DE4034586A1 - Verfahren zur herstellung des (3,5,7-trihydroxy-2-(3',4',5'-trihydroxyphenyl)-4-oxo-4h-benzopyran)-3-0-ss-d-glucuronids der allgemeinen formel (1) - Google Patents
Verfahren zur herstellung des (3,5,7-trihydroxy-2-(3',4',5'-trihydroxyphenyl)-4-oxo-4h-benzopyran)-3-0-ss-d-glucuronids der allgemeinen formel (1)Info
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Description
Verfahren zur Herstellung des
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-oxo-
4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucuronids der allgemeinen Formel
Die Erfindung geht aus von der bereits aus DE 36 05 250 C1
bekannten Eignung von wäßrigen Auszügen von Epilobium angustifolium
L. zur Hemmung der Metabolisierung der Arachidon-
Säure, insbesondere zur Hemmung der Prostaglandin-Synthese
und/oder -freisetzung bei der Behandlung von Krankheiten,
die - ganz oder teilweise - auf der Freisetzung von
Metaboliten der Arachidon-Säure beruhen oder von dieser beeinflußt
werden. Voraussetzung hierfür war die intensive
Bearbeitung der Pharmakologie und Phytochemie von Epilobium,
einer Offizinalpflanze, deren Verwendung zunächst
vornehmlich als Tee bekanntgeworden ist. Auf Epilobium
stieß man bei der Suche nach Substanzen, die eine akute
Entzündung und Prostaglandin-Synthese und die Freisetzung
der Prostaglandine hemmen, ohne jedoch die vielfach gravierenden
Nebenwirkungen anderer auf die Verminderung der Entzündungsreaktionen
und deren Folgeerscheinung hinwirkenden
Stoffe aufzuweisen. Bei der primären Metabolisierung der
Arachidon-Säure durch die Cyclooxygenase gelangt man u. a.
zu den verschiedenen Prostaglandinen. Diese spielen eine
wesentliche Rolle bei Entstehung und Ablauf einer akuten
Entzündung. Sie steigern die Kapillarpermeabilität,
sensibilisieren die Schmerzrezeptoren und setzen lysosomale
Enzyme frei. Bei jeder Irritierung des Gewebes erfährt die
normalerweise auf einem niedrigen Niveau liegende Prostaglandin-
Synthese eine starke Steigerung. Auch im zentralen
Nervensystem spielen die Prostaglandine eine wichtige
Rolle, wie z. B. bei der Fieberentstehung. Zusätzlich hemmen
sie die Spontanlipolyse und die Lipolyse, die durch Katecholamine,
Glucagon oder Theophyllin stimuliert wird. Den
Prostaglandinen kommt schließlich eine bedeutende Funktion
bei der Steuerung des Gefäß-Blut-Organ-Systems zu.
Die EP-Patentanmeldung 8 91 22 492.5 (entsprechend
DE 39 00 023 A1) verfolgen das Ziel, einen
Stoff zu finden, der mit der Hemmung der Prostaglandin-Synthese
und -Freisetzung eine positive Einwirkung auf
Entzündungszustände ausübt. Diese Voranmeldungen beruhen
auf der Bereitstellung eines chemischen Stoffes, der bisher
noch nicht beschrieben und in seiner Wirksamkeit untersucht
worden ist. Sie zeigt auf die Verwendung eines Stoffes zu
dem oben erläuterten speziellen oder einem anderen
pharmazeutischen Zweck, wobei dieser aus dem Myricetin-3-O-
β-D-glucuronid der allgemeinen Formel
im folgenden als HIMAK bezeichnet, besteht.
Zur Prüfung der entzündungshemmenden Wirkung dieser Substanz
wird das Modell des Carrageenin-induzierten Rattenpfotenödems
herangezogen, ein allgemein anerkanntes Modell
zur Ermittlung der Hemmwirkung anhand einer akuten
Entzündung. Bei der Anwendung von vakuumgetrocknetem
Blattextrakt von Epilobium angustifolium wurde eine Dosis
von 72 mg/kg Ratte, für sprühgetrockneten Blattextrakt eine
Dosis von 136,47 mg/kg Ratte und für lyophilisierten
Blattextrakt eine Dosis von 16,4 mg/kg Ratte eingesetzt.
Das Ausmaß der entzündungshemmenden Wirkung von
vakuumgetrockneten und lyophilisierten Exrakten der in
Abb. 1 aufgezeigten Konzentrationen entspricht ca. 1
bis 2 mg Indometacin/kg Ratte.
Die angestellten Versuche zeigen ohne Ausnahme, daß wäßrige
Extrakte von Epilobium angustifolium, gereinigte Extrakte,
Lyophilisate sowie die nahezu reine Wirksubstanz
HIMAK dosisabhängig die Biosynthese von Prostaglandinen und
eine experimentelle akute Entzündung (Rattenpfotenödem mit
Carrageenin) deutlich hemmen.
Vergleiche mit Indometacin (Indo) ergeben folgendes Bild:
- 1. Die PG-Biosynthese wird durch HIMAK auf Gewichtsbasis
in ähnlicher Konzentration wie durch Indo in etwa
gleichem Ausmaß gehemmt.
1 µg/ml (Endkonzentration) Indo und ca. 1 µg/ml HIMAK hemmen die Biosynthese von PGI₂ und PGE₂ zu mehr als 80%.
Methode: Perfundiertes Kaninchenohr mit C-Arachidonsäure, Vormarkierung und Messung der radioaktiven Metalboliten mittels Auftrennung durch DC. - 2. Entzündungshemmung
Das Lyophilisat zeigt die erwartete, doch im Hinblick auf die Dosis überraschend hohe Wirksamkeit. 16,5 mg/kg des Lyophilisats sind ähnlich wirksam wie etwa 1-2 mg/kg Indo.
Die Reinsubstanz HIMAK zeigt sich im Vergleich mit der Referenzsubstanz
Indo in den ersten Versuchen auf Gewichtsbasis
als wesentlich wirksamer.
1 mg/kg Indomethacin (p. o.) reduziert die Entwicklung des
Carrageenin-Pfotenödems ähnlich stark wie HIMAK im Dosisbereich
von 40-200 µg/kg KG. Das heißt, die Reinsubstanz
scheint auf Gewichtsbasis zumindest etwa 10mal, auf geschätzter
Molekulargewichtsbasis etwa 5mal so wirksam zu
sein wie Indo.
Zwischen der Wirkung auf die PG-Biosynthese einerseits
und der Wirkung auf die akute experimentelle Entzündung andererseits
gibt es einen klaren Unterschied im Vergleich
mit Indo: Etwa gleich große Konzentration von Indo und HIMAK
hemmen die PG-Biosynthese nahezu identisch. Die Entzündung
wird jedoch durch HIMAK in wesentlich kleineren Dosen
als durch Indo gehemmt. Daraus folgt, daß die entzündungshemmende
Wirkung von HIMAK nicht allein auf die PG-Biosynthese-
Hemmung zurückzuführen ist, vielmehr noch ein weiterer
Wirkungsmechanismus hinzukommt.
Es ist gesicherte Erkenntnis, daß Cyclooxygenase-Hemmer,
also Hemmer der Biosynthese von Prostaglandinen, wie etwa
Indo, die Magenschleimhaut schädigen können. Vorläufige Untersuchungen
haben ergeben, daß 1 mg/kg Indo zur Bildung
kleiner Erosionen in der Magenschleimhaut führt. Bei einer
ebenfalls peroralen Gabe von 1 mg/kg HIMAK ist dies nicht
der Fall. Im Ergebnis liefern diese Untersuchungen einen
Hinweis auf die wesentlich günstiger zu beurteilende Frage
der Toxizität von HIMAK.
Die Vorerfindung umfaßt darüber hinaus die Einstellung eines
Extraktes von Epilobium angustifolium L. auf den Wirkstoff
nach der oben angegebenen allgemeinen Formel sowie
schließlich die Anwendung des Wirkstoffs bzw. des diesen
enthaltenden Extraktes in den üblichen möglichen Arzneiformen.
Die Beschränkung auf unmittelbar aus Epilobium angustifolium
gewonnene Extrakte befriedigt nicht. Es besteht vielmehr
das Bedürfnis, einen Weg zur beliebigen Gewinnung des wirksamen
Stoffes auf synthetischem Wege zu finden. Die Erfindung
zeigt hierzu mehrere gleichrangig nebeneinanderstehende
Wege, die sich teilweise überschneiden und sämtlich
zu dem gesuchten Endprodukt führen. Sie sieht zunächst den
in Patentanspruch 1 enthaltenen Weg vor, der aus den folgenden
Verfahrensschritten besteht:
- a) Überführung des Myricetin mit Essigsäureanhydrid und Pyridin in heißer wäßriger Lösung in das [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3,3′,4′,5,5′,7-hexaacetat "Myricetin-hexaacetat" mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- b) Benzylierung der Verbindung nach Formel (2) mit Benzylchlorid in Anwesenheit von Kaliumjodid und Kaliumcarbonat in einem Lösungsmittel zum Dibenzylmyricetin-tetraacetat [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3,3′,5,5′-tetraacetat mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- c) Verseifung der Verbindung nach Formel (3) mit Natriummethanolatlösung und Ausfällen mit konz. HCL zum Dibenzylmyricetin 3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4H-benzopyran-2-on mit der allgemeinen Formel
- d) β-Glycosidierung der Verbindung nach Formel (4) nach der Koenigs-Knorr-Reaktion wobei R=CH₂C₆H₅ ist. Die Verbindung 5 hat die Summenformel C₂₇H₂₆O₆Cl und das Molekulargewicht 481,95 zum [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O-benzyl)- β-D-glucopyranosiduronsäurebenzylester mit der allgemeinen Formel C₆₃H₅₆O₁₄ und dem Molekulargewicht 1037,13 wobei R=R¹=CH₂C₆H₅
- e) Hydrierung der Verbindung nach Formel (6) durch Ersatz
des Radikals R=R¹=CH₂C₆H₅ zur
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-
oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäure
mit der allgemeinen Formel
beziehungsweise dessen Salze
oder Komplexe
beziehungsweise dem [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-
4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosidouronat
1A-D mit der Summenformel:1A: [C₂₁H₁₇O₁₄]- Me⁺
1B: [C₂₁H₁₇O₁₄]- Me2+
1C: [C₂₁H₁₆O₁₄]2- Me2+
1D: [C₂₁H₁₆O₁₄]2- Me3+wobei es sich bei 1A um ein Neutralsalz, bei 1B um ein basisches Salz (zwischen der -COO- -Gruppe des Zuckers und einem ein- bzw. zweiwertigen Metall) und bei 1C und 1D um Komplexe mit zwei und dreiwertigen Metallen handelt. Die Pharmakologie bleibt in diesen Fällen unbeeinflußt; Natriumsalze des Flavonoids haben das selbe Wirkungsspektrum mit der gleichen Stärke.
Das Myricetin-Hexaacetat nach (2) ist aus der Literatur bekannt.
Es wurde nach J. Kalff und Robinson (J. Chem. Soc.,
127, 118 (1925) in einer von Schramm und Reidlinger
modifizierten Methode dargestellt.
5,0 g (0,0157 Mol) 3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-
4H-1-benzopyran-4-on (Myricetin) werden in einer Mischung
von 20 ml Essigsäureanhydrid und 2 ml trockenem Pyridin
1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. In die heiße Lösung
werden langsam 200 ml Wasser zugefügt. Unter ständigem Rühren
erkalten lassen, wobei der anfänglich ölige Niederschlag
nach wenigen Minuten durchkristallisiert. Den Kristallbrei
absaugen, mehrmals mit Wasser waschen und aus
Aceton umkristallisieren.
Schmelzpunkt: 210°C; DC: (FM.: Toluol/Essigester=5/4);
RF=0,44; Ausbeute: 77%.
IR: 3460(m); 3040(w); 1780(s); 1650(s); 1625(s); 1500(s); 1370(s).
¹H-NMR: 2,3(s, 18H, OCOCH₃); 7,15(d, 1H, ArH); 7,6(d, 1H, ArH); 7,8(d, 2H, ArH).
Löslichkeit: Essigester, leicht löslich; Aceton, Methanol, Ethanol in der Hitze löslich; Wasser unlöslich.
IR: 3460(m); 3040(w); 1780(s); 1650(s); 1625(s); 1500(s); 1370(s).
¹H-NMR: 2,3(s, 18H, OCOCH₃); 7,15(d, 1H, ArH); 7,6(d, 1H, ArH); 7,8(d, 2H, ArH).
Löslichkeit: Essigester, leicht löslich; Aceton, Methanol, Ethanol in der Hitze löslich; Wasser unlöslich.
Die Verbindung nach (2) hat die Summenformel C₂₇H₂₂O₁₄ und
das Molekulargewicht 570,46.
Der Verfahrensschritt b) führt zum Dibenzylmyricetin-tetraacetat
nach (3) mit der Summenformel C₃₇H₃₀O₁₂ und dem
Molekulargewicht 666,63. Diese Verbindung ist neu.
Zur Vorbereitung wird das Kaliumjodid 24 Stunden bei 100°C
getrocknet, das Kaliumcarbonat 12 Stunden bei 600°C geglüht.
Das Benzylchlorid wird unter Sauerstoffausschluß im Vakuum
frisch destilliert.
20 g (0,0351 mol) [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-
4-oxo-4H-benzopyran]-3,3′,4′,5,5′,7-hexaacetat, 10 ml
Benzylchlorid, 4 g Kaliumjodid und 50 g Kaliumkarbonat
werden in 400 ml wasserfreiem Aceton 33 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Der Reaktionsverlauf wird dünnschichtchromatographisch
verfolgt (Kieselgel 60F₂₅₄
FM: Toluol-Essigester=5 : 4). Die gewünschte Verbindung weist
einen Rf-Wert von 0,68 auf und fluoresziert bei 366 nm im
UV-Licht.
Die Reaktion wird beendet, sobald die Verbindung mit dem
Rf-Wert von 0,59 (Monobenzylierungsprodukt) chromatographisch
kaum mehr detektierbar ist. Die heiße Lösung wird
abgesaugt, der anorganische Rückstand mit heißem, wasserfreien
Aceton gewaschen und die organische Phase im Vakuum
eingeengt. Zur Entfernung des überschüssigen Benzylchlorids
wird der ölige Rückstand dreimal mit je 30 ml Hexan durchgerieben,
das Lösungsmittel im Vakuum bei 30°C abgezogen
und die kristalline Masse aus Aceton/Methanol umkristallisiert.
Schmp.: 158°C; DC (FM.: Toluol/Essigester=5/4); Rf=0,68;
AB.: 13 g (0,0195 mol) 55%.
IR: 2920(w), 1770(s), 1630(s), 1610(s), 1560(m), 1365(s), 1190(s).
¹H-NMR: 2,3(s, 12H, OCOCH₃); 5,2(s, 2H, CH₂); 5,4(s, 2H, CH₂); 7,0(d, 1H, ArH); 7,4(d, 1H, ArH); 7,5(s, 10H, ArH); 7,8(d, 2H, ArH).
IR: 2920(w), 1770(s), 1630(s), 1610(s), 1560(m), 1365(s), 1190(s).
¹H-NMR: 2,3(s, 12H, OCOCH₃); 5,2(s, 2H, CH₂); 5,4(s, 2H, CH₂); 7,0(d, 1H, ArH); 7,4(d, 1H, ArH); 7,5(s, 10H, ArH); 7,8(d, 2H, ArH).
Auch das Ergebnis des Verfahrensschrittes c), nämlich die
Verbindung nach (4) mit der Summenformel C₂₉H₂₂O₈ und dem
Molekulargewicht 498,40 ist in der Literatur unbekannt.
Hierzu werden 13 g (0,0195 Mol) [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-
2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran-
3,3′,5,5′-tetraacetat (2) in 150 ml einer Mischung aus wasserfreiem
Aceton und absolutem Methanol 1 : 1 gelöst und
nach Zusatz von 25 ml einer 10%igen Natriummethanolatlösung
5 min unter Rückfluß erhitzt. Nach Zugabe von 500 ml Wasser
wird die Verbindung durch tropfenweises Versetzen mit
konzentrierter Salzsäure gefällt, abgesaugt, im Vakuum bei
50°C getrocknet und aus Benzol umkristallisiert.
Schmelzpunkt: 140°C; DC: (FM.: Toluol/Essigester=5/4);
RF=0,38; Ausbeute: 74%.
IR: 3300(m), 2920(w), 1770(s), 1650(s), 1620(s), 1590(m), 1500(s), 1160(s).
¹H-NMR: 5,06(s, 2H, CH₂); 5,25(s, 2H, CH₂); 6,45(d, 1H, ArH); 6,73(d, 1H, ArH); 7,24-7,54(m, 12H, ArH); 9,42(s, 1H, OH); 9,62(s, 1H, OH); 12,45(s, 1H, OH).
¹³C-NMR: 176,15 C-4; 164,03 C-7; 160,44 C-5; 156,04 C-2; 146,55 C-9; 137, 87 C-3′; 136,90 C-5′; 136,14 C-4′; 136,01 C-3; 128,51-127,66 Benzyl-Kohlenstoffe, 125,63 C-1′; 107,40 C-2′, C-6′; 104,18 C-10; 98,09 C-6; 92,63 C-8; 73,12 C⁷-O-CH₂-; 69,94 C4′-O-CH₂.
IR: 3300(m), 2920(w), 1770(s), 1650(s), 1620(s), 1590(m), 1500(s), 1160(s).
¹H-NMR: 5,06(s, 2H, CH₂); 5,25(s, 2H, CH₂); 6,45(d, 1H, ArH); 6,73(d, 1H, ArH); 7,24-7,54(m, 12H, ArH); 9,42(s, 1H, OH); 9,62(s, 1H, OH); 12,45(s, 1H, OH).
¹³C-NMR: 176,15 C-4; 164,03 C-7; 160,44 C-5; 156,04 C-2; 146,55 C-9; 137, 87 C-3′; 136,90 C-5′; 136,14 C-4′; 136,01 C-3; 128,51-127,66 Benzyl-Kohlenstoffe, 125,63 C-1′; 107,40 C-2′, C-6′; 104,18 C-10; 98,09 C-6; 92,63 C-8; 73,12 C⁷-O-CH₂-; 69,94 C4′-O-CH₂.
Der folgende Schritt besteht in der Glykosidierung in Form
der Königs-Knorr-Reaktion zu der in der Literatur unbekannten
Verbindung (6) mit der Summenformel C₆₃H₅₆O₁₄ und dem
Molekulargewicht 1037,13.
2,0 g 3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)-
4H-benzopyran-2-on (3) und 2,5 g 2,3,4-Tri-O-benzyl-
1-desoxy-α-D-chlorglucopyranosiduronsäuremethylester
(N. Pravdic und D. Keglevic; Tetrahedron, 21, (1965) 1897
D. Kegelevic, N. Pravdic und J. Tomasic; J. Chem. Soc.,
1968, 511)
werden in 30 ml Pyridin gelöst. Die Lösung wird mit 2 g
Kalziumsulfat und 2,4 g Silberoxid versetzt und unter
Lichtabschluß 2 Stunden geschüttelt. Anschließend wird die
dunkelbraune Suspension in 100 ml 10%ige Kaliumchloridlösung
eingerührt und mit verdünnter Essigsäure auf pH 6 gebracht.
Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt, mit
Wasser gewaschen und anschließend in Aceton aufgenommen.
Nach Absaugen der anorganischen Bestandteile wird die organische
Phase auf 20 ml eingeengt und über eine Mitteldrucksäule
im Flash-Chromatographie-Verfahren gereinigt.
(Säulenmaterial: Kieselgel 60; Fließmittel (FM): Toluol/
Essigester=5 : 4; Flow: 20 ml/min;
Säule: Länge: 60 cm, Innnendurchmesser: 40 mm)
Nach der chromatographischen Trennung wird das Fließmittel
im Vakuum abgezogen und der ölige Rückstand zum Flavonoid 7
hydriert.
Der letzte Schritt führt zu dem Flavonoid (1) mit der Summenformel
C₂₁H₁₈O₁₄ und dem Molekulargewicht: 494,36.
Die Fraktionen mit dem Rf-Wert 0,30 werden vereinigt und
lyophilisiert.
DC: (FM.: Essigester/Ethylmethylketon/Wasser/Ameisensäure=
50 : 30 : 10 : 10) Rf=0,30;
Löslichkeit: Wasser, Methanol, Ethanol leicht löslich; Essigester, DMSO löslich; Benzol, Chloroform unlöslich.
IR: 3433(w); 2927(s); 2852(w); 2700(w); 1633(s); 1605(s); 1359(m); 1207(w).
¹H-NMR: 3,6-3,1(m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 5,08(d J=8Hz, 1H, H-1′′); 6,07 (s, 1H, H-6); 6,28(s, 1H, H-8); 7,14(s, 2H, H-2′, H-6′).
¹³C-NMR: 72,79 C-4′′; 74, 63 C-2′′; 76,61 C-5′′; 78,24 C-3′′; 95,21 C-8; 99,74 C-6; 103,29 C-10; 104,97 C-1′′; 109, 95 C-2′, C-6′; 120,81 C-1; 134,97 C-3; 137,02 C-4′; 144,98 C-3′, C-5; 156,49 C-9; 156,93 C-2; 160,36 C-5; 163,70 C-7; 176,61 C-6′′, 177,92 C-4.
Löslichkeit: Wasser, Methanol, Ethanol leicht löslich; Essigester, DMSO löslich; Benzol, Chloroform unlöslich.
IR: 3433(w); 2927(s); 2852(w); 2700(w); 1633(s); 1605(s); 1359(m); 1207(w).
¹H-NMR: 3,6-3,1(m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 5,08(d J=8Hz, 1H, H-1′′); 6,07 (s, 1H, H-6); 6,28(s, 1H, H-8); 7,14(s, 2H, H-2′, H-6′).
¹³C-NMR: 72,79 C-4′′; 74, 63 C-2′′; 76,61 C-5′′; 78,24 C-3′′; 95,21 C-8; 99,74 C-6; 103,29 C-10; 104,97 C-1′′; 109, 95 C-2′, C-6′; 120,81 C-1; 134,97 C-3; 137,02 C-4′; 144,98 C-3′, C-5; 156,49 C-9; 156,93 C-2; 160,36 C-5; 163,70 C-7; 176,61 C-6′′, 177,92 C-4.
Diese Synthese ist durch die geringe Zahl ihrer einzelnen
Stufen verhältnismäßig wenig aufwendig.
Eine andere Alternative zur Herstellung der Verbindung nach
Formel (1) weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- a) Überführung des Myricetin mit Essigsäureanhydrid und Pyridin in heißer wäßriger Lösung in das [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3,3′,4′,5,5′,7-hexaacetat "Myricetin-hexaacetat"mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- b) Benzylierung der Verbindung nach Formel (2) mit Benzylchlorid in Anwesenheit von Kaliumjodid und Kaliumcarbonat in einem Lösungsmittel zum Dibenzylmyricetin-tetraacetat [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3,3′,5,5′-tetraacetat mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- c) Verseifung der Verbindung nach Formel (3) mit Natriummethanolatlösung und Ausfällen mit konz. HCL zum Dibenzylmyricetin 3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-4H-benzopyran-2-on mit der allgemeinen Formel
- d) Umsetzung der Verbindung nach Formel (4) durch Zusatz
von in Pyridin gelöstem 2,3,4-Tri-O-acyl-1-desoxy-
α-D-bromglucopyranosidouronsäuremethylester 7a-7d
nach der Koenigs-Knorr-Reaktion
wobei:
7a: R=-COCH₃, R¹=CH₃
7b: R=-COC₂H₅, R¹=CH₃
7c: R=-COCH₃, R¹=C₂H₅
7d: R=-COC₂H₅, R¹=C₂H₅
sein können
zum [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- acyl)-β-D-glucopyranosidouronsäureester 8a-d mit der allgemeinen Formel wobei:
8a: R=COCH₃, R¹=CH₃
8b: R=COC₂H₅, R¹=CH₃
8c: R=COCH₃, R¹=C₂H₅
8d: R=COC₂H₅, R¹=C₂H₅
sein können. - e) Hydrierung der Verbindung nach Formel (8) zum
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-
oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O-acyl)-β-D-
glucopyranosidouronsäureester 9a-d mit der allgemeinen
Formel
wobei:
9a: R=COCH₃, R¹=CH₃
9b: R=COC₂H₅, R¹=CH₃
9c: R=COCH₃, R¹=C₂H₅
9d: R=COC₂H₅, R¹=C₂H₅
sein können. - f) alkalische Verseifung der Verbindung nach Formel (9)
mit Natriummethanolatlösung zu dem
[3,5,6-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-
oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosidouronsäureester
10a, c mit der allgemeinen Formel
wobei:
10a: R¹=CH₃
10c: R¹=C₂H₅
sein können
und zu dem [3,5,7-Trihydroxy-2-[3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosidouronsäure mit der allgemeinen Formel beziehungsweise dessen Salze oder Komplexe
Hier wird die aus dem Tetraacetat durch Verseifung gewonnene
Verbindung (4) nach der Koenigs-Knorr-Reaktion in die
Verbindung (8a-d) umgesetzt. Diese Stufe entspricht einer
β-Glykosidierung (Lit.: Bollenback et al. J. Am. Chem. Soc.,
77, 3310 (1955)).
Die Verbindung 7a hat die Summenformel C₁₃H₁₇O₉Br und das
Molekulargewicht 397,17.
Die Verbindung 7b hat die Summenformel C₁₆H₂₃O₉Br und das
Molekulargewicht 429,26.
Die Verbindung 7c hat die Summenformel C₁₄H₁₉O₉Br und das
Molekulargewicht 411,20,
Die Verbindung 7d hat die Summenformel C₁₇H₂₅O₉Br und das
Molekulargewicht 453,28.
Die entsprechenden Werte der Verbindung:
8a: betragen C₄₂H₃₈O₁₇ und 814,75;
8b: betragen C₄₅H₄₄O₁₇ und 856,83;
8c: betragen C₄₃H₄₀O₁₇ und 828,78;
8d: betragen C₄₆H₄₆O₁₇ und 870,86.
8b: betragen C₄₅H₄₄O₁₇ und 856,83;
8c: betragen C₄₃H₄₀O₁₇ und 828,78;
8d: betragen C₄₆H₄₆O₁₇ und 870,86.
Die Zucker können verschieden substituiert sein:
- a) R=COCH₃, R¹=CH₃=2,3,4-Tri-O-acetyl-1-desoxy-α-D-bromglucopyranosiduronsäuremethylester,
- b) R=COCH₂CH₃, R₁=CH₃=2,3,4-Tri-O-propionyl-1-desoxy-α-D- bromglucopyranosiduronsäuremethylester,
- c) R=COCH₃, R¹=CH₂CH₃=2,3,4-Tri-O-acetyl-1-desoxy-α-D- bromglucopyranosidouronsäureethylester,
- d) R=COCH₃, R¹=CH₂CH₃=2,3,4-Tri-O-propionyl-1-desoxy-α-D- bromglucopyranosiduronsäureethylester, a-e entstehen.
In der Folge entstehen ab der Kupplung mit dem Zucker 5
strukturverschiedene Zwischenprodukte, deren Schutz
beansprucht wird.
- Stufe d
a) [3,5-Dihydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4- tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester. - b) [3,5-Dihydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4- tri-O-propionyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester.
- c) [3,5-Dihydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4- tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäureethylester.
- d) [3,5-Dihydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4- tri-O-propionyl)-β-D-glucopyranosiduronsäureethylester.
Nach dem Hydrieren des Verfahrensschrittes e) zur Verbindung
(9a-d) sind vier Derivate mit gegenüber dem Flavonoid
verminderter pharmakologischer Aktivität zu erwarten:
- a) [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester mit der Summenformel C₂₈H₂₆O₁₇ und dem MG.: 634,50.
- b) [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäureethylester mit der Summenformel C₃₁H₃₂O₁₇ und dem MG.: 676,58.
- c) [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- propionyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester mit der Summenformel C₂₉H₂₈O₁₇ und dem MG.: 648,53.
- d) [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- propionyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester mit der Summenformel C₃₂H₃₄O₁₇ und dem MG.: 690,61.
Auch die Verbindungen (9a-d) sind in der Literatur
unbekannt. Sie sind bereits pharmakologisch wirksam und
zeigen (9a) über 30% der Wirkung des Flavonoids nach (1).
1,0 g (0,00139 Mol [3,5-Dihydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-
(3′,5′-dihydroxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-
tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester (4a)
werden in 200 ml Essigester gelöst, mit 800 mg 10%igem Palladium-
Kohle-Katalysator versetzt und 3 Stunden bei Raumtemperatur
bei 3,5 bar hydriert.
Nach Abtrennen des Katalysators wird das Lösungsmittel abgezogen
und 5a in öliger Form erhalten.
DC: (FM.: Toluol/Essigester=5,4) Rf=
0,84; Ausbeute: 85%.
Löslichkeit: Wasser, Methanol, Ethanol, Essigester, DMSO.
IR: 3430(2); 2940(m); 1760(s); 1655(s); 1620(s); 1505(s); 1440(s); 1370(s).
¹H-NMR: 1,65-2,1(m, 9H, -CH₃); 3,3(s, 3H, -OCH₃); 4,6-5,6 (m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 5,75 (s, 1H, H-6); 6,0(s, 1H, H-8); 6,8(d J=4Hz, 1H, H-1′′); 7,5(s, 2H, H-2′′, H-6′).
Löslichkeit: Wasser, Methanol, Ethanol, Essigester, DMSO.
IR: 3430(2); 2940(m); 1760(s); 1655(s); 1620(s); 1505(s); 1440(s); 1370(s).
¹H-NMR: 1,65-2,1(m, 9H, -CH₃); 3,3(s, 3H, -OCH₃); 4,6-5,6 (m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 5,75 (s, 1H, H-6); 6,0(s, 1H, H-8); 6,8(d J=4Hz, 1H, H-1′′); 7,5(s, 2H, H-2′′, H-6′).
Bei der Verseifung mit Natriummethylat im Verfahrensschritt
f) fallen neben dem Endprodukt (1) die beiden Ester an:
- a) [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester (10)
- d) [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäureethylester
Diese Verbindung ist ebenfalls neu.
500 mg [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-
oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester
(5a) werden in 100 ml Methanol
gelöst und mit 10 ml Natriummethanolatlösung (aus 0,01 Mol
Natrium) versetzt und das Gemisch am Wasserbad 5 min auf
70°C erhitzt. Die Reaktionslösung wird auf Eis gestellt und
mit 2N HCI auf pH 3 gebracht. Das Methanol wird bei Raumtemperatur
abgezogen und der erhaltene Rückstand in 50 ml
Wasser aufgenommen. Die wäßrige Phase wird 5mal mit je 30 ml
Essigester ausgeschüttelt, die organische Phase mit Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum bei Raumtemperatur zur
Trockene gebracht.
Der ölige Rückstand wird über eine Kieselgel-Säule (FM.:
Essigester/Ethylmethylketon/Wasser/Ameisensäue=50 : 30 : 10 : 10)
gereinigt. Die Fraktionen mit dem Rf-Wert 0,37 werden
vereinigt und lyophilisiert.
DC: (FM.: Essigester/Ethylmethylketon/Wasser/Ameisensäure=
50 : 30 : 10 : 10) Rf=0,37;
Ausbeute: 5%.
Löslichkeit: Wasser, Methanol, Ethanol, Essigester, DMSO.
¹H-NMR: 3,56 (s, 3H, O-CH₃); 3,68-3,26(m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 5,51(d J=8Hz, 1H, H-1′′); 6,07(s, 1H, H-6); 6,28(d, 1H, H-8); 7,15(s, 2H, H-2′, H-6′).
Löslichkeit: Wasser, Methanol, Ethanol, Essigester, DMSO.
¹H-NMR: 3,56 (s, 3H, O-CH₃); 3,68-3,26(m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 5,51(d J=8Hz, 1H, H-1′′); 6,07(s, 1H, H-6); 6,28(d, 1H, H-8); 7,15(s, 2H, H-2′, H-6′).
Die Erfindung wird weiter durch eine dritte Alternative
verwirklicht. Diese besteht aus folgenden Verfahrensschritten:
- a) Überführung des Myricetin mit Essigsäureanhydrid und Pyridin in heißer wäßriger Lösung in das [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3,3′,4′,5,5′,7-hexaacetat "Myricetin-hexaacetat" mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- b) Benzylierung der Verbindung nach Formel (2) mit Benzylchlorid in Anwesenheit von Kaliumjodid und Kaliumcarbonat in einem Lösungsmittel zum Dibenzylmyricetin-tetraacetat [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3,3′,5,5′-tetraacetat mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- c) Verseifung der Verbindung nach Formel (3) mit Natriummethanolatlösung und Ausfällen mit konz. HCL zum Dibenzylmyricetin 3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-4H-benzopyran-2-on mit der allgemeinen Formel
- d) Umsetzung der Verbindung nach Formel (4) durch Zusatz
von in Pyridin gelöstem 2,3,4-Tri-O-acetyl-1-desoxy-
α-D-bromglucopyranosidouronsäureester 7a-d nach der
Koenigs-Knorr-Reaktion
wobei:
7a: R=-COCH₃, R¹=-CH₃
7b: R=-COC₂H₅, R¹=-CH₃
7c: R=-COCH₃, R¹=-C₂H₅
7d: R=-COC₂H₅, R¹=-C₂H₅
sein können
zum [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- acyl)-β-D-glucopyranosidouronsäureester 8a-d mit der allgemeinen Formel wobei:
8a: R=-COCH₃, R¹=-CH₃
8b: R=-COC₂H₅, R¹=-CH₃
8c: R=-COCH₃, R¹=-C₂H₅
8d: R=-COC₂H₅, R¹=-C₂H₅
sein können - e) Acylierung der Verbindung nach Formel (8) mit Essigsäureanhydrid
zum
[5-Acetoxy-3-hydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-(3′,5′-diacetoxyphenyl)-
4-oxo-4-H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-
O-acyl)-β-D-glucopyranosidouronsäureester 11a-d mit
der allgemeinen Formel
wobei Ac=-COCH₃
und bei
11a: R=-COCH₃, R¹=CH₃
11b: R=-COC₂H₅, R¹=CH₃
11c: R=-COCH₃, R¹=C₂H₅
11d: R=-COC₂H₅, R¹=C₂H₅
sein können - f) Hydrierung der Verbindung nach Formel (11a-d) mit Essigester
in Gegenwart eines Palladium-Kohle-Katalysators
zum
[5-Acetoxy-3,4′,7′-trihydroxy-2-(3′,5′-diacetoxyphenyl)-
4-oxo-4-H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O-acyl)-
β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester 12a-d
mit der allgemeinen Formel
wobei Ac=-COCH₃
und bei
12a: R=-COCH₃, R¹=-CH₃
12b: R=-COC₂H₅, R¹=-CH₃
12c: R=-COCH₃, R¹=-C₂H₅
12d: R=-COC₂H₅, R¹=-C₂H₅
sein können - g) Verseifung der Verbindung nach Formel (12) zum
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-
oxo-4-H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosidouronsäureester
10a, c
mit der allgemeinen Formel
wobei:
10a: R₁=-CH₃
10c: R₁=-C₂H₅
sein können
und zu der [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäure mit der allgemeinen Formel beziehungsweise dessen Salze oder Komplexe
Dieses Verfahren stimmt mit dem vorgenannten bis zur Verbindung
(8) überein. Ausgehend von den fünf strukturverschiedenen
Zwischenprodukten a-d des dort beschriebenen
Verfahrensschrittes d wird über den Reinigungsschritt der
Acylierung mit Essigsäureanhydrid die Verbindung (11) gewonnen.
Hier ergeben sich die vier unterschiedlichen Produkte
a-d:
- a) [5-Acetoxy-3-hydroxy-4′-7′-dibenzyloxy-2-(3′, 5′-diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester, mit der Summenformel C₄₈H₄₇O₂₀ und dem MG.: 943,49.
- b) [5-Acetoxy-3-hydroxy-4′-7′-dibenzyloxy-2-(3′, 5′-diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-propionyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester, 11b mit der Summenformel C₅₁H₅₃O₂₀ und dem MG.: 985,97.
- c) [5-Acetoxy-3-hydroxy-4′-7′-dibenzyloxy-2-(3′, 5′-diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester, 11c mit der Summenformel C₄₉H₄₉O₂₀ und dem MG.: 957,91.
- d) [5-Acetoxy-3-hydroxy-4′-7′-dibenzyloxy-2-(3′, 5′-diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-propionyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester, 11d mit der Summenformel C₅₂H₅₅O₂₀ und dem MG.: 999,99.
1,0 g (0,0014 Mol) [3,5-Dihydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-
(3′,5′-dihydroxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-
tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester (4)
wird in einer Mischung von 5 ml Essigsäureanhydrid und 0,5 ml
Pyridin 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. In die heiße
Lösung werden 40 ml Wasser zugefügt und das sich abscheidende
Öl 24 Stunden angerieben, wobei Kristallisation eintritt.
Löslichkeit: Methanol, Ethanol, DMSO leicht löslich.
IR: 3450(m); 3030(w); 2940(m); 1760(s); 1620(2s); 1570(w); 1500(s); 1450(w); 1435(s); 1370(s).
¹H-NMR: 1,5-2,1(m, 18H, -CH₃); 3,2(s, 3H, -OCH₃); 5,65(m, 2H, -CH₂-); 5,75(m, 2H, -CH₂); 6,65(d, 1H, H-1′′); 6,8-7,15(s, 10H, ArH); 7,5(s, 2H, H-2′, H-6′).
IR: 3450(m); 3030(w); 2940(m); 1760(s); 1620(2s); 1570(w); 1500(s); 1450(w); 1435(s); 1370(s).
¹H-NMR: 1,5-2,1(m, 18H, -CH₃); 3,2(s, 3H, -OCH₃); 5,65(m, 2H, -CH₂-); 5,75(m, 2H, -CH₂); 6,65(d, 1H, H-1′′); 6,8-7,15(s, 10H, ArH); 7,5(s, 2H, H-2′, H-6′).
Die Verbindung (11) hat die Summenformel C₄₉H₄₄O₂₀ bei einem
Molekulargewicht von 952,87.
Nach dem Abhydrieren der beiden Benzylreste erhält man im
Verfahrensschritt f
- a) [5-Acetoxy-3,4′,7′-trihydroxy-2-(3′,5′- diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester, 12a mit der Summenformel C₃₄H₃₅O₂₀ und dem MG.: 763,64.
- b) [5-Acetoxy-3,4′,7′-trihydroxy-2-(3′,5′- diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-propionyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester, 12b mit der Summenformel C₃₇H₄₁O₂₀ und dem MG.: 805,72.
- c) [5-Acetoxy-3,4′,7′-trihydroxy-2-(3′,5′- diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-acetyl)-β-D-glucopyranosidouronsäuremethylester, 12c mit der Summenformel C₃₅H₃₇O₂₀ und dem MG.: 777,67.
- d) [5-Acetoxy-3,4′,7′-trihydroxy-2-(3′,5′- diacetoxyphenyl)-4-oxo-4H-benzopyran]-3-O- (2,3,4-tri-O-propionyl)-β-D-glucopyranosidouronsäureethylester, 12d mit der Summenformel C₃₈H₄₃O₂₀ und dem MG.: 819,75.
1,0 g (0,0012 Mol) 8a werden in 200 ml Essigester gelöst,
mit 800 mg 10%igem Palladium-Kohle-Katalysator versetzt und
3 Stunden bei Raumtemperatur bei 3,5 bar hydriert. Nach Abtrennen
des Katalysators wird das Lösungsmittel abgezogen
und a in öliger Form erhalten.
In der Folge kann a nach der Arbeitsvorschrift zur Verseifung
6 zum Glucuronid 7 verseift werden.
Löslichkeit: Methanol, Ethanol, DMSO leicht löslich.
IR: 3450(m); 3100(w); 2960(m); 1775(s); 1650(s); 1495(m); 1430(s); 1370(s).
¹H-NMR: 1,4-2,0(m, 18H, -CH₃); 3,2(s, 3H, -OCH₃); 4,6-5,6(m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 6,0(s, 1H, H-6); 6,35(s, 1H, H-8); 6,9(d J-4Hz, 1H, H-1′′); 7,5(s, 2H, H-2′, H-6′).
IR: 3450(m); 3100(w); 2960(m); 1775(s); 1650(s); 1495(m); 1430(s); 1370(s).
¹H-NMR: 1,4-2,0(m, 18H, -CH₃); 3,2(s, 3H, -OCH₃); 4,6-5,6(m, 4H, H-2′′, H-3′′, H-4′′, H-5′′); 6,0(s, 1H, H-6); 6,35(s, 1H, H-8); 6,9(d J-4Hz, 1H, H-1′′); 7,5(s, 2H, H-2′, H-6′).
Durch Verseifen der vorgenannten Verbindungen a-d gewinnt
man im letzten Verfahrensschritt g die pharmakologisch
wirksame Vorstufe (10) in der Form a bzw. b und schließlich
das Endprodukt (1). Diese Verbindung ist ebenso wie die
Verbindung (9) aufgrund ihrer mittels Rattenpfoten-Ödem-
Test überprüfter antiphlogistischer Wirkung den Verbindungen
(10) und (9) überlegen. Die Verbindung (9) zeigt
etwa 30%, die Verbindung (10) etwa 45%, wobei die pharmakologische
Wirkung mit dem Grad der Hydrophilie zunimmt.
Zu den angegebenen Verfahren wurden die Schmelzpunkte am
Schmelzpunktapparat nach Dr. Tottuli bestimmt, und sie sind
unkorrigiert. Die Infarot-(IR) Spektren (in KBr, bzw. bei
Ölen zwischen KBr-Fenstern) wurden mit einem Perkin-Elmer
225 aufgenommen. Die Abkürzungen hinter den Wellenzahlen
(in cm-1) bedeuten: s=stark; m=mittelstark; w=wenig
intensiv. Bei den Kernresonanzspektren (NMR) wurden die
Chemischen Verschiebungen als δ-Werte in ppm, auf Tetramethylsilan
(TMS) als Standart bezogen. Als Lösungsmittel
wurde DMSO-d₆, Methanol (D₃COD) [5a, 6a, 8a, 9a] und D₂O [7]
verwendet. Zur Messung der Protonenspektren (¹H-NMR) diente
ein Perkin-Elmer R24B und ein Bruker AM 400 WB, die Kohlenstoff-
Spektren (¹³C-NMR) wurden auf einem Bruker AM 400 WB
bzw. einem Bruker MSL 300 aufgenommen.
Die Herstellung der Dünnschichtchromatogramme (DC) erfolgte
auf Fertigfolien der Firma Merck (60 F₂₅₄) unter Verwendung
der angegebenen Fließmittelgemische (FM); die Detektion der
entwickelten Chromatogramme erfolgte durch Betrachten im
UV-Licht bei 254 und 366 nm vor und nach Behandlung mit
Chlorgas, bzw. durch Besprühen mit Naturstoff-Reagens A.
Die Rf-Werte beziehen sich auf
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung des
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-oxo-
4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucuronids der allgemeinen Formel
beziehungsweise dessen Salze
oder Komplexe
durch die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Überführung des Myricetin mit Essigsäureanhydrid und Pyridin in heißer wäßriger Lösung in das [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3,3′,4′,5,5′,7-hexaacetat "Myricetin-hexaacetat" mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- b) Benzylierung der Verbindung nach Formel (2) mit Benzylchlorid in Anwesenheit von Kaliumjodid und Kaliumcarbonat in einem Lösungsmittel zum Dibenzylmyricetin-tetraacetat [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3,3′,5,5′-tetraacetat mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- c) Verseifung der Verbindung nach Formel (3) mit Natriummethanolatlösung und Ausfällen mit konz. HCL zum Dibenzylmyricetin 3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4H-benzopyran-2-on mit der allgemeinen Formel
- d) β-Glycosidierung der Verbindung nach Formel (4) nach
der Koenigs-Knorr-Reaktion
wobei R=CH₂C₆H₅
zum [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O-benzyl)- β-D-glucopyranosiduronsäurebenzylester mit der allgemeinen Formel wobei R=R¹=CH₂C₆H₅ - e) Hydrierung der Verbindung nach Formel (6) durch Ersatz des Radikals R=R¹=CH₂C₆H₅ zur [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäure mit der allgemeinen Formel beziehungsweise dessen Salze oder Komplexe
2. Verfahren zur Herstellung des
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-oxo-
4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucuronids der allgemeinen Formel
(1)
durch die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Überführung des Myricetin mit Essigsäureanhydrid und Pyridin in heißer wäßriger Lösung in das [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3,3′,4′,5,5′,7-hexaacetat "Myricetin-hexaacetat" mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- b) Benzylierung der Verbindung nach Formel (2) mit Benzylchlorid in Anwesenheit von Kaliumjodid und Kaliumcarbonat in einem Lösungsmittel zum Dibenzylmyricetin-tetraacetat [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3,3′,5,5′-tetraacetat mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- c) Verseifung der Verbindung nach Formel (3) mit Natriummethanolatlösung und Ausfällen mit konz. HCL zum Dibenzylmyricetin 3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-4H-benzopyran-2-on mit der allgemeinen Formel
- d) Umsetzung der Verbindung nach Formel (4) durch Zusatz
von in Pyridin gelösten 2,3,4-Tri-O-acetyl-1-desoxcy-
α-D-bromglucopyranosiduronsäuremethylester nach der
Königs-Knorr-Reaktion
wobei
R=-COCH₃ : R¹=CH₃ oder
R=-COC₂H₅ : R¹=CH₃ oder
R=-COCH₃ : R¹=C₂H₅ oder
R=-COC₂H₅ : R¹=C₂H₅
zum [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃; R¹=CH₃ - e) Hydrierung der Verbindung nach Formel (8) zum [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O-acetyl)-β-D- glucopyranosiduronsäuremethylester mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃; R¹=CH₃
- f) alkalische Verseifung der Verbindung nach Formel (9)
mit Natriummethanolatlösung zu dem
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-
oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester
mit der allgemeinen Formel
wobei R¹=CH₃
und zu dem [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäure mit der allgemeinen Formel beziehungsweise dessen Salze oder Komplexe
3. Verfahren zur Herstellung des
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-oxo-
4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucuronids der allgemeinen Formel
(1)
durch die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Überführung des Myricetin mit Essigsäureanhydrid und Pyridin in heißer wäßriger Lösung in das [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4- oxo-4H-benzopyran]-3,3′,4′,5,5′,7-hexaacetat "Myricetin-hexaacetat" mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- b) Benzylierung der Verbindung nach Formel (2) mit Benzylchlorid in Anwesenheit von Kaliumjodid und Kaliumcarbonat in einem Lösungsmittel zum Dibenzylmyricetin-tetraacetat [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3,3′,5,5′-tetraacetat mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃
- c) Verseifung der Verbindung nach Formel (3) mit Natriummethanolatlösung und Ausfällen mit konz. HCL zum Dibenzylmyricetin 3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4H-benzopyran-2-on mit der allgemeinen Formel
- d) Umsetzung der Verbindung nach Formel (4) durch Zusatz
von in Pyridin gelöstem 2,3,4-Tri-O-acetyl-1-desoxy-
α-D-bromglucopyranosiduronsäuremethylester nach der
Königs-Knorr-Reaktion
wobei
R=-COCH₃ : R¹=-CH₃ oder
R=-COC₂H₅ : R¹=-CH₃ oder
R=-COCH₃ : R¹=C₂H₅ oder
R=-COC₂H₅ : R¹=C₂H₅
zum [3,5-Dihydroxy-4′,7-dibenzyloxy-2-(3′,5′-dihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O- acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester mit der allgemeinen Formel wobei R=COCH₃; R¹=CH₃ - e) Acylierung der Verbindung nach Formel (8) mit Essigsäureanhydrid
zum
[5-Acetoxy-3-hydroxy-4′,7′-dibenzyloxy-2-(3′,5′-diacetoxyphenyl)-
4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-
O-acetyl)-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester mit
der allgemeinen Formel
wobei Ac=-COCH₃
und
R=-COCH₃; R¹=CH₃ oder
R=-COCH₃; R¹=C₂H₅
R=-COC₂H₅; R¹=CH₃
R=-COC₂H₅; R¹=C₂H₅ - f) Hydrierung der Verbindung nach Formel (11) mit Essigester
in Gegenwart eines Palladium-Kohle-Katalysators
zum
[5-Acetoxy-3,4′,7′-trihydroxy-2-(3′,5′-diacetoxyphenyl)-
4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-(2,3,4-tri-O-acetyl)-
β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester 12a-d
mit der allgemeinen Formel
wobei Ac=-COCH₃
und
R=-COCH₃, R¹=CH₃ oder
R=-COCH₃; R¹=C₂H₅
R=-COC₂H₅; R¹=CH₃
R=-COC₂H₅; R¹=C₂H₅ - g) Verseifung der Verbindung nach Formel (12) zum
[3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)-4-
oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäuremethylester
mit der allgemeinen Formel
wobei R¹=CH₃
und zu der [3,5,7-Trihydroxy-2-(3′,4′,5′-trihydroxyphenyl)- 4-oxo-4H-benzopyran]-3-O-β-D-glucopyranosiduronsäure mit der allgemeinen Formel beziehungsweise dessen Salze oder Komplexe
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DE19904034586 DE4034586A1 (de) | 1990-10-31 | 1990-10-31 | Verfahren zur herstellung des (3,5,7-trihydroxy-2-(3',4',5'-trihydroxyphenyl)-4-oxo-4h-benzopyran)-3-0-ss-d-glucuronids der allgemeinen formel (1) |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102875620A (zh) * | 2012-10-16 | 2013-01-16 | 昆明龙津药业股份有限公司 | 杨梅素新的衍生物及其在制药中的用途 |
CN103374050A (zh) * | 2012-04-18 | 2013-10-30 | 昆明制药集团股份有限公司 | 一种制备5,6,4’-三羟基黄酮-7-0-d-葡萄糖醛酸的方法 |
US11021507B2 (en) * | 2016-08-12 | 2021-06-01 | Marine Biomedical Research Institute Of Qingdao Co., Ltd. | Myricetin derivative and preparing method thereof, and application of same for treating colitis, preventing and treating colitis tumorigenesis, and treating colorectal cancer |
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DE3605250C1 (de) * | 1986-02-19 | 1987-07-16 | Apotheker Popp Kg | Verwendung von waessrigen Auszuegen von Epilobium angustifolium L. zur Behandlung entzuendlicher Zustaende |
DE3900023A1 (de) * | 1989-01-02 | 1990-07-12 | Plantamed Arzneimittel Gmbh | Myricetin-3-o-ss-d-glucuronid |
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- 1990-10-31 DE DE19904034586 patent/DE4034586A1/de active Granted
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CN103374050B (zh) * | 2012-04-18 | 2015-09-23 | 昆明制药集团股份有限公司 | 一种制备5,6,4’-三羟基黄酮-7-0-d-葡萄糖醛酸的方法 |
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US11021507B2 (en) * | 2016-08-12 | 2021-06-01 | Marine Biomedical Research Institute Of Qingdao Co., Ltd. | Myricetin derivative and preparing method thereof, and application of same for treating colitis, preventing and treating colitis tumorigenesis, and treating colorectal cancer |
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Publication number | Publication date |
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DE4034586C2 (de) | 1993-02-04 |
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