DE4041250C3 - Dekompressionseinrichtung für eine mittels Seilzugstarter anzulassende Brennkraftmaschine - Google Patents

Description

Bei mittels Seilzugstarter anzulassenden Brennkraftmaschinen ist zur Verminderung des Kraftaufwandes im allgemeinen eine Dekompressionseinrichtung mit einem Dekompressionsventil am Zylinder der Brennkraftmaschine vorgesehen und ein Dekompres­ sionshebel öffnet bei Betätigung des Seilzugstarters das De­ kompressionsventil.

Bei einer derartigen aus der US-PS 42 57 367 bekannten Dekom­ pressionseinrichtung ist der Dekompressionshebel als doppelarmi­ ger Hebel ausgebildet, dessen eines Ende auf die Ventilstange des Dekompressionsventils einwirkt, während am anderen Ende ein Bowdenzug angreift, der an einem beweglichen Widerlager veran­ kert ist, an dem auch das Ende des Starterseils angreift. Beim Ziehen am Starterseil wird das Widerlager verstellt und über den Bowdenzug der Dekompressionshebel verschwenkt, um das Ventil zu öffnen.

Eine im Prinzip ähnliche Anordnung zeigt die US-PS 33 61 124. Hier läuft das Seil des Seilzugstartes über eine Rolle, die beim Ziehen am Seil gegen Federwirkung versetzt wird und über ein Gestänge das Dekompressionsventil öffnet.

Bei der in der US-PS 29 47 300 beschriebenen Dekompressionsein­ richtung läuft das Seil des Seilzugstarters über eine Rolle, die an einem Winkelhebel gelagert ist, der seinerseits von der Rolle beim Anziehen des Seils verschwenkt wird und über ein Gestänge auf das Dekompressionsventil einwirkt.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Dekompressionseinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung. Eine solche Dekompressionseinrichtung ist aus der US-PS 36 87 124 bekannt. Hierbei ist der Dekompressionshebel ohne Zwischenschaltung mechanischer Gestänge mit einem Antriebs­ glied des Seilzugstarters verbunden. Der Dekompressionshebel besteht aus Draht, und er ist an seinem oberen Ende mit einem Auge um eine senkrecht zur Bewegungsrichtung des Ventils ver­ laufende Achse schwenkbar gelagert. Mit seinem anderen Ende greift er in eine Nut des Seilzugstarter-Antriebsritzels ein. Benachbart zu dem oberen Ende, welches das Schwenkgelenk bildet, wirkt der Hebel auf eine Betätigungsstange des Dekompressions­ ventils ein. Durch diese Schwenkhebeluntersetzung wird das Aus­ maß der Versetzung des Antriebsritzels an der Stelle der Betäti­ gungsstange des Dekompressionsventils entsprechend der Über­ setzung verringert, d. h. die Betätigungsstange des Dekompres­ sionsventils bewegt sich um eine sehr viel geringere Strecke als das Kupplungsglied. Daher ist es schwierig, die Anordnung derart zu treffen, daß das Dekompressionsventil einen genügend langen Arbeitshub durchführt. Erschwert wird dies noch durch die Elastizität des Übertragungsdrahtes, der, wenn nicht besondere Maßnahmen vorgesehen sind, auch noch leicht aus seiner Führungs­ nut im Kupplungsglied herausspringen kann, wenn er einer Biege­ beanspruchung bei der Versetzung des Kupplungsgliedes unterwor­ fen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Dekompressionseinrichtung derart zu verbessern, daß bei ein­ fachem Aufbau ohne kompliziert gestaltete Getriebe und Über­ tragungsanordnungen der an dem Kupplungsglied angreifende De­ kompressionshebel das Betätigungsglied des Dekompressionsventils zuverlässig mit genügend großem Hub betätigt.

Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungs­ teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Dadurch, daß der Dekompressionshebel bei der Bewegung des Kupp­ lungsgliedes linear in Richtung der Kurbelwellenachse geführt verscho­ ben wird, ergibt sich ein Verstellweg für die Betätigungsstange des Dekompressionsventils, der gleich ist der axialen Versetzung des Kupplungsgliedes beim Einrücken der Kupplung. Dadurch wird eine sichere Betätigung des Dekompressionsventils bei der Öff­ nungsbewegung und bei der Schließbewegung gewährleistet. Durch den formschlüssigen Eingriff in die Umfangsnut des Kupplungs­ gliedes wird gewährleistet, daß das hier angreifende Ende des Dekompressionshebels keiner großen Biegebeanspruchung unter­ worfen wird.

Ausgestaltungen der Führungen für den Dekompressionshebel er­ geben sich aus den Unteransprüchen 2 und 3.

Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine schematische vertikale Schnittansicht einer Brennkraftmaschine mit Anlasser und mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Dekompressionseinrichtung; und

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II gemäß Fig. 1.

Die Dekompressionseinrichtung ist mit einem relativ kleinen, luftgekühlten Zweitakt­ motor verbunden, der insbesondere bei tragbaren Arbeitsmaschinen Anwendung findet, beispielsweise bei einem Grastrimmer. Ein Seilzugstarter 5 der Bendix-Bauart ist in der Nähe eines Endes 4 einer Kurbelwelle 3 der Brennkraftmaschine 2 angeordnet, die ein Motorgehäuse 1 aufweist. Der Seilzugstarter 5 weist ein Startergehäuse 6 auf, das am Motorgehäuse 1 angebaut ist und einen integral damit ver­ bundenen Bolzen 7 trägt, der nach dem einen Ende 4 der Kurbelwelle 3 vorsteht. Eine Nabe 9 einer Seiltrommel 8 ist drehbar auf dem Bolzen 7 gelagert. Die Seiltrommel 8 ist mit einer Umfangsnut 10 versehen, in der ein Rückzugsseil 11 aufgewickelt ist. Das Seil 11 ist mit seinem inneren Ende an der Trommel 8 festgelegt, und das äußere Ende steht aus dem Startergehäuse 6 vor und ist mit einem nicht dargestellten Griff versehen. Eine Feder 12 ist zwischen Startergehäuse 6 und Seiltrommel 8 an­ geordnet, und ein Ende der Feder 12 ist im Startergehäuse 6 fest­ gelegt, während das andere Ende an der Seiltrommel 8 angreift. Die Feder 12 spannt die Seiltrommel 8 in Aufwickelrichtung vor.

Die Seiltrommel 8 ist einstückig mit einer Zylinderwand 13 verbunden, die nach der Kurbelwelle 3 hin offen ist. Eine Nabe 15 mit einem Antriebskupplungsglied 14 und Antriebskupplungsklauen 17 ist axial gleitbar auf der Umfangsoberfläche der Nabe 9 der Seil­ trommel 8 gelagert.

Auf den gegenüberliegenden Oberflächen der Zylinderwand 13 und der Nabe 15 des Antriebskupplungsgliedes 14 sind schraubenlinienförmige Keilnuten und Federn 16 angeordnet. Hierdurch wird bewirkt, daß das Antriebskupplungsglied 14 auf die Kurbelwelle 3 hin wandert, wenn das Seil 11 beim Anlassen der Brennkraftmaschine 2 nach außen gezogen wird. Das Antriebs­ kupplungsglied 14 ist mit Kupplungsklauen 17 auf der der Kurbelwelle 3 zugewandten Seite versehen. Auf dem einen Ende 4 der Kurbel­ welle 3 ist ein Abtriebskupplungsglied 18 angeordnet, das mit Kupplungsklauen 19 versehen ist, die mit den Kupplungsklauen 17 des Antriebskupplungsgliedes 14 in Eingriff gelangen. Das Antriebskupplungsglied 14 befindet sich normalerweise in der in Fig. 1 dargestellten zurückgezogenen Stellung, in der die Kupplungsklauen 17 einen axialen Abstand von den Kupplungsklauen 19 des Abtriebskupplungsgliedes 18 haben. Wenn am Starterseil 11 des Seilzugstarters 5 gezogen wird, dann wandern die Antriebskupp­ lungsklauen 17 nach vorn, d. h. gemäß Fig. 1 nach links und kommen in Eingriff mit den Abtriebskupplungs­ klauen 19 des angetriebenen Kupplungsgliedes 18.

Die Brennkraftmaschine 2 weist eine Dekompressionseinrichtung 21 auf, die an einem oberen Teil einer Brennkammer 34 auf der Seite des Seilzugstarters 5 des Zylinders 20 angeordnet ist. Die Dekompressionseinrichtung 21 besteht aus einem Dekompressionsventil 23, das in einer Bohrung 22 festgelegt ist, die horizontal durch den Zylinder 20 verläuft. Das Dekom­ pressionsventil 23 weist eine Ventilstange 24 auf, die inner­ halb des Ventils gelagert ist und einen nichtdargestellten Ventilpfad öffnet oder schließt, der die Innenseite der Brenn­ kammer 34 des Zylinders 20 mit der Außenluft verbindet. Das äußere Ende der Ventilstange 24 ist an der Innenseite des Starter­ gehäuses 6 derart angeordnet, daß Brennstoff und andere Stoffe aus der Brennkammer 34 nicht nach außen gelangen können. Die Ventilstange 24 wird durch eine Druckschraubenfeder 26 nach außen gedrückt, die zwischen einem Flansch 25 am äußeren Ende der Ventilstange 24 und dem Dekompressionsventil 23 vor­ gesehen ist. Diese Feder 26 bewirkt, daß die Ventilstange 24 den Ventilpfad des Dekompressionsventils 23 immer schließt. Die Dekompressionseinrichtung 21 weist einen Dekompressionshebel 27 auf, der aus einer gebogenen Stahlstange besteht. Dieser De­ kompressionshebel 27 wird gleitbar von einem Füh­ rungsstift 29 getragen, der in ein durch Ausbiegungen 28 des Stabes gebildetes Loch im Mittelabschnitt eingreift. Der Stift 29 befindet sich innerhalb des Startergehäuses 6 und ist im Motorgehäuse 1 verankert und steht nach der Innenseite des Starter­ gehäuses 6 vor. Der Dekompressionshebel 27 ist an seinem proximalen Ende gabelförmig mit halbkreisförmig verlaufenden Gabel­ armen 30 ausgestattet. Diese halbkreis­ förmig verlaufenden Gabelarme 30 greifen in eine Umfangsnut 31 des Antriebskupplungsgliedes 14 ein, so daß diese Gabelarme 30 an Ort und Stelle gehalten und mit dem Antriebskupplungsglied 14 verstellt werden. Ein dista­ les Ende 32 des Dekompressionshebels 27 liegt dicht dem äußeren Ende der Ventilstange 24 des Dekompressionsventils 23 an und ist nur um einen kleinen Betrag vom äußeren Ende der Ventilstange 24 des Dekompressionsventils 23 entfernt, wenn das Antriebskupplungsglied 14 des Seilzugstarters 5 in der rückwärtigen Stellung befindlich ist. Wenn das Antriebskupplungsglied 14 beim Anlassen der Brennkraftmaschine 2 nach vorn wandert, dann wandert der Dekompressionshebel 27 zusammen mit dem Antriebs­ kupplungsglied 14 nach vorn, wobei er durch den Führungsstift 29 und Führungsnocken 33 an einer Schwingungsbewegung gehindert ist. Dadurch wird es möglich, daß das distale Ende 32 das äußere Ende der Ventilstange 24 des Dekompressionsventils 23 berührt. Dann bewirkt der Dekompressionshebel 27, daß die Ventilstange 24 gemäß Fig. 1 nach links gegen die durch die Feder 26 ausgeübte Kraft bewegt wird, so daß der Ventilpfad des Dekompressionsventils 23 geöffnet wird und die Brennkammer 34 des Zylinders 20 mit der Außenluft in Verbindung gelangt, so daß der Motor angelassen werden kann.

Der Dekompressionshebel 27 bewegt sich in definier­ ter Weise nach vorn und hinten, weil er durch den Führungs­ stift 29 und die Führungsnocken 33 geführt wird. Der Dekom­ pressionshebel 27 läßt dabei das Antriebskupplungsglied 14 frei drehbar, so daß der Seilzugstarter 5 die Brennkraftmaschine sicher an­ lassen kann.

Claims (3)

1. Dekompressionseinrichtung (21) für eine mittels Seilzug­ starter (5) anzulassende Brennkraftmaschine (2) mit einem De­ kompressionsventil (23) am Zylinder (20) der Brennkraftmaschine und mit einem Dekompressionshebel (27), der bei Betätigung des Seilzugstarters das Dekompressionsventil (23) öffnet und der mit einem Antriebskupplungsglied (14) des Seilzugstarters (5) verbunden ist, das beim Anlassen der Brennkraftmaschine (2) nach vorn, auf die Kurbelwelle (3) hin, wandert, dadurch gekennzeichnet, daß der Dekompressionshebel (27) in Führungen (29, 33) zusammen mit dem Antriebskupplungsglied (14) nach vorn verschieblich ist und mit einem Ende (32) an der Ventilstange (24) des Dekompressionsventils (23) angreift und mit dem anderen Ende formschlüssig mit dem Antriebskupplungs­ glied (14) verbunden ist, wozu das mit dem Antriebskupplungs­ glied (14) zusammenwirkende Ende des Dekompressionshebels (27) Gabelarme (30) aufweist, die in eine Umfangsnut (31) des Antriebskupplungsgliedes (14) eingreifen.

2. Dekompressionseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen einen im Motorgehäuse (1) verankerten Führungsstift (29) aufweisen, der in ein durch Ausbiegungen (28) des Hebels (27) gebildetes Loch im Mittelab­ schnitt eingreift.

3. Dekompressionseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen Führungsnocken (33) aufweisen, die den Dekompressionshebel (27) an einer Schwin­ gungsbewegung hindern.