefasern 1 und den Metallkörper 3.

Claims (5)

1. Einstabmikromeßkette insbesondere für pharmakologische in vivo Messungen geeignet, dadurch gekennzeichnet, daß um einen Metallkörper 3 elektrisch isolierte Kohlefasern 1 auf der Oberfläche angeordnet sind, derart, daß sowohl die Stirnflächen, als auch Teile der Seitenflächen der Kohlemikrofasern als Arbeitselektrode dienen und daß die Metallfläche als Gegenelektrode dient, wobei Kohlemikrofasern 1 und Metallkörper elektrisch getrennt kontaktiert sind.

2. Einstabmikromeßkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper 3 aus metallischen Werkstoffen besteht, vorzugsweise aus Edelmetallen oder metallischen Werkstoffen, wie sie für chirurgische Instrumente verwendet werden.

3. Einstabmikromeßkette nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkörper 3 eine massive oder hohle Form besitzt, vorzugs­ weise eine Kanüle ist.

4. Einstabmikromeßkette nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermittel 2 die Fixierung der Kohlefasern 1 auf der Ober­ fläche des Metallkörpers 3 bewirkt.

5. Einstabmikromeßkette nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche des Metallkörpers mit der Stirnfläche der Kohle­ fasern eine Ebene bildet oder daß der Metallkörper über die Stirnflächen der Kohlefasern 1 hinausragt.