DE9420396U1 - Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren - Google Patents
Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens von VerbrennungsmotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren mit einem
Vergaser mit einer Kraftstoffregelmembran in einer Regelkammer und einer Dekompressionseinrichtung mit einem
Dekompressionsventil an einem Zylinder.
Vergaser mit einer Kraftstoffregelmembran in einer Regelkammer sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt
.
So ist in der EP 0 236 858 ein Membranvergaser beschrieben worden, der einen Vergasungsteil, einen dem
Vergasungsteil vorgeschalteten Ansaugteil, einen Drosselklappenteil, einen dem Drosselklappenteil nachgeschalteten
Brennstoffeinlaßteil, eine Haupt- und eine Teillastdüsenkammer und eine druckbeaufschlagbare
Kraftstoffzuführungsleitung aufweist. Die Besonderheit
bei diesem Vergaser besteht darin, daß der Gemischaufbereitungsbereich zur Ausbildung einer Start- und
Regeleinrichtung mit einer zusätzlichen Bohrung versehen ist, die über eine Versorgungsleitung mit der
Kraftstoffzuführungsleitung verbunden ist, wobei die
Versorgungsleitung über einen Regeleinrichtungsdurchfluß regelbar ist. Die zusätzliche Bohrung kann im gesamten
Ansaugbereich vorgesehen sein und muß je nach dem speziellen Anforderungsprofil der Brennkraftmaschine
gewährt werden, denn wesentlich ist dabei lediglich, daß unabhängig vom Hauptdüsen- und Teillastdüsensystem
zusätzlicher Kraftstoff in den Ansaugbereich gebracht wird. Dabei ist beispielsweise ein Kaltstart auch bei
trockenem Vergaser möglich, ohne daß zusätzliche Starteinrichtungen vorgesehen müssen. Es ist allerdings notwendig,
daß der Bediener die Regeleinrichtung betätigt, so daß sich der Vorteil einer solchen Vergaserausbildung
natürlich nur ergibt, wenn der Bediener auch tatsächlich durch Betätigung der Regeleinrichtung das
entsprechende Startverhalten auslöst. Andernfalls kann eine solche Vergaserausbildung sogar zu Nachteilen
führen.
Auch ist es bereits bekannt, insbesondere bei von Hand zu startenden Verbrennungsmotoren, eine Dekompressions-
einrichtungen vorzusehen. So schlägt beispielsweise die DE-OS 40 16 224 eine Einrichtung zur Verbesserung
des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren vor, bei der vorgesehen ist, daß der Seilzug des Seilstarters
eine Dekompressionsventil in entspechender Weise betätigt.
Bei dieser Einrichtung ist auch vorgesehen, daß der Seilzug auf einen Drosselklappenschlepphebel einwirkt,
um eine automatische Öffnung der Drosselklappe zu bewirken .
Aus der DE-OS 40 41 250 sind automatische Dekompressionseinrichtungen
grundsätzlich bekannt.
Trotz der verschiedenen Möglichkeiten, das Startverhalten von Verbrennungskraftmaschinen zu verbessern,
treten oftmals noch Probleme beim Start auf, insbesondere da die Handhabung der Starthilfen noch nicht
optimal erfolgt. Durch die Vielzahl der unabhängig voneinander zu betätigen Bedienungselemente wie Halbgastaste,
Choke, Zündschalter und Dekoventil in Abhängigkeit von dem Betriebszustand des Motors, sind bei Start
des Motors in erheblichem Umfang Fehlbedienungen möglich.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens zu
schaffen, mit der es möglich ist, das Startverhalten
automatisch, d.h. praktisch ohne gezielte Einwirkung des Bedieners zu optimieren und die verschiedenen Ein-
fluß- und Einstellelemente so zu betätigen, daß einerseits
ein optimaler Start erfolgt und anschließend eine automatische Umstellung der Elemente in die Betriebsstellung.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Der Kerngedanke ist hier dabei zu sehen, daß einerseits die Betätigung des Dekompressionsventils anzeigt, daß
ein Startvorgang erfolgen soll, und zwar unbhängig davon, ob das Dekompressionsventil automatisch oder von Hand
betätigt wird.
Daher kann diese Information als Auslöser für die entsprechende Einstellung weiterer Regelungselemente benutzt
werden. Andererseits kann auch der abgeblasene Kompressionsdruck direkt zur Betätigung eines weiteren
Elements genutzt werden. Hierbei besteht die besondere erfinderische Gestaltung darin, daß der Druck genutzt
wird, um direkt auf den Vergaser einzuwirken, so daß die Nachteile bzw. Schwächen eines Membranvergasers direkt
vermieden werden.
Es ist nämlich erfindungsgemäß vorgesehen, daß der beim Start mittels der eingeschalteten Dekompressionseinrichtung
abgeblasene Kompressionsdruck über die Schlauchoder Rohrverbindung zwischen dem Dekompressionsventil
und dem Vergaser die Kraftstoffregelmembran betätigt. Durch die Betätigung wird eine rasche Vergaserentlüftung
und Gemischanreicherung bewirkt. Da bei Auftreten der ersten Zündung das Dekompressionsventil zurückgestellt
wird, wird auch die durch die Betätigung der Kraftstoffregelmembran erzeugte Choke-Funktion beendet, wodurch
ein unbeeinflußtes Weiterlaufen des Motors sichergestellt wird.
Um ein "Absaufen" des Motors beim Startversuch mit abgeschalteter Zündung zu verhindern, ist vorgesehen,
daß in der Schlauch- oder Rohrleitung ein gegebenenfalls, d.h. im entsprechenden Schaltzustand den Durchgang
von Gas durch die Schlauch- oder Rohrleitung sperrendes Unterbrechungsorgan wie ein schaltbares Ventil
angeordnet ist. Bevorzugterweise wird vorgesehen, daß der Zündschalter gleichzeitig die Schlauchverbindung
zwischen dem Dekompressionsventil und der Regelkammer unterbricht.
Nach dem gleichen Arbeitsprinzip kann erfindungsgemäß auch das zusätzliche Kraftstoffventil eines Injektionsstartvergasers
gemäß EP 0 236 858 betätigt werden. Hierzu ist vorgesehen, daß die bei diesem Vergaser vorgesehene
Regeleinrichtung für das Einspritzen von Kraftstoff über eine zusätzliche Bohrung im Gemischaufbereitungsbereich
mit dem Dekompressionsventil über eine Schlauch- oder Rohrleitung verbunden ist, wodurch
auch hier der abgeblasene Kompressionsdruck die Regeleinrichtung betätigt und zur zusätzlichen Einspritzung
von Kraftstoff führt. Die automatische Choke-Abschaltung ermöglicht in diesem Fall eine Starteinspritzung in den
Einlaßkanal. In diesem Bereich wird die Kraftstoff-
• ·· · t
förderung durch den Unterdruck zwischen Drosselklappe und Einlaßfenster unterstützt.
Insgesamt läßt sich feststellen, daß einer der wesentlichen Vorteile der neuen Einrichtung darin liegt, daß
der Bediener beim Start den Betriebszustand des Motors nicht berücksichtigen muß. Die notwendigen Startvorbereitungen
reduzieren sich auf die Betätigung des Dekompressionsventils und die Kontrolle der Stellung
des Zündschalters. Wenn eine automatische Betätigung des Dekompressionsventils vorgesehen ist, reicht es
für den Bediener, über den Zündschalter die Brennkraftmaschine auf "ein" zu schalten. Mit der neuen Einrichtung
wird die Anzahl der Startversuche verringert. Bei der Injektionsvariante bietet sich die Möglichkeit
des Motorstarts mit Durchlaufen des Motors nach dem ersten Startversuch.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 in einer rein schematischen Darstellung die erfindungsgemäße Verbindung zwischen einem
motorseitigen Dekompressionsventil und der Regelkammer eines Vergasers und
Fig. 2 in einer rein schematischen Darstellung die erfindungsgemäße Verbindung zwischen einem
motorseitigen Dekompressionsventil und einer vergaserseitigen Regeleinrichtung.
In den Fig. 1 und 2 ist jeweils eine Ausführungsform
einer Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens schematisch dargestellt worden. Bei der Einrichtung
zur Verbesserung des Startverhaltens ist der Verbrennungmotor 10 ganz schematisch angedeutet, wobei es sich
um einen Zweitaktmotor handelt, bei dem in einem Zylinder 11 und einem Kolben 12 einen Brennraum 13 begrenzen,
an dem eine an sich bekannte Dekompressionseinrichtung 14 angeordnet ist. Die Dekompressionseinrichtung
14 besteht aus einem Dekompressionsventil 15, das von außen zur Öffnung betätigbar ist und das vom Kompressionsdruck
geschlossen wird. Erfindungsgemäß weist das Dekompressionsventil 15 zwei Anschlüsse 16, 17 auf, von
denen der eine Anschluß 16 ein schaltbares Ventil 18 oder eine Drossel aufweist, in dessen geöffneter
Stellung der im Brennraum 13 entstehende Kompressionsdruck über die Abblassöffnung 18a in die Umgebung abgeblasen
werden kann.
An den anderen Anschluß 17 ist eine Schlauch- oder Rohrleitung 19 angeschlossen, die über einen entsprechenden
Anschluß 20 mit einer Einblasdüse 21 an einen Vergaser 22 angeschlossen ist. Der Vergaser 22,
der als Membranvergaser ausgebildet ist und in der Zeichnung lediglich rein schematisch im Schnitt dargestellt
ist, weist eine Regelmembran 23 auf, die ein
Nadelventil 24 steuert. Die Regelmembran 23 ist in einer Regelkammer 25 angeordnet, die über eine Durchbrechung
26 mit der Umgebungsluft in Verbindung steht. Die Einblasdüse 21 ist auf die Regelkammer 25 gerichtet,
so daß der Druck aus dem Brennraum 13 über die Schlauch- oder Rohrleitung 19 und die Einblasdüse
21 auf die Regelmembran 23 geleitet wird. Bei Entstehen der im Rahmen der Bewegung des Kolbens 12 erzeugten
Druckwellen beaufschlagen diese die Regelmembran 23 und führen zu einer Öffnung des Nadelventils 24, so daß
Brennstoff in die entsprechenden Haupt- und Teillastdüsen geleitet wird. Die aus dem Brennraum 13 über das
Dekompressionsventil 15 und die Schlauch- oder Rohrleitung 19 herausgedrückte und in die Regelkammer 25
hineingebrachte Gasvolumen tritt über die Durchbrechung 26 in die Umgebung aus.
In der Schlauch- oder Rohrleitung 19 ist ein schaltbares Ventil 27 angeordnet, daß mechanisch oder
elekromagnetisch betätigbar sein kann. Dieses Ventil
steht in Wirkverbindung mit dem Zündschalter 28, der in eine Ein- oder Aus-Stellung schaltbar ist und in
der Ausstellung ein Verschließen der Schlauch- oder Rohrleitung 19 durch das Ventil 27 bewirkt.
Die Ausbildung der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung 200 entspricht prinzipiell der Ausbildung der Einrichtung
100 gemäß Fig. 1. Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß der Vergaser 22 eine zusätzliche
Bohrung 29 aufweist, die über eine Versorgungsleitung 30 mit einer Kraftstoffzuführungsleitung 31 verbunden
ist. In der Versorgungsleitung 30 ist eine Regeleinrichtung 32 angeordnet, an die die Schlauch- oder Rohrleitung
19 angeschlossen ist. Bei dieser Ausführungsform bewirkt der abgeblasene Kompressionsdruck aus dem
Brennraum eine Beaufschlagung der Regeleinrichtung 32 so, daß diese aktiviert wird und daß daher zusätzlicher
Kraftstoff in den Gemischaufbereitungsbereich des Vergasers 22 gelangt.
Es ist also so, daß durch beide Ausbildungen der Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens bei betätigten,
d.h. geöffneten Dekompressionsventil der abgeblasene Kompressionsdruck genutzt wird, um den Vergaser
so zu betätigen, daß eine zusätzliche Gemischanreicherung durchgeführt wird, so daß eine Choke-Funktion
erreicht wird, die bei Schließen des Dekompressionsventils 14 sofort unterbrochen wird.
Einrichtung | 100, |
Verbrennungsmotor | 10 |
Zylinder | 11 |
Kolben | 12 |
Brennraum | 13 |
Dekompressionseinrichung | 14 |
Kompressionsventil | 15 |
Anschluß | 16, |
Ventil / Drossel | 18 |
Abblasöffnung | 18a |
Schlauch- oder Rohrleitung | 19 |
Anschluß | 20 |
Einblasdüse | 21 |
Vergaser | 22 |
Regelmembran | 23 |
Nadelventil | 24 |
Regelkammer | 25 |
Durchbrechung | 26 |
Ventil | 27 |
Zündschalter | 28 |
Bohrung | 29 |
Versorgungsleitung | 30 |
Kraftstoffzuführungs | |
leitung | 31 |
Reaeleinrichtuna | 32 |
Claims (8)
1. Einrichtung (100) zur Verbesserung des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren (10) mit einem
Vergaser (22) mit einer Kraftstoffregelmembran (23) in einer Regelkammer (25) und einer Dekompressionseinrichtung
(14) an einem Zylinder (11), dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelkammer (25) und das Dekompressionsventil (15) über eine Schlauch- oder Rohrleitung
(19) verbunden sind.
2. Einrichtung (200) zur Verbesserung des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren (10) mit einem
Vergaser (22) mit einer Kraftstoffregelmembran (23) in einer Regelkammer (25) und einer Dekompressionseinrichtung
(14) an einem Zylinder (11), wobei ein Gemischaufbereitungsbereich des Vergasers
(22) zur Ausbildung einer Start- und Regeleinrichtung mit einer zusätzlichen Bohrung versehen
ist, die über eine Versorgungsleitung (30) mit einer Kraftstoffzuführungsleitung (31) verbunden
ist, wobei die Versorgungsleitung (30) über eine Regeleinrichtung (32) durchlfußregelbar ist,
dadurch gekennz e ichnet,
daß die Regeleinrichtung (32) und das Dekompressionsventil (14) über eine Schlauch- oder
Rohrleitung (19) verbunden sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Regelkammer (25) eine Einblasdüse (21) angeordnet ist, an die die Schlauch- oder Rohrleitung
(19) angeschlossen ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Schlauch- oder Rohrleitung (19) ein gegebenfalls den Durchgang von Gas durch die
Schlauch- oder Rohrleitung (19) sperrendes Unterbrechungsorgan wie ein schaltbares Ventil (27) angeordnet
ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß am Dekompressionsventil (15) ein schaltbares Ventil (18) mit einer zur Ventilaußenseite
führenden Ablassöffnung (18a) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das schaltbare Ventil (18) am Dekompressionsventil (15) in eine Offen-, eine Geschlossen- und
in eine oder mehrere Zwischen-Stellungen schaltbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das ünterbrechungsorgan in der Schlauch- oder Rohrleitung (19) in eine Offen-, Geschlossen- und
in eine mehrere Zwischen-Stellungen schaltbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines an sich bekannten Zündschalters (28) des Verbrennungsmotors (10) das Unterbrechungsorgan
schaltbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9420396U DE9420396U1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9420396U DE9420396U1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9420396U1 true DE9420396U1 (de) | 1996-04-18 |
Family
ID=6917676
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9420396U Expired - Lifetime DE9420396U1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Einrichtung zur Verbesserung des Startverhaltens von Verbrennungsmotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9420396U1 (de) |
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