DE4037376A1 - Pulsmodulation fuer die erregungslichtquelle von durchflusszytometern - Google Patents
Pulsmodulation fuer die erregungslichtquelle von durchflusszytometernInfo
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Description
Ein Durchflußzytometer ist ein Instrument zur Messung der
Fluoreszenz und der Lichtstreuung biologischer Zellen und
anderer mikroskopisch kleiner Teilchen. In einer laminaren
Wasserströmung getragen, und zwar mit einem Querschnitt in
der Größenordnung von 100 µm, gehen die Zellen einzeln
nacheinander durch den Fokusbereich einer intensiven
Erregungslichtquelle. Wenn eine Zelle durch den Fokusbereich
hindurchgeht, sendet es einen kurzen Fluoreszenzimpuls und
einen Streulichtimpuls aus. Demzufolge kann man den
zellularen Gehalt eines Bestandteiles, beispielsweise von
DNS (DNA) ermitteln, welcher bzw. welche mit einer
fluoreszierenden Farbe markiert worden ist, darüber hinaus
kann man seine bzw. ihre Größe feststellen, welche aus der
Streulichtintensität ermittelt wird. Bei der
Erregungslichtquelle kann es sich um einen kontinuierlichen
Wellenlaser (cw) oder irgendeine andere Lichtquelle mit
hoher Intensität handeln, welche eine konstante Intensität
aufweist, beispielsweise eine Hochdruckbogenlampe, welche
entweder Quecksilber oder Xenon enthält. Mit Hilfe
dichroitischer Spiegel kann die Fluoreszenz in
unterschiedliche Spektralkomponenten aufgespalten werden,
welche durch separate Detektoren gemessen werden. Das
Streulicht kann durch separate Detektoren an
unterschiedlichen Streuwinkeln gemessen werden, um nicht
allein Informationen hinsichtlich der Zellgröße, sondern
auch im Hinblick auf strukturelle Merkmale der Zellen zu
erhalten.
Die Fluoreszenzempfindlichkeit oder die
Fluoreszenzfeststellgrenze eines Flußzytometers ist als der
kleinste Anteil an Fluoreszenzmaterial pro Zelle festgelegt,
der durch das Instrument festgestellt werden kann. In
entsprechender Weise ist die Lichtstreuempfindlichkeit oder
die Lichtstreu-Feststellgrenze als die kleinste Zelle einer
gegebenen Zusammensetzung definiert, die festgestellt werden
kann. Die Feststellgrenze ist durch die Größe des Signals,
aber auch durch den Hintergrund oder Störpegel festgelegt,
auf welchem das Signal superponiert ist. Diese Störungen
haben prinzipiell zwei unterschiedliche Ursachen:
- a) Elektrische Störungen von der Elektronik, die verwendet wird, um die Impulse von den Lichtdetektoren zu verstärken und weiterzuleiten und
- b) optische Störungen, welche durch den konstanten Lichthintergrund erzeugt werden, welcher auf unvollkommene Filter und Fluoreszenz von Linsen und anderen optischen Bauteilen verursacht werden.
Während die elektrischen Störungen in Durchflußzytometern auf einen
unbedeutsamen Pegel verringert werden können, besteht eine
grundsätzliche Grenze im Hinblick auf optische Störungen.
Sogar dann, wenn der Energieverbrauch einer Lichtquelle
vollkommen konstant ist, kann die Anzahl der Photonen, n,
die innerhalb einer gegebenen Zeitperiode emittiert werden,
mit einer Standardabweichung, s, abweichen, und zwar durch
die Gleichung 1:
s = n½ (1)
und die relative Standardabweichung, cv, in der Messung
von s ist durch die Gleichung 2 gegeben:
cv = n-½ (2)
Diese Fluktuation der Lichtintensität, welche nachfolgend
mit optischer Störung bezeichnet wird, ist eine Folge der
stochastischen Natur des Vorganges der Lichtemission und gilt
für alle Lichtquellen unter Einschluß der fluoreszierenden
Zelle und der verschiedenen Quellen des optischen
Hintergrundes in den Durchflußzytometern. Die optische
Störung stellt demzufolge eine prinzipielle Begrenzung für
irgendwelche Messungen der Lichtintensität dar. Lediglich
durch Verringern von n, d. h. entweder durch Erhöhen der
Lichtintensität oder durch Erhöhen der
Beobachtungszeitspanne, kann diese Grenze verringert werden.
Im Durchflußzytometer ist die Beobachtungszeitspanne durch
die Durchgangszeit der Zelle durch den Erregungsfokus
festgelegt.
Da das Signal proportional zur Erregungsintensität zunimmt,
während die optische Störung gemäß der Gleichung 1
proportional zur Quadratwurzel der Intensität zunimmt, wird
das Signal-Störungs-Verhältnis proportional zur
Quadratwurzel der Erregungsintensität zunehmen, und die
Feststellgrenze wird in dem gleichen Ausmaß abnehmen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um die
Erregungsintensität in Durchflußzytometern und um dadurch
die Empfindlichkeit zu erhöhen und die Nachweisgrenze
herabzusetzen.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine Zelle beim Eintritt in den
Erregungsfokus eines Durchflußzytometers erzeugte Signal
einen Impuls elektrischer Leistung aus einer zweiten
Einspeisung zur Erregung der Lichtquelle triggert, um die
Erregungsintensität während derjenigen Zeit, in der die
Zelle durch den Erregungsfokus hindurchgeht vorübergehend zu
erhöhen und um dadurch eine Erhöhung der Meßempfindlichkeit
des Durchflußzytometers zu erhalten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
beispielsweise erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Durchflußzytometervorrichtung, die
für das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird.
Fig. 2 zeigt typische Signalwellenformen des
Durchflußströmungszytometers.
In Fig. 1 ist ein Durchflußzytometer schematisch
dargestellt. Der optische Aufbau unterschiedlicher Zytometer
kann sich nämlich in beträchtlichem Maße unterscheiden. Fig.
1 zeigt die grundsätzlichen Merkmale, welche für die
vorliegende Erfindung wesentlich sind. Licht von der
Erregungslichtquelle 1 wird in einer Öffnung 6 mit Hilfe
einer Kollektorlinse 3 und vermittels von zweckmäßigen
Linsen 4 und 5 in dem Erregungsfokus 2 konzentriert, durch
welchen die Strömung der Zellen hindurchgeht. Ein
Interferenzfilter 7 wählt das spezielle Wellenlängenband
aus, das erforderlich ist, um die Fluoreszenz der Zellen zu
erregen. Die Fluoreszenz und das Streulicht, das durch die
Zellen erzeugt wird, wenn sie durch den Erregungsfokus 2
hindurchgehen, werden durch eine Linse 8 gesammelt, welche
ein Bild der Zellen in einer Öffnung 9 erzeugt. Hinter der
Öffnung 9 befinden sich ein dichroitischer Spiegel 10 und
ein Bandfilter 11, welcher das Streulicht von der
Fluoreszenz trennt, welche immer eine größere Wellenlänge
hat.
Dichroitische oder halbdurchlässige Spiegel 13 und
Bandfilter 14 trennen die verschiedenen Spektralkomponenten
der Fluoreszenz, so daß das Streulicht und die
Fluoreszenzkomponenten durch separate Lichtdetektoren 12 und
15 ausgemessen werden können. Das Signal von einem jeden der
Detektoren geht durch je einen der Impulsverstärker 16
hindurch zu jeweils einem der Stromkreise 20, um den
Spitzenwert festzuhalten. Das Signal von jedem der
Stromkreise 20 wird in Analog/Digital-Wandlern 21 digital
zerlegt und als Ausgang in einen Computer 28 gegeben. Der
Computer 28 speichert die Daten und stellt sie als
Histogramm dar. Das Signal von einem der Detektoren,
vorzugsweise des Streulichtdetektors 12, geht durch einen
Pulshöhen-Diskriminator 19.
Es wird nun auch Bezug genommen auf die Fig. 2.
Typischerweise geht jede Zelle durch den Erregungsfokus in
dem Verlauf von einigen Mikrosekunden hindurch. Wenn eine
Zelle in den Erregungsfokus 2 eintritt, beginnt sich das
Signal vom Lichtdetektor 12 zu erhöhen. Wenn dieses Signal
V1 einen gegebenen Pegel V0 überschreitet, welcher
nachfolgend als Triggerpegel bezeichnet wird, wird ein
elektrischer Impuls Vt von dem Pulshöhen-Diskriminator 19
freigegeben. Dieser Impuls Vt geht zu einem zweiten
Leistungsverstärker 18, wo es einen elektrischen Impuls zur
Lichtquelle 1 triggert, so daß die Intensität der
Lichtquelle rasch zunimmt, wodurch die Zellen dieser
erhöhten Intensität ausgesetzt werden. Die zweite
Einspeisung 18 ist mit der Lichtquelle 1 parallel zur ersten
Leistungseinspeisung bzw. Energiequelle 22 geschaltet,
welche die konstante Betriebsenergie für die Lichtquelle
abgibt.
Fig. 2 zeigt den zeitlichen Verlauf des Signals V1 (Fig. 2
a), des Impulses Vt (Fig. 2b), welcher die sekundäre
Leistungseinspeisung 18 triggert, des Impulses der
elektrischen Energie ip (Fig. 2c) von der sekundären
Leistungseinspeisung 18 und des Lichtimpulses I (Fig. 2d),
welcher der konstanten Lichtintensität Io hinzugefügt wird.
Der Triggerimpuls Vt hat eine Dauer, welche in erster
Näherung gleich derjenigen Zeit ist, die für die Zelle
erforderlich ist, um durch den Erregungsfokus
hindurchzugehen.
Zur sekundären Einspeisung 18 gehört ein Triggerstromkreis,
welcher einen Spannungsimpuls Vp (Fig. 2e) zu den
Stromkreisen 20 zum Festhalten des Spitzenwertes der
Analog/Digital-Wandler 21 gibt und dadurch die Aufzeichnung
des Signals von den verschiedenen Detektoren 15 triggert.
Demzufolge wird die Zelle mit einer bemerkenswert höheren
Intensität ausgemessen, als wenn die Lichtquelle 1 mit
konstanter Intensität betrieben wird, wie dies in bekannten
Durchflußzytometern der Fall ist.
Um eine Überlastung der Lichtquelle 1 als Folge einer
außergewöhnlichen Menge von durch den Erregungsfokus 2
hindurchgehenden Zellen, und der Pulstriggerung der
Lichtquelle 1 zu verhindern, unterliegt die
Sekundärenergieeinspeisung 18 einer Unterbegrenzung im
Hinblick auf die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Impulsen, die an die Lichtquelle 1 gegeben werden, und
demzufolge gibt es eine maximale Begrenzung der Anzahl
derartiger Impulse. Die Begrenzung ist so getroffen worden,
um zu verhindern, daß die mittlere elektrische Leistung, die
der Lichtquelle 1 zugeführt wird, nicht das zugelassene
Maximum überschreitet. Beispielsweise kann die für eine
Zelle erforderliche Zeit, um durch den Erregungsfokus 1
hindurchzugehen, 10 µs betragen. Falls die Dauer der Impulse
der elektrischen Einspeisung zur Erregungslichtquelle
gleich ist und die Größe dieser Impulse das Zehnfache der
Dauerbetriebsleistung der Lichtquelle beträgt, bewirkt eine
minimale Zeit zwischen zwei Impulsen von 1 ms, daß die
mittlere Leistung der Lichtquelle die Dauerbetriebsleistung
um nicht mehr als 10% übersteigt. Falls demzufolge die
Dauerbetriebsleistung auf 10% unterhalb des erlaubten
Maximums eingestellt wird, wird der mittlere
Energieverbrauch der Erregungslichtstromquelle dieses
Maximum nicht überschreiten. Diese Meßleistung, d. h. 1000
Zellen pro Sekunde, ist für die meisten Anwendungsfälle von
Durchflußzytometern vollkommen ausreichend.
Die sekundäre Lichtquelle 18 ist außerdem mit einem
Triggerstromkreis 23 ausgestattet, welcher Leistungsimpulse
zu der Lichtquelle mit einer konstanten Rate abgibt, die
unabhängig von den Triggerimpulsen des Diskriminators 17
ist. Demzufolge kann das durch die Lichtimpulse bewirkte
Signal unabhängig gemessen werden.
Der Anstieg des Ausgangs der Erregungslichtstromquelle 1,
der durch die Leistungsimpulse von der sekundären
Energieeinspeisung 18 herrührt, bewirkt außerdem eine
transiente Erhöhung des optischen Hintergrundes der
Detektoren 15, welcher zu dem Signal von der Zelle selbst
hinzukommt. Um diese Erhöhung zu korrigieren, zweigt ein
halbdurchlässiger Spiegel 24 einen kleinen Anteil des
Erregungslichtes ab, und zwar in der Größenordnung von
wenigen Prozenten und leitet dieses zu einem Detektor 25.
Das Signal von diesem Detektor 25, welches proportional zu
dem optischen Hintergrundstörungssignal ist, geht durch
einen elektronischen Verstärker 17, einen Stromkreis 26, um
den Spitzenwert festzuhalten, und einen Analog/Digital-
Wandler 27 hindurch zum Computer 28. Mit Hilfe der Software
dieses Computers wird das Signal vom Detektor 25 von den
Signalen der Detektoren 15 nach Verstärkung mit einem
konstanten Faktor abgezogen, so daß das resultierende Signal
im Hinblick auf die transiente Erhöhung im optischen
Hintergrundsignal korrigiert ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erhöhung der Erregungsintensität von
Durchflußzytometern, dadurch gekennzeichnet, daß das
durch eine Zelle beim Eintritt in den Erregungsfokus (2)
eines Durchflußzytometers erzeugte Signal einen Impuls
elektrischer Leistung aus einer zweiten Einspeisung (18)
zur Erregung der Lichtquelle (1) triggert, um die
Erregungsintensität während derjenigen Zeit, in der die
Zelle durch den Erregungsfokus hindurchgeht
vorübergehend zu erhöhen und um dadurch die
Meßempfindlichkeit des Durchflußzytometers zu erhöhen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Erregungslichtquelle (1) mit einer konstanten Leistung aus einer elektrischen Einspeisung (22) gespeist wird;
- b) der Anfangsteil des Signals von einem der Detektoren (12) des Durchflußzytometers einen Triggerimpuls von einem Impulshöhendiskriminator (19) auslöst, welcher bewirkt, daß eine sekundäre Einspeisung der Erregungslichtquelle (1) einen Impuls elektrischer Leistung an die Erregungslichtquelle (1) abgibt, der eine Dauer entsprechend derjenigen Zeit hat, die für den Durchgang der Zelle durch den Erregungsfokus (2) erforderlich ist; und
- c) daß, wenn die zweite Leistungseinspeisung (18) elektrische Energieimpulse zur Erregungslichtquelle (1) liefert, ein gleichzeitiger Spannungsimpuls zu den Spitzenwertstromkreisen (20) geliefert wird, um auf diese Art und Weise die Messung von Signalen der Fluoreszenz- und der Streulicht-Detektoren (12 und 15) zu triggern.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein halbtransparenter Spiegel (24) einen kleinen
Bruchteil des Erregungslichtes abzweigt und zu einem
Lichtdetektor (25) leitet, dessen Signal zum Computer
(28) gegeben wird, um dort die Signale von den
Detektoren (12 und 15) im Hinblick auf die transiente
Erhöhung in dem optischen Hintergrundsignal zu
korrigieren, welche aus dem transienten Übergang der
Intensität des Lichtes aus der Erregungslichtquelle (1)
herrührt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Energieeinspeisung (18) einen unteren
Grenzwert für die Zeit zwischen den Impulsen zur
Erregungslichtstromquelle (1) hat, um auf diese Art und
Weise zu verhindern, daß die mittlere Energieeinspeisung
zur Lichtquelle (1) das erlaubte Maximum überschreitet.
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