DE409467C - Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung metallhaltigen Breies - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung metallhaltigen Breies

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DE409467C
DE409467C DET27684D DET0027684D DE409467C DE 409467 C DE409467 C DE 409467C DE T27684 D DET27684 D DE T27684D DE T0027684 D DET0027684 D DE T0027684D DE 409467 C DE409467 C DE 409467C
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C5/00Electrolytic production, recovery or refining of metal powders or porous metal masses
    • C25C5/02Electrolytic production, recovery or refining of metal powders or porous metal masses from solutions

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung metallhaltigen Breies. Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Wertstoffen aus metallhaltigem Brei und sonstigen Aufschwemmungen oder Lösungen, die solche Wertstoffe enthalten, durch neue Zentrifugalverfähren und sozusagen elektrolytische<< Behandlung, vorzugsweise unter Verwendung von Quecksilber als Aufnahmemedium für die anfängliche Extraktion der Wertstoffe. Nach der Erfindung können ° kostbare Metalle, Gold, Silber und die ganze Platingruppe einschließlich Platin, Iridium, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iriosmium wirtschaftlich in sehr wirksamer und bequemer Art gewonnen werden. Insbesondere kann nach dem neuen Verfahren Gold in solchem nichtamalgamerbaren und bisher sehr störenden Zustande bequem gewonnen werden, der dem amerikanischen Berg- und Hüttenmann als »float«, »rusty« und »greasy« bekannt ist. Amalgamierbare Metalle, wie Gold, Silber usw., können mit dem Quecksilber --- wenn solches verwendet wird -- amalgamiert und dann durch Destillation davon geschieden. werden. Nichtamalgamierbare Metalle, wie die der Platingruppe, können nichtsdestoweniger dem Quecksilber so einverleibt werden, daß sie zeitweilig von ihm festgehalten werden. In diesem Falle kann die Scheidung leicht mechanisch geschehen, ohne daß destilliert werden müßte.
  • Betreffs des Breies o. dgl. hat der Erfinder festgestellt, daß die zentrifugale Verteilung und Konzentration der Wertteilchen über die umgebende Umfangswand so wirksam durch gleichzeitige Elektrolyse verstärkt und unterstützt werden kann, daß man eine wesentlich vollständige Extraktion aller der Wertstoffe aus dem Brei erhält. Bei sehr feinen, freien, metallischen Wertteilchen - entweder im sogenann.ten suspensoiden Zustande oder in kolloidaler Lösung oder Suspension - »bricht« der direkte Durchgang von elektrischem Strom durch den Brei die Suspension und sucht die freien Wertstoffteilchen in der Zentrifugalrichtung auszufällen. Bei chemisch gebundenen Wertstoffen reduziert der elektrische Strom dieselben und nimmt die metallischen Teilchen in der Zentrifugalrichtung elektrochemisch mit bzw. fällt er sie aus. In allen Fällen sucht daher die Elektrolyse die Ausschleuderung der Wertstoffe wirksamer und vollständiger zu machen.
  • Was die obererwähnte Verwendung von Quecksilber anbetrifft, so hat dex Erfinder festgestellt, daß e s durch einen elektrischen Strom aktiviert und mit einer Affinität für gewöhnlich unamalgamierbare Metalle, wie Plä,tin, versehen. werden kann, die es an sich sonst nicht besitzt, und daß die Amalgamation mit Gold (auch in den verschiedenen schwierigen Zuständen des letzteren) und mit anderen amalgamierbaren Metallen durch den Strom angeregt und beschleunigt werden kann. Auch kann dadurch das Quecksilber wirksam. schimmernd und frei von Schaum gehalten und am sogenannten Zerfallen in mehlförmige Kügelchen gehindert werden. Obschon aber das Verfahren der verbundenen Ausschleuderung und Elektrolyse die Vorteile der Verwendung von Quecksilber als Aufnahmestoff an der verwendeten, sich rundum erstreckenden Elektrodenwand befördert -Vorteile, unter denen die große Leichtigkeit hervorragt, mit welcher Wertstoffe jeder Art aus dem Quecksilber ausgeschieden und gewonnen werden können -, so ist doch das Quecksilber nicht unbedingt nötig, da eine bloße metallische Wand auch bei völligem Fehlen des Quecksilbers durch Zentrifugalkraft Haltefähigkeit für solche Wertstoffe erlangt und da eine Plattierung von Wertstoffen von solch einer Wand entfernt und gewonnen werden kann.
  • Bei der nachstehend beschriebenen vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung wird das Quecksilber zur aktiven Kathodenoberfläche für die Elektrolyse des Breies o. dgl. gemacht. Hierzu wird das Quecksilber zentrifugal über die Innenfläche einer hohlen Kathode verteilt, die auch als Umfangswand für das Zentrifugieren des Breies dient und so geformt oder angeordnet ist, daß sie sowohl die zentrifugal aus dem Brei abgeschiedenen Wertstoffe wie das Quecksilber in zentrifugaler Verteilung hält. Somit wird der Brei zentrifugal in dünnem Strome über eine dünne, -zentrifugal aufrechterhaltene Quecksilberschicht verteilt, und die Wertstoffe werden entsprechend ausgefällt und gesammelt. Bei Verwendung einer inneren Anode innerhalb des Breistromes in solcher Anordnung, daß ein wesentlicher Teil ihrer Oberfläche einem entsprechenden Teil der Kathodenoberfläche direkt gegenüberliegt, und zwar in engem Abstan'de, kann die wirksame Kathodenoberfläche zu sehr gleichförmiger Wirksamkeit gebracht und die obenerwähnte hohe Ausbeute an Wertstoffen voll erzielt werden.
  • Die vereinigende oder absorbierende Wirkung des Quecksilbers hinsichtlich aller der obererwähnten. Metalle kann sehr wirksam durch Elektrolysierstrom befördert werden und umgekehrt. Daher braucht man nicht das Quecksilber mit Natrium anzureichern, um die Amalgamierung mancher gewöhnlich nicht amalgamierbaren Metalle (wie Platin-) zu gewährleisten, noch auch braucht man zu sonstigen Hilfsmitteln dieser Art seine Zuflucht zu nehmen. Das Verfahren wird also weit einfacher und bequemer. Praktisch hat es sich als vorteilhaft :erwiesen, den Breistrom und das Quecksilber unter hydrostatischem Drucke zu elektrolysieren und zu schleudern..
  • Die Wertstoffe in dem durch das Verfahren behandelten Brei können metallische Teilchen aufweisen, die von wägbarer Größe, wenn auch für das Auge sehr fein, sind, ferner Metallteilchen von richtig kolloidalem Feinheitsgrade, die im Wasser eine richtige kolloidale »Lösung« oder Suspension bilden, 117etallteilchen von einer mittleren >:suspensoidena Größe, so fein, daß sie sich aus dem Wasser nur sehr langsam absetzen, und endlich eine elektrolytische Lösung einer oder mehrerer chemischer Verbindungen eines oder mehrerer Metalle. Außerdem enthält der Brei natürlich in der Regel Ton, Kieselsäure oder sonstige Beimengungen.
  • Es ist einer der Vorteile der Erfindung, daß Brei, der einige oder alle dieser Arten von Bestandteilen enthält, erfolgreich durch bloßes Hindurchschicken durch die Schleuder unter Hindurchleitung eines Stromes von zur Elektrolyse geeigneter Stärke verarbeitet werden kann, und daß also alle die Wertstoffe gewonnen werden. gleichviel ob sie alle die obigen Zustandsformen oder nur zwei davon oder nur eine davon haben.
  • Für die Zwecke der Erfindung hat der Erfinder eine neue Vorrichtung nach' Arteiner Amalgamierschleuder geschaffen, von der ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung schematisch dargestellt ist.
  • Die Maschine hat ein Gestell, dessen Oberteil i o, Zwischenteil i i und Unterteil 12 unter Zwischenschaltung von Abstandshülsen 13 durch Bolzen 14 zusammengehalten werden. Der eine Bolzen ist länger und bildet oben eine Achse, um die der Oberteil i o nach Lösung des kürzeren Bolz--ns schwingbar ist, um den Zwischenraum freizulegen. Die Drehtrommel 15 ist zwischen Oberteil und Zwischenteil angebracht und ist zusammengesetzt aus einem senkrechten geflanschten Röhrenteil 16 mit Deckel 17 und Boden 18. Ersterer hat eine zentrierte durchbohrte Büchse i9, die eine Hohlspindel bildet, welche meinem reibungsarmen Lager 20 läuft und das untere Ende eines Breizuführrohres 21 aufnimmt, das durch eine Stopfbüchse 22 abgedichtet ist. Ein Ventil ist bei 23 in das Rohr 2 i eingeschaltet zwecks Druckregelung.
  • Im Betriebe kann Brei o. dgl. unter Druck (der durch das Ventil bei 23 geregelt wird) durch das achsiale Rohr 2 1 als Einlaß zugeführt werden und kann durch einen achsialen Auslaß 27 austreten. Aus dem Einlaß 2 i strömt der Brei in einem dünnen Strome durch den engen Ringraum zwischen der äußeren Umfangswand oder Kathode 15 und einer inneren Anode und Ablenker 38, 39, der zwecks Verteilung des Breies quer über dem Einlaß z i angebracht ist, um endlich über die innere Kante eines aufragenden inneren Ansatzes 31 des Auslasses 27 zu steigen. Der untere Teil des Gehäuses 15 bildet einen Speisetrog 26 für Quecksilber, das bei ruhendem Gehäuse von dem Auslaß 27 durch den Teil 3 i getrennt wird. Im Betriebe wird eine dünne Haut von Quecksilber aus dem Trog 26 zentrifugal ausgebreitet und über die Innenleite der Kathodenwand 15 (besonders den zylindrischen Teil i6) durch die rasche Drehung ausgebreitet gehalten, um als wirksame Oberfläche zu dienen. Der Ringraum zwischen den Elektroden 15 und 38 ermöglicht einen freien ungehinderten Durchgang für den Brei auf dem ganzen Wege nach abwärts bis vorbei an der äußersten Unterkante des Gliedes 38, so daß der Brei in einem glatten Strome durchfließen kann und Verunreinigungen im Brei von den Elektroden abspülen kann, ohne Hindernisse oder Wirbel, die ein Ausscheiden der Verunreinigungen und Versetzen des Durchganges verursachen könnten. Ebenso hat der stetige ununterbrochene Breistrom kein Bestreben, sich mit der zentrifugal verteilten Quecksilberschicht auf der Kathodenseite des Durchganges zu vermischen, sie zu kräuseln oder zu zerstören. Der Zwischenteil 16 und die Endglieder 17 und 18 werden in der richtigen Lage durch Bolzen gehalten, welche die Flanschen zusammenhalten. Gegebenenfalls können Dichtungen zwischen die Flanschen eingeschaltet werden, Öffnungen im Deckel 17 sind gewöhnlich durch Pflöcke 24 verschlossen, die zwecks Einführung von Stoffen in die Schleuder herausschraubbar sind. Entleerungsöffnungen im Boden 18 sind durch Pflöcke 25 oder Hähne verschlossen. Die Innenfläche des Bodens 18 bildet vorzugsweise eine tiefe Ringpfanne 26. Das Unterende der Trommel ruht auf einer mittleren Hohlwelle oder Spinde127, die damit verschraubt ist und in reibungsarmen Lagern 28 läuft. Ein Spurlager 29 nimmt die Aehsialkraft auf. @ Der Mittelteil des Bodens 18 ist abgesetzt und nimmt das entsprechend gestaltete Ende eines röhrenförmigen Ablenkers 31 auf, der durch eine Scheibe.32 isoliert ist. Auf :einem Absatz im Ablenker liegt eine Isolierscheibe 33. Eine Stange 34. ragt durch die Spindel 27 und ist mit einer Stütze 35 verbunden, die auf der Scheibe 33 ruht. Die Stange durchsetzt unten ein Böckchen 36, das sich übergreifend auf das untere Ende der Spindel 27 stützt und durch eine Mutter 37 mit der Stange verbunden ist. In der Schleuder liegt ein domförmiger Ablenker, mit dessen Röhrenteil 38 ein gewölbter Deckel 39 verschraubt ist. Dieser ist innen in der Mitte verdickt, um einen Ablenkungskegel ¢o in achsialer Flucht mit der Unterspindel 27 zu bilden, während außen ein Hals 41 sitzt, der bei 422 geflanscht ist. Die Unterseite der Kappe 17 nimmt in einer Aussparung den dagegen isolierten Hals 41 auf. Dieser ist in Flucht mit der Bohrung der Hülse i 9 durchbohrt und stellt durch Querkanäle ,l_; eine Verbindung zwischen dem Innenraum der Spindel 2 i und der Schleuder her. Eine Isolierscheibe 44 ist außen am Deckel 17 befestigt und trägt einen konzentrischen Stromzuführungsring 4.5, der elektrisch mit dem Ablenker 39 durch Bolzen :16 verbunden ist, die gegen Deckel i; isoliert sind. Eine am Rahmenoberteil i o befestigte Isolierstütze trägt zwei gefederte Bürsten -.8. und 49, die auf der Außenfläche des Deckels 17 und dem Ring 4.5 schleifen und an Leitungen 5o angeschlossen sind, deren eine einen Rheostaten 51 enthält. Eine Riemenscheibe 52 treibt die Spindel 27. Die Außenfläche des Teiles 38 des Hauptablenkers ist gleichgerichtet mit der Oberfläche der Trommel und hat überall nur geringen. Abstand davon. Die Oberfläche der Pfanne 26 geht in die Oberfläche des zweiten Ablenkers .31 über.
  • Bei der Zentrifugalscheidung von metallhaltigen Erzen ist das Arbeitsgut pulverförmig und bildet mit Wasser den die wertvollen Metalle in Form kleiner Teilchen. enthaltenden Brei. Die Scheidung der Metalie von der den Rest des Breies bildenden Kieselsäure, Ton usw. bildet den Endzweck derartiger Zentri.fugaischeider. Der Brei wird durch das Rohr 2 i und die Kanäle 4.3 in die Trommel. gepumpt, fließt zwischen dieser und dem Ablenker 39, 38 hindurch, dann aufwärts und läuft schließlich über das obere Ende des zweiten Ablenkers 3 i und durch diesen und die Unterspindel 27. Vor dem Hindurchschicken des Breies wird eine gewisse Quecksilbermenge in die Trommel gefüllt und kriecht bei der raschen Drehung. der Trommel längs deren Wand aufwärts in Form eines Überzuges, wie bei Zentrifugalamalgamatoren üblich. Wegen der Unterschiede im spezifischen Gewicht zwischen den metallischen und erdigen Bestandteilen des Breies werden> die ersteren an der Außenwand der Schleuder konzentriert, und die Metalle der Platingruppe werden augenblicklich von der elektrisierten Quecksilberkathode mitgenommen und festgehalten, während Gold, Silber, Quecksilber usw. sich mit dem Arbeitsquecksilber amalgamieren. Die Erfindung hat es mit der Förderung des Amalgamierens durch Elektrolyse des Breies bei Hindurchfließen durch den Apparat zu tun, und zwar besonders zwischen der Wand 16 der Trommel und Wand 38 des Ablenkers, .die beide nur geringen Abstand haben. Zu diesem Zweck wird ein Gleichstrom in den Zu-Führungsring ..5 und den Hauptablenker, durch die Lücke zwischen den Wänden 38 und 16 dank der Leitfähigkeit des Breies und durch die Bürste q.8 zurückgeschickt, so daß die Wand 16 bzw. ihre Quecksilberbekleidung die Kathode bildet, während die Ablenkerwand 38 die Anode bildet. Unter dem Einfluß der elektrischen Energie werden das Platin, Iridium, Palladium usw. von der Quecksilberkathode aufgenommen und festgehalten, während die verschiedenen der Amalgamierung widerstrebenden Formen des Goldes sowie das freie Gold sich rasch und vollständig mit dem Quecksilber amalgamieren, da durch die Wirkung des elektrischen Stromes die ganze Kathode sowohl wie ihre Quecksilberoberfläche kräftig aktiviert wird und darin eine starke Affinität für diese Metalle erzeugt wird, wodurch jeder Widerstand gegen Absorption und Amalgamierung überwunden wird. Die so erfolgende Gewinnung der Metalle wird noch vollständiger und besser, wenn man den Brei durch den Apparat unter hydrostatischem Druck schickt, der durch Ventil e; regelbar ist. Dieser Druck hat sich als sehr wichtig gezeigt, da unter sonst gleichen Bedingungen der Prozentsatz des aus einer bestimmten Breimenge gewonnenen Metalls durch Änderung des Druckes verändert werden kann. Dieser kann je nach dem Erz auf höchste Ausbeute eingeregelt werden. Das Arbeitsgut erfährt also im Apparat drei Einwirkungen, nämlich Zentrifugalkraft, elektrochemische Kraft und hydraulischen Druck, die sämtlich zusammenwirken und sich gegenseitig verstärken, so daß alle freien metallischen Verbindungen vollständig und rasch abgeschieden, absorbiert und amalgamiert werden, während Kieselsäure, Quarz, Feldspat, Eisen usw. frei zum Ablauf gehen. Die elektrische Wirkung hat noch andere Vorteile, beispielsweise die Aufrechterhaltung einer sauberen Quecksilberkathode und die Verhütung einer Zerteilung des Quecksilbers.
  • Beim alten Verfahren sammeln sich auf der Amalgamierfläche Teilchen in Form von Schaum und Oxyden, welche die weitere Wirkung des Quecksilbers stören. Der Durchgang des elektrischen Stromes beim neuen Verfahren beseitigt allen Schaum, verhindert Oxydation und gewährleistet eine glänzende saubere Quecksilberfläche während der ganzen Dauer der Arbeit. Ein bekannter Nachteil bei Zentrifugalamalgamatoren ist das Bestreben des Quecksilbers, in kleine Teilchen zu zerfallen, wodurch die Amalgamierfähigkeit Leidet und viel Quecksilber verlorengeht. Der elektrische Strom verhütet dies und steigert die Fähigkeit des Quecksilbers zum Zusammenfließen auch nach etwa eingetretenem Zerfall. Verlust an Quecksilber wird dadurch sowohl wie durch die besondere Ausführung der Maschine verhindert. Ist die Maschine lange genug gelaufen, um die Sättigung des Arbeitsquecksilbers zu gewährleisten, so werden das Quecksilber und Amalgam herausgenommen und destilliert oder in sonstiger Art verarbeitet, um das Quecksilber von den gewonnenen Metallen zu trennen. Die Trommel wird dann ernieut beschickt und- von Brei durchströmt: Mithin ist, abgesehen von kurzen für erneute Beschickung erforderlichen Unterbrechungen, das Verfahren ein stetiges, da der Brei stetig hindurchfließt und ebenso stetig die Wertstoffe ausgezogen werden und der Rest abläuft. Die Ermüdungstendenz des Quecksilbers wird durch die beschriebene Elektrolyse vermieden. Der Durchgang des elektrischen Stromes zieht alle freien Metalle aus dem Brei, einschließlich des Platins und seiner Gruppe, des Goldes, Silbers und Quecksilbers. Die Einwirkung von Quecksilber auf Gold und auf Platin und Metalle der Platingruppe unter gewöhnlichen Verhältnissen der Amalgamierung isst sehr verschieden. Gold amalgamiert sich leicht mit dem Quecksilber und wird in diesem gegen die auswaschende Wirkung von Wasser festgehalten. Das Amalgam muß also destilliert werden, um das Gold vom Quecksilber zu scheiden. Platin aber und die verwandten Metalle widerstreben der Amalgamierung, und die Teilchen dieser Metalle werden gewöhnlich Herausgewaschen, wenn man nicht zu ihrer Gewinnung andere Verfahren als Amalgamierung benutzt. Es hat sich gezeigt, daß bei der neuen verbundenen Amalgamierung und Elektrolyse die etwa vorhandenen Metalle der Platingruppe und Platin vom Otrecksilber wegen seiner starken Aktivierung durch den elektrischen Strom angezogen und darin festgehalten werden, solange der elektrische Strom fließt. Dies wird dadurch vermieden, daß beim Abstellen des elektrischen Stromes das Quecksilber @aosläßt;< und das eingeschlossene Platin nebst verwandten Metallen frei wird und ausgewaschen wird. L m daher das Platin usw,4 zu gewinnen, braucht man nur das Amalgam in eine Pfanne abzuziehen und Wasser zuzusetzen, worauf das Platin usw. sich vom Quecksilber scheidot und in feinen- Teilchen gewonnen werden kann, während das Gold mit dem Quecksilber amalgamiert bleibt und durch Destillation abgeschieden werden muß.
  • Bei genügender Stärke des elektrischen Stromes findet eine Elektroplatierung der metallischen Bestandteile auf der Kathode statt, was die Abscheidungswirkung erhöht. Diese Wirkung ist so ausgesprochen, daß eine beträchtliche Ausbeute ohne Verwendung eines Amalgamiermittels erzielbar ist, indem man statt dessen die metallischen Bestandteile des Breies sich auf den inneren Wänden der Trommel als Überzug abscheiden läßt. Man kann auch die zur Aufnahme des ü#berzuges bestimmten Flächen als herausnebmbare Platten ausbilden. von denen nach Ausbau der L'berzug entfernt wird. Der Brei braucht nicht alkalisch zu sein, sondern kann sauer, basisch oder salzig sein. Der Brei wird gewöhnlich elektrisch leitf;ihig durch Zusatz von Salz oder :etwas Säure oder sonstigen t'hemikalien gemacht, so daß die Metalle sozusagen auf der Quecksilberkathode plattiert werden. Der zweite Ablenker 3 i ist isoliert und liegt nicht im elektrischen Stromkreise, so daß er keiner elektrolytischen An: fressung unterworfen ist. Er braucht daher nicht so häufig wie andere, stärker beanspruchte Teile erneuert zu werden.
  • Es ist nachgewiesen, daß Seewasser je Tonne eine Menge von "/,o bis ? g Gold Ilelöst enthält, so daß auf je Kubikkilometer roh gerechnet 32 bis 65 Tonnen Goldes entfallen. Silber ist ebenfalls vorhanden, und zwar in einer Menge, die ein Mehrfaches von der des Goldes beträgt. Diese Metalle werden in Suspension gehalten. Nach der Erfindung kann Seewasser wirksam auf die metallischen Wertbestandteile verarbeitet werden. -Mit einer Maschine mit einem Trommeldurchmesser von .1a cm können io t Seewasser stündlich in stetigem Lauf verarbeitet werden. Das Seewasser bildet wegen seines Salzgehaltes einen wirksamen Elektrolvten, so da1; man keine Stoffe zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit zuzusetzen braucht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verarbeitung nietallhaltigen Breies auf Wertstoffe, dadurch e il- en117e ichnet, daß man einen Strom des Breies über eine zurückhaltende Kathode unter Anlegung durch Zentrifugalkraft schickt und durch diesen Strom zur Kathode einen elektrischen Strom hindurchsendet, wodurch die zentrifugale Austreibung der wertvollen Teilchen aus dem Strome über die Kathode hin wirksam verstärkt und gefördert wird. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode durch. zentrifugal verteiltes Quecksilber gebildet wird. . Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein merklicher hvdrostatischer Druck auf den Breistrom und die Quecksilberkathode ausgeübt wird. .l. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein dünner Breistrom über die zentrifugal verteilte Quecksilberkathode in -einem Raume zwischen letzterer und einer entsprechend angebrachten inneren Anode ausgebreitet wird. 5. Verfahren nach Anspruch i zur getrennten Gewinnung amalgamie.rbarer und nichtamalgamierbarer metallischer Wertstoffe aus Brei, dadurch gekennzeichnet, daß elektrischer Strom durch den Breistrom zur Kathode hindurchgeschickt wird zwecks wirksamer Verstärkung und Förderung der zentrifugalen Abtreibung der wertvollen Teilchen über die Kathode hin sowie zur Förderung der Absorption der unamalgamierbaren Teilchen durch die Kathode, und daß dann die unamalgamierbaren Metalle von dem Quecksilber mechanisch getrennt werden, die amalgamierten Metalle aber durch Destillation. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strom metallhaltigen Breies durch eine Zentrifuge oder einen Amalgamator geschickt und elektrochemischen und hydrostatischen Kräften unterworfen wird. 7. Maschine zur Behandlung metallhaltigen Breies nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine hohle, umlaufende Kathode hat, die als Umfangswand für eine Zentrifuge dient und von einer entsprechenden inneren Anode wesentlich überlappt wird, so daß die zentrifugale Austreibung der Wertteilchen aus dem durchgeschickten Brei über die Kathode hin durch einen zwischen den Elektroden fließenden elektrischen Strom verstärkt und gefördert werden kann. 3. Schleudermaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein freier ungehinderter Durchgang zwischen der Altode und Kathode vorgesehen ist, so daß Quecksilber über die Kathodenseite des Durchganges zentrifugal verteilt gehalten werden kann und ein stetiger ununterbrochener Strom von Brei gleichläufig durch den Durchgang ohne Störung des Quecksilbers seitens dieses Stromes hindurchgeschickt werden kann und daß die zentrifugale Verteilung von Wertteilchen aus dem Brei über die Kathode durch den Durchgang elektrischen Stromes zwischen den Elektroden durch den dünnen Breistrom hindurch wirksam verstärkt und gefördert werden kann. g. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine hohle, umlaufende Kathode hat, die als Umfangswand für eine Zentrifuge dient, einen achsialen Breieinlaß und einen diesen querenden Ablenket zur Ablenkung des ankommenden Breies zur Kathode hin, wobei der Ablenket eine formentsprechende innere Anode nächst der Wand bildet. io. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Zentrifuge aufweist, deren Wände eine Elektrode bilden, während eine Gegenelektrode eine Oberfläche in gleicher Richtung mit der Zentrifugenwand hat, derart, daß werthaltiger Brei zwischen den Elektroden hindurchgeschickt werden kann, während sie in einem Gleichstromkreise liegen und die Zentrifuge rasch gedreht wird, um die metallischen Bestandteile nach einer der Elektroden zu treiben. i i. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Fläche der Anode überall gleiche Richtung mit der Kathode hat, welche durch eine Quecksilberbeschickung gebildet wird, welche die Kathodenwand bei der raschen Drehung der Zentrifuge überzieht. 12. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Zentrifuge aufweist, die ein Amalgamiermittel enthält und in einem Gleichstromkreise liegt, wobei die Anode mit ihrer wirksamen Fläche überall gleichläufig mit den Zentrifugenwänden sich erstreckt und Einrichtungen vorgesehen sind, um werthaltigen Brei zwischen den Elektroden unter Druck hin.-durchzuschicken, während die Zentrifuge gedreht wird, um ihre Wände mit dem Amalgamiermittel zu überziehen, das die Kathode bildet, nach der hin die metallischen Bestandteile des Breies abgeschieden werden. 13. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anode hat. die befähigt ist, den Breistrom zu verteilen, so daß er eine weite Fläche bei geringer Tiefe einnimmt, und daß Einrichtungen vorgesehen sind, um den. hydrostatischen Druck atif den Breistrom je nach Gehalt des Breies auf höchste Ausbeute einzustellen. 14. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine geschlossene Zentrifuge aufweist mit Einlaß und Auslaß, eine als Ablenket wirkende, in der Zentrifuge angebrachte, mit ihr drehbare und gegen sie isolierte Elektrode, welche den Austrittskanal abdeckt, um den Breistrom zwischen die Zentrifugenwände und die Elektrode abzulenken, und eine Schleifkontakteinrichtung zum Hindurchschicken eines Gleichstromes von der Elektrode durch den Breistrom zu den Zentrifugenwänden.
DET27684D 1922-05-01 1923-05-01 Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung metallhaltigen Breies Expired DE409467C (de)

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