DE4105079A1 - Schleifvorrichtung zum nachschleifen von walzen eines walzgeruestes waehrend des walzens - Google Patents
Schleifvorrichtung zum nachschleifen von walzen eines walzgeruestes waehrend des walzensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung zum
Nachschleifen von Walzen eines Walzgerüstes während
des Walzens, insbesondere der Arbeitswalzen eines
Warmbandwalzgerüstes.
Üblicherweise werden die Walzen eines Walzgerüstes auf
besonderen Schleifmaschinen nachgeschliffen, was dazu
zwingt, Reservewalzen auf Lager zu halten, um
Betriebsstillstände auf die Zeit des Walzenwechsels zu
beschränken. Um auch die Intervalle zwischen
Betriebsstillständen wegen Walzenwechsel zu
vergrößern, sind in den letzten Jahren große
Anstrengungen gemacht worden, den Walzenverschleiß
herabzusetzen. Nachdem es lange Zeit üblich war, einen
erforderlichen Nachschliff, insbesondere der
Arbeitswalzen dadurch hinauszuzögern, daß Aufträge
über größte Bandbreiten zuerst abgewickelt wurden, um
dann zu immer kleineren Bandbreiten überzugehen, ist
eine Entwicklung in Gang gekommen, die mit dem Begriff
"Schedule free rolling" zu umreißen ist. Um durch
dieses "planlose" Walzen Kundenaufträge in der
Reihenfolge ihrer Dringlichkeit abwickeln zu können,
was sich bei Warmwalzwerken bis zur Einstellung der
Brammenbreite in der Stranggießanlage auswirkt, ist
ein erheblicher maschineller Aufwand erforderlich. Die
zyklische Axialverschiebung von Arbeitswalzen während
des Walzens sowie ein über die Arbeitswalzenlänge
verteiltes spezielles Kühlungsprofil gehören zu den
Maßnahmen, das "Schedule free rolling" zu
verwirklichen.
In der EP-A2-1 53 849 wird außer der zyklischen
gegenläufigen Arbeitswalzenverschiebung empfohlen, die
Arbeitswalzen an entgegengesetzten Enden einseitig mit
einer konischen Verjüngung zu versehen, so daß das
Warmband - zumindest in den ersten Stichen - mit einer
einseitig ansteigenden Keilform gewalzt wird. Durch
die Verringerung der Walzkraft im Kantenbereich des
Walzgutes soll der Walzenverschleiß auf dem nicht
verjüngten Bereich der Gegenwalze verringert werden.
Die Arbeitswalzen sind dann von Stich zu Stich
zunehmend nach außen zu verschieben, um die
Verdickungen an den Bandrändern zu egalisieren. Bei
diesem Verfahren muß in Kauf genommen werden, daß die
verdickten Bandränder in besonderen Stichen
"ausgebügelt" werden müssen, was bedeutet, daß diese
Randbereiche über den gesamten Walzvorgang eine
größere Streckung erfahren als der Mittelbereich des
Bandes.
Wenn auch die Entwicklungen der letzten Jahre auf dem
Gebiet des Flachwalzens dem steigenden Bedarf
insbesondere an Warmband mit verbesserter
Planparallelität erfolgreich waren, so ist doch immer
noch der Walzenverschleiß ein veränderlicher
Parameter, der sich zwischen den Walzenwechseln
zunehmend negativ auswirkt. Es besteht daher ein
Bedarf an einer Schleifvorrichtung zum Nachschleifen
von Walzen eines Walzgerüstes während des Walzens, die
ständig eine verschleißgefährdete Walze, insbesondere
eine Arbeitswalze, über die gesamte Länge
nachschleift, d. h. auch unter Umständen anfänglich
noch nicht in Anspruch genommene seitliche Bereiche
der Walze, die beim externen Nachschleifen sowieso
abgeschliffen werden müssen. Es genügt nicht - was
denkbar wäre - eine Schleifscheibe gegenüber einer
Arbeitswalze einfach hin- und herzuführen und
entsprechend der vorgegebenen Walzenkontur, z. B. einem
CVC-Walzenschliff, programmiert radial anzustellen,
wobei das Schleifmaß fest eingestellt wird. Dann
dürfte zu erwarten sein, daß in der Regel zuwenig oder
zuviel Material abgetragen wird.
Der Erfindung liegt daher die spezielle Aufgabe
zugrunde, eine Schleifvorrichtung der erwähnten Art zu
schaffen, die gleichzeitig als Meßvorrichtung dient,
um unter Erhalt der vorgegebenen Walzenkontur stets
nur soviel Material abzutragen, wie es erforderlich
ist, um die Walze als neue Walze ansehen zu können,
und zwar auch unabhängig von der Walzenexzentrizität
bzw. Walzenunrundheit.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 angegeben. Indem
einer Schleifscheibe zwei Führungsrollen innerhalb
eines Gehäuses zugeordnet sind, deren Lagerachsen die
Ecken eines stumpfwinkligen Dreiecks mit der
Schwenkachse der Schleifscheibe bilden, wird ein
Schleifkopf geschaffen, der - gegen die zu schleifende
Walze gedrückt - aufgrund eines Drei-Linien-Kontaktes
gegenüber der Oberfläche der Walze eine definierte
Lage einnimmt, und zwar in baulichen Grenzen
unabhängig vom Walzendurchmesser und der
Walzenexzentrizität sowie Unrundheit, wenn der
Schleifkopf nachhaltig gegen die Walze gedrückt wird.
Da die Schwenkachse für die Schleifscheibe dem
stumpfen Winkel des Dreiecks zugeordnet ist, kann über
die radiale Anstellbarkeit der Schleifscheiben-
Lagerung sowie die das Schleifkopfgehäuse tragende
Gewindespindel mit Axialverschiebemutter die
Walzenoberfläche regelrecht vermessen werden, um dann
ein minimales Schleifmaß einzustellen. Hierzu ist es
erforderlich, daß nicht nur die Position der
Schleifscheibe in Relation zu den beiden fest im
Schleifkopfgehäuse gelagerten Führungsrollen
reproduzierbar überwacht wird, sondern daß auch der
Anstellmotor derart ausgelegt ist, daß er in
Stillstand unter Last ein Drehmoment abgibt, das nicht
nur einstellbar, sondern auch reproduzierbar überwacht
ist.
Da auch die axiale Position des Schleifkopfgehäuses
und damit der dreiecksförmigen Schleifscheiben-
Führungsrollen-Anordnung reproduzierbar überwacht ist,
kann in einem Meßvorgang das Schleifmaß entsprechend
den festgestellten Verschleißunterschieden festgelegt
werden. Selbstverständlich ist hierzu ein Rechner
notwendig, in den die über die Vermessung des
Anstellweges der Schleifscheibe durchmesserabhängig
abgetastete Walzenkontur eingegeben und mit einer
eingegebenen konstanten Soll-Walzenkontur verglichen
wird. Die größte verschleißbedingte Differenz, die an
einer beliebigen axialen Stelle der Walze gegenüber
dem relevanten Sollwert festgestellt wird, ergibt dann
das minimale, aber ausreichende Schleifmaß für die
ganze Walze. Für das Schleifen wird das Schleifmaß, d. h.
der Anstellweg der Schleifscheibe gegenüber der
Null-Position beim Abtasten, fest eingestellt.
Die sphärische Lagerung des Schleifkopfgehäuses bzw.
deren Axialverschiebemutter trägt dem Umstand
Rechnung, daß von den Führungsrollen mit balliger
Oberfläche die eine Rolle auf einer schon einen
Wendelgang vorher geschliffenen und die andere auf dem
gerade gebildeten Wendelgang einer geschliffenen Bahn
der Walze umläuft. Da das Bogenmaß dieser Bahn
zwischen Schleifstelle und Kontakt mit der in
Umdrehungsrichtung der Walze nachgeordneten
Führungsrolle wegen der kontinuierlichen Axialbewegung
des Schleifkopfes wendelartig eine gewisse Steigung
hat, zeigt die nachgeordnete Führungsrolle aufgrund
ihrer balligen Oberfläche die Tendenz, unter
seitlicher Versetzung von der Breite etwa einer
Wendelsteigung in die Mitte der konkav geschliffenen
Bahn zu laufen, was ihr durch die sphärische
Beweglichkeit des Schleifkopfes ermöglicht wird. Mit
diesem Nachlauf der nachgeordneten Führungsrolle in
der Schleifbahn erhält diese Führungsrolle ihre
Führungsfunktion zum Stabilisieren des allseits
beweglichen Schleifkopfes, um letztlich zur
Schleifgenauigkeit beizutragen, denn eine indifferente
Position der nachgeordneten Führungsrolle gegenüber
der Schleifbahn würde die geometrischen Bedingungen,
die als mathematische Formeln in die Rechneranlage
einzugeben sind, verfälschen.
Wenn der Schleifkopf unter dem Drei-Linien-Kontakt an
der Oberfläche der Walze anliegt und insoweit
stabilisiert ist, ist seine sphärische Lagerung auf
der waagerechten Gewindespindel auch deshalb von
Bedeutung, weil sich der Schleifkopf bei
nichtzylindrischen Walzen während seiner Axialbewegung
um eine senkrechte Achse schrägzustellen sucht. Indem
diese Schwenkbewegungen ebenfalls reproduzierbar
überwacht werden, werden Meßwerte geliefert, die für
die Walzenkontur bzw. den Walzenschliff repräsentant
sind.
Die Gewindespindel für die Axialbewegung des
Schleifkopfes ist undrehbar in zwei ortsfest
gelagerten motorisch gleichlaufend verstellbaren
Schwenkarmen gehalten, um den Schleifkopf in
Arbeitsposition gegen die zu schleifende Walze zu
drücken oder abzuschwenken, wenn ein Walzenwechsel
durchgeführt werden muß. Auch diese Schwenkbewegung
der Schwenkarme ist ebenso reproduzierbar überwacht
wie die Kräfte, unter denen der Schleifkopf gegen die
Walze gedrückt wird, um eine Korrektur des
Schleifmaßes durchzuführen. Nähert sich der
Schleifkopf bei seiner Axialbewegung nämlich einem
Bereich der Walze, der konturbedingt im Durchmesser
abnimmt, folgt der Schneidkopf aufgrund des Kontaktes
über die Führungsrollen dieser Durchmesserabnahme mit
der Folge, daß die Schleifscheibe nachrückt und ein
größeres Schleifmaß abträgt als vorgesehen. Die
Schwenkbewegung des Schleifkopfes zur Walze hin muß
daher durch eine Betätigung der Anstellvorrichtung für
die Schleifscheibe kompensiert werden, um das
eingestellte Schleifmaß einzuhalten. Umgekehrt ist es,
wenn der Schleifkopf beispielsweise bei einer Walze
mit CVC-Schliff an einem dicker werdenden axialen
Bereich der Walze aufläuft.
Wenn die baulichen Verhältnisse innerhalb eines
Walzenständers es nicht erlauben, daß aufgrund der
Abmessungen des Schleifkopfgehäuses die
Walzenoberfläche auf der gesamten Ballenlänge durch
die Schleifscheibe erreicht werden kann, empfiehlt
sich die Anordnung von zwei im Gehäuse fliegend
gelagerten Schleifscheiben mit eigenem Antriebsmotor,
eigener Anstellvorrichtung sowie eigenem
Führungsrollenpaar.
Die Schleifspindel ist jeweils in vorgespannten
Genauigkeitsschrägkugellagern gelagert und in einer
schwenkbaren Exzenterbüchse angeordnet. Die
Exzenterbüchse ist im Gehäuse in spielfreien
Wälzlagern gelagert. Am Umfang der Exzenterbüchse
befindet sich ein Zahnsegment, in das ein im Gehäuse
befindlicher Servomotorantrieb eingreift und die
Exzenterbüchse schwenkt, wodurch die Anstellung der
Schleifscheibe erfolgt.
In entgegengesetzter Richtung setzt die Schleifscheibe
auf einen justierbaren Anschlag auf, wodurch es
möglich ist, den genauen Durchmesser der
Schleifscheibe entsprechend ihrem Exzenterweg beim
Aufsetzen über den Servormotor des Schwenkantriebes
mit Hilfe eines Inkrementalgebers zu ermitteln.
Die Konstruktion der Anstellvorrichtung für die
Schleifscheibe oder die Schleifscheiben ist an sich
beliebig, jedoch ist ein Höchstmaß an Genauigkeit dann
zu erreichen, wenn sie nur aus Drehteilen besteht.
Daher ist die Antriebswelle einer jeden Schleifscheibe
zweckmäßig in einer Exzenterhülse gelagert, die
ihrerseits innerhalb des Gehäuses spielfrei gelagert
ist und einen Außenzahn zum Anschluß eines Servomotors
mit Inkrementalgeber als Anstellmotor hat. Die
Schleifscheiben-Antriebswelle ist dabei mit einem
Zahnrad versehen, das als Planetenrad von einem mit
einer Innenverzahnung versehenen Zahnkranz angetrieben
ist, der mit der Exzenterhülse konzentrisch gelagert
ist und eine Außenverzahnung zum Anschluß des
Antriebsmotors hat. Durch diese Konstruktion gestaltet
sich auch die Überwachung des Anstellweges der
Schleifscheibe günstig, da lediglich die
Drehverstellung der Exzenterhülse zu vermessen ist.
Hierzu dient der Inkrementalgeber des Servomotors als
Anstellmotor, der unter Last ein ebenfalls leicht zu
überwachendes Drehmoment abgibt.
Es wurde bereits erläutert, daß die - in Umlaufrichtung
der zu schleifenden Walze gesehen - der Schleifscheibe
nachgeordnete Führungsrolle die Tendenz hat, in die
Mitte der Schleifbahn zu laufen und dadurch den
Schleifkopf geringfügig um eine waagerechte Achse zu
verschwenken. Diese nachgeordnete Führungsrolle kann
ihre Führungsfunktion auch ohne Beeinflussung der Lage
des Schleifkopfes erfüllen, wenn sie entgegen dem
Druck einer Feder aus einer Anschlaglage axial
beweglich ist.
Die Drehrichtung der Schleifscheibe gegenüber der
Drehrichtung der vorgeordneten Führungsrolle, die auf
einer bereits geschliffenen Bahn abrollt, ist
zweckmäßig umgekehrt, damit kein Abrieb unter diese
Führungsrolle gelangen kann, was zu einer Verlagerung
des Schleifkopfes und damit der Schleifscheibe führen
könnte.
Es versteht sich, daß alle Lagerungen und Verzahnungen
innerhalb des Schleifkopfgehäuses spielfrei
auszuführen sind. Ebenfalls mit Rücksicht auf die
Schleifgenauigkeit ist es empfehlenswert, daß die
Axialverschiebemutter mit der Gewindespindel als
Kugelumlauftrieb ausgebildet ist.
Für die schwenkbare Halterung des gesamten
Schleifkopfes nebst Gewindespindel ist es
empfehlenswert, daß die beiden Schwenkarme zur
Aufnahme der Gewindespindel auf einer Schwenkwelle
sitzen, die über einen Hebel von einer hydraulischen
Kolben-Zylinder-Einheit zum kontrollierten Andrücken
der dreieckförmigen Schleifscheiben-Führungsrollen-
Anordnung an die zu schleifende Walze verstellbar ist.
Über Kraftmeßdosen ist die Andrückkraft leicht
einzustellen und zu überwachen, welche zur Korrektur
der elastischen und plastischen Verformungen dient.
Die Erfindung führt zu bedeutsamen wirtschaftlichen
Vorteilen, die nicht nur darin bestehen, daß Walzen
solange im Walzgerüst verbleiben können, bis sie durch
ständigen Nachschliff "verbraucht sind", vielmehr ist
das Walzprogramm aufgrund der Erfindung ohne jede
Rücksicht auf örtlichen Walzenverschleiß beliebig zu
gestalten. Eine in der Stranggießanlage zur Erfüllung
eines Kundenauftrages eingestellte Brammenbreite kann
sofort dem Walzwerk zugeführt werden. Schließlich
kommen die bekannten Maßnahmen zur Erzielung einer
guten Planparallelität des Warmbandes stets voll zur
Geltung, z. B. das CVC-System mit S-förmig
geschliffenen und gegenläufig verstellbaren Walzen,
die Biegesteuerung von Walzen usw., weil die Walzen
stets im Zustand einer neugeschliffenen Walze sind.
Ferner ist die Erfindung zukunftsträchtig insofern,
als apparativ die Voraussetzungen dafür geschaffen
sind, Walzen im Walzwerk auch durch Materialauftrag,
z. B. im elektrostatischen Sprühverfahren zu erneuern,
womit die "ewige Walze" als Endziel im Bereich des
Möglichen liegt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung,
Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch als Seitenschnitt mit
konstruktiven Einzelheiten,
Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch in teilgeschnittener
Vorderansicht,
Fig. 4 wie Fig. 3, jedoch als Draufsicht,
Fig. 5 Spindeltrieb im Teilschnitt,
Fig. 6 Schleifscheibenantrieb im Teilschnitt,
Fig. 7 Führungsrollenlagerung im Teilschnitt.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine erfindungsgemäße
Schleifvorrichtung für Walzen, insbesondere zum
Nachschleifen der Arbeitswalzen (2) eines
Warmbandwalzgerüstes mit Stützwalzen (3) oberhalb und
unterhalb des Walzspaltes bzw. der Walzlinie (4)
während des Walzens (wobei in der zeichnerischen
Darstellung immer nur die obere Schleifvorrichtung aus
Vereinfachungsgründen dargestellt ist). Die
Schleifvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
Schleifkopfgehäuse (10) zur Aufnahme mindestens eines
anstellbaren Schleifwerkzeuges und einer sich in
Längsrichtung der Walze (2) erstreckenden waagerechten
Führung (20) für das Schleifkopfgehäuse (10), einem
Antrieb (21) zum Bewegen des Schleifkopfgehäuses (10)
entlang der Führung (20) sowie einer
Positioniereinrichtung (30) zum Bewegen der Führung
(20) einschließlich des Schleifkopfgehäuses (10) quer
zur Walze (2). Die Positioniereinrichtung (30) besteht
im wesentlichen aus zwei ortsfest gelagerten,
gleichlaufend verstellbaren und an der Führung (20)
angreifenden Schwenkarmen (31), die auf einer
Schwenkwelle (32) sitzen.
Im Schleifkopfgehäuse (10) sind zumindest eine um die
Lagerachse (11′) rotierende Schleifscheibe (11) als
Schleifwerkzeug und zwei Führungsrollen (12, 13) mit
balliger Oberfläche vorgesehen, wobei die Schwenkachse
(11′′) der Schleifscheibe (11) und die Lagerachsen
(12′, 13′) der beiden Führungsrollen (12, 13) auf den
Ecken eines stumpfwinkeligen Dreiecks liegen und die
dem stumpfen Winkel zugeordnete Achse die Schwenkachse
(11′′) der Schleifscheibe (11) ist. Die kleinere
Führungsrolle (12) ist in axialer Richtung ortsfest
gelagert, während die etwas größere Rolle (13) axial
beweglich angeordnet ist.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, ist
innerhalb des Schleifkopfgehäuses (10) nebst einem
angeflanschten regelbaren Anstellmotor (22) zum
radialen Anstellen der Schleifscheibe (11) ein an dem
Schleifkopfgehäuse (10) angeflanschter Antriebsmotor
(23) für die Schleifscheibe (11) angeordnet. Eine von
den Schwenkarmen (31) getragene, undrehbare
Gewindespindel (24) ist als waagerechte Führung (20)
für das Schleifkopfgehäuse (10) mit einer im
Schleifkopfgehäuse (10) drehbar gelagerten
Axialverschiebemutter (25) versehen, die von einem
angeflanschten Verschiebemotor (21) reversierbar
angetrieben ist. Ferner ist eine ortsfeste Stützplatte
(5) in der senkrechten Projektion der unteren
Führungsrolle (12) zur Abstützung des um die
Gewindespindel (24) frei schwenkbaren
Schleifkopfgehäuses (10) bei von der zu schleifenden
Walze (2) abgehobener, dreieckförmiger
Schleifscheiben-Führungsrollen-Anordnung (11, 12, 13)
vorgesehen. Die beiden Schwenkarme (31) zur Aufnahme
der Gewindespindel (24) sitzen auf einer Schwenkwelle
(32), die über Hebel (33) von einer hydraulischen
Kolben-Zylinder-Einheit (34) zum Andrücken der
dreieckförmigen Schleifscheiben-Führungsrollen-
Anordnung (11, 12, 13) an die zu schleifende Walze (2)
verstellbar ist. Ferner sind zwei Geber (35) für die
Steuerung der Schwenkbewegung vorgesehen (Fig. 3).
Die zwei im Schleifkopfgehäuse (10) fliegend
gelagerten Schleifscheiben (11) können mit je einem
eigenem Antriebsmotor (23), einer eigenen
Anstellvorrichtung (22) sowie einem eigenem
Führungsrollenpaar (12, 13) ausgestattet sein.
Der Schleifscheibe bzw. den Schleifscheiben (11)
können außerhalb der Schleifscheibenbreite ein zweites
Paar von Führungsrollen (12, 13) zugeordnet sein,
wobei die Axialverschiebemutter (25) der
Gewindespindel (24) im Schleifkopfgehäuse (10)
sphärisch gelagert ist (siehe Fig. 5). Die
Axialverschiebemutter (25) ist vorzugsweise mit der
Gewindespindel (24) als Kugelumlauftrieb ausgebildet.
Gemäß Fig. 6 ist die Antriebswelle (41) einer jeden
Schleifscheibe (11) in einer Exzenterhülse (42)
exzentrisch gelagert, die wiederum innerhalb des
Schleifkopfgehäuses (10) spielfrei in einem Wälzlager
(43) lagert und einen Außenzahnkranz (44) hat, der mit
einem von einem Servomotor (22) angetriebenen Ritzel
(45) im Eingriff steht. Die Schleifscheiben-
Antriebswelle (41) ist mit einem Zahnrad (46)
versehen, das als Planetenrad von einem mit einer
Innenverzahnung versehenen Zahnkranz (47) angetrieben
ist, der zu der Exzenterhülse (42) konzentrisch
gelagert ist und eine Außenverzahnung (48) hat, die
mit einem vom Antriebsmotor (23) angetriebenen Ritzel
(50) über die Zahnräder (49, 49′, 49′′) im Eingriff
steht.
Entsprechend Fig. 7 kann diejenige Führungsrolle
(13), die entsprechend der Drehrichtung der zu
schleifenden Walze (2) beim Schleifen als letzte auf
einer im vorigen Wendel geschliffenen Bahn abrollt,
vorzugsweise zwischen zwei Anschlägen (60, 61) axial
beweglich ausgebildet sein, wobei die Anschläge
mindestens um das doppelte Steigungsmaß der
Gewindespindel (24) voneinander entfernt sind. Die
Drehrichtung einer jeden Schleifscheibe (11) ist
zweckmäßigerweise gegenüber der Drehrichtung
derjenigen Führungsrolle (12, 13) umgekehrt, die im
Bereich der abfliegenden Schleifspäne liegt.
Claims (12)
1. Schleifvorrichtung für Walzen, insbesondere zum
Nachschleifen der Walzen (2) eines Walzgerüstes
während des Walzens, mit einem Schleifkopfgehäuse (10)
zur Aufnahme mindestens eines um eine Schwenkachse
(11′′) anstellbaren Schleifwerkzeuges, einer sich in
Längsrichtung der Walze erstreckenden waagerechten
Führung (20) für das Schleifkopfgehäuse (10), einem
Antrieb zum Bewegen des Schleifkopfgehäuses entlang
der Führung (20) und einer Positioniereinrichtung (30)
zum Bewegen der Führung einschließlich des
Schleifkopfgehäuses quer zur Walze (2), bestehend im
wesentlichen aus zwei ortsfest gelagerten,
gleichlaufend verstellbaren und an der Führung
angreifenden Schwenkarmen (31), gekennzeichnet durch
eine rotierend antreibbare Schleifscheibe (11) als
Schleifwerkzeug und zwei im Schleifkopfgehäuse
angeordnete Führungsrollen (12, 13), wobei die
Schwenkachse (11′′) der Schleifscheibe und die
Lagerachsen (12′, 13′) der beiden Führungsrollen die
Ecken eines stumpfwinkligen Dreiecks bilden und die
dem stumpfen Winkel zugeordnete Achse (11′′) die
Schwenkachse der Schleifscheibe (11) ist.
2. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (12, 13)
innerhalb der Schleifscheibenbreite angeordnet und mit
balliger Oberfläche ausgebildet sind.
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Anstellvorrichtung innerhalb des
Schleifkopfgehäuses (10) mit einem Anstellmotor (22)
zum regelbaren radialen Anstellen der Schleifscheibe
(11) sowie durch einen am Schleifkopfgehäuse
angeordneten Antriebsmotor (23) für die
Schleifscheibe, ferner durch eine von den Schwenkarmen
(31) getragene, undrehbare Gewindespindel (24) als
waagerechte Führung für das Schleifkopfgehäuse (10)
mit einer im Schleifkopfgehäuse drehbar gelagerten
Axialverschiebemutter (25), die von einem zugeordneten
Verschiebemotor (21) reversierbar angetrieben ist.
4. Schleifvorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
der Walze (2) entgegengesetzten Richtung zum Aufsetzen
der Schleifscheibe (11) beim Zurückschwenken im
Stillstand ein justierbarer Anschlag (nicht gezeigt)
vorgesehen ist, wobei der Servomotor (22) der
Anstellvorrichtung (42) einen Inkrementalgeber
aufweist und dieser als Mittel zur genauen Ermittlung
des Schleifscheibendurchmessers ausgebildet ist, und
daß der Servomotor (22) Mittel zur Einstellung und/oder
Begrenzung der Anstellmomente aufweist.
5. Schleifvorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Aufnahme der zur Arbeitswalze (2) parallelachsig
angeordneten Kugelumlaufspindel (20) sphärische
Gelenke und jeweils eine axiale sowie zwei radiale
Kraftmeßeinrichtungen an den Schwenkarmen (31) der
Positionierungseinrichtung (30) angeordnet sind.
6. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, gekennzeichnet durch eine ortsfeste Stützplatte (5)
in der senkrechten Projektion der unteren
Führungsrolle (12) zur Abstützung des um die
Gewindespindel (24) frei schwenkbaren
Schleifkopfgehäuses (10) bei von der zu schleifenden
Walze (2) abgehobener dreieckförmiger Schleifscheiben-
Führungsrollen-Anordnung (11, 12, 13).
7. Schleifvorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schleifscheibe (11) außerhalb der
Schleifscheibenbreite ein zweites Paar von
Führungsrollen (12, 13) zugeordnet ist, und daß die
Axialverschiebemutter (25) der Gewindespindel (24) im
Schleifkopfgehäuse (10) sphärisch gelagert ist.
8. Schleifvorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet
durch zwei im Schleifkopfgehäuse (10) fliegend
gelagerte Schleifscheiben (11) mit je einem eigenen
Antriebsmotor (23), eigener Anstellvorrichtung (22)
sowie eigenem Führungsrollenpaar (12, 13).
9. Schleifvorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
diejenige Führungsrolle (12, 13), die entsprechend
der Drehrichtung der zu schleifenden Walze (2) beim
Schleifen als letzte auf einer gerade geschliffenen
Bahn abrollt, zwischen zwei Anschlägen (60, 61) axial
beweglich ist, die mindestens um das doppelte
Steigungsmaß der Gewindespindel (24) voneinander
entfernt sind.
10. Schleifvorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehrichtung einer jeden Schleifscheibe (11) gegenüber
der Drehrichtung derjenigen Führungsrolle (12, 13) ,
die im Bereich der abfliegenden Schleifspäne liegt,
umgekehrt ist.
11. Schleifvorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebswelle (41) einer jeden Schleifscheibe in einer
Exzenterhülse (42) exzentrisch gelagert ist, die
ihrerseits innerhalb des Schleifkopfgehäuses (10)
spielfrei in einem Wälzlager (43) gelagert ist und
einen Außenzahnkranz (44) aufweist, der mit einem
Ritzel (45) eines Servomotors (22) über ein
Zwischengetriebezahnrad (62) im Eingriff steht, und
daß die Schleifscheiben-Antriebswelle (41) mit einem
Zahnrad (46) versehen ist, das als Planetenrad von
einem mit einer Innenverzahnung versehenen Zahnkranz
(47) angetrieben ist, der zu der Exzenterhülse (42)
konzentrisch gelagert ist und eine Außenverzahnung
(48) hat, die mit einem vom Antriebsmotor (23)
angetriebenen Ritzel (50) über die Zahnräder (49, 49′,
49′′) im Eingriff steht.
12. Schleifvorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Axialverschiebemutter (25) mit der Gewindespindel (24)
als Kugelumlauftrieb ausgebildet ist, und daß die
beiden Schwenkarme (31) zur Aufnahme der
Gewindespindel (24) auf einer Schwenkwelle (32)
sitzen die über einen Hebel (33) von einer
hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit (34) zum
Andrücken der dreieckförmigen Schleifscheiben-
Führungsrollen-Anordnung (11, 12, 13) an die zu
schleifende Walze (2) verstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105079 DE4105079A1 (de) | 1990-03-26 | 1991-02-19 | Schleifvorrichtung zum nachschleifen von walzen eines walzgeruestes waehrend des walzens |
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DE4009595 | 1990-03-26 | ||
DE19914105079 DE4105079A1 (de) | 1990-03-26 | 1991-02-19 | Schleifvorrichtung zum nachschleifen von walzen eines walzgeruestes waehrend des walzens |
Publications (1)
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ID=25891534
Family Applications (1)
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DE19914105079 Withdrawn DE4105079A1 (de) | 1990-03-26 | 1991-02-19 | Schleifvorrichtung zum nachschleifen von walzen eines walzgeruestes waehrend des walzens |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4105079A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SMS DEMAG AG, 40237 DUESSELDORF, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |