DE257559C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B9/00—Cells or assemblies of cells; Constructional parts of cells; Assemblies of constructional parts, e.g. electrode-diaphragm assemblies; Process-related cell features
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
~ M 257559 KLASSE 12Λ. GRUPPE
. GEORG KOLSKY in ZÜRICH.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1911 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Oxydation und Reduktion
mittels Elektrolyse, insbesondere auf die Herstellung von unterchlorigsauren, chlorsauren,
Überchlorsauren und überschwefelsauren Salzen.
Es ist nicht mehr neu, die beiden Elektroden eines elektrolytischen Zersetzungsapparates
ineinander anzuordnen und während der Elektrolyse die innere zu drehen. Man hat hierbei
auch schon beide Elektroden hohl und durchbrochen ausgeführt, wobei aber die Drehung
der inneren Elektrode eine langsame war und nicht den Zweck hatte, den Elektrolyten
vermöge der Zentrifugalkraft durch beide Elektroden hindurchzutreiben. Nach der vorliegenden
Erfindung wird dagegen die innere Elektrode in äußerst schnelle Umdrehung versetzt,
was zur Folge hat, daß die von beiden Elektroden berührten Flüssigkeitsteilchen äußerst schnell wechseln.
Das Verfahren unterscheidet sich in dem eben berührten Sinne von den Methoden der
Elektroanalyse, -bei denen eine Elektrode gedreht wird. Man hat z. B. als Anode einen
Zylinder aus Drahtnetz und als Kathode einen die Anode umschließenden Zylinder, ebenfalls
aus Drahtnetz, angewendet und den inneren Zylinder rotieren lassen. Da solche Analysen
in offenen Schalen ausgeführt werden, so kann die Bewegung des Elektrolyten keine heftige
gewesen sein. Das Verfahren gibt auch nicht für alle Elektrolyte gute Resultate, und seine
theoretische Begründung schwebt noch im Dunkeln. Es war deshalb nicht vorauszusehen,
daß bei anderen Reaktionen als bei Fällungen, also beispielsweise bei der Darstellung
der Chlorate, ein so günstiges Ergebnis erzielt werden würde, wie es sich bei den Versuchen
gezeigt hat.
Zur Ausführung des Verfahrens wurde z. B. Chlorkalium mit einer Vorrichtung behandelt,
die weiter unten näher beschrieben wird. Es ergab sich, daß die Spannung, die bei einer
bestimmten Stromstärke und ruhender Flüssigkeit rund 6 Volt betragen hatte, sofort auf
etwa 3 Volt fiel, wenn die Vorrichtung in Gang gesetzt wurde. Ferner wurde die Stromausbeute
erheblich verbessert, und endlich war es möglich, in demselben Apparat trotz niedrigerer
Spannung weit höhere Stromstärken anzuwenden als bei ruhender Anode, so daß eine
bestimmte Menge Chlorat mit demselben Apparat in viel kürzerer Zeit erzeugt werden konnte
als bei ruhender Anode.
Die vorzugsweise benutzte Vorrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung (Fig. 1) dargestellt,
α ist die Anode, die als seitlich durchlöcherte, unten offene Hohlkugel nach Analogie
des Wittschen Rührers ausgebildet ist. Sie wird von einer zweiten Hohlkugel b umschlossen,
die die Kathode bildet. Diese zweite Hohlkugel ist von Öffnungen durchbrochen, die hier die Form sphärischer Zweiecke haben.
Die Anode sitzt auf einer Welle c, die frei durch die Kathode hindurchgeht. Nach unten
endigt sie in einen Rohrstutzen d, der gleichfalls frei in der Kathodenschale b beweglich
ist.
Um die Kathode entfernen zu können, ist sie aus zwei Hohlkugeln zusammengesetzt.
Der Strom wird der Anode durch die Welle c, der Kathode durch die Arme e zugeführt, von
denen zwei oder mehr vorhanden sein können, und die in die Kathodenschale eindringen.
ίο Zum Schütze gegen Stromdurchgang ■ können
sie durch Porzellan- oder Glasrohre f isoliert sein. Diese Arme, die isoliert durch die Gefäßwand
geführt sind, dienen nicht nur zur Stromzuführung, sondern tragen zugleich die Kathode und halten sie geschlossen.
Die Anode kann aus jedem für den besonderen Zweck geeigneten Material, z. B. Platin,
oxydiertem Eisen, Bleisuperoxyd o. dgl, bestehen. Sie kann auch ein Gerüst aus einem
Nichtleiter, z. B. Steinzeug, Hartgummi o. dgl., enthalten, das z. B. mit Platindraht durchflochten
ist.
Zur Führung der Anode kann entweder in die obere oder in die untere Öffnung der Kathodenschale
oder in beide Öffnungen zugleich ein isolierendes Lager g eingesetzt sein. Der
Rohrstutzen d trägt dann zum Zweck besserer Dichtung vorteilhaft einen Bund, der in eine
entsprechende Nut des Lagers eingreift. Das Innere der Anode wird dadurch bis auf die
Mündung des Stutzens d vollständig abgeschlossen, so daß die Flüssigkeit nur durch
diesen Stutzen angesaugt werden kann. Eine Führung der Welle kann auch im Deckel des
Apparates vorgesehen sein. Das Gefäß ist nur schematisch angegeben; es müßte, wenn
die Abmessungen der Wirklichkeit entsprechen sollten, wesentlich größer sein.
Die Wirkung der Vorrichtung, welche Elektrode, Rührer und Pumpe in einem einzigen
Stück darstellt, ist eigenartig. Der Inhalt des Gefäßes scheint in Staub verwandelt zu sein,
obwohl der Strom in unveränderter Stärke durchgeht, also der Zwischenraum zwischen
den Elektroden mit Flüssigkeit erfüllt sein muß. Infolge der Kugelform der beiden Elektroden
ist die Stromdichte auf diesen vollkommen gleichmäßig, so daß die elektrochemische
Wirkung an jeder Stelle der wirksamen Elektrode von denselben Bedingungen beherrscht
wird und man den Prozeß auf eine einzige gewollte Reaktion beschränken kann.
Unter Umständen, beispielsweise wenn der Elektrolyt stark gekühlt werden muß, wie es
bei der Herstellung von Bleichflüssigkeit der Fall ist, empfiehlt es sich, das Elektrodensystem
in einem Gefäß anzuordnen, das mit einem anderen, größeren Gefäß derart verbunden
ist, daß ein Kreislauf des Elektrolyten durch beide Gefäße ermöglicht wird. Diese
Anordnung ist in Fig. 2 dargestellt, in der h das größere, i das kleinere Gefäß mit den
Elektroden darstellt. Beide Gefäße sind am . Boden durch das Rohr k verbunden und hängen
oben durch ein weiteres Rohr zusammen. Die Flüssigkeit in dem Gefäß h wird z. B.
durch eine Schlange I gekühlt. Man kann an das Gefäß h mehrere kleinere Gefäße i ansetzen,
die je mit einer Elektroden vorrichtung versehen sind.
Claims (3)
1. Verfahren zur Ausführung elektrolytischer Oxydations- und Reduktionsreaktionen
unter Benutzung hohler, durchbrochener und ineinander liegender Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die
innere Elektrode, die wie die äußere an ihrer ganzen Oberfläche durchbrochen ist,
in äußerst schnelle Umdrehung versetzt wird, zu dem Zweck, den Elektrolyten vermöge der Zentrifugalkraft durch beide
Elektroden, hindurchzutreiben.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Elektroden im wesentlichen kugelförmig ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen
der drehbaren Elektrode in isolierenden Lagern laufen, die die andere Elektrode
unten und oben abschließen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE257559C true DE257559C (de) |
Family
ID=515468
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE257559C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1060486B (de) * | 1956-03-29 | 1959-07-02 | Philips Nv | Zelle zur Ermittlung der Leitfaehigkeit eines Elektrolyten |
-
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DE1060486B (de) * | 1956-03-29 | 1959-07-02 | Philips Nv | Zelle zur Ermittlung der Leitfaehigkeit eines Elektrolyten |
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