DE4035316C2 - Verfahren zur elektrolytischen rueckgewinnung von nickel aus chloridhaltigen elektrolytischen baedern - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen rueckgewinnung von nickel aus chloridhaltigen elektrolytischen baedernInfo
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- C25D21/18—Regeneration of process solutions of electrolytes
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von
Nickel aus chloridhaltigen elektrolytischen Bädern, die Nickel
als Hauptbestandteil enthalten, durch Elektrolyse gemäß dem
Oberbegriff des 1. Patentanspruches.
Für die Industrie besteht immer mehr die Notwendigkeit, bereits
einmal technisch genutzte Rohstoffe aus den Industrieabfällen
wirksam und wirtschaftlich zurück zu gewinnen, um diese in ei
nem neuen Produktionsverfahren wieder zu verwerten. Nicht zu
letzt durch strengere Umweltschutzbestimmungen sind diese Be
strebungen noch aktiviert worden.
Es ist bereits bekannt, Nickel aus den verschiedenen Produkti
onsabfällen entweder kombiniert chemisch und elektrolytisch
oder elektrolytisch zurück zu gewinnen. Das Nickel wird dabei
aus den angefallenen Abfällen als Nickelhydroxid ausgefällt und
dieses dann weiterverarbeitet (Zeitschrift "Galvanotechnik" 72
(1981) Nr. 11, Seite 1206; 71 (1980) Nr. 1, Seite 59 ff. und 71
(1980) Nr. 6. Seite 634). Bei den elektrolytischen Rückgewinnungsverfahren
entstehen große Schwierigkeiten dadurch, daß die
nickelhaltigen Abfälle, z. B. aus galvanischen Arbeitsprozessen,
neben dem Nickel auch erhebliche Mengen an Chloridionen ent
halten. Zur Durchführung der Elektrolyse ist es dann notwendig,
teuere inerte Anoden zu verwenden, die entweder ganz aus Edelmetall
bestehen oder Anoden, die mit Edelmetall beschichtet
sind, wie dies aus "Galvanotechnik" 71 (1980), Nr. 8, Seite
820, rechte Spalte, hervorgeht. Aus dieser Literaturstelle,
Seite 821, linke Spalte, ist es auch bekannt, bei einer Elektrolysezelle
für die Nickelgewinnung sowohl als Anoden als auch
als Kathoden Nickelelektroden einzusetzen und den Kathodenraum
vom Anodenraum durch Diaphragmen abzutrennen.
Auch aus der DE-OS 33 10 730 ist ein Verfahren zum Entfernen
überschüssiger Metallionen aus sauren chloridhaltigen galvanischen
Bädern durch Elektrolyse bekannt. Der Anodenraum der
Elektrolysezelle wird dabei mit einer wäßrigen, verdünnten gut
leitenden Säure mit einem nicht aggressiven Anion gefüllt. Um
eine einwandfreie Verfahrungsdurchführung zu gewährleisten, muß
der Pufferraum bzw. der Anodenraum der Elektrolysezelle noch
mit dem Anolyten gespült werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Rückgewinnung von Nickel aus chloridhaltigen elektrolytischen
Bädern, die Nickel als Hauptbestandteil enthalten, durch Elektrolyse
zu schaffen, das einfach in seiner Handhabung ist, auf
lange Zeit wirtschaftlich arbeitet und wobei keine die Umwelt
belastenden Nebenprodukte entstehen sollen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
1. Patentanspruches gelöst.
Die Unteransprüche 2 bis 4 stellen bevorzugte Ausführungsformen
des Verfahrens dar.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß die gestellte
Aufgabe dadurch gelöst werden kann, indem man bei einer mit
einer Nickelanode und einer Nickelkathode ausgestatteten
Elektrolysezelle den Anodenraum bzw. die Anodenräume mit einer
alkalischen wäßrigen Lösung als Anolytflüssigkeit füllt. Bezüglich
der Arbeitsbedingungen für Nickelelektrolyte war aus
der Fachliteratur, z. B. "Handbuch der Galvanotechnik" (1966),
Band II, Seite 102, oder "Die galvanische Vernicklung" (1984),
2. Auflage, Seite 48, bekannt, daß man bei Wattschen Elektrolyten
mit niedrigen pH-Werten (1,5 bis 5,5) arbeiten soll bzw.
daß ein modernes Nickelbad aus den verschiedensten Gründen einen
pH-Wert um oder unter 4 besitzen soll. Aus der DE-OS 32 13 270
ist zu entnehmen, daß bei einem Verfahren zur Herstellung
von Absorptionsanlagen, die Solarabsorberschicht durch Abscheiden
von Schwermetallen - u. a. von Nickel - aus wäßrigen
Citratlösungen hergestellt wird, wobei die Elektrolytlösung
einen pH-Wert zwischen 8 und 11 besitzt. Bei dem Verfahren nach
dieser Schrift liegen jedoch die Nickelionen in Form von Komplexionen
vor, während bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
in den chloridhaltigen elektrolytischen Bädern die
Nickelionen als freie dissoziierte Nickelionen vorhanden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer Elektrolysezelle
durchgeführt, die einen Kathodenraum enthält, in den der das
Nickel enthaltende Abfallstoff als Katholyt eingefüllt wird.
Dieser Kathodenraum ist vorher durch eine anionenundurchlässige
Membrane von dem Anodenraum abgetrennt worden. Der Anodenraum
ist mindestens einmal mit einer anionenundurchlässigen Membrane
unterteilt worden. Nur eine zwischen dem Kathoden- und dem Anodenraum
befindliche Membrane würde den Durchlaß von Anionen in
Anodenraum nicht vollständig sperren. Es würde somit die
Gefahr bestehen, daß bei längerer Betriebsdauer der Elektrolysezelle
sich im Anodenraum, z. B. bei der Elektrolyse von galvanischen
Vernickelungsbädern, die eine erhebliche Menge an
Chloridionen enthalten, eine Chloridionenkonzentration einstellt,
bei der eine Chlorentwicklung möglich ist. Die weitere
oder weiteren Membranen im Anodenraum halten dann die
Chloridionen zurück, die die erste Membrane zwischen Kathoden
und Anodenraum noch passiert haben. Der gesamte, unterteilte
Anodenraum wird mit der alkalischen Lösung gefüllt. Als Kathode
wird eine aus Nickeldrähten bestehende Elektrode eingesetzt.
Man kann auch eine mit Schüttgut-Nickelanoden (Crowns oder
Pellets) gefüllte Galvanisiertrommel als Kathode verwenden. Das
dabei durch die Abscheidung vergrößerte Schüttgut kann an
schließend direkt in einem Galvanisierprozeß als Anodenmaterial
wieder eingesetzt werden. Als Anode wird in der Elektrolysezelle
eine elektrolytische Nickelanode angeordnet.
Als Anolytflüssigkeit wird in der Praxis in den Anodenraum und
den bzw. in die Zwischenräume eine 0,1 bis 2molare alkalische
Lösung eingefüllt, wobei eine wäßrige Lösung von Natronlauge
bevorzugt eingesetzt wird. Als anionenundurchlässige Membrane
um den Kathodenraum vom Anodenraum bzw. die Anodenräume untereinander
zu trennen, wird bevorzugterweise ein aus mit
Copolymerisaten der Sulfonsäure überzogenes Polytetra-Fluorethylen-Gewebe
eingesetzt.
Die Elektrolyse erfolgt mit einer an der Zelle angelegten
Spannung von 5 bis 8 Volt bei dem Einsatz einer Nickeldraht
elektrode und mit einer Spannung von 18 bis 20 Volt bei Einsatz
einer Galvanisiertrommel. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich, Nickel enthaltende Abfälle, wie Nickelelektro
lyte oder galvanische Vernickelungsbäder, zu verarbeiten, die
zwischen 5 und 100 g Nickel/l in der Katholytflüssigkeit enthal
ten. Bei einem Gehalt von 20 bis 100 g Nickel/l liegt die Ab
scheidungsrate für die an der Kathode niedergeschlagene Me
tallmenge aus dem Katholyt bei über 85%, die bei geringerer
Konzentration bis auf 40% absinkt. Die Elektrolyse kann bis
ungef. 100 mg Nickel/l fortgesetzt werden, wobei die Stromaus
beute weiter sinkt. Der Restgehalt an Nickel in der
Katholytflüssigkeit wird auf herkömmliche Weise mit der alka
lischen Flüssigkeit aus dem Anodenraum neutralisiert. Um eine
Verunreinigung der Anolytflüssigkeit durch gebildetes NaCl und
Na2SO4 zu verringern, wird diese Flüssigkeit in dem Anodenraum
ständig erneuert.
Das Verfahren wird nachfolgend mit Beispielen noch näher be
schrieben. Als Katholytlösung wurden jeweils galvanische Ver
nickelungsbäder eingesetzt.
Katholytzusammensetzung:
Nickel 50-80 g/l
Chlorid 10-30 g/l
Borsäure 35-45 g/l
Nickel 50-80 g/l
Chlorid 10-30 g/l
Borsäure 35-45 g/l
Anolytzusammensetzung:
0,5molare wäßrige Lösung von NaOH
0,5molare wäßrige Lösung von NaOH
Membrane:
Nafion-324 (Polytetrafluorethylen-Gewebe mit Copolymerisaten der Sulfonsäure überzogen)
Nafion-324 (Polytetrafluorethylen-Gewebe mit Copolymerisaten der Sulfonsäure überzogen)
Kathode:
Galvanisiertrommel mit Kabelkontakten oder Weichnickeldrähte
Galvanisiertrommel mit Kabelkontakten oder Weichnickeldrähte
Anoden:
elektrolytische Nickelanoden
elektrolytische Nickelanoden
Spannung:
bei Trommel 16-18 V
bei Nickeldrahtkathoden 5-8 V
bei Trommel 16-18 V
bei Nickeldrahtkathoden 5-8 V
Bei einem Gehalt bis zu 30 g Nickel/l Katholyt betrug die Ab
scheidungsrate 1 g Nickel/Amperestunde an der Kathode. Bei ei
nem Gehalt von 30 bis 5 g Nickel/l Katholyt betrug die Ab
scheidungsrate 0,8 g Nickel/Amperestunde. Bei einem Gehalt un
ter 5 g Nickel/l Katholyt betrug die Abscheidungsrate nur mehr
0,3 g Nickel/Amperestunde.
Katholytzusammensetzung:
Nickel 11-15 g/l
Chlorid 10-20 g/l
Borsäure 30-40 g/l
Nickel 11-15 g/l
Chlorid 10-20 g/l
Borsäure 30-40 g/l
Anolytzusammensetzung:
1molare wäßrige Lösung von NaOH
1molare wäßrige Lösung von NaOH
Membrane:
Nafion-324
Nafion-324
Kathode:
Galvanisiertrommel mit Kabelkontakten oder Weichnickeldrähte
Galvanisiertrommel mit Kabelkontakten oder Weichnickeldrähte
Anoden:
elektrolytische Nickelanoden
elektrolytische Nickelanoden
Spannung:
bei Trommel 16-18 V
bei Nickeldrahtkathoden 5-8 V
bei Trommel 16-18 V
bei Nickeldrahtkathoden 5-8 V
Bis zu einem Gehalt bis zu 5 g Nickel/l Katholyt betrug die
Abscheidungsrate 0,8 g Nickel/Amperestunde, darunter wieder 0,3
g Nickel/Amperestunde an der Kathode.
Katholytzusammensetzung:
Nickel 5-8 g/l
Chlorid 10-15 g/l
Borsäure 35-45 g/l
Nickel 5-8 g/l
Chlorid 10-15 g/l
Borsäure 35-45 g/l
Anolytzusammensetzung:
0,5molare wäßrige Lösung von NaOH
0,5molare wäßrige Lösung von NaOH
Membrane:
Nafion-324
Nafion-324
Kathode:
Galvanisiertrommel mit Kabelkontakten oder Weichnickeldrähte
Galvanisiertrommel mit Kabelkontakten oder Weichnickeldrähte
Anoden:
platinierte Titan-Streckmetallanoden
platinierte Titan-Streckmetallanoden
Spannung:
bei Trommel 16-18 V
bei Nickeldrahtkathoden 5-8 V
bei Trommel 16-18 V
bei Nickeldrahtkathoden 5-8 V
Bei der von vornherein niedrigen Konzentration von 5 g Nickel/l
Katholyt ergab sich entsprechend eine Abscheidungsrate von 0,3
g Nickel/Amperestunde an der Kathode.
Der Aufbau einer für das erfindungsgemäße Verfahren benutzten
Elektrolysezelle ist schematisch in einer Figur dargestellt.
In dieser Figur bedeutet 1 die Kathode und 2 die Anode. Die
anionenundurchlässigen Membranen sind mit 3 und 4 bezeichnet.
In den Kathodenraum 5 ist die Katholytflüssigkeit 6 eingefüllt,
der Anodenraum 7 und der Zwischenraum 8 ist mit der alkalischen
Flüssigkeit 9 gefüllt. Die Stromquelle ist mit 10 bezeichnet.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen insbe
sondere darin, Nickel aus Abfallstoffen, insbesondere aus gal
vanischen Vernickelungsbädern, mittels Elektrolyse auf eine
einfache und wirtschaftliche Weise zurück zu gewinnen. Dabei
wird auch die Bildung von umweltschädlichen Nebenprodukten, wie
Chlorgas, vermieden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Nickel aus chloridhaltigen
elektrolytischen Bädern, die Nickel als Hauptbestandteil enthalten,
durch Elektrolyse, wobei man eine Teilmenge des
nickelhaltigen Abfallmaterials als Katholytflüssigkeit in den
Kathodenraum der Elektrolysezelle einfüllt, ein oder mehrere
Anodenräume, die gegenüber dem Kathodenraum und untereinander
jeweils durch mindestens eine anionenundurchlässige Membrane
abgetrennt wurden, mit einer Anolytflüssigkeit füllt, in den
Kathodenraum eine Nickelkathode und in den Anodenraum eine
Nickelanode anordnet und nach Anlegen einer Spannung an die
Elektrolysezelle die Nickelionen aus der Katholytflüssigkeit an
der Kathode niederschlägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Anolytflüssigkeit eine alkalische wäßrige Lösung eingesetzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Anodenraum als Anolytflüssigkeit eine 0,1 bis 2 mo
lare alkalische Lösung eingefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als alkalische Flüssigkeit in den Anodenraum eine wäßrige
Lösung von Natronlauge eingefüllt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kathodenraum von den Anodenräumen und die Anodenräume
untereinander durch anionenundurchlässige Membranen aus mit
Copolymerisaten der Sulfonsäure überzogenen Polytetra-
Fluorethylen-Geweben getrennt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035316 DE4035316C2 (de) | 1990-11-07 | 1990-11-07 | Verfahren zur elektrolytischen rueckgewinnung von nickel aus chloridhaltigen elektrolytischen baedern |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035316 DE4035316C2 (de) | 1990-11-07 | 1990-11-07 | Verfahren zur elektrolytischen rueckgewinnung von nickel aus chloridhaltigen elektrolytischen baedern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4035316A1 DE4035316A1 (de) | 1992-05-14 |
DE4035316C2 true DE4035316C2 (de) | 1993-11-04 |
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ID=6417772
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---|---|
DE (1) | DE4035316C2 (de) |
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US7807035B2 (en) | 1998-07-30 | 2010-10-05 | Ewh Industrieanlagen Gmbh & Co. Kg | Methods of plating zinc-containing coatings under alkaline conditions |
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-
1990
- 1990-11-07 DE DE19904035316 patent/DE4035316C2/de not_active Expired - Fee Related
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EP1292724B2 (de) † | 2000-06-15 | 2015-12-23 | Coventya, Inc. | Zink-nickel-elektroplattierung |
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