DE4037984C2 - Kreissägeblatt mit auswechselbaren und einstellbaren Schneidplatten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kreissägeblatt gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

In der Aluminiumindustrie werden zum Teilen von großen, gegossenen Aluminiumblöcken Kreissägen eingesetzt, deren Sägeblätter einen Durchmesser von etwa 2 m haben. Die Sägeblätter bestehen aus einer kreisrunden Scheibe, auf deren Umfang die einzelnen Sägezähne mit Nieten befestigt sind. Es gehört zum Stand der Technik, daß die Sägezähne aus je einem Grundkörper mit eingelöteter Schneidplatte aus Hartstoff bestehen.

Wenn die Schneidplatten abgestumpft oder beschädigt sind, wird das Sägeblatt ausgebaut und in einer speziellen Schleifmaschine neu geschärft. Dieser Vorgang ist zeitraubend und sehr kostspielig.

Durch das DE 86 02 546 U1 ist ein Kreissägeblatt zum Trennen, Schlitzen oder Nuten insbesondere von Metallwerkstücken bekannt, bei dem auf dem Umfang eines Stammblattes mehrere mit Zähnen versehene Segmente sitzen.

Durch die US 21 17 147 ist ein Kreissägeblatt mit auswechselbaren Schneidplatten bekannt. Jede Schneidplatte hat einen Fuß, dessen Vorderseite gegenüber der Spanfläche zurückgesetzt und mit Querrippen versehen ist. An dem Fuß greift als Klemmpratze ein sichelförmiges Spannelement formschlüssig an, das unter starker Federspannung in einer entsprechend geformten Ausnehmung des Sägeblattes sitzt. Die Außenseite des Spannelementes schließt bündig an die Spanfläche der Schneidplatte an.

Durch die DE 27 30 459 A1 ist ein Werkzeughalter für Innen- Einstecharbeiten in Bohrungen bekannt geworden. In dem zylindrischen Werkzeughalter sitzt in einer radialen Sackbohrung ein zylindrischer Werkzeugträger mit einer achsenparallelen Nut. Diese nimmt einen auswechselbaren Schneidkörper auf, der mittels einer Stellschraube in Längsrichtung der Nut verschieblich ist. Er wird durch ein Klemmstück gehalten, das sich unter der Wirkung einer Halteschraube auf seiner Oberseite abstützt.

Aus der DE-Z Werkstattstechnik und Maschinenbau 44. Jg., Heft 4, April 1954, Seiten 149 bis 152, ist es bekannt, einen Messerkopf mit Befestigungskeilen auszurüsten, die durch Schrauben angezogen und gelöst werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kreissägeblatt gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, bei dem das Nachschleifen entfällt.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Eine abgestumpfte oder beschädigte Schneidplatte kann durch Lösen einer Schraube herausgenommen und anschließend durch eine preiswerte neue Schneidplatte ersetzt werden, die ohne Ausbau des Sägeblattes exakt nachjustierrbar ist.

Das Merkmal des Anspruchs 2 gewährleistet einen exakten, unverrückbaren Sitz des Halters an dem Grundkörper.

In den Ansprüchen 2 und 3 sind alternativ zwei einfache Verstelleinrichtungen für den Halter angegeben.

Durch das Merkmal des Anspruchs 4 wird die Schneidplatte gegen seitliche Verschiebung gesichert.

Durch das Merkmal des Anspruchs 5 werden beim Sägen die Späne in Richtung auf die Symmetrieebene geleitet. Dadurch wird vermieden, daß Späne seitlich in die Spalte eindringen. Dadurch wird der Reibungswiderstand dermaßen verkleinert, daß die Säge trocken, d. h. ohne Einsatz von Schneidemulsion, betrieben werden kann. Die Späne sind sauber und können daher - im Gegensatz zu den mit Emulsion verunreinigten Spänen - ohne besondere Behandlung wieder eingeschmolzen werden.

Durch die Verwendung von Paßschrauben gemäß Anspruch 6 werden Spannungen in der Scheibe vermieden. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Merkmale des Anspruches 6 im Betrieb zu einer erheblichen Geräuschminderung führen.

Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand von vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispielen.

Fig. 1 zeigt in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einem Kreissägeblatt gemäß der Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine Ansicht A der Fig. 1.

Fig. 3 zeigt eine Ansicht B der Fig. 1.

Fig. 4 zeigt eine Ansicht C der Fig. 1.

Fig. 5 zeigt in einer Darstellung analog zu Fig. 1 ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 6 zeigt in starker Vergrößerung eine Schneidplatte in einem Schnitt durch die Symmetrieebene des Kreissäge­ blattes.

Fig. 7 zeigt einen Schnitt gemäß Linie I-I der Fig. 6.

Auf dem Umfang einer nur ausschnittweise angedeuteten kreisrunden Scheibe 1 sitzen Zähne 2. Der Rand der Scheibe 1 greift in eine Nut 3 an der Unterseite des Zahns 2 ein. Durch Paßschrauben 4, die mit Drehmomentschlüssel angezo­ gen sind, sind die Zähne 2 an der Scheibe 1 befestigt. Jeder Zahn 2 ist durch Nut- und Feder-Verbindungen 5 mit den beiden benachbarten Zähnen gekoppelt.

Jeder Zahn 2 ist mit einer Schneidplatte 6 aus Hartmetall oder Hartkeramik bestückt. Die Schneidplatte 6 hat einen schwalbenschwanzförmigen Fuß 7, dessen Vorderseite 8 gegen­ über der Spanfläche 9 stufenartig zurückgesetzt ist. Eine Klemmpratze 10, die mit einer Schraube 11 an einem etwa L-förmigen Halter 12 befestigt ist, greift formschlüssig an der Vorderseite 8 des Fußes 7 an. Die Hinterseite der Schneidplatte 6 liegt satt an einer entsprechend geneigten Anlagefläche des Halters 12 an. Unterhalb der Schneidplatte 6 hat der Halter 12 einen Vorsprung 13, der die Unterseite des Fußes 7 abstützt. Die Vorderseite 14 der Klemmpratze 10 schließt sich bündig an die Spanfläche 9 an und bildet zusammen mit dieser eine in Bezug auf Scheibe 1, annähernd radiale, leicht konkave Zahnflanke.

Der Halter 12 ist mit zwei Schrauben 15 an einem Grundkör­ per 16 befestigt. Die Schrauben 15 sitzen mit etwas Spiel in Bohrungen 17, die sich von der rückwärtigen, S-förmig gekrümmten Zahnflanke 18 in Richtung auf die radiale vordere Zahnflanke erstrecken. Der Halter 12 ist auf seiner Rückseite durch eine Nut- und Feder-Verbindung 19 gegen seitliche Verschiebung relativ zum Grundkörper 16 gesichert. In annähernd radialer Richtung ist er mittels einer Stell­ schraube 20 justierbar, die unter dem Fuß des Halters 12 in einer Gewindebohrung des Grundkörpers 16 sitzt. Der Schraubenkopf ist mit mehreren radialen Bohrungen versehen, die durch eine seitliche Ausnehmung des Grundkörpers 16 zugänglich sind.

Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel der Neuerung unterscheidet sich von dem bisher beschriebenen Ausführungs­ beispiel - abgesehen von geringfügigen konstruktiven Änderungen, die keiner Erläuterung bedürfen - vor allem da­ durch, daß für die Justierung des Halters 12 ein Stellkeil 21 vorgesehen ist, der unter dem Fuß des Halters 12 angeord­ net ist. Mittels einer Schraube 22, die in einer in Bezug auf die Scheibe 1 etwa tangentialen Bohrung des Grundkörpers 16 sitzt, läßt sich der Keil verschieben. Ein weiteres Merkmal, das natürlich auch bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel anwendbar ist, besteht darin, daß in einer Bohrung des Halters 12, vorzugsweise in der Symme­ trieebene, ein kleiner Stift 23 sitzt, der formschlüssig in eine auf der Rückseite der Schneidplatte 6 angebrachten Ausnehmung 24 eingreift.

Die in Fig. 6 und 7 veranschaulichte, bevorzugte Aus­ führungsform der Schneidplatte 6 zeichnet sich durch eine muldenartige Vertiefung 25 in der Spanfläche aus.

Claims (6)

1. Kreissägeblatt, insbesondere zum Teilen von Aluminiumblöcken,
mit einer kreisrunden Scheibe und mit Zähnen, die einzeln auf dem Umfang der Scheibe befestigt sind,
wobei jeder Zahn einen Grundkörper und eine aus Hartstoff bestehende Schneidplatte aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auswechselbare Schneidplatte (6) einen schwalbenschwanzförmigen Fuß (7) hat, dessen Vorderseite (8) gegenüber der Spanfläche (9) stufenartig zurückgesetzt ist,
daß eine Klemmpratze (10), deren Vorderseite (14) die Spanfläche (9) fortsetzt und zusammen mit dieser eine annähernd radiale vordere Zahnflanke bildet, formschlüssig an dem Fuß (7) angreift,
daß die Schneidplatte (6) mit der Klemmpratze (10) an einem Halter (12) befestigt ist,
daß der Halter (12) mit dem Grundkörper (16) durch mindestens eine Schraube (15) verbunden und auf seiner Rückseite durch eine Nut- und Federverbindung gegen seitliche Verschiebung gesichert ist,
daß die Schraube (15) mit Spiel in einer Bohrung (17) sitzt, die sich von der rückwärtigen Zahnflanke (18) in Richtung auf die vordere Zahnflanke (9, 14) erstreckt
und daß der Halter (12) durch ein unter seinem Fuß angreifendes Stellmittel (20, 21) in radialer Richtung justierbar ist.

2. Kreissägeblatt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine unter dem Fuß des Halters (12) angeordnete radiale Stellschraube (20).

3. Kreissägeblatt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen unter dem Fuß des Halters (12) sitzenden, mittels einer Schraube (22) in tangentialer Richtung verschieblichen Stellkeil (21).

4. Kreissägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein in dem Halter (12) angebrachter Stift (23) in eine auf der Rückseite oder am Fuß der Schneidplatte angebrachte Ausnehmung (24) eingreift.

5. Kreissägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine muldenartige Vertiefung (25) in der Spanfläche (9).

6. Kreissägeblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (2) durch Paßschrauben (4) an der Scheibe (1) befestigt sind.