DE4102809A1 - Vorrichtung zum beladen von laderaeumen mit vertikaler ladeoeffnung - Google Patents

Description

Die Erfindung kann überall dort zur Anwendung kommen, wo Laderäume mit vertikaler Öffnung mit unterschiedlichsten Gütern beladen werden sollen. Das betrifft insbesondere das Beladen von Containern, Güterwagen und Güterkraftwagen. Die Güter können sowohl als Einzelgut als auch als Ladeeinheiten zusammengefaßt sein.

Vorrichtungen zum Beladen von Laderäumen mit vertikaler Ladeöffnung sind bekannt. Am weitesten verbreitet ist die Anwendung von Gabelstaplern, Gabelhubwagen und weiterer Umschlagmittel für palettierte Güter. Einzelgüter werden meist manuell in den Laderaum gestapelt. Förderer können die Güter dabei in unmittelbare Nähe des Stapelplatzes bringen.

Diese Varianten sind arbeitskräfteintensiv, wenig produktiv, erfordern schwere körperliche Arbeit und bieten kaum Voraussetzungen für eine Automatisierung des Gesamtprozesses.

Für das Beladen von Laderäumen mit einzelnen Gütern ist eine Variante bekannt, in der ein Rolltrailer zur Anwendung kommt (DE 32 46 347; B 65 G 67/04). Das Stückgut wird dabei auf der Ladefläche des fahrbaren Rolltrailers gestapelt, auf diesem in Schubrichtung in den Laderaum des Transportbehälters eingeführt und durch Zurückführen des Rolltrailers gegen die Schubrichtung aus dem Laderaum auf dessen Tragfläche abgelegt. Der hierfür verwendete Rolltrailer ist als eine auf Rollen fahrbare Palette ausgebildet und von geringer Bauhöhe, wobei die Ladefläche von quer zur Schubrichtung angeordneten Tragrollen gebildet ist. Die Stückgüter sind gegen einen Rücktransport beim Herausziehen des Rolltrailers durch eine Abstreifvorrichtung gesichert.

Folgende Nachteile sind damit verbunden:

• - Zur Beladung des Rolltrailers müssen Hebezeuge oder Gabelstapler zur Anwendung kommen. Das bedeutet einen zusätzlichen Aufwand an Arbeitskräften und Arbeitsmitteln.
• - Zum Bewegen des Rolltrailers ist ein gesondertes Fahrzeug notwendig.
• - Dieses Fahrzeug sowie der Rolltrailer müssen mit speziellen Kupplungsvorrichtungen ausgerüstet sein.
• - Der notwendige Gegenhalter zum Abstreifen der Ladung vom Rolltrailer muß mit einem gesonderten Fahrzeug herangebracht und am Laderaum befestigt werden.
• - Für jeden Laderaum ist ein eigener Gegenhalter erforderlich.
• - Der Gegenhalter wird in Türnähe befestigt, somit kann nur die komplette Ladung zurückgehalten werden.
• - Zur Durchführung des Beladevorganges sind zu viele Arbeitsgänge notwendig.

Somit ergibt sich das zu lösende Problem, eine Vorrichtung zum Beladen von Laderäumen zu entwickeln, bei der die Anzahl der eingesetzten Arbeitskräfte und die Umschlagdauer minimiert sowie schwere körperliche und monotone Arbeit beseitigt und ein großes Einsatzgebiet erfaßt werden soll.

Mit Hilfe der Erfindung soll ein Laderaum in nur einem Arbeitsgang vollständig oder teilweise zu beladen sein. Dabei soll auf zusätzliche Hilfsmittel, wie Gabelstapler, verzichtet werden.

Erfindungsgemäß wird das Problem dadurch gelöst, daß die Ladung auf die Tragfläche eines Plattformwagens geringer Bauhöhe vorgeladen wird. Die Tragfläche ist vorzugsweise mit Tragrollen ausgelegt, so daß die Ladung aufgestellt oder aufgerollt werden kann. Der Plattformwagen ist mit einem Antrieb ausgerüstet, um den Laderaum selbständig zu befahren. Ein Gegenhalterwagen mit Gegenhalter zum Zurückhalten der Ladung ist auf dem Plattformwagen so angeordnet, daß er vorzugsweise schienengebunden in Längsrichtung jede beliebige Position auf dem Plattformwagen erreichen kann. Der Gegenhalter überstreicht die gesamte Plattformwagenbreite und ist verstellbar angeordnet.

Rollplattform- und Gegenhalterwagen sind mit Antrieben ausgerüstet, die eine Fahrt mit gleicher Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung ermöglichen. Zweckmäßigerweise erfolgt der Antrieb von Plattformwagen und Gegenhalterwagen über Zahnräder und Triebstock.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Fig. 1 zeigt die teilweise Beladung eines Großcontainers 1 mit Holzkisten 2.

Die Holzkisten 2 werden mit einem auf dem Umschlagplatz befindlichen Portalkran vom Lagerplatz auf die mit Tragrollen 3 ausgerüstete Tragfläche des Plattformwagens 4 übergehoben. Der Gegenhalterwagen 5 befindet sich dabei in seiner Ausgangsposition hinter den Holzkisten 2 am Ende des Plattformwagens 4. Nach der Beladung fährt der Plattformwagen in den Großcontainer 1 ein. Das Absetzen der Holzkisten 2 auf der Tragfläche des Großcontainers 1 beginnt mit dem Herausfahren des Plattformwagens 4 aus dem Großcontainer 1. Bereits vorher fährt der Gegenhalterwagen 5 mit seinem je nach Gutgröße einstellbaren Gegenhalter 6 an die Holzkisten 2 heran und schiebt die gesamte Ladung bis an die Containerrückwand. Das erfolgt mit gleicher Geschwindigkeit wie beim Plattformwagen 4, jedoch in entgegengesetzter Richtung, so daß der Plattformwagen 4 unter den Holzkisten 2 herausgezogen wird und diese im Großcontainer 1 abgesetzt werden. Anschließend fährt der Gegenhalterwagen 5 in seine Ausgangsposition zurück, die Vorrichtung steht für einen neuen Beladevorgang zur Verfügung.

Claims (1)

1. Vorrichtung zum Beladen von Laderäumen mit vertikaler Ladeöffnung, mit der Ladegut in den Laderaum eingeführt und durch deren Zurückführen auf der Tragfläche des Laderaumes abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem stationär angeordneten Plattformwagen (4) mit eigenem Fahrantrieb ein ebenfalls angetriebener Gegenhalterwagen (5) angeordnet ist, der den gesamten Plattformwagen in Längsrichtung überstreicht und mit einem verstellbaren Gegenhalter (6) über die gesamte Plattformwagenbreite ausgerüstet ist.