DE405269C

DE405269C - Einrichtung zur UEberwachung eingeweckter Nahrungs- und Genussmittel u. dgl.

Info

Publication number: DE405269C
Application number: DESCH68932D
Authority: DE
Original assignee: RUDOLF SCHARF
Current assignee: RUDOLF SCHARF
Priority date: 1923-11-14
Filing date: 1923-11-14
Publication date: 1924-10-28

Description

Einrichtung zur Überwachung eingeweckter Nahrungs- und Genußmittel u. dgl. Bei der Sterilisierung und Haltbarmachung von Nahrungs- und Genußmitteln o. dgl. nach dem sogenannten en zeigt sich der Übelstand, daß sich die Gefäße vielfach nicht dicht schließen (hauptsächlich beim Einkochen mit Dampf, wenn das Wasser die Gefäße nicht vollständig umgibt) oder daß der Verschluß nachträglich undicht wird. Dadurch tritt Luft zu den eingeweckten Flüssigkeiten oder sonstigen Nahrungs- oder Genußmitteln, so daß diese verderben, wenn der Fehler nicht sofort bemerkt und durch nochmaliges Ein-«-ecken wieder gut gemacht wird.
Man sicherte sich hiergegen zunächst dadurch, daß man von Zeit zu Zeit den Deckelverschluß auf seine Dichtheit dadurch prüfte, daß man versuchte, denselben gewaltsam abzuheben. Gelang dies mit der Hand nicht, so nahm man an, daß der Verschluß noch dicht sei. Sehr viele N ahrungs- und Genußmittel werden acer mit erheblichem Zuckerzusatz. eingeweckt, so daß es vorkommen kann, daß der Verschluß undicht ist, ohne daß sich der Deckel abheben läßt, weil der Deckel selbst oder der Dichtungsring an dem Gefäßrand anklebt oder durch den Druck sich festgefressen hatte.
Um eine absolut sichere Überwachung von Einweckgefäßen zu ermöglichen, hat man auch im Innern des Einweckgefäßes einen Hohlkörper derart untergebracht, daß er von außen sichtbar ist und die Druckänderungen im Gefäßinnern anzeigt. Die Erfindung betrifft nun die besondere Ausgestaltung eines solchen Hohlkörpers. Derselbe besteht zweckmäßig aus Glas und ist an seinem offenen Ende durch eine elastische Membran, vorteilhaft aus Gummi, abgedeckt, die in normalem Zustande glatt gespannt ist oder auch teilweise in das Innere des Hohlkörpers hineintritt.
Wird nun das Gefäß dem Kochprozeß unterzogen, so tritt die :Membran nach außen halbkugelförmig oder ähnlich aus dem Hohlkörper hervor, weil die Luft in dein Hohlkörper sich ausdehnt.
Diese Stellung der Membran bleibt auch nach Erkalten des Gefäßinhaltes bestehen, wenn der Verschluß dicht ist, da mit der allmählichen Abkühlung im Einkochgefäß ein Unterdruck gegenüber der atmosphärischen Luft entsteht, die Druckverhältnisse im Innern des Gefäßes zum Hohlkörper aber dieselben bleiben.
Wird der Gefäßverschluß undicht oder tritt infolge mangelhafter Sterilisation ein Gärungs- oder Fäulnisprozeß ein, so gleicht sich der Druck im Gefäß mit dem Atmosphärendruck, im ersten Falle schneller, in den anderen beiden Fällen nur sehr langsam aus, und die Membran kehrt in ihre ursprüngliche, angespannte Stellung zurück, d. h. sie spannt sich wieder glatt oder tritt sogar teilweise in den Hohlraum des Hohlkörpers hinein.
Man kann also an der Stellung der Membran zu jeder Zeit erkennen, ob der Gefäßverschluß noch dicht oder der Inhalt unv erdorhen ist, ohne rlaß inan nötig hat, den Dekkel anzufassen und auf seine Dichtheit zu untersuchen.
Handelt es sich um Gefäße mit undurchsichtiger Gefäßwandung, was vorwiegenr1 bei Gefäßen für größeres Fassungsvermögen der Fall sein wird, so sieht man an der Gefäßwandung eine Schaböffnung zur Überwachung des erwähnten Hohlkörpers vor oder man bringt den Überwachungskörper an dem Gefäß in an sich bekannter inanometerartiger Weise an.
In der Regel kann der Ü1-erwachungshohlkörper lose in das durchsichtige Gefäß eingelegt werden, wenn inan nur darauf achtet, daß er voll außen sichtbar ist.
Man kann aber auch den Überwachungskörper mit irgendwelchen geeigneten Hilfsinitteln im Innern des Gefäßes, an einer hestimmten Stelle und in bestimmter Lage anordnen.
An Stelle des vorbeschriebenen Hohlkörpers kann auch ein solcher verwendet werden, der gänzlich aus dehnbarem Stoff besteht, also z. B. eine Gulmniblase.

Claims

PATrNT- AN SPRÜCFIE: i. Vorrichtung zur Überwachung eingeweckter Nahrungs- und Genußmittel o. dgl. aus einem in das Innere des Einkochgefäßes von außen sichtbar anzubringenden Hohlkörper bestehend, gekennzeichnet durch eine elastische :Membran, welche einen Teil der Wandung bildet und beispielsweise als luftdichter Verschluß des offenen Indes des zweckmäßig aus Glas bestehenden Hohlkörpers dient. a. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran die ganze Wandung des Hohlkörpers bildet, so daß dieser gänzlich aus dehnbarem Stoff bestellt, also z. B. eine Gummiblase darstellt.