Vorrichtung zum Schleifen einer Zylinderoberfläche, insbesondere einer Walze einer Papie-πnaschine
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen einer Zylinderoberfläche, insbesondere einer Walze einer Papiermaschine gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der WO 94/12315 bekannt. Diese Schleifvorrichtung weist ein Gestell mit drei Paar sternförmig angeordneten Stützgliedern auf, die sich über Fussteile auf einer Unterlage verfahrbar abstützen. Am Gestell ist ein Bandschleifgerät befestigt, das einen schwenkbaren Tragarm enthält, der einen Lagerbock für eine Kontaktscheibe trägt. Zwischen dem Lagerbock und der Unterlage ist eine Stützvorrichtung vorgesehen, welche einen Führungslineal beinhaltet, um die Kontaktscheibe exakt zu führen. Die SchleifVorrichtung kann zwischen eng beieinander stehenden Zylindern zum Einsatz kommen, wobei sich das Gestell an den Zylindern abstützt, so dass ein Schleifen solcher Zylinder auf einfachste Weise und ohne deren Ausbau möglich ist. Die SchleifVorrichtung hat sich sehr bewährt, ist aber relativ kompliziert, da sie eine Stützvorrichtung benötigt, um die Kontaktscheibe an der zu schleifenden Zylinderoberfläche in Eingriff zu bringen.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, eine SchleifVorrichtung der eingangs genannten Art zu verbessern.
Die Aufgabe wir erfindungsgemäss gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
Dadurch, dass das Gestell zwei Seitenteile aufweist, die mittels eines Deckenteiles verbunden sind, ist ein innen liegender Hohlraum geschaffen, in dem der Tragarm eines Bandschleifgerätes zusammen mit der Kontaktscheibe untergebracht ist. Dies führt zu einer sehr kompakten leicht zu handhabenden Bauweise, wobei die Kontaktscheibe allein unter dem Einfluss der Schwerkraft auf der zu schleifenden Oberfläche aufliegen kann. Damit ergibt sich ein sehr einfacher Aufbau der SchleifVorrichtung, die ohne Führungs-Lineal oder -Schablone zum Einsatz kommt und dennoch sehr gute Schleifergebnisse ermöglicht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 beschrieben.
Für die Anordnung des Antriebsmotors für die Kontaktscheibe bestehen verschiedene Möglichkeiten. Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung nach Anspruch 2, wodurch nicht nur eine platzsparende Anordnung erzielt wird, sondern überdies die Anpresskraft der Kontaktscheibe an der zu schleifenden Zylinderoberfläche durch das Gewicht des Motors erhöht wird.
Es kann zweckmässig sein, die Schleifvorrichtung nach Anspruch 3 auszugestalten, um die Anpresskraft der Kontaktscheibe an der zu schleifenden Oberfläche zu erhöhen.
Es ist zweckmässg eine Spannrolle für das Schleifband des Bandschleifgerätes an der Aussenseite des Gestells anzuordnen.
Die Ausgestaltung der Schleifvorrichtung nach Anspruch 5 erhöht die Möglichkeiten zur Anpassung der Schleifvorrichtung an die Schleifbedingungen.
Grundsätzlich kann sich die Schleifvorrichtung ohne grosse Hilfsmittel an ortsfesten Unterlagen, beispielsweise an einem ortsfesten Träger abstützen. Vorteilhafter ist jedoch eine Ausgestaltung nach Anspruch 6, um die SchleifVorrichtung an die verschiedensten Gegebenheiten anzupassen, insbesondere um sie zwischen zwei oder drei Zylindern anzuordnen. Die SchleifVorrichtung kann sich dann an dem zu schleifenden Zylinder sowie an einem oder zwei weiteren Zylindern abstützen. Dies ist beispielsweise beim Schleifen der Zylinderoberfläche von Walzen einer Anlage zur Papierherstellung von Bedeutung. Dabei können solche Stützvorrichtungen gemäss Anspruch 7 weiter ausgestaltet sein.
Die Schleifvorrichtung kann auf die verschiedenste Art und Weise längs der zu schleifenden Zylinderoberfläche verfahrbar sein. So können beispielsweise auf einer oder beiden Seiten ausserhalb der zu schleifenden Zylinderoberfläche Zug- und/oder Druckmittel angeordnet sein, die beispielsweise ein Zugseil oder eine Schub/Zug-Stange enthalten können. In einem solchen Fall benötigt die SchleifVorrichtung keine zusätzlichen Antriebsaufbauten, wodurch sich eine besonders raumsparende Ausbildung der SchleifVorrichtung ergibt. Vorteilhafter ist eine Ausgestaltung nach Anspruch 8, bei der dann die Schleifvorrichtung eine komplette Einheit bildet und keine zusätzlichen externen Antriebsmittel benötigt. Dabei kann die Fahrvorrichtung ein mit der zu schleifenden Oberfläche zusammenwirkendes Antriebsrad aufweisen oder vorteilhafterweise
nach Anspruch 9 ausgebildet sein. In letzterem Fall ist es lediglich erforderlich, längs der zu schleifenden Zylinderoberfläche und mit Abstand von dieser ein stationäres Zugorgan, beispielsweise eine Kette oder einen Zahnriemen anzuordnen, an dem sich die Schleifvorrichtung mittels einer Antriebsrolle hin- und hergehend entlang zieht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
Figur 1 eine erste Schleifvorrichtung im
Einsatz an zwei Zylindern, in Verschieberichtung gesehen;
Figur 2 die Schleifvorrichtung der Figur 1 in der Ansicht II der Figur 1; und
Figur 3 eine weitere SchleifVorrichtung im
Einsatz an drei Zylindern, in Verschieberichtung gesehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Schleifvorrichtung zum Schleifen der Zylinderoberfläche 2 eines Zylinders 4. Die Schleifvorrichtung enthält ein Gestell 6 aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten Seitenteilen 8 und 10 und einem die Seitenteile verbindenden Deckenteil 12, die als plattenartige Elemente ausgebildet sind. Das Gestell stützt sich mittels an den Seitenteilen 8,10 angeordneter Fussteile 14,16, die als
Rollen ausgebildet sind, auf der Zylinderoberfläche 2 ab. Das Gestell 6 trägt zwei zur vertikalen Mittelebene 17 spiegelbildlich angeordnete Bandschleifgerate 18, die jeweils im wesentlichen im Inneren des Gestells 6 angeordnet sind. Für jedes Bandschleifgerät ist im Inneren des nach unten offenen Gestells 6 ein Tragarm 20 angeordnet, der über Gelenke 22 mit einem Seitenteil 10 des Gestells 6 verschwenkbar verbunden ist. Am Tragarm 20 ist der Antriebsmotor 24 des Bandschleifgerätes 18 angeordnet, der gleichzeitig auch den Lagerbock für eine Kontaktscheibe 26 bildet, über die ein Schleifband 28 an der Zylinderoberfläche 2 zum Eingriff gebracht wird. Das Schleifband 28 ist weiter über eine Spannrolle 30 geführt, die an einem Ausleger 32 befestigt ist. Eine nicht näher dargestellte Bandspannvorrichtung am Ausleger 32 hält das Schleifband 28 über die Spannrolle 30 in der erforderlichen Bandspannung. Das Schleifband 28 kann mittels der Kontaktscheibe 26 allein aufgrund der Schwerkraft des Bandschleifgerätes 18 an der Zylinderoberfläche 2 zum Einsatz kommen. Der Tragarm 20 ist an seinem freien Ende über eine Vorspannvorrichtung 34 mit dem Gestell 6 verbunden, um die Kontaktscheibe an die Zylinderoberfläche zustellen zu können und die Anpresskraft der Kontaktscheibe 26 und damit des Schleifbandes 28 an die Zylinderoberfläche 2 zu erhöhen. Die Vorspannvorrichtung enthält ein Kolben/Zylinder-Aggregat 36, das zwischen dem Tragarm 20 und dem Deckenteil 12 des Gestells 6 angeordnet ist.
Der dem Seitenteil 8 zugeordnete Fussteil 14 ist über eine Stellvorrichtung 38 in der Höhenlage einstellbar am Seitenteil 8 befestigt. An der Stellvorrichtung 38 ist überdies eine Stützvorrichtung 40 angeordnet, die im wesentlichen einen Tangentialausleger 42 aufweist, der im wesentlichen tangential zur zu schleifenden Zylinderoberfläche 2 ausgerichtet ist und an dessen vorderem Ende ein als vorzugsweise schwenkbare Rolle ausgebildeter Fussteil 44 angeordnet ist.
der sich auf einem dem ersten Zylinder 4 benachbarten Zylinder 4a abstützt. Der Tangentialausleger 42 enthält Auslegerteile 42a, 42b, die in Längsrichtung verstellbar sind, um den Abstand des Fussteiles 44 zum Gestell 6 einstellen zu können. Am Tangentialausleger 42 ist ein Vertikalausleger 46 befestigt, der an seinem unteren Ende einen Fussteil 48 in Form einer vorzugsweise schwenkbaren Rolle aufweist. Der Vertikalausleger 46 dient zur Abstützung der Stützvorrichtung 40 und damit der Schleifvorrichtung auf dem zu schleifenden Zylinder 4. Der Vertikalausleger 46 ist wiederum in vertikaler Richtung wie auch in Richtung des Tangentialauslegers 42 in nicht näher dargestellter Weise einstellbar. Der Tangentialausleger 42 ist gestellseitig gelenkig an einem Sockel 50 befestigt, an dem mit Abstand ein Stützstab 52 angelenkt ist, der einerseits am gestellabseitigen Ende über ein Gelenk 54 am Tangentialausleger 42 angeschlossen ist, um der Stützvorrichtung die notwendige Festigkeit zu geben. Der Tangentialausleger 42 und der Vertikalausleger 46 sind paarweise vorhanden und am gestellseitigen Teil durch eine Querstrebe 55 verbunden.
Schliesslich ist die Schleifvorrichtung noch mit einer Fahrvorrichtung 56 ausgerüstet, die am Deckenteil 12 des Gestells 6 befestigt ist. Sie enthält einen Ständer 58, an dem ein Getriebemotor 60 befestigt ist, der ein Antriebsrad 62 betätigt. Im vorliegenden Fall ist das Antriebsrad als Zahnrad ausgebildet, um das ein Zahnriemen 64 geschlungen ist, der mittels Führungsrollen 66,68 am Antriebsrad 62 in Griff gehalten wird. Der Zahnriemen 64 ist in nicht näher dargestellter Weise ausserhalb des Zylinders 4 ortsfest angeordnet.
Die Figur 3 zeigt eine Schleifvorrichtung, die zwischen drei Zylindern 4,4a,4b angeordnet und abgestützt ist. Hierzu ist die Stützvorrichtung 40 des Schleifgerätes der Figuren 1 und 2 weg gelassen und ersetzt durch eine Stützvorrichtung 70,
die auf der Oberseite des Deckenteiles 12 angeordnet ist. Diese Stützvorrichtung enthält einen Halter 72, an dem ein Tangentialträger 74 längsverschieblich und arretierbar befestigt ist. Dieser trägt beidseits des Halters 72 einstellbare Vertikalausleger 76,78, an denen wiederum Fussteile 80,82 befestigt sind, die als Laufrollen ausgebildet sind und sich an den Zylindern 4a und 4b abstützen. Der übrige Aufbau der SchleifVorrichtung entspricht jenem der Figuren 1 und 2.
BEZÜGSZEICHE LISTE
2 Zylinderoberfläche
4 Zylinder
4a Zylinder
4b Zylinder
6 Gestell
8 Seitenteil
10 Seitenteil
12 Deckenteil
14 Fussteil
16 Fussteil
17 vertikale Mittelebene
18 Bandschleifgerät
20 Tragarm
22 Gelenk
24 Antriebsmotor
26 Kontaktscheibe
28 Schleifband
30 Spannrolle
32 Ausleger
34 Vorspannvorrichtung
36 Kolben/Zylinder-Aggregat
38 Stellvorrichtung
40 Stützvorrichtung
42 Tangentialausleger
42a Auslegerteil
42b Auslegerteil
44 Fussteil
46 Vertikalausleger
48 Fussteil
50 Sockel
52 Stützstab
54 Gelenk
Querstrebe Fahrvorrichtung Ständer Getriebemotor Antriebsrolle Zahnriemen Führungsrolle Führungsrolle Stützvorrichtung Halter Tangentialträger Vertikalausleger Vertikalausleger Fussteil Fussteil