DE4103412C2 - Verfahren zur Herstellung einer zu einem Bau- und/oder Dichtungsstoff hydratationsfähigen Masse unter Verwendung von Filterasche - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer zu einem Bau- und/oder Dichtungsstoff hydratationsfähigen Masse unter Verwendung von FilterascheInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer zu einem Bau- und/oder Dichtungsstoff hydratationsfähigen
Masse unter Verwendung von Filterasche, in dem die Filterasche
unter Zugabe von Wasser verrührt und die Masse zu dem Bau-
und/oder Dichtungsstoff weiterverarbeitet wird. Das Verfahren
läßt sich für Aschen und/oder Aschekomponenten aus Elektro
filtern, Zyklonen oder Gewebefiltern an mit festen Brennstoffen
befeuerten Dampferzeugern anwenden. Ein bevorzugtes Anwendungs
gebiet bildet die mitteldeutsche Braunkohle.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist aus der DD 2 44 546 A1
bekannt. Dabei wird unter Verwendung von Filterasche eine
Spezialbetonmasse hergestellt, indem aus der Asche und dem
Wasser eine Suspension gebildet wird. Bei der Herstellung einer
Suspension wird typischerweise mit Wasser im Überschuß gearbei
tet, so daß sich nachteilige Absetz- und Entmischungserscheinun
gen nicht vermeiden lassen. Außerdem entsteht das Überschutz
wasser als schwerbelastetes Abwasser, welches entsprechend
behandelt werden muß. Innerhalb der Asche-Wasser-Suspension wird
mit einem Wasser-Asche-Faktor von 0,4 bis 1,2 bearbeitet. Danach
wird ein stark wasserbindender, die Erhärtung und/oder die
Bindigkeit beeinflussender Stoff zugegeben. Dieser Stoff kann
ein mineralischer Stoff, beispielsweise Zement, sein, so daaß die
angestrebte Spezialbetonmasse entsteht.
Aus der DE 38 18 774 A1 ist eine hydraulisch abbindende Bau
stoffmischung bekannt, deren wesentliche Bestandteile immer eine
Asche und eine Hochofenschlacke sind.
Die DE 31 37 394 A1 zeigt einen Oberbau für den Straßenbau.
Dabei wird eine Tragschicht beschrieben, die zumindest teilweise
aus korngestufter Müllverbrennungsschlacke und einem hydrau
lischen Bindemittel besteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen, mit dem es möglich ist,
Filteraschen und/oder Filteraschekomponenten umweltverträglicher
zu einem Bau- und/oder Dichtungsstoff weiterzuverarbeiten.
Erfindungsgemäß wird dies bei dem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß für Mischungen aus
mindestens zwei Filteraschen und/oder Filteraschekomponenten,
die unterschiedliche Körnungsbänder aufweisen, der jeweilige
Wasseranspruch für die Herstellung von dem jeweiligen Mischungs
verhältnis entsprechenden Dispersionen ermittelt wird, und daß
die Filteraschen und/oder Filteraschekomponenten in einem
Mischungsverhältnis, das außerhalb des Maximums oder eines
relativen Maximums des Kurvenverlaufs des A/W-Wertes im Bereich
eines relativen Minimums des A/W-Wertes oder eines Bereiches mit
relativ geringer A/W-Wert-Änderung liegt, gemischt und zu einer
Dispersion verrührt werden.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß Filteraschen bei
aufgebrachten Scherbewegungen und spezifischem Wasserzusatz eine
stabile, fließende Dispersion bilden, aus der nach Bewegungsende
unabhängig von vorhandenen hydraulischen Phasen kein Überschuß
wasser ausfällt. Dies ist auch dann der Fall, wenn die Schütt
dichten der Filteraschen - wie bei Filteraschen der im Rost
kessel verbrannten Rohbraunkohle möglich - lediglich 0,35 bis
0,4 t/m³ betragen. Es werden mindestens zwei Filteraschen
und/oder Filteraschekomponenten, die unterschiedliche Körnungs
bänder aufweisen, in einer Reihe von Vorversuchen in unter
schiedlichen Mischungsverhältnissen gemischt und der jeweilige
spezifische Wasseranspruch ermittelt. Dies erfolgt dadurch, daß
für das jeweilige Mischungsverhältnis in zeitlichen Abständen
während des Scherprozesses, also während des Rührens, der
Aschemenge solange Wasseranteile zugesetzt werden, bis gerade
ein signifikanter Fließeffekt eintritt. Damit ist der Punkt
erreicht, bei welchem sich eine Dispersion aus der Asche und dem
Wasser eingestellt hat. Die auf diese Weise ermittelten A/W-
Werte (Asche/Wasser-Werte) bewegen sich je nach Ascheart
zwischen 1,2 und 2,2 : 1 bei Rostkessel- bzw. zwischen 2,4 und
3,8 : 1 bei Mühlenkesselfilteraschen. Letztere weisen folglich
einen erheblich geringeren Wasseranspruch auf. Nachdem nunmehr
der jeweilige Wasseranspruch über die entsprechenden Mischungs
verhältnisse ermittelt worden ist, wird ein Mischungsverhältnis
für den praktischen Betrieb der Herstellung des Bau- und/oder
Dichtungsstoffes ausgesucht, dem eine optimale Dispersion
zugeordnet ist. Dieses Mischungsverhältnis liegt außerhalb des
Maximums oder eines relativen Maximums des Kurvenverlaufs des
A/W-Wertes im Bereich eines relativen Minimums oder eines
Bereiches mit relativ geringer A/W-Wert-Änderung. Insoweit wird
der Vorteil ausgenutzt, daß trotz Anfall im Tagesverlauf von
Dampfkesseln in ihren Eigenschaften schwankender Aschen infolge
schwankenden Lastverhaltens des Dampfkessels dennoch ein Bau-
und/oder Dichtungsstoff mit gleichbleibenden Eigenschaften
entsteht. Das Verfahren ist somit in der Lage, die unterschied
lichen Eigenschaften der Aschen auszugleichen. Es führt zu einem
Bau und/oder Dichtungsstoff mit signifikanter mechanischer
Festigkeit. Der Wasserfiltrationswert kann in einer Größenord
nung von 10-10 bis 10-11 m/sec liegen. Da mit eine Dispersion - im
Gegensatz zu einer Suspension - gearbeitet wird, entsteht kein
stark belastetes Abwasser, und es entfallen insoweit sämtliche
Probleme einer sonst erforderlichen Kläranlage. Auch Entmischun
gen bei der Weiterverarbeitung werden vermieden. Durch das
Arbeiten mit einer Suspension entsteht eine erhebliche Selbst
verdichtung der Masse. Es tritt eine Volumenreduzierung um
mindestens ein Drittel des Volumens der Asche und des Wassers
ein.
Das neue Verfahren, welches auch großtechnisch durchführbar ist,
läßt es zu, in dem Bau- und/oder Dichtungsstoff auch andere
Stoffe unterzubringen, z. B. Bruchbeton. Die Leitfähigkeit von
Filteraschen liegt in der Größenordnung von 900 bis 1200 mS/m.
Die Leitfähigkeit des daraus hergestellten Bau- und/oder
Dichtungsstoffes liegt vorteilhaft nur bei 50 bis 80 mS/m. Somit
kann der Bau- und/oder Dichtungsstoff, wenn er zuvor für den
Straßenbau eingesetzt worden war, nach einem notwendigen Abriß
der Straße auf eine Bauschuttdeponie verbracht werden; es
erübrigt sich die Ablagerung auf einer Sonderdeponie.
Es wurde weiterhin gefunden, daß überschußwasserfreie, an der
Fließobergrenze liegende Dispersionen einen vollständigen Auf
schluß der hydraulischen Phasen ermöglichen, da im hergestellten
Zustand praktisch jedes Aschekorn mit einem unterschiedlich
dicken, im Mikrometerbereich liegenden Wasserfilm vollständig
umschlossen ist. Demzufolge sind sowohl der aschespezifische
Wasseranspruch als auch die Vermeidung von Überschußwasser als
Grundforderung für die Herstellung geeigneter Aschedispersionen
anzusehen.
Im Zusammenhang mit dem grundsätzlichen Ausschluß von Überschuß
wasser in der für den Bau- und/oder Dichtstoffeinsatz aufberei
teten Dispersion aus mindestens zwei Filteraschen wird das
Problem des selbst bei kontinuierlicher Siloentnahme ständig
wechselnden Wasseranspruchs - begründet durch völlig zufällige
Mischungen bzw. Entmischungen der Aschekörner bei Transport und
Lagerung - dadurch gelöst, daß die Aschen der Filterstufen 1 und
2 eines zweistufigen Elektrofilters getrennt abgeführt und in
verschiedenen Silos gelagert werden. Entsprechend wird verfah
ren, wenn ein Dampferzeuger mit mechanischen Entstaubungsanlagen
(Zyklon und Gewebeabscheider) ausgerüstet sind. Beim Vorhanden
sein von mehrstufigen Elektrofiltern genügt eine Ascheteil
trennung, z. B. die Absonderung der letzten Filterstufe, bei
einem dreistufigen Elektrofilter.
Der optimale Zusammenbau der Naßdispersion aus den getrennt
vorliegenden Filteraschekomponenten erfolgt also auf der Basis
einer experimentell gefundenen Wasseranspruchsfunktion, die
unabhängig von den zu kombinierenden Ausgangsstoffen qualitativ
einen immer gleichen Verlauf zeigt. Bei entsprechend der
Beschreibung ermitteltem Wasseranspruch zweier Aschekomponenten
(FS1 und FS2 eines Elektrofilters; Aschen aus Zyklonabscheider
und Gewebefilter, die einer dem Dampfkessel nachgeschalteten
Entstaubungsanlagen entstammen) besitzt die eine Aschekomponente
FS1 (Vorreinigungsasche) gegenüber der anderen Aschekomponente
FS2 (Nachreinigungsasche) stets den geringeren Wasseranspruch,
so daß sich aus der fortlaufenden Mischungsreihe (FS1/FS2 %=
90/10; 80/20 ... 10/90 eine theoretische Wasserbedarfskurve c
entsprechend den Fig. 1 bis 4 bestimmen läßt. Somit können
Aschen aus Dampferzeugern unterschiedlicher Bauart mit u. U.
unterschiedlichen Entstaubungsanlagen über die Naßdispersion
sinnvoll miteinander verknüpft werden und zu dem Bau- und
Dichtungsstoff weiterverarbeitet werden. Die sich theoretisch
ergebende Kurve c kann auch einen ansteigenden Verlauf aufweisen
(Fig. 4).
Im Experiment wird ein von dem theoretischen Verlauf der Kurve
c etwas abweichender Kurvenverlauf d (Fig. 1 bis 4) gefunden,
der die praktische Wasseranspruchsfunktion der Dispersion aus
mindestens zwei Filteraschen wiedergibt. Die Kurve d erreicht im
Punkt 1 ein Maximum des A/W-Wertes, was einem Minimum des
Wasseranspruches entspricht. Dies resultiert aus der Verdichtung
des Hohlraumvolumens der "Grobkorndispersion" durch das Fein
korn. Dabei überwiegt trotz steigender spezifischer Oberflächen
der Dispersion der Anteil des aus dem Hohlraumvolumen verdräng
ten Wassers, das bei Nichtbeachtung des funktionellen Verlaufs
am Punkt 1 als Überschußwasser anfiele.
Bei weiterer Erhöhung des Feinkornanteils FS2 und abnehmendem
Anteil der Aschekomponente FS1 um jeweils ca. 5% nimmt der
Wasseranspruch der diesem Mischungsverhältnis entsprechenden
Dispersion infolge Aufbrechens der adhäsiven Wasserverbindung
zwischen den gröberen Körnern durch vermehrte Feinkornzuführung
erheblich zu und erreicht um den Punkt 2 der Wasseranspruchs
funktion ein Gebiet, in dem sich der Wasseranspruch bei weiterer
Erhöhung des Anteils der Feinkornkomponenten nur unwesentlichh
ändert. Genau dieses Gebiet wird erfindungsgemäß ausgenutzt.
Eine weitere Betrachtung der Kurve d kann außer Betracht
bleiben, da die mengenmäßige Verfügbarkeit der Aschekomponente
FS2 in der Regel ohnehin begrenzt ist.
Ergebnisse der Prüfung eines so hergestellten Baustoffes
belegen, daß das Arbeiten im Gebiet um den Punkt 2 der Wasser
anspruchsfunktion zu einer optimierten Dispersion führt. Im
Unterschied zur Betontechnologie stellt der Bereich des gering
sten Wasseranspruchs infolge der sich anschließenden komplexen
chemischen Prozesse der Hydratation (Aushärtung der primär
aluminat- bzw. aluminat-ferratischer Phasen der Filterasche
dispersion) die untere, stets zu überschreitende Grenze bezüg
lich des Anteils der feinkörnigeren Aschekomponente FS2 dar. Die
Ausübung des Verfahrens im Gebiet um den Punkt 2 sichert weiter
hin, daß Überschußwasser praktisch ausgeschlossen wird. Erfolgt
eine Gesamtkornbandänderung in Richtung auf einen "gröberen"
Bereich, tritt tendentiell leicht kompensierbarer Wassermangel
auf, während eine Zunahme des Feinkornanteils kaum Änderungen
des Wasseranspruchs der Dispersion bewirkt. Mit Hilfe der
Wasseranspruchsfunktion erfolgt somit einerseits die Festlegung
des optimalen Körnungsbereichs der aufzubauenden Dispersion (und
damit eine entsprechende Verteilung der hydraulisch aktiven
Phasen über das gesamte Volumen). Die Vermeidung von Überschuß
wasser ist eine entscheidende Voraussetzung für den chemischen
Aufschluß dieser Phasen. Das Arbeiten in diesem Bereich ermög
licht darüber hinaus eine fortlaufende Überwachung des technolo
gischen Ascheverwertungsprozesses mit dem Ziel einer Qualitäts
sicherung der herzustellenden Erzeugnisse.
Der beschriebene verfahrensspezifische Aufbau der Dispersion in
einem stabilen überschußwasserfreien Bereich stellt ferner die
Voraussetzung für eine Verwertung hydraulisch inaktiver Aschen
insofern dar, als aufgrund des in der Dispersion herrschenden
Wassermangels Komponenten unterschiedlicher Kornrohdichten ohne
Entmischungs- oder Absetzerscheinungen einbezogen werden können.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, inerte Materialien, wie z. B.
granulierte Gummi- oder Kunststoffabfälle oder Reststoffe mit
Fasercharakter aus der Dämm- und Isolierstoffproduktion im
Volumenverhältnis Gesamtasche/Reststoff 3 : 1 ... 1 : 1 in die
Dispersion einzubeziehen, so daß Aschekörper mit spezifisch
veränderten Eigenschaften herstellbar sind. Nehmen diese Stoffe
Wasser auf, ist zuvor eine Meische herzustellen. Die sich
ergebenden quantitativen Änderungen (Wasseranspruch, n-Kompo
nenten-Dispersionsverhältnis) finden in der Wasseranspruchs
funktion ihren Niederschlag.
Durch Einschluß schwer zu entsorgender Abprodukte, wie Gipse der
Rauchgasentschwefelungsanlagen, Salzkohleaschen, Anhydrit-II-
haltige Aschen als Ereignis einer Wirbelschichtverbrennung und
Aschen aus Müllverbrennungsanlagen in einen dispersoptimierten
Dichtstoff können komplexe Standortentsorgungslösungen erreicht
werden.
Die komplexe Hydratation aluminat-ferratischer Phasen (bei voll
ständigem Fehlen der Hauptphase C₃S des Zementes) gewährleistet
eine Abbindegeschwindigkeit, die sekundäre Kalk- und Gipstreib
prozesse ausschließt.
Die Herstellung der Dispersion erfolgt vorteilhaft ohne Binde
mittelzusatz. Die Masse aus den mindestens zwei Filteraschen
und/oder Filteraschekomponenten kann drucklos, also unter
Schwerkrafteinwirkung gemischt werden. Die hergestellte Disper
sion erreicht nach druckloser Lagerung und Trocknung ohne
Bindemittelzusätze als Baustoff unabhängig von unverbrannten
Bestandteilen stabile Druckfestigkeiten von 40 bis 80 MPa. Als
abgelagerte Dichtstoffmas
se im erdfeuchten Zustand bei Druckfestigkeiten zwischen
22 und 28 MPa Wasserfiltrationswerte von 10-10 bis 10-11 m/s.
Die Beispiele 1-3 erfassen mögliche Betriebsfälle eines
Heizkraftwerkes und bestätigen, daß eine Ascheverwertung
nach dem Dispersopt-Verfahren allen Varianten der Betriebs
führung angepaßt werden kann.
Nach Fig. 1 (Gesamtaschemenge jeweils 5000 g) ergibt sich:
Fig. 5 zeigt die normierten Siebkornlinien (Kornbereich
0 . . . 1 mm) der FS 1 (a) und 2 (b) sowie der Dispersion
(FS 1/FS 2) % 85 /15 (a + b). Fig. 7 kennzeichnet die Sieb
kornlinien des Fahrintervalls und unterstreicht, daß die
Verdichtung der Dispersion immer in Nähe des Vorreinigungs
anteils erfolgt und zusätzliche Mahlprozesse der "gröberen"
Kornfraktionen zur Erhöhung der spezifischen Oberflächen
überflüssig sind.
Aus der Darstellung der aktiven hydraulischen Phasen geht
die Dominanz der Aluminat- bzw. Aluminat-Ferrat-Phasen her
vor. FS 2 besitzt auf Grund der Häufigkeit höherwertiger
Aluminatphasen C3A/C2A (24%) gegenüber FS 1 C2A/CA(13%)
die erheblich schnellere Abbindefähigkeit. Diese Tendenz
wird auf die Hydratation der Dispersion 85/15 als Folge der
Feinkörnung stärker übertragen, als eine schematische An
gabe in Masse-% vermuten läßt.
In Fig. 2 erkennt man keine grundsätzlich geänderten Ver
hältnisse. Der abgeschaltete Elektrofilter wirkt infolge
Druckabfall des Rauchgasstromes als mechanischer Abscheider.
Eine Weiterführung des Ascherecyclings erfolgt mit im Silo
gesammeltem Feinkorn.
Fig. 6 demonstriert das gegenüber Fig. 5 (Vollast) ver
feinerte, sich der FS2 nähernde Körnungsband der Vorreini
gung und belegt in Zusammenhang mit Fig. 3 (Wasseranspruchs
funktion des Lastfalls) die Notwendigkeit der Maßnahme im
Schwachlastbetrieb (≦ 55% Vollast), FS1 in einem geson
derten Silo zwischenzulagern, wenn eine Baustoffproduktion
erfolgt. Die hydraulischen Phasen der Filterstufe 1 errei
chen die Größenordnung der Nachreinigungsasche aus Bei
spiel 1.
Auf Grund der unterschiedlichen normierten Körnungsbänder
(Fig. 8) erübrigt sich eine Aschetrennung der Komponente 2.
Da nach Fig. 8 die Elektrofilterasche einen geringeren
Wasseranspruch als die Zyklonasche aufweist, folgt eine an
steigende Gesamttendenz der Kurve.
Beispielgemäß erweist sich eine Kombination der langsam
hydratisierenden für die Baustoffeigenschaften wertvollen
Aluminat-Ferratphasen mit den rasch bindenden Aluminat-
Phasen in eine Dispersion 85/15 als positive Merkmalskombi
nation, nach der einer Bau- bzw. Dichtstoffnutzung zuführ
bare Produkte aus Entstaubungsaschen herstellbar sind.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer zu einem Bau- und/oder
Dichtungsstoff hydratationsfähigen Masse unter Verwendung von
Filterasche, indem die Filterasche unter Zugabe von Wasser
verrührt und die Masse zu dem Bau- und/oder Dichtstoff weiter
verarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß für Mischungen aus
mindestens zwei Filteraschen und/oder Filteraschekomponenten,
die unterschiedliche Körnungsbänder aufweisen, der jeweilige
Wasseranspruch für die Herstellung von dem jeweiligen
Mischungsverhältnis entsprechenden Dispersionen ermittelt wird,
und daß die Filteraschen und/oder Filteraschekomponenten in
einem Mischungsverhältnis, das außerhalb des Maximums oder eines
relativen Maximums des Kurvenverlaufs des A/W-Wertes im Bereich
eines relativen Minimums des A/W-Wertes oder eines Bereiches mit
relativ geringer A/W-Wert-Änderung liegt, gemischt und zu einer
Dispersion verrührt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Herstellung der Dispersion ohne Bindemittelzusatz erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Masse unter Schwerkrafteinwirkung
gesetzt wird.
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Legal Events
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---|---|---|---|
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |