DE4035263C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Schüttgut - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Schüttgut

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DE4035263C2 DE19904035263 DE4035263A DE4035263C2 DE 4035263 C2 DE4035263 C2 DE 4035263C2 DE 19904035263 DE19904035263 DE 19904035263 DE 4035263 A DE4035263 A DE 4035263A DE 4035263 C2 DE4035263 C2 DE 4035263C2
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rei­ nigen der Kornoberfläche(n) von verunreinigtem Schüttgut, insbesondere zum (Nach-)Reinigen von thermisch (vor-)rege­ neriertem Gießerei-Altsand, bei dem das zu reinigende Schüttgut mit einem unter Überdruck stehenden Reinigungs­ gas beaufschlagt wird, so daß eine Reinigung durch eine reibende bzw. scheuernde Oberflächenbeanspruchung der Kör­ ner erfolgt.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Rei­ nigen der Kornoberfläche(n) von verunreinigtem Schüttgut, insbesondere zum (Nach-)Reinigen von thermisch (vor-)rege­ neriertem Gießerei-Altsand, mit einem einen Schüttgutein­ lauf und einen Schüttgutauslauf aufweisenden Behältnis, welches wenigstens eine mit einer Druckgasquelle verbunde­ ne Düse aufweist, deren Gasstrom in das Innere des zu rei­ nigenden Schüttgutes gerichtet ist, zur Durchführung des Verfahrens.
Wie in der einschlägigen Fachwelt hinlänglich bekannt ist, fällt bei unterschiedlichsten technologischen Prozessen unter Verwendung von Schüttgut (wie z. B. und insbesondere Sand) nach Durchführung des betreffenden Prozesses dieses Schüttgut in verunreinigter Form an und ist demgemäß frü­ her sodann nicht nur als Abfallprodukt qualifiziert, son­ dern auch entsprechend behandelt worden, indem man es auf Deponien verkippt oder auf sonstige Art und Weise besei­ tigt (und dabei einer Wiederverwendung entzogen) hat.
Dieses gilt bspw. und insbesondere für seit eh und je in großen Mengen anfallende Gießerei-Altsande, die als Form­ stoffe mit anorganischen oder/und organisch-chemischen Bindemitteln behandelt worden sind, und die nach dem Gieß­ vorgang insbesondere aufgrund der zuvor zugesetzten Binde­ mittel so verunreinigt sind, daß Gießerei-Altsand als solcher (d. h. also ohne Regenerierung) nicht ohne weiteres wiederverwendet werden kann. Eine Regenerierung und damit eine (wenigstens teilweise) Rückgewinnung von verunreinigtem Schüttgut setzt in dem vorgenannten beispielhaften Fall voraus, daß Binderhüllen und sonstige Verunreinigungen der im wesentlichen aus Quarz bestehenden Sandkörner von diesen abgetrennt und ausgeschieden werden.
Zu derartigen Binderhüllen kommt es im Falle von Gießerei- (Alt-)Sand bei anorganisch gebundenen Formsanden insbesondere deshalb, weil der i. a. als Formstoff zugesetzte Bento­ nit - abhängig von der Wärmebeaufschlagung beim Gießen - auf der Oberfläche der Sandkörper durch Schamottisierung (Oolithisierung) im wesentlichen schalenförmig fixiert. Weiterhin stellen Glanzkohlenstoff und Zusätze, welche diesen bilden, weiterhin Verunreinigungen des zum Gießen gebrauchten Formsandes (= Gießerei-Altsand) dar.
Wie insoweit in der DE-PS 41 90 731 zusammenfassend darge­ legt ist, sind in der DE-OS 31 03 030, DE-PS 38 15 877 und US-PS 2 783 511 bereits Technologien zur Regenerierung von Gießerei-Altsanden vorgeschlagen worden, die indes weder unter technischen noch auch unter wirtschaftlichen Ge­ sichtspunkten zu befriedigenden Ergebnissen führen.
Die DE-PS 41 90 731 selbst schlägt zwar ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regenerierung von Gießerei-Altsanden vor, welches gegenüber dem früheren Stand der Technik zu ganz erheblichen technischen und damit auch wirtschaftli­ chen Verbesserungen führt, doch hat sich gezeigt, daß auch diese Technologie noch verbesserungsfähig ist, wie sich aus folgendem ergibt:
Die Qualität des Regenerates zur (möglichst) uneinge­ schränkten Wiederverwendbarkeit für verschiedene Formver­ fahren wird u. a. und insbesondere durch die Parameter
  • - pH-Wert
  • - Oolithisierung
  • - Schlämmstoff
  • - Gesamt-C-Inhalt
  • - Glühverlust und
  • - Körnung < 90 µ
gekennzeichnet, wobei die (zulässigen) Grenzwerte dieser Parameter für jedes Formverfahren aufgrund entsprechender Erfahrungen definiert bzw. festgelegt sind. Werden diese Parameter-Grenzwerte überschritten, so ist eine Wiederver­ wendbarkeit von regeneriertem Gießerei-Altsand zwar grund­ sätzlich ebenfalls möglich, jedoch nur in entsprechenden sog. Formstoffkreisläufen.
Es ist daher stets die konkrete Aufgabenstellung zu prüfen bzw. unter Berücksichtigung der konkreten Aufgabenstellung zu überprüfen, welches Grenzwerte für den konkreten Anwen­ dungsfall eingehalten werden müssen.
Das Regenerat aus einem thermischen Gießerei-Altsand-Auf­ bereitungsverfahren hat grundsätzlich bzw. i. a. bereits eine relativ hohe Qualität, enthält aber immer noch Be­ standteile von verkohlten Harzen, Zusatzstoffen und/oder Schamotte auf der Kornoberfläche sowie unerwünschte (da störende) Feinanteile. Zur optimalen Einstellung der ge­ wünschten Qualität des Regenerates wäre es daher in höch­ stem Maße wünschenswert, das Regenerat auch noch (zumin­ dest teilweise bzw. überwiegend) von diesen Verunreinigun­ gen zu befreien.
Denkt man bei einer derartigen (Nach-)Reinigung an eine mechanische (Nach-)Reinigung, so ist festzustellen, daß es an sich bekannt ist, daß bei einer stets wünschenswerten kornschonenden mechanischen Reinigung von Schüttgut der Reinigungseffekt im wesentlichen durch Reibungs- bzw. Scheuereffekte erzielt wird, wenn nämlich die einzelnen Schüttgüter (beim vorgenannten Beispiel also die Sandkör­ ner) sich aneinander reibend relativ zueinander bewegen. Dabei ist eine zu große Relativgeschwindigkeit der Schütt­ gutkörner zueinander oder aber zu sonstigen Reinigungsele­ menten insoweit kritisch, als es bei zu intensiver Bewe­ gung der (nach-)zureinigenden Schüttgutkörner sowohl zu einer Verminderung der Korngröße, zur Kornzerstörung und/ oder zur Schädigung der Kornoberflächen als auch insbeson­ dere zu einer erheblichen verschleißenden Zerstörung von Reinigungsteilen aufgrund von Pralleffekten mit entspre­ chender (zu hoher) Impulsenergie kommen kann.
Es sind mehrere Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit denen eine mechanische Entfernung derartiger Verunreini­ gungen bewirkt wird. Dabei werden Prall- und Reibungsef­ fekte auf die Sandkörner untereinander, wie auch an fest­ stehenden oder bewegten Apparateteilen bewirkt. Als Bei­ spiele seien hier Prall- und Kugelmühlen, Vibrationstöpfe und Scheuertrommeln, sowie die besonders häufig verwende­ ten Prallreinigungsanlagen nach Jacob, Simpson und Webac genannt. Um Kornschäden und -zerstörungen möglichst gering zu halten, wird dabei i. a. versucht, mittels geeigneter Maßnahmen, z. B. Schrägstellen der Prallflächen etc., die Aufprallkräfte niedriger zu halten und Reibungseffekte stärker wirksam werden zu lassen.
Allen diesen Vorrichtungen bzw. den mit ihnen durchzufüh­ renden Verfahren gemeinsam ist der erhebliche Nachteil einer relativ großen Kornzerstörung, die i. a. um so grö­ ßer ist, je höher die Qualitätsanforderungen an das Rege­ nerat sind, weil man bei relativ hoher Qualitätsanforde­ rung logischer- und demgemäß an sich konsequenterweise die Prallgeschwindigkeiten entsprechend hoch ansetzt bzw. die Anzahl der Durchläufe durch die Reinigungsapparatur er­ höht, dabei aber zwangsnotwendigerweise zugleich neben dem relativ guten Reinigungseffekt zu einem hohen Grad an Kornzerstörung kommt.
In der DE 40 22 339 A1 sind eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Reinigen von Sand mittels eines schräg an­ stellbaren Rohres vorgeschlagen worden, wobei der zu rei­ nigende Sand mit Hilfe der Schwerkraft durch das Rohr ge­ fördert und durch über den Rohrumfang sowie längs der Rohrachse angebrachte Düsen mit Druckluft als Reinigungs­ gas beaufschlagt wird. Die Dichte der im Rohr befindlichen Sandschüttung verändert sich derart, daß am Auslauf Schüttdichte herrscht, und sich entgegen der Förderrich­ tung aufgrund der eingedüsten Druckluft eine zunehmend geringere Dichte einstellt. Dabei ändert sich die Ein­ dringtiefe der Druckluftstrahlen infolge des jeweiligen Fluidzustandes. Eine gezielte Beeinflussung der Kornbewe­ gung über die gesamte Rohrlänge ist hiermit nicht möglich.
Aus der bereits weiter oben genannten DE 31 03 030 A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen der Kornoberfläche von ver­ unreinigtem Schüttgut mit einem Schüttgutein- und -auslauf versehenen Behältnis bekannt, wobei in der Mahlzone zwei mit einer Druckgasquelle verbundene Düsen angeordnet sind, deren Druckgasstrom in das Innere des zu reinigenden Schüttgutes gerichtet ist. Diese Reinigungs­ vorrichtung arbeitet nach dem Prinzip des Zusammenpralls von Sandkörnern, die mehr oder weniger suspendiert in Trä­ gerluftstrahlen mit Geschwindigkeiten zwischen 30 und 50 m/s (in Summe also bis 100 m/s) aufeinander geschossen werden. Dabei kommt es indes zu einer erheblichen uner­ wünschten Kornzerstörung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung sowie eine zu dessen Durchführung geeignete und bestimmte Vorrichtung zu schaffen, mittels welcher die verunreinigten Kornoberflä­ chen von Schüttgut wie bspw. und insbesondere Gießerei- Altsand wirksam und dennoch kornschonend (mechanisch) zu reinigen (bzw. nachzureinigen) sind, und zwar jeweils un­ ter Bedingungen, die zwecks Optimierung der erstrebten Reinigung an das jeweilige Schüttgut bzw. dessen Verunrei­ nigungszustand anzupassen sind.
Als Lösung des verfahrensmäßigen Teils der vorgenannten Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das mittels einer Fluidgasquelle über einem gasdurchlässigen Anström­ boden in einen Wirbelbettzustand versetzte zu reinigende Schüttgut mit Reinigungsgas beaufschlagt wird, dessen In­ tensität einstellbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens kann das Reinigungsgas, welches im wesent­ lichen trichterförmig aus der (den) Düse(n) aus- und in das zu reinigende Schüttgut eintritt, (an wenigstens einer Beaufschlagungsstelle) im wesentlichen tangential auf die Außenbereichsabschnitte des zu reinigenden Schüttgutes geleitet werden, wobei es zu einer gewissen Rotationsbewe­ gung des zu reinigenden Schüttgutes um die Behälterachse kommt, so daß der Durchlaufweg des Schüttgutes entspre­ chend verlängert wird und sich die Reinigungsdauer ent­ sprechend erhöht.
Die Lösung des vorrichtungsmäßigen Teils der obigen Auf­ gabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen unterhalb der Düse(n) angeordneten, an sich bekannten gasdurchlässigen Anströmboden, der von einer Fluidgasquelle mit Fluidgas zu beaufschlagen ist; und dadurch, daß die Strömungsintensi­ tät der Düse(n) einstellbar ist.
Aus der DE-OS 23 41 391 sind zwar ein Wirbelschichtreaktor und ein Verfahren zum Verarbeiten von flüssigen oder gas­ förmigen Medien und Feststoffen bekannt. Dieser vorbekann­ te Reaktor weist zwar gewisse konstruktive Übereinstimmun­ gen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf, dient indes ersichtlich völlig anderen Zwecken, nämlich zur reaktiven Behandlung von flüssigen oder gasförmigen Medien und Fest­ stoffen, bei denen heterogene chemische Reaktionen statt­ finden (sollen), und bei denen oft eine verdünnte Suspen­ sion der reagierenden Feststoffe in einem Gas geschaffen werden muß. Die Förderung chemischer Reaktionen zwischen Feststoffen und Gasen bzw. Flüssigkeiten stellt ersicht­ lich ein völlig anderes technologisches Problem dar, als die hier in Rede stehende Oberflächenreinigung von Schütt­ gut.
Mit der vorliegenden Erfindung wird ersichtlich gleichsam eine höchst vorteilhafte Ergänzung der thermischen Schütt­ gutaufbereitung gemäß der DE-PS 41 90 731 vorgeschlagen, wobei bzgl. der vorliegenden Erfindung darauf verwiesen wird, daß die Schallgeschwindigkeit des Gases in der (den) Düse(n) bei einem Vordruck vor den Düsen von ca. 2,3 bar abs. bereits erreicht wird (bei einem Wirbel­ schichtgegendruck von ca. 1,15 bar abs.), und daß mit steigendem Vordruck die Anströmgeschwindigkeit (= Schall­ geschwindigkeit) konstant bleibt, die anströmende Gasmasse (und damit der Impuls) indes mit steigendem Druck (den­ noch) steigt.
Besonders wichtig ist hierbei, daß, im Gegensatz zu den vorstehend geschilderten Verfahren des Standes der Tech­ nik, die Verweilzeit, innerhalb derer diese Scheuereffekte wirksam sind, praktisch beliebig lange ausgedehnt werden kann. Daraus ergibt sich, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren tatsächlich die angestrebte ideale Art der me­ chanischen Sandregenerierung, ausschließlich durch Abrei­ ben der anhaftenden Bindemittelschalen oder anderer Ver­ unreinigungen, erreicht wird.
Es sei noch darauf verwiesen, daß die Wirbelschicht be­ kanntlich eigenen Gesetzen folgt, die von den für die pneumatische Förderung geltenden Gesetzen abweichen.
Daraus ergibt sich eine wesentlich günstigere Betriebswei­ se, denn für die Fluidisierung eines Feststoffes ist ein nur relativ geringer Energieaufwand erforderlich. Für die quereingeströmten Luftmengen genügt ebenfalls eine nur geringe Energie, um in dem Fließbett die wie oben geschil­ derten Strömungsphänomena zu erzeugen. Daraus ergibt sich in Summe für das erfinderische Verfahren ein Energieauf­ wand, der nur ca. 20% des für konventionelle pneumatische Verfahren erforderlichen Energieverbrauches beträgt. Er­ gänzt werden diese wirtschaftlichen Vorteile durch hohes Ausbringen an qualitativ hochwertigem Sandregenerat mit geringen Verlusten an Gutkorn.
Der größere Gewinn liegt indes in der geringeren Gutkorn­ zerstörung und den damit geringeren Kosten für Transport, Neusand, Deponie. Es wird ca. 15 Gew.-% weniger Korn zer­ stört. Die mittlere Korngröße im Anteil < 0,09 fällt im Verlaufe der Reinigung um ca. 10% bei 1 h Reinigungszeit.
Darüber hinaus hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn wenigstens einer ersten Druckgas-Beaufschlagungsstelle wenigstens eine zweite Druckgas-Beaufschlagungsstelle im wesentlichen gegenüberliegend angeordnet ist, so daß es dabei - ggf. an mehreren Stellen bzw. von mehreren "Ver­ ursacherstellen" hervorgerufen - dazu kommt, daß das zu reinigende Schüttgut im Bereich (wenigstens) zweiter ein­ ander im wesentlichen entgegengesetzter Gasströmungen liegt und demgemäß besonders intensiv (nach-)gereinigt wird, wobei den Reibungs- bzw. Scheuereffekten ein (genau) zu dosierender Pralleffekt zwischen den Körnern (nicht aber an Wänden oder Einbauten) überlagert wird, durch die Wahl des Wirbelzustandes der Schicht (mehr oder weniger aufgelockert) und des Gasstrahlimpulses (Vordruck vor der Düse) nur entsprechend unterschiedlicher Eindringtiefe in die Schicht.
In weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung hat es sich weiterhin als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn das Druckgas an wenigstens einer Druckgas-Beaufschlagungs­ stelle im wesentlichen tangential auf die Außenfläche der zu reinigenden Schüttgutmenge geleitet wird, wo­ durch - insbesondere wenn diese Maßnahme an zwei oder mehr Stel­ len realisiert wird - das zu reinigende Schüttgut in eine den angestrebten Effekt positiv beeinflussende Rotations­ bewegung versetzt werden kann, wobei der Reibungseffekt an hierfür geeigneten Verschleißwänden bzw. Verschleißeinbau­ ten verstärkt werden kann.
Dabei hat es sich nicht nur als höchst zweckmäßig erwiesen, wenn die Beaufschlagungsintensität wenigstens einer (vorzugs­ weise sämtlicher) Druckgas-Beaufschlagungsstellen einstell­ bar ist, damit die Druckgasbeaufschlagung der jeweiligen technologischen Aufgabe optimal angepaßt werden kann, sondern wenn darüber hinaus Druckgaspreßluft verwendet wird, welche die hier in Rede stehende Aufgabe nicht nur in höchst zweck­ mäßiger Weise löst, sondern darüber hinaus auch preiswert zur Verfügung steht bzw. zur Verfügung gestellt werden kann.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist demgemäß bevorzugt wenigstens einer ersten Düse auf der gegenüberliegenden Seite der Wirbelschicht bzw. des zu reinigenden Schüttgutes wenigstens eine zweite Düse angeordnet, wobei die Strömungsintensität wenigstens einer (vorzugsweise sämtlicher) Düse(n) bevorzugt einstellbar, d. h. also steuer- oder regelbar sein kann.
Wie bereits weiter oben unter verfahrenstechnologischen Gesichtspunkten dargelegt ist, können bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt mehrere Düsen vorgesehen sein, die jeweils bevorzugt paarweise einander im wesentlichen gegen­ überliegend angeordnet sind, und zwar dergestalt, daß die Mittelachsen der Düsen Parallelen bilden, einen Winkel zu­ einander aufweisen oder aber auf einer gemeinsamen Linie liegen.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung (sei es nun verfahrensmäßiger oder vorrichtungsmäßiger Art) sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seiten­ ansicht; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung in der Art eines Schaltschemas, welche insbe­ sondere die Druckgasführung verdeutlichen soll.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum mechanischen Nachreinigen von thermisch (vor-)regeneriertem Gießerei-Altsand 2, mit einem im einzelnen nicht dargestellten Schüttguteinlauf und einem mit einem Schüttgutauslauf versehenen Behältnis 3, welches im wesentlichen rechteckig bzw. konisch zu seiner vertikalen Symmetrieachse 4 ist.
Zur Bildung einer Wirbelschicht im Bereich des nachzuregene­ rierenden Gießerei-Altsandes 2 ist das Behältnis 3 mit einem gasdurchlässigen Anströmboden 5 versehen, der z. B. aus einer Kugelschüttung besteht und von unten her über eine Leitung 6 von einer nicht dargestellten Druckluftquelle in Richtung des Pfeiles 7 mit fluidisierender Wirbelluft beaufschlagt wird.
Oberhalb des Anströmbodens 5 sind im Bereich der Wirbel­ schicht 8 Düsen 9 angeordnet, die einander jeweils paar­ weise im wesentlichen gegenüberliegen und von einer nicht dargestellten Druckgasquelle in Richtung des Pfeiles 10 über ein gemeinsames Drosselorgan 11 gespeist werden, welches in einer Preßluft-Zuführleitung 12 angeordnet ist und eine Ringleitung 13 speist, die mit den Düsen 9 verbunden ist. Dabei kann die Preßluft-Zuführleitung 12 und damit die Ringleitung 13 mit einem einzelnen/einzigen Drosselorgan 11 verbunden sein, so daß die Beaufschlagungs­ intensität des zu reinigenden Gießerei-Altsandes 2 an allen Düsen 9 gleichmäßig einzustellen ist; es können jedoch auch gemäß Fig. 2 von der Preßluft-Zuführleitung 12′ mehrere (beim Beispiel gemäß Fig. 2 in der Draufsicht gezeichneten) Preßluft-Zuführleitung 12" abzweigen, in denen jeweils ein Drosselorgan 11 angeordnet ist, so daß die Beauf­ schlagungsintensität des nachzureinigenden Gießerei-Alt­ sandes 2 in unterschiedlichen Zonen der Wirbelschicht ent­ sprechend unterschiedlich eingestellt werden kann. Eine entsprechende Anpassungsmöglichkeit kann ersichtlich nicht nur - wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 - in unter­ schiedlichen Zonen der Wirbelschicht vorgesehen sein, sondern es kann ggf. auch in einer Zone eine unterschiedliche Beauf­ schlagungsintensität vorgesehen werden, wenn man jeweils den Düsen 9 ein "eigenes" Drosselorgan 11 unmittelbar vor­ ordnet, wie für den Fachmann ohne weiteres erkennbar ist und demgemäß einsichtig sein dürfte.
Es sei darauf verwiesen, daß das Behältnis 3 keineswegs zwangsnotwendigerweise einen rechteckigen/konischen Querschnitt aufweisen muß, sondern daß dieser auch bspw. kreisförmig sein kann. Ein kreisförmiger Querschnitt des Behältnisses 3 (zumindest im Bereich der Wirbelschicht 8) ist insbesondere dann höchst zweckmäßig, wenn wenigstens ein Teil der Düsen 9 so angeordnet ist, daß das zu regenerierende Schüttgut 2 (bzw. die Wirbelschicht 8) während des Betriebes in eine Rotationsbewegung bspw. und insbesondere um die Rotationssymmetrieachse 4 des Behältnisses 3 versetzt werden soll, wie dieses häufig besonders zweckmäßig sein kann.
Es sei noch darauf verwiesen, daß in Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung in dem Behältnis 3, beginnend im Beruhigungsraum 3′, bis kurz über den Anströmboden 5 der Wirbelschicht 8 reichende Trennwände angeordnet sein können, welche den freien Behälterinnenraum in wenigstens zwei (oder ggf. auch mehr) Sektoren unterteilen. Hiermit soll die Rückvermischung bereits weitgehend gereinigten Schütt­ gutes mit neu aufgegebenem Material vermieden werden. Es werden damit gleichsam mehrere Wirbelschichten hintereinander­ geschaltet.
Bei Wirbelschichten mit kreisförmigem Querschnitt kann die Unterteilung durch konzentrische Bereiche oder durch übereinander angeordnete Wirbelschichten erfolgen.
Weiterhin sei darauf verwiesen, daß der Ausströmdurchmesser der Düsen 9 beim vorgenannten Ausführungsbeispiel 3,4 mm beträgt, indes auch sowohl kleiner wie auch größer sein könnte.
Im übrigen sei darauf verwiesen, daß das Behältnis 3 im Bereich der Wirbelschicht 8 mit einer umlaufenden Gummi­ auskleidung 14 versehen sein kann und daß im oberen Bereich der Wirbelschicht 8 oberhalb der Düsen des Behältnisses 3 ein bzw. mehrere nicht dargestellte Wärmetauscher angeordnet sein können, mit dem/denen wieder- bzw. weiterverwendbare Wärme aus dem Nachreinigungsprozeß (rück-)zugewinnen ist, insbesondere dann, wenn die Nachreinigungswirbelschicht einer thermischen Wirbelschicht nachgeschaltet ist.
Aus dem Abschnitt 3′ des Behältnisses 3 gelangt das gemäß den Pfeilen 7 bzw. 10 durch die Leitungen 6 bzw. 12 bzw. 12′ in die Vorrichtung 1 eingeleitete Gas nach Austritt aus der Wirbelschicht 3 und damit aus dem nachzureinigenden Altsand 2 nach oben und schließlich gemäß dem Pfeil 15 aus der Vorrichtung 1 heraus.
Weiterhin sei unter Bezugnahme auf Fig. 2 noch darauf verwiesen, daß diese auch eine Seitenansicht (und keine Draufsicht) einer bevorzugten Ausgestaltung darstellen kann.
Mit der vorliegenden Erfindung wurden ein Verfahren und eine höchst zweckmäßige Vorrichtung zu dessen Durchführung geschaffen, mittels derer zu reinigendes Schüttgut, welches i.a. vorher bereits technologisch eingesetzt war, in höchst zweckmäßiger Weise (mechanisch) zu reinigen bzw. nach­ zureinigen ist, und zwar bei extremer (einstellbarer) Korn­ schonung mit einem unglaublich effektiven Reinigungswirkungs­ grad, wobei sich der Gegenstand der vorliegenden Erfindung u. a. insbesondere auch für eine Nachreinigung von Gießerei- Altsand als höchst zweckmäßig erwiesen hat, der zuvor einer thermischen (ggf. aber auch anderen) Aufbereitung unter­ worfen worden war.
Bezugszeichenliste
 1 Vorrichtung
 2 Gießerei-Altsand (vorregenerierter)
 3 Behältnis
 3′ Abschnitt (von 3)
 4 Symmetrieachse
 5 Anströmboden (von 3)
 6 Leitung
 7 Pfeil
 8 Wirbelschicht
 9 Düsen
10 Pfeil
11 Drosselorgan
12,′ Preßluft-Zuführleitung
13 Ringleitung
14 Gummiauskleidung
15 Pfeil

Claims (10)

1. Verfahren zum Reinigen der Kornoberfläche(n) von ver­ unreinigtem Schüttgut, insbesondere zum (Nach-)Reinigen von thermisch (vor-)regeneriertem Gießerei-Altsand, bei dem das zu reinigende Schüttgut mit einem unter Überdruck stehenden Reinigungsgas beaufschlagt wird, so daß eine Reinigung durch eine reibende bzw. scheuernde Oberflächen­ beanspruchung der Körner erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das mittels einer Fluidgasquelle über einem gasdurch­ lässigen Anströmboden (5) in einen Wirbelbettzustand ver­ setzte zu reinigende Schüttgut mit Reinigungsgas beauf­ schlagt wird, dessen Intensität einstellbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsgas an wenigstens einer Beaufschlagungs­ stelle im wesentlichen tangential auf die Außenbereichs­ abschnitte des zu reinigenden Schüttgutes geleitet wird.
3. Vorrichtung zum Reinigen der Kornoberfläche(n) von verunreinigtem Schüttgut, insbesondere zum (Nach-)Reinigen von thermisch (vor-)regeneriertem Gießerei-Altsand, mit einem einen Schüttguteinlauf und einen Schüttgutauslauf aufweisenden Behältnis, welches wenigstens eine mit einer Druckgasquelle verbundene Düse aufweist, deren Gasstrom in das Innere des zu reinigenden Schüttgutes gerichtet ist, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen unterhalb der Düse(n) (9) ange­ ordneten, an sich bekannten gasdurchlässigen Anströmboden (5), der von einer Fluidgasquelle mit Fluidgas zu beauf­ schlagen ist; und daß die Strömungsintensität der Düse(n) (9) einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anströmboden (5) in an sich bekannter Weise aus einer Kugelschüttung besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4 mit mehreren Dü­ sen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Düse (9) so angeordnet ist, daß das zu reinigende Schütt­ gut (2) während des Betriebes in eine Rotationsbe­ wegung - insbesondere um die Rotationssymmetrieachse (4) des Be­ hältnisses (3) - zu versetzen ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Behältnis (3) we­ nigstens im Bereich der Wirbelschicht (8) einen rechtecki­ gen Querschnitt aufweist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Behältnis (3) wenigstens im Bereich der Wirbelschicht (8) Trennwände angeordnet sind, welche den freien Behälterinnenraum in wenigstens zwei Sektionen unterteilen.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Dü­ sen (9) 1 bis 2 mm beträgt.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Behältnis (3) we­ nigstens im Bereich der Wirbelschicht (8) mit einem Puf­ fermaterial (14) wie Gummi ausgekleidet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Reini­ gungsbereiches wenigstens ein Wärmetauscher angeordnet ist.
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