DE4039393A1 - Chirurgische evakuiervorrichtung - Google Patents
Chirurgische evakuiervorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft mit Hilfe von Unterdruck
arbeitende Evakuiervorrichtungen; mehr im einzelnen be
trifft die Erfindung solche Evakuiervorrichtungen für die
Anwendung im medizinischen und/oder chirurgischen Bereich.
Die erfindungsgemäße Evakuiervorrichtung ist insbesondere
anwendbar als Bestandteil einer Drainage für Körperflüssig
keiten im medizinischen/chirurgischen Bereich. Für Fachleute
ist jedoch offensichtlich, daß die Erfindung darüber hinaus
auch in anderen Bereichen einsetzbar ist, z. B. dort, wo
irgendein Fluid mit Hilfe einer Evakuiervorrichtung abge
saugt werden soll, die mit Hilfe von Unterdruck arbeitet.
Eine Schwierigkeit bei solchen, mit Hilfe von Unterdruck ar
beitenden Evakuiervorrichtungen besteht darin, für eine
solche Vorrichtung einen einfachen Aufbau, und eine leichte
Bedienbarkeit vorzusehen, unter der Maßgabe, daß eine solche
Vorrichtung augenblicklich Unterdruck erzeugen soll. Es sind
bestimmte Drainage-Saug-Vorrichtungen vorgeschlagen worden,
bei denen es jedoch nicht möglich ist, den Unterdruck in
einem weiten Bereich frei zu wählen und zu regeln; bei ande
ren Vorrichtungen dieser Art besteht keine einfache und zu
verlässige Möglichkeit, fortlaufend zwischen Ansaugschritt
und Abgabeschritt zu wechseln. Noch andere Vorrichtungen
dieser Art erfordern zusätzliche äußere Einrichtungen wie
etwa Federn, Ventile und dergleichen, um die gewünschte
Saugleistung zu erzeugen, und sind deshalb schwierig in der
Anwendung und vergleichsweise unzuverlässig im Betrieb.
Demzufolge besteht ein Bedarf nach einer einfach anwendbaren
Vorrichtung, die zuverlässig im Betrieb ist, mit welcher
augenblicklich ein in einem weiten Unterdruckbereich wähl
barer, bestimmter Unterdruck erzeugbar ist. Weiterhin soll
die Vorrichtung einen einfachen Wechsel zwischen Ansaug
schritt und Abgabeschritt ermöglichen, um eine ununter
brochene Körperflüssigkeit-Drainage und deren Entfernung
zu gewährleisten. Schließlich soll die Vorrichtung selbst
betätigbar sein, d. h. ohne äußere Federn und dergleichen
Unterdruck erzeugen können.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Er
findung darin, eine mit Hilfe von Unterdruck arbeitende
Evakuiervorrichtung bereitzustellen, die einfach aufgebaut
ist und zuverlässig anwendbar ist, mit welcher unmittelbar
und direkt ein bestimmter, in einem weiten Unterdruckbe
reich wählbarer, Unterdruck erzeugt werden kann. Nach einem
weiteren Ziel der vorliegenden Erfindung soll diese Evaku
iervorrichtung einen einfachen und schnellen Wechsel zwi
schen Ansaugschritt und Absaugschritt gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist eine Eva
kuiervorrichtung mit den in Anspruch 1 oder mit den in An
spruch 9 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltun
gen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Ersichtlich wird mit der vorliegenden Erfindung eine mit
Hilfe von Unterdruck arbeitende Evakuiervorrichtung be
reitgestellt, die selbst-betätigbar ist und mit der augen
blicklich ein bestimmter, in einem weiten Unterdruckbe
reich wählbarer Unterdruck erzeugt werden kann. Hierzu kann
der innerhalb einer Kammer verschieblich angeordnete Kolben
in einer gewünschten Stellung festgelegt werden. In dem
hermetisch abgedichteten Kammer-Abschnitt, der von dem
Kolben, einem Seitenwandabschnitt und einem Endabschnitt des
Gehäuses begrenzt ist, herrscht dann der gewünschte Unter
druck, und kann nach erneutem Lösen des Kolbens genutzt
werden. Weiterhin wird mit der vorliegenden Erfindung eine
Evakuiervorrichtung bereitgestellt, mit welcher einfach und
schnell ein Wechsel zwischen dem Absaugen eines Fluids aus
einer Fluidquelle und dem Ablassen dieses Fluids in einen
Aufnahmebehälter durchgeführt werden kann; diese Schritte
können nach Belieben oft wiederholt werden, ohne daß die
Notwendigkeit besteht, diejenigen Verbindungsleitungen zu
unterbrechen, welche die Evakuiervorrichtung mit der Fluid
quelle oder mit dem Abgabebehälter verbinden.
Nach einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird mit
dieser Erfindung eine mit Hilfe von Unterdruck arbeitende
Evakuiervorrichtung bereitgestellt, mit welcher augenblick
lich Unterdruck erzeugt werden kann. Diese Vorrichtung weist
auf:
- - einen hohlen, zylindrischen Körper mit einer Seiten wand, einem ersten Endabschnitt und einem zweiten Endabschnitt, die zusammen eine Kammer begrenzen;
- - einen Kolben, der innerhalb der Kammer verschieblich angeordnet und gegenüber der Seitenwand abgedichtet ist;
- - eine Bohrung in dem ersten Endabschnitt des Körpers;
- - einen Stab, der mit dem Kolben verbunden ist und durch diese Bohrung im ersten Endabschnitt des Körpers hindurchragt;
- - ein Dichtmittel, das zwischen der Bohrung und dem Stab angeordnet ist und dort eine Gleitdichtung bildet;
- - wenigstens eine Öffnung, die in die Kammer inner halb des Körpers führt;
- - ein Mittel zum Verschieben des Kolbens innerbalb der Kammer; und
- - eine Feststelleinrichtung, um den Kolben in einer gewünschten Stellung innerhalb der Kammer festzu legen, um damit einen gewünschten, frei wählbaren Unterdruck innerhalb eines Abschnittes der Kammer einzustellen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann diese Feststelleinrichtung eine sich konisch
verjüngende Klemmhülse aufweisen, die einen Außengewinde
abschnitt und einen, mit wenigstens einem Schlitz ver
sehenen sich verjüngenden Endabschnitt aufweist. Durch die
Innenbohrung dieser Klemmhülse ist der Stab geführt, der
am Kolben befestigt ist. Zusätzlich ist eine mit einem
angepaßten Innengewindeabschnitt versehene Feststellmutter
vorgesehen. Beim Aufschrauben dieser Mutter auf die Klemm
hülse wird diese Klemmhülse im Klemmsitz am Stab festge
legt und hält diesen in der gegebenen Stellung fest, wo
durch ein bestimmter Unterdruckwert innerhalb der Evakuier
vorrichtung sowie ein bestimmter Kolbenhub festgelegt wird.
Nach einem weiteren, bevorzugten Gesichtspunkt der vor
liegenden Erfindung kann die Seitenwand des Zylinders mit
einer oder mehreren Markierung(en) versehen sein, die be
stimmten Unterdruckwerten oder bestimmten Flüssigkeits
volumina zugeordnet sind.
Nach noch einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung wird mit der Erfindung eine mit Hilfe von Unter
druck betätigbare Evakuiervorrichtung bereitgestellt, welche
für die augenblickliche Unterdruckerzeugung geeignet ist, um
ein Fluid aus einer Fluidquelle abzuziehen. Diese Evakuier
vorrichtung weist auf:
- - einen hohlen, zylindrischen Körper, der eine Seiten wand, einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt aufweist, die eine Kammer begrenzen, welche zur Aufnahme von Fluid aus dieser Fluidquelle geeignet ist;
- - einen Kolben, der innerhalb der Kammer verschieblich angeordnet und gegenüber der Seitenwand abgedichtet ist,
- - eine Bohrung in dem ersten Endabschnitt des Körpers;
- - einen Stab, der mit dem Kolben verbunden ist und durch die Bohrung im Endabschnitt des Körpers hindurchragt;
- - ein Dichtmittel zwischen dem Stab und der Bohrung, das dort eine Gleitdichtung bildet;
- - wenigstens eine Öffnung, die in die Kammer innerhalb des Körpers führt;
- - ein Mittel zum Verschieben des Kolbens innerhalb der Kammer;
- - eine Feststelleinrichtung, um den Kolben in einer ge wünschten Stellung innerhalb der Kammer festzulegen, um damit einen gewünschten, frei wählbaren Unterdruck innerhalb eines Abschnittes der Kammer einzustellen,; und
- - wenigstens eine Ventileinrichtung, um eine Fluid strömung zu der Evakuiervorrichtung hin und/oder von der Evakuiervorrichtung weg zu steuern, ohne die Not wendigkeit, eine Verbindungsleitung zu unterbrechen, welche die Evakuiervorrichtung mit der Fluidquelle und/oder mit einem Ablaßbehälter verbindet.
Nach noch einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weist diese Ventileinrichtung ein
Einlaß-Rückschlagventil innerhalb der Verbindungsleitung
auf, welche die Kammer mit der Fluidquelle verbindet, sowie
ein Auslaß-Rückschlagventil innerhalb der Verbindungslei
tung, welche die Kammer mit dem Ablaßbehälter verbindet.
Mit der vorliegenden Erfindung wird insbesondere der Vorteil
erzielt, daß eine verbesserte, mit Hilfe von Unterdruck ar
beitende Evakuiervorrichtung bereitgestellt wird, mit der
augenblicklich ein bestimmter Unterdruck erzeugbar ist, der
frei in einem weiten Unterdruckbereich wählbar ist. Im Er
gebnis erfolgt die Einstellung des Unterdruckes durch Fest
legung des Kolbens in einer bestimmten Position innerhalb
der Kammer.
Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist
darin zu sehen, daß mit der Erfindung eine verbesserte, mit
Hilfe von Unterdruck arbeitende Evakuiervorrichtung be
reitgestellt wird, mit der leicht und einfach ein Wechsel
zwischen einem Absaugschritt, bei welchem ein Fluid aus
einer Fluidquelle abgezogen wird, und einem Abgabeschritt
vorgenommen werden kann, in welchem dieses Fluid aus der
Kammer innerhalb des Körpers in einen außerhalb angeordneten
Ablaßbehälter abgelassen werden kann. Ein Vorteil der er
findungsgemäßen Evakuiervorrichtung besteht insbesondere
darin, daß dieser Wechsel zwischen Ansaug- und Ablaßschritt
beliebig oft durchgeführt werden kann, ohne daß die Not
wendigkeit besteht, die Verbindungsleitung(en) zwischen der
Kammer und der Fluidquelle bzw. zwischen der Kammer und dem
Ablaßbehälter zu unterbrechen; weiterhin besteht keine Not
wendigkeit, außerhalb der Vorrichtung angeordnete Ventile zu
betätigen.
Nachstehend wird die Erfindung mehr im einzelnen anhand be
vorzugter Ausführungsformen mit Bezugnahme auf die Zeichnun
gen erläutert; die letzteren zeigen:
Fig. 1 anhand einer Querschnittsdarstellung eine er
findungsgemäße, mit Hilfe von Unterdruck ar
beitende Evakuiervorrichtung;
Fig. 2 anhand einer Querschnittsdarstellung eine Ab
wandlung der Evakuiervorrichtung nach Fig. 1,
wobei zusätzlich eine Be- und Entlüftungsein
richtung vorgesehen ist;
Fig. 3 ausschnittsweise anhand einer Querschnittsdar
stellung die Feststelleinrichtung und den
ersten Endabschnitt der Evakuiervorrichtung
nach Fig. 1;
Fig. 4 ausschnittsweise anhand einer Querschnittsdar
stellung eine andere Ausführungsform einer
Feststelleinrichtung für die Evakuiervorrich
tung nach Fig. 1,
Fig. 5 anhand einer Querschnittsdarstellung eine Ab
wandlung der Evakuiervorrichtung nach Fig. 2,
die zusätzlich mit Ventileinrichtungen versehen
ist; und
Fig. 6 anhand einer Querschnittsdarstellung die Eva
kuiervorrichtung nach Fig. 5 in einer typischen
Anwendung, wobei je eine Verbindungsleitung zu
einer Fluidquelle und zu einem Fluid-Ablaßbe
hälter vorhanden sind.
Nachstehend wird die Erfindung mehr im einzelnen mit Bezug
nahme auf die Zeichnungen erläutert, ohne daß damit eine
Beschränkung der Erfindung auf die erläuterten Ausführungs
formen beabsichtigt ist.
Die Fig. 1 zeigt eine erste, bevorzugte Ausführungsform
einer neuen, erfindungsgemäßen, selbstbetätigbaren, mit
Hilfe von Unterdruck arbeitenden Evakuiervorrichtung A. Die
Evakuiervorrichtung A weist einen im wesentlichen zylindri
schen, hohlen Körper 2 auf, der eine Seitenwand 4, einen
ersten Endabschnitt 6 und einen zweiten Endabschnitt 8 auf
weist. Der erste Endabschnitt 6 ist an einem Ende des
Körpers 2 abdichtend angebracht und verschließt dieses Kör
perende. Der zweite Endabschnitt 8 verschließt das andere
Körperende. Typischerweise dient zur Abdichtung zwischen dem
ersten Endabschnitt 6 und der Seitenwand 4 ein O-Ring 7; je
doch können auch andere bekannte Abdichtmaßnahmen vorgesehen
werden. Wichtig ist lediglich, daß eine hermetische Abdich
tung zwischen dem ersten Endabschnitt 6 und der Seitenwand 4
geschaffen wird. Typischerweise können der Körper 2, der
erste Endabschnitt 6 und der zweite Endabschnitt 8 aus
Kunststoff-Spritzgußteilen bestehen. Wie aus den Fig. 1 und
2 ersichtlich, weist der zweite Endabschnitt 8 eine durch
gehende Öffnung 9 auf, welche in die innerhalb des Körpers 2
ausgebildete Kammer führt. Wie dargestellt, kann der zweite
Endabschnitt 8 einstückig mit der Seitenwand 4 bzw. dem
Körper 2 ausgebildet sein. Zusammen begrenzen die Seiten
wand 4, der erste Endabschnitt 6 und der zweite Endabschnitt
8 eine Kammer 10, die innerhalb des Körpers 2 ausgebildet
ist. Ein Kolben 12 ist verschieblich innerhalb der Kammer 10
angeordnet und gegenüber der Seitenwand 4 abgedichtet; zur
Abdichtung können beispielsweise O-Ringe 14 oder ein "Gummi
schiffchen" dienen; in jedem Falle sorgen die Abdichtungs
mittel dafür, daß ein Durchtritt von Fluid innerhalb der
Kammer 10 von einem Kammerabschnitt 10′ auf der einen Seite
des Kolbens 12 in den anderen Kammerabschnitt 10′′ auf der
anderen Seite des Kolbens 12 unterbunden ist. Die Kammer 10
weist zwei Kammerabschnitte 10′ und 10′′ (vergleiche Fig. 6)
auf, wie das nachstehend noch im einzelnen dargelegt ist.
Am Kolben 12 ist ein Stab 16 befestigt, der sich von
einem Kolbenende weg durch eine Bohrung 18 in dem ersten
Endabschnitt 6 erstreckt und an seinem freien Ende einen Be
tätigungsknopf 20 aufweist. Der Betätigungsknopf 20 kann am
Stabende mit Hilfe eines Stiftes 21 oder anderen geeigne
ten Befestigungsmitteln befestigt sein. Typischerweise weist
der Knopf 20 einen plattenförmigen Endabschnitt auf. Zwi
schen dem Außenumfang des Stabes 16 und dem Innenumfang der
Bohrung 18 im ersten Endabschnitt 6 sind Dichtmittel vorge
sehen, die dort eine Gleitdichtung schaffen; beispielsweise
können als solche Dichtmittel die O-Ringe 22 und 24 dienen.
Der erste Endabschnitt 6 kann zusätzlich zwei Flansche 26
und 28 aufweisen, die von einem Mittelstück 30 des ersten
Endabschnittes 6 abstehen. Diese Flansche 26 und 28 können
als Anlageflächen der beiden Finger einer Hand dienen, um
die Evakuiervorrichtung A zu halten und zu betätigen, wie
das nachstehend noch im einzelnen dargelegt wird. Wie am
besten aus Fig. 3 ersichtlich, kann in dem Mittelstück 30
eine erste, innere ringförmige Nut 32 zur Aufnahme eines
O-Ringes 7 und eine zweite äußere ringförmige Nut 34 zur
Aufnahme eines ringförmigen Flansches 36 ausgebildet sein,
der von einer Stirnfläche der Seitenwand 4 des Körpers 2
absteht. Nachdem der O-Ring 7 in die erste Nut 32 einge
setzt ist, kann der ringförmige Flansch 36 in die zweite Nut
34 einschnappen und wird dort von einer Lasche 48 gehalten;
hierdurch wird eine hermetisch abdichtende Verbindung zwi
schen der Seitenwand 4 und dem ersten Endabschnitt 6 ge
schaffen. Jedoch können auch andere geeignete Mittel vor
gesehen werden, um den ersten Endabschnitt 6 fest und dicht
an der Seitenwand 4 festzulegen.
Weiterhin steht von dem Mittelstück 30 des ersten Endab
schnittes 6 eine Feststelleinrichtung 38 ab, wie das am
besten aus Fig. 3 ersichtlich ist. Diese Feststellein
richtung 38 weist eine geschlitzte, mit einem Außengewin
deabschnitt versehene Klemmhülse 40 auf, deren Innendurch
messer lediglich geringfügig größer ist, als der Außen
durchmesser des Stabes 16. Der Außendurchmesser dieser
Klemmhülse 40 verjüngt sich konisch zum entfernten Ende
42 der Klemmhülse 40. Dieser Klemmhülse 40 ist eine Fest
stellmutter 44 zugeordnet, die einen angepaßten Innenge
windeabschnitt aufweist, so daß beim Aufschrauben der Mutter
44 auf die Klemmhülse 40 diese Klemmhülse 40 im Klemmsitz am
Stab 16 festgelegt wird und diesen in der gegebenen Stellung
festhält, bis die Feststellmutter 44 erneut gelöst wird.
Nach einer alternativen Ausführungsform kann auch eine
alternative Feststelleinrichtung 38′ vorgesehen werden. Wie
in Fig. 4 dargestellt, weist diese zweite, alternative
Feststelleinrichtung 38′ eine Klemmeinrichtung auf, zu der
ein verstellbarer Hebel 46 gehört, der mit einem Ende im
Klemmsitz an der Stange 16 anliegen kann. Darüber hinaus
können auch andere Feststelleinrichtungen vorgesehen werden,
soweit diese geeignet sind, den Stab 16 und damit den Kol
ben 12 in einer definierten Stellung festzulegen; beispiels
weise können hierzu auch Feststelleinrichtungen vorgesehen
werden, die einen Schnappmechanismus oder einen Drehmecha
nismus aufweisen.
Die Fig. 2 zeigt eine weitgehend übereinstimmend ausge
bildete Ausführungsform der Evakuiervorrichtung nach Fig.
1; abweichend weist der erste Endabschnitt 6 zusätzlich eine
Be- und Entlüftungsbohrung 50 auf. Dieser Be- und Ent
lüftungsbohrung 50 ist ein Stopfen 52 zugeordnet, der
typischerweise aus elastischem Material bestehen kann und
solche Abmessungen aufweist, daß er die Be- und Entlüftungs
bohrung 50 druckdicht verschließen kann. Zusätzlich kann an
der Evakuiervorrichtung eine Klammer 54 vorgesehen werden,
durch deren Schlitze ein Gurt oder Band gezogen wird, mit
dessen Hilfe die Evakuiervorrichtung am Körper eines Pa
tienten festgelegt werden kann.
Die Fig. 5 zeigt eine weitgehend gleichartig ausgebildete
Evakuiervorrichtung wie Fig. 2; abweichend ist der zweite
Endabschnitt 8 zusätzlich mit einer Ventileinrichtung 60
ausgebildet. Vorzugsweise kann diese Ventileinrichtung 60
ein erstes Einlaß-Rückschlagventil 62 und ein zweites Aus
laß-Rückschlagventil 64 aufweisen. Das Einlaß-Rückschlag
ventil 62 gewährleistet lediglich eine gerichtete Fluid
strömung von außen in die Kammer hinein; dieses Einlaß-
Rückschlagventil 62 ist in üblicher, bekannter Form aufge
baut. Das Auslaß-Rückschlagventil 64 läßt lediglich eine
Fluidströmung aus der Kammer 10 heraus in dessen Umgebung,
beispielsweise in einen Ablaßbehälter zu. Auch dieses Aus
laß-Rückschlagventil 64 ist von bekannter Bauart. Diese
Ausbildung der Ventileinrichtung 60 gewährleistet, daß
lediglich die gewünschte Fluidströmung möglich ist und ver
hindert eine entgegengesetzte Fluidströmung. Nachstehend
wird mit Bezugnahme auf Fig. 6 eine beispielhafte Anwen
dung der erfindungsgemäßen Evakuiervorrichtung beschrieben.
Zu Beginn der Anwendung der Evakuiervorrichtung befindet
sich deren Kolben 12 in einer oberen Position, wie das in
Fig. 1 dargestellt ist. Typischerweise wird die Evakuier
vorrichtung mit einer Hand gehalten, wobei zwei Finger die
Flansche 26 und 28 hintergreifen und der Daumen auf den
Betätigungsknopf 20 drückt. An der Seitenwand 4 des zylind
rischen Gehäuses 2 sind (nicht dargestellte) kalibrierte
Markierungen angebracht, welche bestimmten Unterdruckwerten
und/oder bestimmten Flüssigkeitsvolumina zugeordnet sind.
Der Betätigungsknopf 20 wird heruntergedrückt, was zur Folge
hat, daß der Kolben 12 entsprechend verschoben wird und die
von diesem Kolben 12 verdrängte Luft durch die Öffnung 9
hindurch in die umgebende Atmosphäre entweicht. Der Kolben
12 wird so lange in Richtung auf den zweiten Endabschnitt 8
zu verschoben, bis die gewünschte Stellung erreicht ist, die
einem entsprechenden Unterdruck in dem Kammerabschnitt 10′
entspricht, der zwischen dem Kolben 12 und dem ersten End
abschnitt 6 liegt. Nachdem die gewünschte Kolbenstellung
erreicht ist, wird die Feststelleinrichtung 38 betätigt, um
den Kolben 12 in dieser gewünschten Stellung festzulegen.
An die Öffnung 9 kann daraufhin eine Fluidquelle angeschlos
sen werden, aus der Fluid bzw. Körperflüssigkeit mit übli
chen Mitteln, beispielsweise mit einem Katheter abgesaugt
werden soll. Nachdem dieser Anschluß hergestellt ist, wird
die Feststelleinrichtung 38 erneut gelöst, und der im Kam
merabschnitt 10′ hinter dem Kolben 12 herrschende Unterdruck
bewirkt, daß der Kolben 12 auf den ersten Endabschnitt 6 zu
verschoben wird und damit Fluid/Körperflüssigkeit in den
Kammerabschnitt 10′′ hineinzieht, der sich zwischen dem Kol
ben 12 und dem zweiten Endabschnitt 8 befindet. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung erlaubt eine augenblickliche Erzeu
gung von Unterdruck, indem einfach der Betätigungsknopf 20
gedrückt und damit der Kolben 12 innerhalb der Kammer 10
verschoben wird. Der gewünschte Unterdruckwert kann genau
kontrolliert werden, indem die Feststelleinrichtung 38 dann
betätigt wird, wenn sich der Stab 16 und damit der Kolben 12
in der gewünschten Stellung befinden. Die Betätigung dieser
Feststelleinrichtung 38 ist einfach und genau und erfordert
lediglich das Aufschrauben und Anziehen der Feststellmutter
44 gegenüber der geschlitzten, sich konisch verjüngenden
Klemmhülse 40 (entsprechend der Ausführungsform nach den
Fig. 1 und 2).
Die zusätzliche Ausbildung der Be- und Entlüftungsbohrung 50
und die Bereitstellung des dieser Bohrung 50 zugeordneten
Stopfens 52 (vergleiche Fig. 2) erlaubt es, die Evakuier
vorrichtung in einem Zustand zu verpacken und zu versenden,
in welchem der Kolben 12 niedergedrückt ist und damit die
axialen Abmessungen der gesamten Vorrichtung vermindert
sind. Nach einer Entfernung des Stopfens 52 aus der Be- und
Entlüftungsbohrung 50 kann der Kolben 12 leicht zurückge
zogen und in seine Ausgangsstellung gebracht werden. An
schließend wird der Stopfen 52 wieder in die Bohrung 50 ein
gesetzt und verschließt diese druckdicht.
Die zusätzlich mit einer Ventileinrichtung 60 ausgerüstete
Evakuiervorrichtung (vergleiche Fig. 5 und 6) erlaubt zu
sätzlich einen Wechsel zwischen einem Ansaugschritt - wie
oben beschrieben - und einem Fluid-Abgabeschritt, wobei bei
jedem Schritt die Strömungsrichtung des Fluids bzw. der
Körperflüssigkeit kontrolliert werden kann. Das heißt, nach
dem der Kolben 12 in einer bestimmten Stellung festgelegt
worden ist und damit in dem Kammerabschnitt 10′ hinter dem
Kolben 12 ein bestimmter Unterdruck eingestellt worden ist,
wird das Einlaßventil 62 an eine Fluidquelle (beispiels
weise an eine Wunde oder dergleichen) angeschlossen, aus der
Fluid/Körperflüssigkeit abgesaugt werden soll. Daraufhin
wird das Auslaßventil 64 an einen Ablaßbehälter angeschlos
sen. Nach einem erneuten Lösen der Feststelleinrichtung 38
bewegt sich der Kolben 12 auf den ersten Endabschnitt 6 zu
und zieht Fluid/Körperflüssigkeit in den Kammerabschnitt 10′′
vor dem Kolben 12 hinein. Die angesaugte Menge Fluid/Kör
perflüssigkeit entspricht der vorausgegangenen Stellung des
Kolbens 12. Daraufhin kann der Kolben 12 erneut niederge
drückt werden und das angesaugte Fluid bzw. die angesaugte
Körperflüssigkeit strömt durch das Auslaßventil 64 hindurch
und gelangt in den Ablaßbehälter. An diesem Punkt ist die
Evakuiervorrichtung selbsttätig wieder betriebsbereit, das
heißt, im Kammerabschnitt 10′ hinter dem Kolben 12 ist er
neut Unterdruck erzeugt worden. Daraufhin kann das Verfah
ren wiederholt und so oft durchgeführt werden wie das ge
wünscht wird. Bei dem Einlaß-Rückschlagventil 62 handelt es
sich um ein Ein-Weg-Rückschlagventil, das Fluid/Körperflüs
sigkeit lediglich in den Kammerabschnitt 10′′ eintreten läßt.
Analog handelt es sich beim Auslaß-Rückschlagventil 64 um
eine Ein-Weg-Rückschlagventil, das Fluid/Körperflüssigkeit
lediglich aus dem Kammerabschnitt 10′′ heraustreten läßt.
Andererseits ist ersichtlich, daß die in Fig. 6 darge
stellten Verbindungsleitungen in gleicher Weise auch entge
gegengesetzt angeschlossen werden können, wenn die Zuführung
von Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter zu der Wunde ge
wünscht wird.
Ersichtlich wird mit der vorliegenden Erfindung eine einfach
aufgebaute, zuverlässig arbeitende, selbst-betätigbare, mit
Hilfe von Unterdruck arbeitende Evakuiervorrichtung bereit
gestellt, mit welcher einfach und augenblicklich ein be
stimmter Unterdruckwert innerhalb eines weiten Unterdruckbe
reiches erzeugt werden kann. Die, die Evakuiervorrichtung
bedienende Person kann den Kolben/den Stab einfach in einer
bestimmten Stellung festlegen und damit einen bestimmten
Unterdruckwert einstellen. Zusätzlich erlauben die Ventil
einrichtungen einen Wechsel zwischen Ansaugschritt und
Fluid-Abgabeschritt, ohne daß die Verbindungsleitungen zwi
schen Fluidquelle und Evakuiervorrichtung sowie zwischen
Evakuiervorrichtung und Abgabebehälter ständig gewechselt
werden müssen.
Ersichtlich ist die Erfindung mit Bezugnahme auf bevorzugte
Ausführungsformen erläutert worden. Für Fachleute sind ver
schiedene Abwandlungen und Modifizierungen möglich, ohne vom
Kern der Erfindung abzuweichen. Beispielsweise kann bei
einer abgewandelten Ausführungsform vorgesehen werden, daß
die Ventileinrichtungen zusätzlich im Bereich des ersten
Endabschnittes vorgesehen werden, anstelle am zweiten End
abschnitt. Weiterhin kann auch der zum Ansaugen von Fluid
dienenden Öffnung 9 ein Verschlußstopfen zugeordnet werden.
Es ist beabsichtigt, mit der vorliegenden Erfindung zusätz
lich zu den explizit beschriebenen Ausführungsformen auch
solche Abwandlungen und Modifizierungen zu umfassen, solange
die sich unter den Gegenstand der Patentansprüche und deren
Aquivalente subsummieren lassen.
Claims (10)
1. Eine Evakuiervorrichtung (A) mit
- - einem hohlen zylindrischen Körper (2), der eine Sei tenwand (4), einen ersten Endabschnitt (6) und einen zweiten Endabschnitt (8) aufweist, die eine Kammer (10) begrenzen,
- - einem Kolben (12), der innerhalb der Kammer (10) verschieblich angeordnet und gegenüber der Seiten wand (4) abgedichtet ist,
- - einer Bohrung (18) in dem ersten Endabschnitt (6) des Körpers (2),
- - einem Stab (16), der mit dem Kolben (12) verbunden ist und durch die Bohrung (18) hindurchragt,
- - einem Dichtmittel (22, 24) zwischen dem Stab (16) und der Bohrung (18), das eine Gleitdichtung zwi schen dem Stab (16) und der Bohrung (18) bildet,
- - wenigstens einer Öffnung (9), die in die Kammer (10) innerhalb des Körpers (2) führt,
- - einem Mittel zum Verschieben des Kolbens (12) inner halb der Kammer (10), dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Feststelleinrichtung (38; 40, 44) vorhan den ist, um den Kolben (12) in einer gewünschten Stellung innerhalb der Kammer (10) festzulegen, um damit einen ge wünschten, frei wählbaren Unterdruck innerhalb eines Ab schnittes (10′ oder 10′′) der Kammer (10) einzustellen.
2. Die Evakuiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich eine Be- oder Entlüftungseinrichtung (50, 52)
vorhanden ist, die zwischen dem Kolben (12) und einem
Endabschnitt (6, 8) in die Kammer (10) führt.
3. Die Evakuiervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Be- oder Entlüftungseinrichtung (50, 52) innerhalb
des ersten Endabschnittes (6) ausgebildet ist.
4. Die Evakuiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Feststelleinrichtung (38) aufweist:
- - eine sich konisch verjüngende Klemmhülse (40) , die mit einem Außengewindeabschnitt und einer Bohrung versehen ist, durch welche der Stab (16) geführt ist; und
- - eine Feststellmutter (42), die mit einem angepaßten Innengewindeabschnitt versehen ist,; so daß bei einem Aufschrauben der Mutter (42) auf die Klemmhülse (40), diese Klemmhülse (40) im Klemmsitz am Stab (16) festgelegt wird und diesen in der gegebenen Stellung festhält.
5. Die Evakuiervorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmhülse (40) mit wenigstens einem Schlitz versehen
ist.
6. Die Evakuiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Feststelleinrichtung eine Klemmeinrichtung (38′) mit
einem verstellbaren Klemmkörper (46) aufweist, der im
Klemmsitz am Stab (16) anlegbar ist und diesen in einer
gegebenen Stellung festhält.
7. Die Evakuiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwand (4) mit einer oder mehreren, den jeweili
gen Unterdruck anzeigenden Markierungen versehen ist.
8. Die Evakuiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwand (4) mit einer oder mehreren, das jeweilige
Flüssigkeitsvolumen anzeigenden Markierungen versehen
ist.
9. Eine selbstbetätigbare Evakuiervorrichtung für die
augenblickliche Unterdruckerzeugung, um ein Fluid aus
einer Fluidquelle abzusaugen, mit
- - einem hohlen zylindrischen Körper (2), der eine Seitenwand (4), einen ersten Endabschnitt (6) und einen zweiten Endabschnitt (8) aufweist, die eine Kammer (10) begrenzen, die Fluid aus der Fluidquelle aufnehmen kann,
- - einem Kolben (12), der innerhalb der Kammer (10) verschieblich angeordnet und gegenüber der Seiten wand (4) abgedichtet ist,
- - einer Bohrung (18) in dem ersten Endabschnitt (6) des Körpers (2),
- - einem Stab (16), der mit dem Kolben (12) verbunden ist und durch die Bohrung (18) hindurchragt,
- - einem Dichtmittel (22, 24) zwischen dem Stab (16) und der Bohrung (18), das eine Gleitdichtung zwi schen dem Stab (16) und der Bohrung (18) bildet,
- - wenigstens einer Öffnung (9), die in die Kammer (10) innerhalb des Körpers (2) führt,
- - einem Mittel zum Verschieben des Kolbens (12) innerhalb der Kammer (10), dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Feststelleinrichtung (38; 40, 44) vor handen ist, um den Kolben (12) in einer gewünschten Stellung innerhalb der Kammer (10) festzulegen, um damit einen gewünschten, frei wählbaren Unterdruck innerhalb eines Abschnittes (10′ oder 10′′) der Kammer (10) einzu stellen; und wenigstens eine Ventileinrichtung (60, 62, 64) vorhanden ist, um eine Fluidströmung zu der Evakuiervorrichtung (A) hin und/oder von der Evakuiervorrichtung (A) weg zu steuern, ohne die Notwendigkeit, eine Verbindungsleitung zu unterbrechen, welche die Evakuiervorrichtung (A) mit der Fluidquelle und/oder mit einem Ablaßbehälter ver bindet.
10. Die Evakuiervorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventileinrichtung aufweist:
- - ein Einlaß-Rückschlagventil (62) innerhalb der Ver bindungsleitung, welche die Kammer (10) mit der Fluidquelle verbindet; und/oder
- - ein Auslaß-Rückschlagventil (64) innerhalb der Ver bindungsleitung, welche die Kammer (10) mit einem außerhalb angeordneten Ablaßbehälter verbindet.
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