Die Erfindung betrifft einen selbstfahrenden
Deckenfertiger der im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1
angegebenen Art.
Beim Herstellen einer Fahrbahndecke führt vor dem
Deckenfertiger ein Transportfahrzeug, von dem aus der
Gutbunker fortwährend beschickt wird. Um zwischen der
aufzubringenden Deckenschicht und dem vorbereiteten
Untergrund eine ausreichende Haftung herzustellen, wird
der Untergrund mit einer als Haftvermittler dienenden
Bitumenemulsion besprüht. Zu diesem Zweck fährt vor dem
Transportfahrzeug ein Sprühfahrzeug her. Das freie
Aufsprühen der Bitumenemulsion führt zu erheblicher
Umweltbelastung. Ferner klebt die Bitumenemulsion an den
Rädern des Transportfahrzeuges, das die Fahrbahnen
erheblich verschmutzt, wenn es frisches Deckenmaterial
zu holen hat. Auf diese Weise verschmutzte Fahrbahnen
stellen, insbesondere bei Regen, ein erhöhtes
Verkehrsrisiko dar. Schließlich wird der Auftrag der
Bitumenemulsion durch die Räder des Transportfahrzeuges
und das Fahrwerk des Fertigers beschädigt oder zum Teil
beseitigt, so daß die Haftung der neuen Deckenschicht in
den Fahrspuren leidet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
selbstfahrenden Deckenfertiger der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dessen Arbeit die Umweltbelastung
und eine Fahrbahnverschmutzung durch verschleppte
Bitumenemulsion weitgehend vermieden wird, und der eine
gleichmäßig intensive Haftung zwischen der verlegten
Deckenschicht und dem Untergrund gewährleistet.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil des Schutzanspruchs 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
Bei dieser Ausbildung kommt das vor dem Fertiger
fahrende Transportfahrzeug mit der aufgesprühten
Bitumenemulsion nicht mehr in Kontakt. Die
Fahrbahnverschmutzung durch verschleppte Bitumenemulsion
wird vermieden. Ferner ist die Umweltbelastung beim
Aufsprüchen der Bitumenemulsion durch den Fertiger
deutlich reduziert, weil der Fertiger eine Abschirmung
gegenüber der Umgebung bildet und die Bitumenemulsion
umgehend unter der neuen Deckenschicht verschwindet.
Weder die Räder des Transportfahrzeugs noch das Fahrwerk
des Fertigers laufen in der aufgesprühten
Bitumenemulsion. Der Fertiger arbeitet umweltschonend
und energiesparend, weil kein eigenes Sprühfahrzeug
benötigt wird. Die Modifikation des Fertigers läßt sich
mit vertretbar geringem baulichen Aufwand vornehmen. Der
neue Deckenfertiger berücksichtigt auf einfache Weise
moderne Bitumenemulsions-Sprühverfahren, die ohne
Abtrocknungs- oder Einwirkzeiten der aufgesprühten
Bitumenemulsion auskommen.
Eine zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 2
hervor.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch
3, bei der ein übliches Fertigerkonzept durch Nachrüsten
im Hinblick auf die zusätzliche Sprühfunktion universell
erweitert wird.
Vorteilhaft ist ferner die Ausführungsform gemäß
Anspruch 4. Der untenliegende Raum des Fertigers ist gut
zur Unterbringung der Sprüheinheit nutzbar. Die
Sprüheinheit ist auf den vorbereiteten Untergrund
ausgerichtet. Das Fahrwerk des Deckenfertigers kommt mit
der aufgesprühten Bitumenemulsion nicht in Kontakt. Die
Geruchsbelästigung, das Verspritzen und das Verdampfen
von Bestandteilen der aufgesprühten Bitumenemulsion
werden auf ein Minimum verringert, weil der Fertiger den
Sprühbereich abschirmt und Deckenmaterial die
aufgesprühte Bitumenemulsion gleich zudeckt.
Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform geht aus
Anspruch 5 hervor. Die in Reihen angeordneten Düsen
bestreichen die Oberfläche des vorbereiteten
Untergrundes sehr gleichmäßig. Die Sprüheinheit ist
einfach an die jeweils gefahrene Arbeitsbreite des
Deckenfertigers anpaßbar.
In der Praxis hat sich eine Ausführungsform bewährt, wie
sie aus Anspruch 6 hervorgeht. Mit diesen Düsengrößen
lassen sich alle in der Praxis auftretenden
Anforderungen erfüllen.
Ein einfache Anpassung der Sprüheinheit an die gefahrene
Arbeitsbreite ist bei der Ausführungsform gemäß Anspruch
7 möglich. Ein seitlich ausschwenkbarer
Verlängerungsträger ist einfach zu verstellen. Ein
seitlich ausfahrbarer Verlängerungsträger spart hingegen
Platz in Fahrtrichtung.
Wichtig ist ferner das Merkmal von Anspruch 8, weil eine
gleichmäßige und exakt einstellbare Versprühtemperatur
der Bitumenemulsion für die Haftung der neuen
Deckenschicht wichtig sind. Die richtige
Verarbeitungstemperatur der Bitumenemulsion läßt sich
bei dieser Ausführungsform auch unter extremen äußeren
Bedingungen einhalten.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch
9, weil ein Tank dieser Größe am Fertiger leicht
unterbringbar ist. Das angegebene Fassungsvermögen
stellt sicher, daß der Tank nur in großen Zeitabständen
nachgefüllt zu werden braucht.
Ein weiterer, wichtiger Gedanke ist in Anspruch 10
angegeben. Durch die Koppelung wird sichergestellt, daß
die Menge der Bitumenemulsion pro Flächeneinheit des
vorbereiteten Untergrundes unabhängig von der
Arbeitsgeschwindigkeit des Fertigers konstant bleibt.
Durch diese Koppelung wird das Arbeitspersonal
entlastet, da sich die Bitumenemulsionsmenge selbsttätig
an die jeweiligen Gegebenheiten anpaßt.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch
11, weil die Sprüheinheit wirksam nach außen und oben
abgeschirmt und möglichst nahe oberhalb des
vorbereiteten Untergrunds liegt. Die
Höhenverstellbarkeit ist ein zusätzliches Mittel zur
Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten.
Vorteilhaft ist ferner die Ausführungsform gemäß
Anspruch 12, weil die Abdeckplatten den hinsichtlich der
Umweltbelästigung kritischen Bereich des Fertigers nach
außen abschirmen und zusätzlich eine Abstützung für die
Sprüheinheit bilden.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 13 ist besonders
zweckmäßig, weil mit der Einstellung der Arbeitsbreite
der Einbaubohle selbsttätig die Sprüheinheit so
verstellt wird, daß sie jeweils über die Arbeitsbreite
sprüht.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 14 trägt die
Auffangwanne unabhängig von der Arbeitsbreite zum
Einhalten eines gleichmäßigen Auftrags über die
Arbeitsbreite bei.
Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des
Neuerungsgegenstandes erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
eines fahrbaren Deckenfertigers,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf
einen Teil eines
Deckenfertigers und
Fig. 3 eine Detailvariante in
Draufsicht.
Aus Fig. 1 und 2 ist ein selbstfahrender Deckenfertiger
F entnehmbar, der an einem Fahrgestell 18 einen
frontseitigen Gutbunker B, eine von diesem unterseitig
zu einer rückwärtigen Gutverteilereinrichtung S führende
Gutfördereinrichtung G, eine Einbaubohle A und ein
Fahrwerk R aufweist. Die Gutfördereinrichtung G ist
zweckmäßigerweise ein Förderband 1, das nach rückwärts
leicht ansteigend verläuft und mit einem Antrieb 2
gekoppelt ist. Die Gutverteilereinrichtung S ist eine
quer zur Fahrtrichtung liegende ggfs. konstant
höhenverstellbare Schnecke 3. Die Einbaubohle A weist
z. B. einen vorderen Hauptteil 4 in etwa in der Breite
des Fahrgestells 18 und zwei seitlich ausfahrbare
Zusatzteile 5a, 5b (in Fig. 1 gemeinsam mit 5
bezeichnet) auf. Sie ist mittels eines Bohlenrahmens 6
am Fahrgestell 18 des Fertigers F bei 7 schwenkbar
gehalten. Nicht dargestellte Arbeitszylinder dienen zum
Höhenverstellen der Einbaubohle A. Im Inneren des
Fahrgestells 18 ist der Brennstofftank 8 für den
nicht-dargestellten Antriebsmotor nahe einem
Fahrwerksgetriebe 9 vorgesehen, das zum Antrieb des im
gezeigten Fall als Raupenantrieb 11 ausgebildeten
Fahrwerks R dient und auch andere Komponenten z. B. den
Antrieb 2 und die Schnecke 3 treibt. Ferner ist eine
Geschwindigkeits- und Fahrsteuereinrichtung 10
vorgesehen.
Der Deckenfertiger F ist mit einer Sprüheinrichtung X
für eine Bitumenemulsion ausgestattet. Die
Sprüheinrichtung X ist in den Deckenfertiger F
eingebaut; sie kann aber auch eine nachträglich
einbaubare Nachrüsteinheit sein. Sie weist einen hinter
dem Gutbunker B eingebauten Emulsionstank 13 auf, dem
eine Heizung 14 sowie Dosier- und
Sprühsteuereinrichtungen 15 zugeordnet sind. Vom
Emulsionstank 13 führen Verbindungsleitungen 16 zu
einer, z. B. am Fahrgestell 18, unten zwischen dem
Fahrantrieb R und der Gutverteilereinrichtung S
angeordneten Sprüheinheit 17. Die Heizeinrichtung 14,
die schematisch als Block angedeutet ist, umfaßt nicht
näher dargestellte Komponenten, mit denen der
Emulsionstank 13, die Verbindungsleitungen 16, die ggfs.
Pumpe und Filtereinrichtungen enthaltende Dosier- und
Sprühsteuereinrichtung 15 sowie die Sprüheinheit 17
derart beheizbar sind, daß die Bitumenemulsion auf einer
vorbestimmten Arbeitstemperatur gehalten wird.
Die Sprüheinheit 17 gemäß Fig. 1 und 2 weist einen quer
zur Fahrtrichtung verlaufenden Hauptträger 19 und zwei
seitlich relativ zu diesem ausfahrbar angeordneten
Verlängerungsträger 20a und 20b auf (in Fig. 1 mit 20
angedeutet). An den Trägern 19, 20, 20a, 20b sind Reihen
von Düsen 21 angebracht, deren Düsengröße höchstens
2,5 mm beträgt.
Die Sprüheinheit 17 kann mit Halterungen 23 am
Fahrgestell 18 befestigt sein. Ferner könnten
Verstellantriebe 22 zum gesteuerten Ausfahren und
Einziehen der Verlängerungsträger 20a, 20b vorgesehen
sein, um die Sprüheinheit 17 an die jeweilige
Arbeitsbreite D anzupassen. Die Sprüheinheit 17 ist
gegebenenfalls höhenverstellbar angebracht.
Falls der Deckenfertiger F mit einer in der Breite
festen Einbaubohle A ausgestattet ist, kann die
Sprüheinheit 17 einfach in der Arbeitsbreite ausgelegt
sein.
Gemäß den Fig. 1 bis 3 ist die Einbaubohle A jedoch in
ihrer Arbeitsbreite D dadurch verstellbar, daß die
Zusatzteile 5a, 5b in Richtung von Doppelpfeilen 25
seitlich aus- und einfahrbar sind. Die Zusatzteile 5a, 5b
sind mit Führungen und Abstützungen 24 am Hauptteil 4
gelagert. An den Zusatzteilen 5a, 5b sind außenseitig in
Fahrtrichtung nach vorne verlängerte Abdeckplatten 26
befestigt, die die Gutverteilereinrichtung S und auch
die Sprüheinheit 17 abdecken. In Anschlußbereichen 27
sind die Verlängerungsträger 20a, 20b der Sprüheinheit
17 mit den Abdeckplatten 26 verbunden, so daß die
Sprüheinheit 17 bei einer Verstellung der Einbaubohle A
selbsttätig an die jeweilig gefahrene Arbeitsbreite D
angepaßt wird.
Gemäß Fig. 3 besteht die Sprüheinheit 17′ nur aus einem
Hauptträger 19′ und einem dazu parallel verschiebbaren
Verlängerungsträger 20c. Beide sind an die Abdeckplatten
26 der Einbaubohle A angeschlossen. Sie überlappen
einander im Mittelbereich, wo eine unterseitige Wanne 28
überschüssige Bitumenemulsion auffängt. Der Hauptteil 4
der Einbaubohle A besteht aus zwei relativ zueinander
knickbaren Teilen 1a, 4b, um auch ein Dachprofil der
Fahrbahn fertigen zu können. Beide Träger 19′, 20c sind
mit Düsen 21 bestückt.
Der Fertiger könnte anstelle eines Raupenfahrwerks 11
auch mit einem Räderfahrwerk ausgebildet sein. Ferner
könnten, abgesehen von der Sprüheinheit 17, die anderen
Komponenten der Sprühvorrichtung X an anderen Stellen
des Fertigers untergebracht sein. Denkbar ist es
ferner, anstelle eines Emulsionstanks 13 mehrere
Emulsionstanks vorzusehen und diese gegebenenfalls
unmittelbar oberhalb der Sprüheinheit anzubringen.
Die Dosier- und Sprühsteuereinrichtung 15 der
Sprüheinrichtung X ist zweckmäßigerweise mit der
Geschwindigkeitssteuereinrichtung 10, 9 des
Deckenfertigers in Steuerverbindung, derart, daß der
Fahrzeugführer nicht nur die jeweilige Sprühmenge vom
Führerstand aus einzustellen vermag, sondern daß auch
die Dosierung proportional mit der Fahrgeschwindigkeit
des Deckenfertigers, der bis zu 25 m/min fahren kann,
automatisch verstellt wird, um bei jeder
Fahrgeschwindigkeit die gleiche Bitumenemulsionsmenge
pro Flächeneinheit zu versprühen.
Denkbar wäre es ferner, die Sprüheinrichtung mit ihren
Komponenten an der Einbaubohle A anzubringen und an die
Energieversorgung des Deckenfertigers anzuschließen.