DE4100396A1 - Tastmessgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Tastmeßgerät mit einem Gehäuse,
aus dem ein Steuerarm mit Tastspitze stirnseitig heraus
ragt und in dem eine axiale Führung für einen, vom Steuer
arm mittig durchsetzten und tastspitzenseitig mit kugelför
miger Lagerfläche versehenen Stützkörper vorgesehen ist,
der mit seiner Lagerfläche in einem, radiale Schwenkbe
wegungen des Steuerarm erlaubenden ringförmigen Widerlager
abgestützt ist, wobei das innere Ende des Steuerarms über ei
nen Radialaxial-Wegumsetzer mit einem in einer weiteren Füh
rung des Gehäuses axial beweglichen Schieber in Kontakt
steht, der mit einer Meßeinrichtung verbunden ist und der
bei Axialverlagerung der Tastspitze einen gleich großen
Axialhub ausführt, wobei der Radialaxial-Wegumsetzer eine
rotationssymmetrische Steuerfläche aufweist, die eine Radial
bewegung der Tastspitze über den dabei verschwenkenden Steuer
arm in eine mindestens angenähert gleich große Axialverschie
bung des Schiebers umsetzt.
Ein derartiges Tastmeßgerät ist aus der DE 37 01 730 A1 be
kannt. Das bekannte Tastmeßgerät hat sich aufgrund seiner
einfachen Bauweise und der hohen Genauigkeit in der Praxis
bewährt. Das Meßgerät weist entweder einen Steilkegel zur
Befestigung in einer Spindelaufnahme einer Werkzeugmaschine
auf oder ist mit einem Befestigungszapfen versehen, mit
dem das Gerät seinerseits in einem Steilkegeladapter oder
einem ähnlichen Befestigungsmittel befestigt werden kann.
Das Meßgerät ist besonders gut zum Einspannen in NC-Ma
schinen geeignet, um Werkstückkanten horizontal und auch
vertikal abtasten zu können.
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß beim Ein
spannen des Tastmeßgerätes Ungenauigkeiten auftreten können,
die zu einem Radialschlag führen. Die Folge ist, daß die
Tastspitze einen Rundlauffehler hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Tastmeßgerät der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß solche Rundlauffehler auf
einfache Weise eliminiert werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß min
destens eine der Führungen des Stützkörpers und/oder des
Schiebers mit Radialspiel im Gehäuse angeordnet und mittels
von außen betätigbarer Einstellmittel radial verstellbar ge
haltert ist.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind zwei getrennte
Einstellmittel für die Führung vorgesehen, die in zwei recht
winklig zueinander liegenden Axialebenen wirksam sind. Jedes
Einstellmittel kann in Form einer radial im Gehäuse ver
schraubbaren Stellschraube ausgebildet sein. Zwar liegt es
im Rahmen der Erfindung auch mehr als zwei Einstellmittel
für die Justierung zu verwenden, jedoch ist die Justage
mit zwei rechtwinklig zueinander wirkenden Einstellmitteln
am einfachsten.
Zur Justierung des Rundlaufes wird die Rundlaufabweichung
vektoriell in zwei zueinander rechtwinklige Komponenten
zerlegt, die dann nacheinander durch Drehen an den beiden
Stellschrauben eliminiert werden. Für jede vektorielle
Abweichungskomponente wird die Spindel mit dem an ihr be
festigten Tastmeßgerät um 180° gedreht. Die dabei auftre
tende Abweichung wird gemessen. Die Justierung erfolgt nun
mit der Hälfte des Abweichungswertes in der ersten Richtung.
Derselbe Vorgang wiederholt sich mit der anderen Einstell
schraube für die zweite Richtung.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß federnde
Widerlager oder mindestens ein federndes Widerlager in der
den Stellschrauben gegenüberliegenden Hälfte der Führung vor
gesehen sind. Theoretisch genügt ein federndes Widerlager,
um die Führung an beiden Stellschrauben in Anlage zu halten.
Das Widerlager liegt dann in der Winkelhalbierungsebene der
die beiden Stellschrauben enthaltenden Axialebenen. Um je
doch jegliche gegenseitige Beeinflussungen der beiden Ein
stellmittel auszuschließen, besteht eine weitere Ausgestal
tung der Erfindung darin, daß jedem Einstellmittel in radialer
Ausfluchtung ein federndes Widerlagerelement insbesondere
in Form eines handelsüblichen federnden Druckstückes zuge
ordnet ist.
Obwohl es möglich ist, die Tastspitzenseitige Führungshülse
für den Stützkörper mit den erfindungsgemäßen Einstellmitteln
auszustatten, wird an Justiergenauigkeit gewonnen, wenn der
Radialschlag dort kompensiert wird, wo er hauptsächlich auf
tritt, nämlich an der Einspannstelle des Tastmeßgerätes.
Aus diesem Grund wird vorgezogen, für die Führung des Schiebers
eine längliche Hülse vorzusehen, die mit Radialspiel im
Gehäuse gelagert ist und bis in die Nähe des Stützkörpers
reicht. Am stützkörperzugewandten Ende ist diese Hülse spiel
frei zentrisch so gelagert, daß das gegenüberliegende schie
berseitige Ende in mindestens zwei rechtwinklig zueinander
liegenden Radialrichtungen verschwenkbar ist. Die Einstell
mittel verschwenken dann diese Führungshülse nahe dem Bereich,
wo auch die Einspannung des Tastmeßgerätes in einem Adapter
bzw. einem Spannfutter oder dergl. stattfindet.
Insbesondere liegt es auch im Rahmen der Erfindung, sowohl
die Führung für den Stützkörper als auch diejenige für den
Schieber in Form einer einstückigen Hülse auszubilden, die
mittels eines äußeren Lagerringes im Bereich des Stützkör
pers am Gehäuse spielfrei gelagert ist.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Er
findung darstellt, wird die Erfindung näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
des neuen Tastmeßgerätes,
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer abgewandelten
Ausführungsform des Tastmeßgerätes, wobei nur die
für die Justage notwendigen Teile dargestellt sind
und
Fig. 3 einen Querschnitt in der die Einstellmittel enthal
tenden Radialebene.
Das Tastmeßgerät 10 gemäß Fig. 1 ist rückseitig mit einem
genormten Steilkegel 14 zum Einsetzen in eine Werkzeugma
schinenspindel ausgestattet. Das sich daran anschließen
de Gehäuse 12 hat eine mehrfach gestufte Bohrung 16, in de
ren unterem Ende eine erste Führungshülse 18 mit Axialnut
20 für einen kugelförmigen Stützkörper 24 eingesetzt ist,
der von einem Steuerarm 30 durchsetzt wird, welcher aus ei
ner Öffnung 36 einer Widerlagerplatte 34 herausragt und am
herausragenden Ende eine Tastnadel 38 mit Tastspitze 40
trägt. Die Achse 28 des Steuerarms 30 durchsetzt das Zentrum 26
des Stützkörpers 24. Ein Querstift 32, der den Stützkörper 24
ebenfalls zentrisch und rechtwinklig zur Achse 28 durch
setzt, ragt in die Nut 20 hinein, so daß der Steuerarm 30
schwenkbar, jedoch undrehbar gelagert ist.
In der Bohrung 16 ist eine lange Führungshülse 42 mit allsei
tigem Radialspiel angeordnet und mittels eines äußeren Lager
ringes 62 benachbart dem Stützkörper 24 im Gehäuse 12
derart gelagert, daß das obere Ende der Führungshülse
42 nach allen Seiten radial verschwenken kann. In der Füh
rungshülse 42 ist ein Schieber 44 verschiebbar, der einen
Radialarm 46 trägt, welcher durch einen Langschlitz 48 im
Gehäuse und einen damit kongruenten Langschlitz 68 in der
Führungshülse 42 hindurch nach außen ragt und mit einem Be
tätigungsglied 50 einer Meßuhr 52 in Verbindung steht, die
an einem Schieber 54 angeordnet und damit justierbar ist.
Der Schieber 44 hat bodenseitig eine etwa konische, in der
Praxis kalottenförmige Ausnehmung 56, die eine Steuerfläche
darstellt, an der eine Kugel 58 anliegt, die am oberen Ende
des Steuerarms 28 gelagert ist. Eine Feder 60 hält den
Schieber 44 in Anlage an der Kugel 58 des Steuerarms 28
und drückt letzteren mit seinem Stützkörper 24 gegen das
Widerlager 34 des Gehäuses 12.
Am schaftseitigen Ende des Gehäuses 12 weist dieses zwei
rechtwinklig zueinanderliegende radiale Gewindebohrungen auf,
in denen Stellschrauben 64 verschraubbar sind, mit welchen
die Führungshülse 42 um den Lagerring 62 um zwei zueinander
rechtwinklig liegende Achsen verschwenkt werden kann. Jeder
Stellschraube 64 ist in der gegenüberliegenden Gehäusehälfte
radial ausgefluchtet ein federndes Widerlagerelement 66 zuge
ordnet, das die Führungshülse 42 gegen die jeweilige Stell
schraube 64 drückt.
Die Verschwenkbarkeit der Führungshülse 42 ist in den Fig.
2 und 3 schematisch dargestellt. Das Gehäuse 12 weist hier in
Abweichung von der Ausführung gemäß Fig. 1 einen axialen Be
festigungszapfen auf, der in einem Adapter mittels einer
Klemmschraube 22 festgeklemmt wird. Der Adapter mit Steil
kegel wird in der Maschinenspindel befestigt. Beim Einspan
nen des Tastmeßgerätes kann die Tastspitze 40 einen Radial
schlag haben, den es zu eliminieren gilt.
Angenommen die Führungshülse 42 ist ursprünglich mit ihrem
oberen Ende nach links (Fig. 2) verschwenkt, wie mit aus
gezogenen Linien dargestellt ist und/oder durch die Klemm
schraube 22 hat sich ein Einspannfehler ergeben, der zur einer
Auslenkung der Tastspitze 40 aus einer zur Achse der Stell
schraube 64 rechtwinklig liegenden Axialebene führt. Die
Spindel ist dann um 180° zu drehen, wobei die Führungshülse
42 in die strichpunktiert dargestellte Stellung gelangt und
die Tastspitze die Stellung 40′ erreicht. Der Gesamtwert x
dieser Verlagerung der Tastspitze 40 wird gemessen z. B. mit
der geräteeigenen Maßuhr 52 oder einer separaten Meßuhr
und die Schraube 64 wird nun soweit eingeschraubt, bis die
Tastspitze 40 um x/2 verschwenkt. Dann wird anschließend
genauso in der dazu rechtwinkligen Ebene mit der zweiten
Verstellschraube 64 justiert. Die Tastspitze 40 hat dann
einen fehlerlosen Rundlauf.
Die Justierung erfordert also kein langes Probieren. Es
sind lediglich zwei Drehungen der Spindel um 180° erforder
lich, wobei die jeweiligen Verschiebewege der Tastspitze
40 gemessen und die beiden Stellschrauben 64 soweit ver
schraubt werden, daß die jeweiligen Meßwerte halbiert wer
den. Damit ist auch gleichzeitig ein geräteeigener Meßfeh
ler aufgrund unvermeidlicher Herstellungstoleranzen kompen
siert.
Claims (9)
1. Tastmeßgerät mit einem Gehäuse, aus dem ein Steuerarm
mit Tastspitze stirnseitig herausragt und in dem eine
axiale Führung für einen vom Steuerarm mittig durch
setzten und tastspitzenseitig mit kugelförmiger La
gerfläche versehenen Stützkörper vorgesehen ist, der
mit seiner Lagerfläche in einem, radiale Schwenkbewe
gungen des Steuerarms erlaubenden ringförmigen Wider
lager abgestützt ist, wobei das innere Ende des Steuer
arms über einen Radialaxial-Wegumsetzer mit einem, in
einer weiteren Führung des Gehäuses axial beweglichen
Schieber in Kontakt steht, der mit einer Meßeinrichtung
verbunden ist und der bei Axialverlagerung der Tastspitze
einen gleich großen Axialhub ausführt, wobei der Radial
axial-Wegumsetzer eine rotationssymmetrische Steuerflä
che aufweist, die eine Radialbewegung der Tastspitze über
den dabei verschwenkenden Steuerarm in eine mindestens
angenähert gleich große Axialverschiebung des Schiebers
umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der Führungen (18, 42) des Stützkörpers (24) und/oder
des Schiebers (44) mit Radialspiel im Gehäuse (12) ange
ordnet und mittels von außen betätigbarer Einstellmittel
(64, 66) radial verstellbar gehaltert ist.
2. Tastmeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei getrennte Einstellmittel (64, 66) für die Füh
rung (18; 42) vorgesehen sind, die in zwei rechtwinklig
zueinander liegenden Axialebenen wirksam sind.
3. Tastmeßgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Einstellmittel (64, 66) eine im Ge
häuse (12) radial verschraubbare Stellschraube aufweist,
welcher ein in der gegenüberliegenden Hälfte auf die Füh
rung (18, 42) wirkendes federndes Widerlagerelement (66)
zugeordnet ist.
4. Tastmeßgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß je eine Einstellschraube (64) und ein Widerlager
element (66) radial ausgefluchtet sind.
5. Tastmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führung (42) für den Schieber (44)
aus einer länglichen Hülse besteht, die an ihrem Stütz
körper zugewandten Ende spielfrei zentrisch derart gela
gert ist, daß das schieberseitige Ende in mindestens zwei
rechtwinklig zueinanderliegenden Radialrichtungen ver
schwenkbar ist.
6. Tastmeßgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schwenklager (62) der Führungshülse (42) benachbart
dem Stützkörper (24) angeordnet ist.
7. Tastmeßgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lager (62) der Führungshülse (42) aus einem in das
Gehäuse (12) eingreifenden Ringkörper besteht.
8. Tastmeßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führung (18) für den Stützkörper
(24) und die Führung (42) für den Schieber (44) aus ei
ner einstückigen Hülse besteht.
9. Tastmeßgerät nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hülse (42) einen axialen Längsschlitz
(68) aufweist, der mit einem entsprechenden Längsschlitz.
(48) des Gehäuses (12) zur Deckung konmt und daß ein in
einer Querbohrung des Schiebers (44) eingreifender Radial
arm (46) die beiden Längsschlitze (48, 68) durchsetzt und
das Betätigungselement für die Meßuhr (52) darstellt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4100396A1 true DE4100396A1 (de) | 1992-07-16 |
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Family
ID=6422711
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914100396 Expired - Fee Related DE4100396C2 (de) | 1991-01-09 | 1991-01-09 | Tastmeßgerät |
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DE (1) | DE4100396C2 (de) |
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- 1991-01-09 DE DE19914100396 patent/DE4100396C2/de not_active Expired - Fee Related
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