DE4036601A1 - Gasreinigungsanlage - Google Patents

Gasreinigungsanlage

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DE4036601A1
DE4036601A1 DE19904036601 DE4036601A DE4036601A1 DE 4036601 A1 DE4036601 A1 DE 4036601A1 DE 19904036601 DE19904036601 DE 19904036601 DE 4036601 A DE4036601 A DE 4036601A DE 4036601 A1 DE4036601 A1 DE 4036601A1
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasreinigungsanlage, insbesondere für Abgase von Verbrennungsprozessen, mit hintereinandergereihten, gasdurchströmten Kammern zur Waschung, Kühlung, Kondensierung, Trocknung u. dgl., wobei die Kammern aus aufrecht gestellten, vorzugsweise zylin­ drischen Behältern bestehen und die aus den Behältern in Sammler abgezogene Waschflüssigkeit wenigstens teilweise im Kreislauf über Wärmetauscher rückführbar ist.
Gasreinigungsanlagen für Industrieabgase, Pyrolysegase u. dgl. gibt es in den verschiedensten Ausführungen, wobei zur Isolierung und Abscheidung enthaltener Bestandteile, zur Aufbereitung und eigentlichen Reinigung der Gase selbst u. dgl. mehrstufige Verfahren Anwendung finden und meist jede der Verfahrensstufen in eigenen, hintereinanderge­ reihten Kammern durchgeführt werden. Die Strömungsverbindung zwischen den als Behälter ausgebildeten Kammern erfolgt bisher über Rohrleitungen und auch für den Abzug der verwen­ deten Waschflüssigkeiten, des anfallenden Kondensates, der ausgesonderten Bestandteile u. dgl. sind vom sonst geschlossenen Behälterboden ausgehende Rohrleitungen vorgesehen. Diese Rohrleitungen verlangen allerdings eine recht aufwendige Wartung, um ein Zuwachsen und Verlegen der Durchströmquerschnitte auf Grund der sich leicht an den Rohrwänden ansetzenden, verklumpenden, zusammenpackenden Verunreinigungen zu verzögern und die Einsatzdauer der Rohrleitungen und der dazugehörenden Armaturen u. dgl. zu verlängern. Trotz des Aufwandes sind aber häufige unwirtschaftliche Erneuerungen der Rohrleitungen nicht zu vermeiden und damit lange Unterbrechungen des gesamten Anlagenbetriebes in Kauf zu nehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Gasreinigungsanlage der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich bei verhältnis­ mäßig einfachem Aufbau durch ihre wartungsarmen Strömungs­ wege auszeichnet und eine rationelle und wirkungsvolle Gasreinigung gewährleistet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Behälter bodenfrei ausgebildet und auf entsprechende Durchlaßöff­ nungen in der oberen Abdeckung einer als gemeinsamer Sammler vorgesehenen Wanne aufgesetzt sind, wobei die mit Anschlüs­ sen für die Kreislaufleitung und eine Abzugsleitung ver­ sehene Wanne einen Füllstandsregler aufweist und zur Fest­ legung des Strömungsweges der Gase durch Behälter und Wanne zusätzlich zu Verbindungsleitungen zwischen den Behältern Tauchwände von der Abdeckung in die Wanne hinunterragen. Durch die offen auf die Abdeckung aufgebauten Behälter werden vor allem in der Anfangsphase der Gasreinigung Rohr­ leitungen vermieden und die Strömungsverbindungen zwischen den Behältern über die Wanne geführt. Die abgeschiedenen flüssigen und festen Bestandteile aus den Gasen können frei aus den Behältern in die darunter liegende Wanne abtropfen bzw. -fallen, und es gibt keine durch Verengungen, Krümmungen od. dgl. Strömungswiderstände entstehenden Ansatzstellen zur Ablagerung der Verunreinigungen, so daß auch ohne intensive Wartungsarbeiten langzeitig ein ord­ nungsgemäßer Reinigungsbetrieb aufrecht erhalten werden kann. Durch das unmittelbare Aufsetzen der Behälter auf die Wannenabdeckung ergibt sich außerdem eine platzspa­ rende, durch das Fehlen der Rohrleitungen und Armaturen auch aufwandsarme Bauweise, wobei wegen der Gewährleistung stets gleichbleibender Durchströmungsverhältnisse die Anlage auf einen optimalen Wirkungsgrad abgestimmt und dieser Wirkungsgrad dann auch während des ganzen Betriebes erreicht werden kann. Der für alle Behälter gemeinsame Sammler er­ laubt eine weitere Vereinfachung des Anlagenkonzeptes, wobei die Vereinheitlichung der Kreislaufführung für die Waschflüssigkeit zusätzlich deren Aufbereitung erleichtert und die Waschkammerversorgung rationalisiert. Um sicherzu­ stellen, daß die Strömungsverbindung zwischen den Behältern über die Wanne ungestört bleibt, gibt es einen Füllstands­ regler, der den maximalen Pegel der Waschflüssigkeit in der Wanne mit entsprechendem Abstand unterhalb der Abdeckung hält. Eine über den Füllstandsregler gesteuerte Abzugs­ einrichtung für die Waschflüssigkeit kann dabei gleichzeitig auch für den Abzug der mit Verunreinigungen angereicherten Flüssigkeit und gegebenenfalls für den Zusatz frischer Flüssigkeit sorgen. Die von der Abdeckung bis in die Flüs­ sigkeit hinunterragenden Tauchwände bestimmen den gewünsch­ ten Strömungsweg von Behälter zu Behälter innerhalb der Wanne und sichern die Einhaltung der richtigen Reihen­ folge der Verfahrensschritte. Da die Tauchwände die Wanne nicht vollständig unterteilen, bilden die entstehenden Wannenabschnitte kommunizierende Gefäße, so daß die ein­ heitliche Waschflüssigkeitsversorgung und -behandlung gewährleistet ist.
Grundsätzlich können in den einzelnen Behältern beliebige Verfahrensschritte durchgeführt und die Behälter in der gewünschten Reihenfolge aneinandergeschaltet werden. Be­ sonders zweckmäßig ist es dabei, wenn der erste als Wasch­ kammer ausgebildete Behälter eine düsenartige Engstelle aufweist, oberhalb der die Gaszuleitung einmündet und eine über die Kreislaufleitung flüssigkeitsbeaufschlagbare Spritzeinrichtung angeordnet ist, wobei an den ersten Be­ hälter über die Wanne ein als Beruhigungskammer dienender zweiter Behälter anschießt. Die gegebenenfalls vorgereinig­ ten Gase kommen in diese Waschkammer und werden hier mit Waschflüssigkeit versetzt, wobei durch die Engstelle eine Art Venturi-Wäscher entsteht, der eine intensive Durch­ mischung zwischen Gas und Flüssigkeit gewährleistet und damit für einen starken Reinigungseffekt und außerdem für eine entsprechende Abkühlung der Gase sorgt. Die Düse innerhalb der Waschkammer ergibt darüber hinaus eine Pumpwirkung für die einströmenden Abgase, so daß der Gaszustrom im entsprechenden Ausmaß sichergestellt ist und das durch die Düse beschleungt durchtretende Gas- Flüssigkeitsgemisch ergibt zusätzlich eine Rückschlag­ sicherung für die Gaszuleitung, um bei Störfällen durch Entzündung, Verpuffung od. dgl. keine Rückwirkungen auf das zuströmende Gas befürchten zu müssen. Das Gas-Flüssig­ keitsgemisch gelangt nach der Düse in den Wannenraum und anschließend in den zweiten Behälter, der als Beruhigungs­ raum dient, so daß die mit Waschflüssigkeit versetzten Gase ausreagieren können und ausreichend Zeit für das weitgehende Absetzen und Auskondensieren der Verunreini­ gungen, Dämpfe u. dgl. gegeben ist.
An und für sich könnte nach dem zweiten Behälter das Abgas bereits abströmen gelassen werden, vor allem, wenn es sich um Rauchgase od. dgl. handelt und nicht auch dampfförmige Gasbestandteile ausgeschieden werden sollen. Um dies zu erreichen, schließt dann an den zweiten Behälter über eine obere Verbindungsleitung ein als Kühlkammer mit einer Kühleinrichtung ausgebildeter dritter Behälter an, der über die Wanne in einen als Trockenkammer mit Füllkörpern ausgestatteten vierten Behälter übergeht. In der Kühlkammer, die beispielsweise mit einem wasserbeaufschlagten Kühlrohr­ register ausgestattet ist, kann die Temperatur der Abgase so weit gesenkt werden, daß sich auch flüchtige Bestandteile abscheiden lassen, beispielsweise Benzin u. dgl. aus Pyro­ lysegas. In der anschließenden Trockenkammer, in der die Füllkörper für eine vielfache Aufteilung des Gasstromes und damit für eine große Reaktionsoberfläche sorgen, kommt es zur gewünschten Trocknung des Gases, das dann durch eine Abzugsleitung an der Behälteroberseite einem Verbrau­ cher od. dgl. zugeführt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die Kreislaufleitung über eine Dosiereinrichtung zur Chemi­ kalienzugabe und vorzugsweise einen der Dosiereinrichtung nachgeordneten Mischer führt, da so auf einfache Weise die Waschflüssigkeit mit den erforderlichen Zusätzen ver­ sehen werden kann, um die gewünschten chemischen und physikalischen Eigenschaften während des Kreislaufbetriebes einzuhalten. Der Mischer bringt eine entsprechende Durch­ mischung der mit den Chemikalienzusätzen versehenen Flüssigkeit mit sich, wobei als Zusätze je nach Waschflüs­ sigkeit und Reinigungsaufgaben alle geeigneten Chemika­ lien Verwendung finden können, zweckmäßigerweise auch Na­ tronlauge und/oder Wasserstoffperoxyd zur Beeinflussung des pH-Wertes bzw. zur Bekämpfung der Geruchsentwicklung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispiels­ weise an Hand eines Anlagenschemas näher veranschaulicht.
Eine Gasreinigungsanlage 1 zum Reinigen von Pyrolysegas, Industrieabgas od. dgl. umfaßt im dargestellten Fall eine Waschkammer 2, eine Beruhigungskammer 3, eine Kühlkammer 4 und eine Trocknungskammer 5, welche hintereinandergereih­ ten, gasdurchströmten Kammern jeweils aus einem aufrecht gestellten zylindrischen Behälter 6, 7, 8, 9 bestehen. Diese Behälter sind oberhalb einer als gemeinsamer Sammler für Waschflüssigkeit vorgesehenen Wanne 10 angeordnet, wobei die bodenfrei ausgebildeten Behälter 6, 7, 8, 9 auf entsprechenden Durchlaßöffnungen 11 einer oberen Abdeckung 12 der Wanne 10 sitzen. Die hintereinandergereihten Be­ hälter 6, 7, 8, 9 sind abwechselnd über die Wanne 10 und über eine Verbindungsleitung 13 im oberen Bereich mit­ einander verbunden, wobei eine von der Abdeckung 12 abwärts in die Wanne 10 hinunterragende Tauchwand 14 den Strömungs­ weg des Gases innerhalb der Wanne 10 bestimmt.
Die Wanne 10 weist einen Anschluß 15 für eine Kreislauf­ leitung 16 auf, die über eine Pumpe 17 zur Förderung der Waschflüssigkeit, einen Wärmetauscher 18 zur Kühlung, eine Dosieranlage 19 zum Chemikalienzusatz und einen Mischer 20 zur Durchmischung von Flüssigkeit und Zusätzen sowie über eine Spritzeinrichtung 21 in der Waschkammer 2 führt, so daß ein Waschflüssigkeitskreislauf aufrecht erhalten werden kann. Zur Kontrolle der Füllstandshöhe gibt es einen Füllstandsregler 22, der zusammen mit einem Zulauf 23 und einer Abzugseinrichtung 24 mit angeschlossener Abzugsleitung 25 den Waschflüssigkeitshaushalt beeinflußt.
Der Behälter 6 für die Waschkammer 2 weist eine düsenartige Engstelle 26 auf, oberhalb der die Einspritzeinrichtung 21 angeordnet ist und die Gaszuleitung 27 einmündet. Dadurch entsteht eine Art Venturi-Wäscher, der als Injektor eine Saugwirkung auf das zuströmende Abgas ausübt und eine Rück­ schlagsicherung darstellt. Nach der Waschkammer 2 wird das Gas-Flüssigkeitsgemisch über die Wanne 10 in den die Beruhigungskammer 3 bildenden Behälter 7 geleitet, in dem das Gas mit Waschflüssigkeit ausreagiert, sich beruhigt und den Großteil seiner Verunreinigungen abgibt. Die Wasch­ flüssigkeit und die mitgenommenen Teile, das entstehende Kondensat u. dgl. fließen direkt aus den Behältern 6, 7 durch die Durchlaßöffnungen 11 in die Wanne 10, so daß durch diese Verunreinigungen keine Gefährdung der Strö­ mungsverbindung zwischen den beiden Behältern 6, 7 ent­ steht. Das so gereinigte Gas gelangt aus dem Behälter 7 durch die obere Verbindungsleitung 13 in den nachgeord­ neten Behälter 8, der zur weiteren Abkühlung einen Wärme­ tauscher 28 aufnimmt und zur Kondensation der dampfför­ migen Gasanteile beiträgt. Aus dieser Kühlkammer 4 dringt dann das gereinigte und gekühlte Gas über die Wanne 10 in die abschließende Trockenkammer 5 ein, wobei der die Trockenkammer 5 bildende Behälter 9 Füllkörper 29 zur Vergrößerung der Reaktionsflächen aufnimmt. Nach Durch­ tritt durch die Trockenkammer 5 kann das gereinigte und getrocknete Gas durch die Gasableitung 30 einem Verbrau­ cher zugeführt werden.
Die erfindungsgemäße Gasreinigungsanlage 1 zeichnet sich durch ihren rationellen Aufbau und ihre hervorragende Reinigungswirkung aus, wobei durch die unmittelbare Ein­ bindung der Reinigungsbehälter in einen gemeinsamen Sammler und durch den freien Abzug der sich absetzenden Verun­ reinigungen und Kondensate aus den Behältern unmittelbar in die darunterliegende Wanne eine strömungstechnisch günstige und besonders wartungsarme Konzeption entsteht.

Claims (5)

1. Gasreinigungsanlage, insbesondere für Abgase von Ver­ brennungsprozessen, mit hintereinandergereihten, gasdurch­ strömten Kammern zur Waschung, Kühlung, Kondensierung, Trocknung u. dgl., wobei die Kammern aus aufrecht gestell­ ten, vorzugsweise zylindrischen Behältern bestehen und die aus den Behältern in Sammler abgezogene Waschflüssigkeit wenigstens teilweise im Kreislauf über Wärmetauscher rück­ führbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (6, 7, 8, 9) bodenfrei ausgebildet und auf entsprechende Durch­ laßöffnungen (11) in der oberen Abdeckung (12) einer als gemeinsamer Sammler vorgesehenen Wanne (10) aufgesetzt sind, wobei die mit Anschlüssen (15) für die Kreislauflei­ tung (16) und eine Abzugsleitung (25) versehene Wanne (10) einen Füllstandsregler (22) aufweist und zur Festlegung des Strömungsweges der Gase durch Behälter und Wanne zu­ sätzlich zu Verbindungsleitungen (13) zwischen den Behältern (7, 8) Tauchwände (14) von der Abdeckung (12) in die Wanne (10) hinunterragen.
2. Gasreinigungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der erste als Waschkammer (2) ausgebildete Behälter (6) eine düsenartige Engstelle (26) aufweist, oberhalb der die Gaszuleitung (27) einmündet und eine über die Kreislaufleitung (16) flüssigkeitsbeaufschlagbare Spritzeinrichtung (21) angeordnet ist, wobei an den ersten Behälter (6) über die Wanne (10) ein als Beruhigungskammer (3) dienender zweiter Behälter (7) anschließt.
3. Gasreinigungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß an den zweiten Behälter (7) über eine obere Verbin­ dungsleitung (13) ein als Kühlkammer (4) mit einer Kühlein­ richtung (28) ausgebildeter dritter Behälter (8) anschließt, der über die Wanne (10) in einen als Trockenkammer (5) mit Füllkörpern (29) ausgestatteten vierten Behälter (9) übergeht.
4. Gasreinigungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreislaufleitung (16) über eine Dosiereinrichtung (19) zur Chemikalienzugabe und vorzugsweise einen der Dosiereinrichtung nachgeordneten Mischer (20) führt.
5. Gasreinigungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Waschflüssigkeit über die Dosier­ einrichtung (19) Natronlauge und/oder Wasserstoffperoxid zumischbar sind.
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