DE4103040A1 - Vorrichtung zur entwaesserung von faserstoffbahnen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entwässerung von Faserstoffbahnen und wird vorzugsweise in Pressen- und sogenannten Vorpressenpartien, aber auch bei Blattbildungs­ einheiten, angewandt. Die hauptsächliche Anwendung erfolgt dabei bei der Entwässerung von Bahnen, die auf Grund ihrer großen Masse pro Flächeneinheit zweiseitig entwässert werden müssen.

Die Nutzung der vorgeschlagenen Vorrichtung erfolgt bei der Entwässerung von Faserstoffbahnen unterschiedlicher Material­ basis, überwiegend solcher, die in der Zellstoff- und Papier­ industrie erzeugt werden.

Die zweiseitige Entwässerung von Faserstoffbahnen wird auf unterschiedliche Weise verwirklicht. Dabei sind vor allem sogenannte Doppelsiebe, Former unterschiedlichster Konstruktion, Pressegoutteure, obenliegende Filze und sonstige zum Flüssigkeitstransport geeignete Bespannungs­ elemente, bekannt geworden.

Dabei wird das Vermögen, Wasser zu transportieren, durch entsprechende Konstruktion der Bespannungsmaterialien unterstützt.

Bei verschiedenen Formerkonstruktionen werden auch durch Zentrifugalbeschleunigung erzeugte Kräfte zur Entwässerung genutzt: Bei besonders großen Massen je Flächeneinheit sind die Möglichkeiten, Zentrifugalkräfte auszunutzen, auf Grund der geringen Arbeitsgeschwindigkeiten der Maschinen, nicht gegeben.

In solchen Fällen sind Unterdrücke erforderlich, mit denen die ausgepreßte Flüssigkeit von der Oberfläche der zu ent­ wässernden Bahn entfernt wird. Die Möglichkeit, Luft derart durch die Bahn zu ziehen, wie man es z. B. bei sogenannten Saugwalzen von Papiermaschinen praktiziert, daß freies Wasser in Form einer Zweiphasenströmung mit dem Luftstrom abtransportiert wird, scheidet bei stärkeren Faserstoff­ bahnen aus, weil ein Lufttransport rechtwinklig oder nahezu rechtwinklig zur Bahn nicht oder nur in geringem Maße möglich ist.

Für die vorstehend genannten Entwässerungsaufgaben sind auch eine Vielzahl aufeinanderfolgender Pressen, sogenannte Vor­ pressen, bekannt geworden.

Es sind auch Versuche bekannt geworden, wo, wie z. B. in AS 25 59 257 beschrieben, ausgepreßte Flüssigkeit über eine Strecke mit zonenweise variiertem Unterdruck zu einem Wassersammelblech transportiert wird. Gleichermaßen wurden verschiedene Lösungen vorgeschlagen, bei denen perforierte Walzen mit außerhalb angeordneten Saugkästen in Verbindung stehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung vorzu­ schlagen, mit der es möglich ist, an mindestens zwei Stellen im Innenraum einer perforierten Walze ausgepreßte Flüssig­ keit zu entfernen, und zwar derart, daß sowohl aus einem Sumpf, der sich in einer von Preßstellen begrenzten Fläche befindet, wie auch aus dem Ein- oder Auslaufbereich an den Preßstellen aus der Perforation der Walze oder der Be­ spannung die Entwässerung erfolgen kann.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß sich innerhalb einer von Preßstellen begrenzten Fläche, z. B. im Inneren einer Walze, eine Entwässerungsstelle befindet, die es gestattet, die in Form eines Sumpfes im Walzeninneren befindliche Flüssigkeit als Zweiphasengemisch Gas/Flüssigkeit aus dem Innenraum der Walze zu entfernen. Die hierfür er­ forderliche Luftströmung wird durch definierte Luftzuführung in das Walzeninnere gewährleistet. Das erfolgt in der Weise, daß der im Inneren der Walze befindliche Saugkasten so ein­ gestellt ist, daß nach der Stelle des Auslaufes der zu ent­ wässernden Bahn aus dem Preßspalt eine Strecke zur Verfügung steht, auf der, ungehindert durch eine aufliegende Bahn, Luft so in die Walze gezogen werden kann, daß deren Strö­ mungsgeschwindigkeit so groß ist, daß bei Durchströmung der Walzenperforation das in den Hohlräumen verbliebene Wasser mitgerissen wird, wobei eine Zweiphasenströmung Luft/Wasser entsteht und auf diese Weise das ausgepreßte Wasser ent­ fernt wird und zunächst in den Saugkasten strömt. Dieser Saugkasten, der seinerseits durch die beiden Dichtleisten die wirksame Entwässerungsstrecke begrenzt, steht über einem eingebauten Siphon, der in einem geringen Abstand zum Walzenmantel eingebaut ist, mit dem Vakuumerzeuger in Ver­ bindung.

Auf diese Weise wird zusätzlich das im Walzeninneren befind­ liche Wasser an den Kanten des Saugschuhes verstäubt und im Zustand eines Zweiphasengemisches entfernt.

Dieser Effekt ist dem der Kondensatentfernung aus Trocken­ zylindern ahnlich. Bei der Erzeugung des Unterdruckes ist im vorliegenden Falle zu beachten, daß im Gegensatz zu den bekannten Saugwalzen sehr geringe Unterdrücke erforderlich sind, die praktisch nicht größer als das Maß des Walzen­ radius sein müssen.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungs­ beispiel näher erläutert. Mit 1 ist die obenliegende Walze bezeichnet, die einen perforierten Walzenmantel 2 besitzt und in die ein Saugkasten 3 mit seitlich angeordneten Dicht­ leisten 4 eingebaut ist. Innerhalb dieses Saugkastens 3 be­ findet sich der Saugschuh 5, der über das Verbindungsrohr 6 mit dem Saugkasten 3 verbunden ist. Die zwischen dem oberen Sieb 7 und dem unteren Sieb 8 geführte Kartonbahn 9 wird über die Preßwalzen 10 angedrückt. Diese Preßwalzen 10 be­ grenzen ihrerseits die Preßzonenbreite.

Claims (3)

1. Vorrichtung zur Entwässerung von Faserstoffbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines perforierten Walzen­ mantels (2) ein Saugkasten (3) mit seitlichen Dichtleisten (4) angeordnet ist, der in seinem Innenraum mit einem zusätzlichen Saugschuh (5) versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Preßstelle durch zwei untere Preßwalzen (10) begrenzt ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß zwischen dem Berührungspunkt, der, in Laufrichtung gesehen, zweiten unteren Preßwalze (10) und der seitlichen Dichtleiste (4) ein Raum besteht, in dem die Perforation nicht verdeckt ist.