DE409406C - Flugzeugmotor mit UEberdruckspeisung - Google Patents
Flugzeugmotor mit UEberdruckspeisungInfo
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Description
- Flugzeugmotor mit Überdruckspeisung. Die Überdruckspeisung von Flugzeugmotoren mittels eines Luftkompressors, der von einer durch die Auspuffgase betriebenen Turbine seinen Antrieb erhält, erfolgte bisher stets durch einen von dem Motor unabhängigen Turbokompressormaschinensatz. Diese Maschinengruppe ist durch verschiedene Rohrleitungen sowohl mit den Vergasern wie mit der Auspuffleitung des unter Überdruck zu speisenden Motors verbunden.
- Die Abb. i und z stellen eine derartige Anlage von der Seite gesehen und in Stirnansicht dar. Hierbei ist der in Abb. i veranschaulichte Motor nicht in Abb. 2 eingezeichnet worden, um die Deutlichkeit dieser Zeichnung nicht zu beeinträchtigen.
- Die zur Speisung des Motors dienende Luft wird bei dieser Art der Ausbildung durch ein gebogenes Knierohr a angesaugt, das in den Kompressor b mündet, welcher diese Luft hierauf nach. geeigneter Verdichtung in ein Rohr c drückt. Dieses letztere teilt sich in zwei Rohre d und e, welche je in einen Kühler f und g münden. In diesen Kühlern wird die durch die Verdichtung im Kompressor b erhitzte Frischluft vor ihrem Eintritt in die Vergaser h und ftl in geeigneter Weise gekühlt. Hierauf gelangt sie durch die Zuströmrohre in die Zylinder.
- Der Kompressor b wird hierbei von einer Turbine !angetrieben, welche durch die Auspuffgase des Motors in Drehung versetzt wird und deren '\Velle sich unabhängig von der Motorwelle dreht. Die Gase, welche durch die Rohrleitung j beim Austritt aus den Zylindern gesammelt werden, entweichen durch das Rohr k in die Außenluft, nachdem sie auf die Schaufeln der Turbine i geleitet sind. Schließlich gestattet .ein von der Leitung j abzweigendes Rohr L mit Hilfe eines Schiebers in die Regelung des Zutritts zur Turbine und des freien Gasauspuffs und infolgedessen die Einstellung der Turbinenleistung auf einen der Belastung des Motors entsprechenden Druck für die Frischluft.
- Diese Anlage ist, wie man aus der Beschreibung und Zeichnung ohne weiteres erkennt, nicht nur sehr schwer, sondern auch umständlich und unübersichtlich, denn sie erfordert Rohrleitungen von großer Gesamtlänge. Diese Rohre enthalten auf ihrer Gesamtstrecke zahlreiche Verbindungsstellen und Krümmungen, welche Undichtigkeiten und Verlust an Gemischladung verursachen. Außerdem ist zu beachten, daß die Erschütterungen des Motors, die von denen des gesondert aufgestellten Turbokompressors verschieden sind, die Rohrverbindungen zwischen beiden Maschinen leicht lockern können. Schließlich behindert die beschriebene Gesamtanordnung den Zutritt zu einzelnen der Überwachung besonders bedürftigen Teilen des Motors, wie es z. B. die Vergaser sind, beträchtlich und erfordert eine aufmerksame Wartung der Anlage.
- Diese Übelstände werden durch die besondere Art der Anbringung der Turbokompressoren gemäß der Erfindung vermieden.
- Die Erfindung kennzeichnet sich.im wesentlichen dadurch, daß die Maschinengruppe, welche aus der Abgasturbine und aus dem von ihr angetriebenen, zur Speisung des Motors dienenden Kompressor besteht, auf einem Ansatz des Kurbelgehäuses befestigt ist oder mit diesem aus einem Stück besteht und daß der hohle Untersatz gleichzeitig als Druckstutzen und anschließende Leitung für den Kompressor dient. Die :erzeugte Druckluft wird hierbei aus dem Untersatz durch eine mit dem Kurbelgehäuse zweckmäßig aus einem Stück gegossene Leitung dem Vergaser zugeführt und kühlt sich auf diesem Wege, in einem Kühler ab, der in einem gleichfalls mit dem Motorrahmen fest verbundenen Gehäuse untergebracht ist.
- Abb.3 stellt schematisch als Beispiel im Längsteilschnitt eine Anordnung gemäß der Erfindung dar, und zwar als Ausführungsbeispiel auf die überdruckspeisung eines mit zwei seitlichen Vergasern ausgerüsteten Motors. Bei dieser Anlage werden. die den Motor verlassenden Abgase in einem Auspufftopf j gesammelt, der mit der Turbine i zweckmäßig durch hin elastisches Rohrstück in Verbindung steht. Diese letztere besitzt :ein Auspuffrohr k, das in die Außenluft führt. Auch hier arbeiten die dem Motor entströmenden Abgase in der Turbine i und entweichen hierauf durch das Rohr k ins Freie.
- Der durch die Turbine i angetriebene Kompressor drückt die Frischluft in eine mit dem Kurbelgehäuse o des Motors aus einem Stück bestehende, zweckmäßig gegossene Leitung n. Der Turbokompressorsatz ist an dem Kurbelgehäuse o mittels eines Untersatzes r befestigt, der mit "dem Druckstutzen tt versehen ist.
- In dem Untersatz r ist ein Kühler untergebracht, der aus Rohren s, si, s., usf. besteht. Nach einer geeigneten Kühlung beim Durchströmen des Zwischenraumes zwischen diesen Rohren s, s1 -und s2 gelangt die Druckluft zu den Vergasern h, h, und von dort in die Zylinder des Motors.
- Durch die Ausbildung der Anlage gemäß der Erfindung ergeben sich die folgenden beträchtlichen Vorteile: Die Zahl der Krümmungen und überhaupt die Gesamtlänge der Rohrleitungen ist beträchtlich verringert, was die Füllungsverluste vermindert und infolgedessen den Gesamtwirkungsgrad der aus dem Motor und dem Turbokompressor bestehenden Anlage steigert. Auch die Zahl der Verbindungsstellen und hierdurch die Verluste durch Undichtigkeiten und auch die sonst notwendige Unbequemlichkeit ihrer Wartung ist erheblich verringert. In gleicher Weise vermindert sich auch das Gesamtgewicht, was eine Verbesserung des Wirkungsgrades des Flugzeugs mit seinem Antriebsmotor im ganzen herbeiführt. Ferner ermöglicht die besondere neue Art der Anbringung des Turbokompressors die Ausbildung eines in sich geschlossenen Maschinensatzes, in welchem die einzelnen Teile sehr leicht zugänglich sind und dessen Rohrleitungen mit ihren Verbindungsstellen nicht mehr dem durch die Erschütterungen des Motors entstehenden Gefahren ausgesetzt sind. Schließlich ist der Turbokompressorsatz sehr dicht am Motor selbst angebracht. Der Raumbedarf der durch den Turhokompressor und den Motor gebildeten Maschinenanlage ist auf diese Weise beträchtlich verringert, was eine gute Anordnung und Ausnutzung des Innenraumes von Flugzeugen ermöglicht. Dieser Vorzug ist besonders erwünscht, da der Raum in dem den Motor enthaltenden Rumpf von Flugzeugen beispielsweise mit Rücksicht auf die Notwendigkeit zur Verkleinerung der Hauptspanten und zur Erzielung von Formen geringen Luftwiderstandes beschränkt ist.
- Diese Einzelheiten beschränken in keiner Weise den Bereich :der Erfindung, da sie die Beschreibung der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels erleichtern sollten. So können beispielsweise mehrere mit dem Motorrahmen aus einem Stück bestehende Rohrleitungen Anwendung finden und, falls dies notwendig erscheint, auch mehrere Gehäuseuntersätze für den Turbokompressorsatz und auch mehrere Kühler. Die Anordnung dieser Teile kann sich entsprechend der Art der Motoren ändern. Die Ausbildung gemäß der Erfindung ist auch bei Ventilatoren anwendbar, die unmittelbar durch den Motor angetrieben, werden.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUcH: Flugzeugmotor mit Überdruckspeisung, dessen aus einer Abgasturbine und einem Kompressor bestehender, zur Speisung des Motors dienender Maschinensatz eine besondere, von der Motorwelle unabhängige ZV -eile besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Maschinensatz an einem besonderen hierfür vorgesehenen Teil oder auf einem Ansatz des Motorkurhelgehäuses anghordnet ist, der zugleich als Stutzen zur Weiterleitung der Druckluft zum Vergaser des Motors dient.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR409406X | 1922-02-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE409406C true DE409406C (de) | 1925-02-06 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES62017D Expired DE409406C (de) | 1922-02-07 | 1923-01-28 | Flugzeugmotor mit UEberdruckspeisung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE409406C (de) |
-
1923
- 1923-01-28 DE DES62017D patent/DE409406C/de not_active Expired
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