DE4039257A1 - Innenauskleidung fuer rohrkugelmuehlen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Innenauskleidung für Rohrkugelmühlen, die in allen naß und trocken arbeitenden Rohrkugelmühlentypen eingesetzt werden kann.

In der Patentschrift DD AP 2 81 298 wird die nach dem Stand der Technik bekannte Lösung für die Geometrie der Mahlfläche der Rollmahlplatten mit Dreiecksprofilierung der radial umlaufenden Profile beschrieben. Eine derartige Profilierung der Mahlfläche führt einerseits zu Energieeinsparungen und Durchsatzsteigerungen beim Mahlprozeß in Rohrkugelmühlen, kompliziert aber andererseits infolge der starken Profilierung der Mahlfläche die Guß- und Wärmebehandlungstechnologie der Mahlplatten. Neben den technologischen Aspekten bestimmt das Verschleißverhalten der Innenauskleidung entscheidend die Effektivität des Mahlprozesses in Rohrkugelmühlen. Das Verschleißverhalten der Innenauskleidung in Form des abrasiven Verschleißes und der Innenauskleidung in Form des abrasiven Verschleißes und der Bruch- oder Teilbruchquote einzelner Mahlplatten bestimmt die Standzeit der Innenauskleidung, den Instandhaltungsaufwand und den Ausnutzungsgrad der Einsatzmasse. Der abrasive Verschleiß der Innenauskleidung hängt entscheidend von der Werkstoffhärte, die maßgeblich von der Werkstoffwahl und der Wärmebehandlung beeinflußt wird, ab. Neben einer hohen Oberflächenhärte ist eine gleichmäßige Durchhärtung der Mahlplatten entscheidend für eine lange Standzeit.

Nachteilig bei auf der Mahlfläche profilierten Mahlplatten mit Geometrien nach DD 2 81 298 und bisher praktizierter Gesamtformgebung ist, daß ein Härtegefälle von der Mahlplattenoberfläche zum Werkstückkern eintritt, wodurch mit zunehmendem Werkstoffabtrag mit der Laufzeit der abrasive Verschleiß stark ansteigt und damit die mögliche Gesamtlaufzeit stark negativ beeinträchtigt wird.

Die Art der Mahlplattenbefestigung im Mühlenzylinder ist ebenfalls mitentscheidend für das Verschleißverhalten. Der Stand der Technik für die Befestigung der Rollmahlplatten nach DD-AP 2 81 298 ist die übliche Ausführung als Einloch- Mahlplatte mit einem zentrischen Durchgangsloch und die Verschraubung mit einer Zylindersenkkopfschraube mit Nase. Nachteilig daran ist, daß die hochharte Mahlfläche durch das Durchgangsloch unterbrochen wird, der Schraubenkopf, selbst wenn er gemäß AT-PS 3 80 409 entsprechend der Mahlbahnfläche profiliert ist und mit dieser formbündig abschließt, infolge geringerer Oberflächenhärte wesentlich schneller verschleißt und dadurch ein an den Kanten des Durchgangsloches beginnender Bruchverschleiß gegeben ist, der die Standzeit der Mahlplatten wesentlich verkürzt bzw. vorzeitig zu Funktionsstörungen an den radial umlaufenden Profilen und damit zu Effektivitätsverlusten führt. Nachteilig bei den verschleißtechnischen Lösungen nach dem Stand der Technik ist, daß die Standzeit der Mühleninnenauskleidung in der Regel 15 000 Betriebsstunden nicht über­ steigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch die Gesamtformgebung von Rollmahlplatten mit einer Mahlflächenprofilierung nach DD-AP 2 81 298 den Abrießverschleiß durch eine gleichmäßige Durchhärtung der Mahlplatten und den Bruchverschleiß auf der Mahlfläche durch die Befestigungsart der Mahlplatten zu minimieren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Mahlplattenrücken (1) radial umlaufende Profile (3) mit gleichem oder ähnlichem Profilquerschnitt wie auf der Mahlfläche, deren Profiltal jeweils unter dem Scheitel des Profilberges (2) der Mahlfläche liegt, angeordnet sind und daß im Mittelsteg (4) am Mahlplattenrücken (1), wo auf die Anordnung eines radial umlaufenden Profiles verzichtet wird, eine Aussparung (5) zum Einrasten der Halteschraube, deren Führungsnut so ausgebildet ist, daß die Halteschraube in Drehrichtung zum zentrischen Sitz angebracht wird, angebracht ist.

Die Anordnung der radial umlaufenden Profile (3) mit gleichem oder ähnlichem Profilquerschnitt wie auf der Mahlfläche am Mahlplattenrücken (1) gewährleistet, daß die Mahlplatte eine durchgängige, annähernd einheitliche Materialdicke aufweist. Dadurch ist bei der Wärmebehandlung ein gleichmäßiges Durchhärten der Mahlplatte gewährleistet, welches Voraussetzung für einen minimalen Abriebverschleiß bis zum fälligen Ausbau der Mahlplatten ist.

Die radial umlaufenden Profile (3) am Mahlplattenrücken (1) führen außerdem zu einer Reduzierung der Einsatzmasse und damit zu Einsparungen an teuren Stahlgußwerkstoffen.

Die erfindungsgemäße Anordnung derr Aussparung (5) zum Einrasten der Halteschraube im Mittelsteg (4) des Mahlplattenrückens (1) gewährleistet eine Halterung der Mahlplatten vom Mahlplattenrücken her und die Vermeidung eines Durchgangsloches. Dadurch wird der an den Rändern des Durchgangsloches auf der Mahlfläche beginnende Bruchverschleiß vermieden und die technologische Funktion der radial umlaufenden Profils bis zum fälligen Ausbau der Rollmahlplatten ge­ währleistet.

Erfindungswesentlich ist, daß bei Stufen-Rollmahlplatten, deren Mahlfläche im radialen Mahlbahnring ansteigt, die Radien des Profiltales der Mahlfläche (6) und des Profiltales am Mahlplattenrücken (7) parallel verlaufen. Dadurch wird für diesen Mahlplattentyp die annähernd gleiche Materialdicke gewährleistet.

Erfindungswesentlich ist weiterhin, daß zur Halterung der Mahlplatten vom Mahlplattenrücken her vorzugsweise T-Nutenschrauben oder T-Nutenhülsen mit Schrauben mit quadratischer oder annähernd quadratischer Form des Schraubenkopfes eingesetzt werden. Die Kopfform der T-Nutenschrauben und -hülsen gewährleistet bei entsprechender Ausbildung der Führungsnut der Aussparung (5) eine Selbsthemmung gegen Schraubenverdrehung bei dem Anziehen der Schrau­ ben.

In zwei Ausführungsbeispielen soll die erfindungsgemäße Lösung näher erläutert werden:

Ausführungsbeispiel 1

In den Fig. 1 bis 4 wird die erfindungsgemäße Lösung für eine Rollmahlplatte, deren Mahlfläche nach DD-AP 2 81 298 profiliert ist, dokumentiert.

In den Figuren sind dargestellt:

Fig. 1 Draufsicht auf den Mahlplattenrücken 1 der Rollmahl­ platte;

Fig. 2 Radialer Schnitt der Rollmahlplatte im Profilberg 2 der Mahlfäche;

Fig. 3 Radialer Schnitt der Rollmahlplatte in der Platten­ mitte;

Fig. 4 Axialer Schnitt der Rollmahlplatte in der Platten­ mitte.

Aus den Fig. 1, 2 und 4 geht die Anordnung der radialen Profile 3 am Mahlplattenrücken 1 hervor. Gemäß Fig. 4 sind die Profiltäler der radialen Profile 3 am Mahlplattenrücken 1 unter dem Profilberg 2 der Mahlfläche angeordnet. Gemäß der Fig. 1 und 4 wird im Mittelsteg 4 am Mahlplattenrücken 1 auf die Anordnung eines radialen Profiles 3 verzichtet und dafür die Aussparung 5 zum Einrasten der Halteschraube vom Mahlplattenrücken 1 her angebracht.

Die Formgebung der Aussparung 5 am Mahlplattenrücken 1 erfolgt so, daß vorzugsweise T-Nutenschrauben oder T-Nutenhülsen mit quadratischem oder annähernd quadratischem Schraubenkopf eingesetzt werden.

Ausführungsbeispiel 2

In den Fig. 5 bis 9 wird die erfindungsgemäße Lösung für eine Stufen-Rollmahlplatte, die auf der Mahlfläche gleich­ falls nach DD-AP 2 81 298 profiliert ist, wobei die Mahlfläche aber im radialen Mahlbahnring ansteigt, dargelegt.

In den Figuren sind dargestellt:

Fig. 5 Draufsicht auf den Mahlplattenrücken 1 der Stufen- Rollmahlplatte;

Fig. 6 Radialer Schnitt der Stufen-Rollmahlplatte in der Plattenmitte;

Fig. 7 Radialer Schnitt der Stufen-Rollmahlplatte im Profiltal der Mahlfläche;

Fig. 8 Radialer Schnitt der Stufen-Rollmahlplatte im Profilberg der Mahlfläche;

Fig. 9 Axialer Schnitt der Stufen-Rollmahlplatte in der Plattenmitte.

Für die in den Fig. 5, 6 und 9 dargestellte Anordnung der radialen Profile 3 am Mahlplattenrücken 1, der Ausbildung des Mittelsteges 4 und der Aussparung 5 am Mahlplattenrücken 1 trifft das im Ausführungsbeispiel 1 Gesagte zu. Erfindungswesentlich für diesen Mahlplattentyp ist, daß der in Fig. 7 dargestellte Radius des Profiltales der Mahlfläche 6 mit dem in Fig. 8 dargestellten Radius des Profiltales am Mahlplattenrücken 7 parallel verläuft.

Durch die starke Reduzierung des Abriebs- und Bruchverschleißes der Innenauskleidung infolge der gleichmäßigen Durchhärtung der Mahlplatten und dem Verzicht auf ein Durchgangsloch bei der erfindungsgemäßen Befestigungsart wird die Standzeit der Innenauskleidung auf 35 000 Betriebsstunden erhöht und der technologische Vorteil der radial umlaufenden Profile bis zur fälligen Demontage gewährleistet, was zu wesentlichen ökonomischen Vorteilen in Form von Einsparungen an Verschleißwerkstoffen, Instandhaltungskapazität und Elektroenergie führt.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1 Mahlplattenrücken
2 Profilberg der Mahlfläche
3 Profile am Mahlplattenrücken
4 Mittelsteg am Mahlplattenrücken
5 Aussparung
6 Radius des Profiltales der Mahlfläche
7 Radius des Profiltales am Mahlplattenrücken

Claims (3)

1. Innenauskleidung für Rohrkugelmühlen, bestehend aus Mahlplatte, deren Mahlfläche mit radial verlaufenden Profilen mit Querschnitten in Dreiecksform und Radien am Profilberg und -tal besteht, dadurch gekennzeichnet, daß am Mahlplattenrücken (1) radial umlaufende Profile (3) mit gleichem oder ähnlichem Profilquerschnitt wie auf der Mahlfläche, deren Profiltal jeweils unter dem Scheitel des Profilberges (2) der Mahlfläche liegt, angeordnet sind und daß im Mittelsteg (4) am Mahlplattenrücken (1), wo auf die Anordnung eines radial umlaufenden Profiles verzichtet wird, eine Aussparung (5) zum Einrasten der Halteschraube, deren Führungsnut so ausgebildet ist, daß die Halteschraube in Drehrichtung zum zentrischen Sitz gebracht wird, angebracht ist.

2. Innenauskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stufen-Rollmahlplatten, deren Mahlfläche im radialen Mahlbahnring ansteigt, die Radien des Profiltales der Mahlfläche (6) und des Profiltales am Mahlplattenrücken (7) parallel verlaufen.

3. Innenauskleidung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung der Mahlplatten vom Mahlplattenrücken her vorzugsweise T-Nuten-Schrauben oder annähernd quadratischer Form des Schraubenkopfes eingesetzt werden und die Führungsnut und der Sitz der Aussparung (5) dieser Kopfform angepaßt sind.