DE4034578A1 - Drehuebertrager - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehübertrager mit einem Sta
tor und einem hierzu konzentrisch umlaufenden Rotor, von welchem
insbesondere mittels Sensoren von einem Rotationskörper aufge
nommene Signale auf den Stator übertragen werden.
Drehübertrager dieser Art werden häufig für die Übertragung von
Meßwerten vom umlaufenden Teil, wie Rotationskörpern, benötigt.
Hierbei ist die technische Entwicklung weitgehend auf die Vermei
dung bzw. Herabsetzung von Übertragungswiderständen gerichtet. Zur
Vermeidung von Berührungswiderständen wurden daher Drehübertrager
mit Flüssigkeitszellen, und zwar insbesondere Quecksilberzellen,
entwickelt, bei welchen Zellen isolierte, axial beabstandete Kon
taktscheiben in Quecksilber eintauchen, wie im "Handbuch für
elektrisches Messen mechanischer Größen", Christof Ruhrbach, 1967,
VDI-Verlag, Düsseldorf, Seite 342, beschrieben. Zur Herabsetzung
der durch die axialen Abstände bedingten Einbaulänge sieht die
Patentanmeldung DE 34 45 045.9 vor, den Stator als eine zentrale
Hohlachse auszuführen sowie den um diese umlaufenden Rotor im
wesentlichen im Innern des Rotationskörpers einzusetzen und darin
zu befestigen, so daß die Gesamteinrichtung eines Drehübertragers
mit einem Rotationskörper, der die Sensoren trägt, nicht wesentlich
länger als letzterer ausfällt.
Von Nachteil ist bei den bekannten Drehübertragern mit Quecksilber
zellen einerseits, daß letztere im Ergebnis zahlenmäßig begrenzt
bleiben, und andererseits einer sorgfältigen Wartung bedürfen, um
Veränderungen des Quecksilbers durch Verschmutzungen und Amalgan
bildung ausschalten zu können. Prinzipiell stellt bei derartigen
Drehübertragern die Bindung an das Massepotential eine Gefährdung
der Übertragung dar, da im absoluten Bereich Schwankungen des
Massepotentials auftreten können. Eine entsprechende Beeinträchti
gung kann sich durch die Bindung an die Versorgungspotentiale er
geben, ohne welche die Meßwertfortleitung im elektrischen Bereich
nicht gelingen würde. Da die Signalübertragung in der Regel analog
stattfindet, besteht eine demgemäße Störanfälligkeit.
Von diesen Schwierigkeiten ausgehend liegt der Erfindung die Auf
gabenstellung zu Grunde, einen weitgehend beeinträchtigungsfreien
Drehübertrager zu schaffen, bei dem weder eine Bindung an das
Massepotentials noch an die Versorgungspotentiale besteht, und die
Signalübertragung demgemäß von den erwähnten Störeinflüssen frei
ist. Weiterhin soll der Wartungsaufwand herabgesetzt sein.
Gelöst wird diese Aufgabenstellung durch den im Patentanspurch 1
gemachten Vorschlag, der in den Unteransprüchen 2 bis 8 in vorteil
hafter Weise weiter ausgestaltet wird.
Durch die Potentialtrennung von Rotor und Stator können keine
Fremdspannungen, die sonst unter betrieblichen Bedingungen in un
kontrollierter Weise bestehen, auf die Meßwerte Einfluß erlangen.
Letztere erfahren vielmehr im rotierenden Teil der Einrichtung,
also gegebenenfalls im Rotationsdrehkörper sowie im Rotor, eine
zweckmäßige Verarbeitung. Die vorgesehene Potentialtrennung zwi
schen Rotor und Stator ist maßgeblich für die Ausgestaltung der er
findungsgemäßen Meßwertübertragung.
Die im rotorseitigen Teil der Einrichtung vorzunehmende Signalver
arbeitung setzt eine Energieversorgung voraus, die vom Stator aus
geht. Im Sinne der Erfindung ist diese Energieversorgung induktiv
ausgeführt, so daß ein Potential vom Stator auf den Rotor nicht
übertragen werden kann.
Besonders angebracht ist es, einen Schalenkerntransformator
zwischen Rotor und Stator anzuordnen, dessen Primärwicklung sich
auf der Statorseite und dessen Sekundärwicklung sich auf der Rotor
seite befindet. Für den Betrieb des Transformators wird eine
Wechselspannung gewählt, deren Frequenz ausreichend groß ist, um
bei der gewünschten Baugröße die erforderliche Leistung über
tragen zu können. Die Verwendung der beiden beabstandeten Teile des
Schalenkerntransformators läßt es zu, dessen Achse für eine weitere
Übertragung zu nutzen.
Die rotorseitige Meßwertverarbeitung besteht mindestens in der La
dungsverstärkung durch entsprechende Ladungsverstärker, die in der
Regel im Rotationskörper selbst anzuordnen sind. Dabei wird von
aktiven Sensoren ausgegangen, die als Kraftmeßgeber vor allem ent
sprechend der DE-PS 26 30 410 üblich sind, um bei einer Umlenkmeß
rolle die Spannungsverteilung von biegsamen Stahlbändern beim Kalt
walzen zu erfassen. Derartige Geber werden erfindungsgemäß an
wenigstens einen zum rotierenden Teil gehörenden Ladungsverstärker
angeschlossen. Dessen Ausgang ist auf einen im Rotor befindlichen
Telemetrie-Sender geschaltet, über den berührungsfrei eine licht
optische Übertragung auf eine zum feststehenden Teil gehörende
Empfangseinheit besteht.
Mit erheblichem Vorteil wird für die Meßwertübertragung eine Puls
codemodulation vorgenommen. Eine Vielzahl von Meßwerten können so
in einem Datenstrom mit zeitlichen Abständen folgen, die dann
unterschiedlichen Kanälen zugeordnet werden können. Demnach werden
die beispielsweise mit Piezokristallen erzeugten Ladungen zunächst
im Ladungsverstärker umgesetzt in Gleichströme bzw. Gleich
spannungen. Diese bilden den Eingang für einen Multiplexer, über
den nach Filterung und A/D-Wandlung sowie PCM-Umsetzung eine Sende
diode gesteuert wird, die axial im Sekundärteil des bereits er
wähnten Schalenkerntransformators liegt. Die gesendeten Werte
werden von einer im Primärteil des Schalenkerntransformators in
dessen Achse befindlichen Empfangsdiode aufgenommen und von dort
auf eine PCM-Schnittstelle geschaltet.
Für eine derartige Signalverarbeitung dient eine statorseitig über
einen Sender ausgelöste Steuerung. Zu diesem Zweck überträgt eine
weitere Sendediode lichtoptisch Steuerdaten, die auf der Rotorseite
decodiert werden, um somit die Signalerfassungseinheit (Ladungsver
stärker) anzusteuern.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die vom Sekundärteil
des Schalenkerntransformators übernommene Energieversorgung einer
Spannungsaufbereitung im Rotor derart unterzogen, daß die positiven
und negativen Spannungsgrenzen festgesetzt werden.
Für diesen Zweck ist es von Vorteil, die zentrale, optische
Empfangsdiode rotorseitig mit axialem Abstand vom Schalenkerntrans
formator vorzusehen, und weiterhin statorseitig einen umlaufenden
Ring von äquidistant verteilten Sendedioden vorzusehen, die mittels
eines digitalen, einstellbaren Steuergerätes beaufschlagbar sind.
So kann man mittels zwölf derartig angeordneter Sendedioden eine
vorteilhafte Überdeckung der Lichtsignale bei einer Umdrehung er
zielen.
Die vorgeschlagene Ansteuerung mittels statorseitiger, auf einem
Ring angeordneter Sendedioden gewährleistet, daß unabhängig von der
mechanischen Winkellage zwischen Stator und Rotor in jedem Falle
präzise übertragen wird. Da die Übertragung von der Winkelposition
unabhängig sein soll, wird jede der zwölf Sendedioden mit dem
gleichen Signal betrieben. Dieses erfährt seine Aussteuerung nach
der Maßgabe der Verstärkungsbereiche des oder der Ladungsver
stärker. Es wird also über den Diodenring bestimmt, welche Verstär
kung die Meßsignale erhalten. Die oder der Ladungsverstärker können
dadurch eine Rückstellung erfahren, und andererseits auf
verschiedene Spannungsverstärkungsbereiche eingestellt werden, die
bestimmten Signalcodes entsprechen, welche von der Empfangsdiode
aufgefangen werden. Von dort gelangen die Signale noch zu einer
Decodierlogik, um sodann über die Verkabelung im rotierenden Teil
der Einrichtung zu dem oder den Ladungsverstärkern zu gelangen. Der
Signalfluß führt von der Auswertelektronik über den Diodenring zur
Empfangsdiode und von dort wiederum galvanisch zu einer mitlaufen
den Elektrode, die über einen Stecker zum Ladungsverstärker führt.
In diesen Teilen sind die Verbindungen gleichfalls galvanischer
Art.
Die berührungsfreien Übertragungskanäle führen entweder vom Umfang
zum Zentrum oder vom Zentrum zum Zentrum. Auf diese Weise wird in
Verbindung mit der mittels des Schalenkerntransformators zu über
tragenden Energieversorgung eine Trennung von Rotor und Stator ver
wirklicht, die die erfindungsgemäße Aufgabenstellung voll löst.
Eine Anwendung des neuen Drehübertragers besteht insbesondere in
Verbindung mit der bereits erwähnten Umlenkmeßrolle nach der DE-PS
26 30 410.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die sich auf
ein Ausführungsbeispiel beziehende Zeichnung Bezug genommen:
Im rechten Teil der Zeichnung ist ein Stator 1 durch eine ge
strichelte Linienführung veranschaulicht. Man erkennt eingangs
seitig eine Schnittstelle 2 für ein digitales Steuersignal, eine
weitere Schnittstelle 3 für die Energieübertragung und eine
Schnittstelle 4 für die Pulscodemodulation. Am Boden einer Auf
nahmekammer 5 ist der primäre, feststehende Teil 6 des Schalenkern
transformators angeordnet, in dessen hohler Achse die Empfangsdiode
7 eingesetzt ist. Von der Schnittstelle 3 wird die zum primären
Teil 6 des Schalenkerntransformators gehörende Wicklung gespeist,
während die Empfangsdiode 7 auf den Pulscodemodulator 4 geschaltet
ist.
In die Kammer 5 ragt ein zylindrischer Vorsprung 8 des gleichfalls
durch eine gestrichelte Linienführung veranschaulichten Rotors 9
hinein. In die Stirnfläche des zylindrischen Fortsatzes 8 ist der
sekundäre, rotierende Teil 10 des Schalenkerntransformators einge
setzt. Der feststehende Teil 6 und der rotierende Teil 10 sind im
übrigen koaxial in Bezug auf die Systemachse ausgerichtet, so daß
sich die jeweiligen Wicklungen gegenüberliegen. Vor allem ist die
zentral eingesetzte Sendediode 11 auf die Empfangsdiode 7 ausge
richtet. Über diese Sendediode wird ein serieller Datenstrom über
tragen, der die codierten Meßwerte enthält. Dieser Datenstrom wird
von der Empfängerdiode 7 aufgenommen und der PCM-Schnittstelle 4
zugeleitet.
Die Schnittstelle 2 für das digitale Steuersignal beaufschlagt die
ringartig äquidistant angeordneten Sendedioden 12, deren Signale
von der rotorseitigen Empfangsdiode 13 bei Drehung des Rotors 9
aufgenommen werden. Damit wird die Übertragung zwischen Stator und
Rotor im Hinblick auf die Steuerung der Ladungsverstärker ge
sichert.
Für die Energieversorgung ist ein Leistungsoszillator, der zeich
nerisch nicht wiedergegeben ist, vorgesehen. Hiervon ausgehend wird
der Schalenkerntransformator mit einer Spannung von 30 Volt und
einer Stromstärke von 1,5 Ampere bei einer Frequenz von
250 kHz betrieben. Die induktiv übertragene Energie wird vom
rotierenden Teil 11 des Schalenkerntransformators galvanisch der
Speisespannungsaufbereitung 14 zugeführt, die die Energieversorgung
der beispielsweise angeschlossenen Meßrolle übernimmt, indem die
positiven und negativen Spannungen bezogen auf Massepotential vor
gegeben werden.
Das von der Empfangsdiode 13 in der bereits erwähnten Weise aufge
nommene Steuersignal führt zur digitalen Steuersignalaufbereitung
15 und wird von dort zur Ansteuerung der Ladungsverstärker bei der
Meßrolle eingesetzt.
Im Rotor 9 sind schließlich noch die Bausteine für die Meßwertüber
nahme und- verarbeitung angeordnet. Zunächst werden die Eingangs
signale als analoge Werte in ihrer Vielzahl auf den Multiplexer 16
geschaltet. Der Datenstrom führt sodann über das Filter 17 zum
A/D-Wandler 18 und von dort zum PCM-Umsetzer 19, der die Sendediode
11 mit dem Datenstrom beaufschlagt.
In der Praxis hat sich die Anordnung der Bausteine wie in der vor
stehend beschriebenen schematischen Darstellung bewährt. Die Bau
steine 14 bis 19 finden demgemäß Aufnahme im Rotor, der zweckmäßig
in eine axiale Aufnahmebohrung einer Meßrolle oder dergleichen ein
gesetzt ist.
Die vorstehend dargestellte Drehübertragung erlaubt die Verarbei
tung einer sehr großen Signalmenge. Sie läßt sich ohne Schwierig
keiten mit einer Frequenz von 10 MHz auslegen, so daß die Aussage
fähigkeit über die zu messenden Werte mit sehr guter Präzision ge
währleistet ist.
Claims (8)
1. Drehübertrager mit einem Stator und einem hierzu konzentrisch
umlaufenden Rotor, von welchem insbesondere mittels Sensoren von
einem Rotationskörper aufgenommene Signale auf den Stator über
tragen werden,
gekennzeichnet durch
eine Verarbeitung der Sensor-Signale im rotieren den Teil der Einrichtung,
und durch eine Potentialtrennung zwischen Rotor (9) und Stator (1).
eine Verarbeitung der Sensor-Signale im rotieren den Teil der Einrichtung,
und durch eine Potentialtrennung zwischen Rotor (9) und Stator (1).
2. Drehübertrager nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Energieversorgung für die rotorseitige
Signalverarbeitung, die berührungsfrei induktiv
vom Stator (1) ausgehend einzuspeisen ist.
3. Drehübertrager nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die induktive Einkuppelung ein zur
Rotorachse konzentrischer Schalenkerntransfor
mator (6, 10) vorgesehen ist, dessen Primärwick
lung mit dem Stator (1) verbunden ist und dort
eine Schnittstelle (3) für seine elektrische
Versorgung aufweist,
während seine Sekundärwicklung entsprechend mit
dem Rotor (9) verbunden ist, mit dem der
Sekundärteil (10) konzentrisch umläuft.
4. Drehübertrager nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als aktive Sensoren ausgeführten Geber an
wenigstens einen zum rotierenden Teil gehörenden
Ladungsverstärker angeschlossen sind, dessen Aus
gang auf einen im Rotor (9) befindlichen Tele
metrie-Sender (16, 17, 18, 19) geschaltet ist,
über den berührungsfrei eine lichtoptische Über
tragung auf eine zum Stator gehörende Empfangs
diode (7) besteht.
5. Drehübertrager nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß statorseitig weiterhin ein Sender für auf der
Rotorseite lichtoptisch zu übertragende Steuer
daten besteht, die auf der Rotorseite decodiert
werden, um die zu übertragenden Signale anzu
steuern.
6. Drehübertrager nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßsignale der Sensoren nach ihrer La
dungsverstärkung im Rotor (9) von einem Multi
plexer (16) aufgenommen werden, dessen Ausgang
nach Filterung über einen A/D-Wandler (18) einem
PCM-Umsetzer (19) zugeführt wird, von wo aus er
als ein serieller Datenstrom eine zentral im
Sekundärteil (10) des Schalenkerntransformators
befindlichen Sendediode (11) steuert, im Anschluß
an welche er von einer im Primärteil (6) des
Schalenkerntransformators befindlichen Empfangs
diode (7) aufgenommen und auf eine PCM-Schnitt
stelle (4) geschaltet ist.
7. Drehübertrager nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die vom Sekundärteil (10) des Schalen
kerntransformators übernommene Energieversorgung
eine Speisespannungsaufbereitung im Rotor (9)
derart besteht, daß die positiven und negativen
Spannungsgrenzen festgesetzt werden.
8. Drehübertrager nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Steuerung des oder der Ladungsver
stärker der zu messenden Signale rotorseitig eine
zentral umlaufende, optische Empfangsdiode (13)
besteht, zu der statorseitig ein umlaufender Ring
von äquidistant verteilten Sendedioden (12) vor
gesehen ist, die mittels eines digitalen, ein
stellbaren Steuergerätes (Schnittstelle 2) beauf
schlagbar sind.
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