DE4032615C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer verschleißfesten Panzerung auf die Walzenstirnseiten von Walzenpressen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer verschleißfesten Panzerung auf die Walzenstirnseiten von WalzenpressenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Aufbringen einer verschleißfesten Panzerung auf die
Stirnseiten-Randbereiche von Walzen für Walzenmaschinen,
insbesondere für Hochdruck-Walzenpressen zur Druckzer
kleinerung körnigen Gutes, durch Ausfüllen einer im Wal
zenstirnseitenrand ausgebildeten ringschulterartigen Aus
nehmung mit metallischen Schweißlagen.
Bei Walzenbrechern und Walzenmühlen wird sprödes Mahlgut
in den Walzenspalt eingezogen und dort einer Druckzer
kleinerung unterworfen. Bekannt ist auch die sogenannte
Gutbettzerkleinerung im Walzenspalt einer Hochdruck-Wal
zenpresse, bei der die einzelnen Partikel des durch Rei
bung in den Walzenspalt eingezogenen Mahlgutes in einem
Gutbett, d. h. in einer zwischen den beiden Walzenober
flächen zusammengedrückten Materialschüttung bei Anwen
dung eines extrem hohen Druckes gegenseitig zerquetscht
werden. Es versteht sich, daß dabei die Walzenoberflächen
einer außerordentlich hohen abrasiven Beanspruchung aus
gesetzt sind, und zwar nicht nur die zylindrischen Wal
zenoberflächen, sondern auch die Stirnseiten-Peripherie
bereiche der Walzen, weil zur seitlichen Begrenzung des
Walzenspaltes zur Verhinderung des seitlichen Austretens
des Mahlgutes Stirnbleche angeordnet sind, welche die
Stirnseiten-Randbereiche der Walzen abdecken. Man hat da
her bisher nicht nur die zylindrische Oberfläche der
Walze durch aufgeschweißte metallische Schichten gepan
zert, sondern auch die Stirnseiten-Randbereiche der
Walze. Dazu wurde z. B. in die beiden Stirnkanten des
Walzengrundkörpers je eine radial nach außen und zur
Stirnseite hin offene ringschulterartige Ausnehmung ge
dreht, die dann bei horizontal liegender Walzenachse und
ohne seitliche Schmelzbadabstützung mit metallischen,
verschleißfesten Schweißlagen ausgefüllt worden ist. Die
Oberfläche der walzenstirnseitig aufgeschweißten Panzer
schicht, die aufgrund der Zwangslagenschweißposition
zunächst uneben ist, muß aber zum Zwecke des Zusammenwir
kens mit den den Walzenspalt seitlich begrenzenden Stirn
blechen glatt sein, was durch zeit- und kostenaufwendiges
Abschleifen der gepanzerten Stirnringfläche ermöglicht
worden ist.
Eine weitere Methode, um im walzenstirnseitigen Randbe
reich eine verschleißfeste Panzerung zu schaffen, ist in
der DE-OS 38 40 696 beschrieben. Danach wird ganz in der
Nähe der Walzenstirnseite eine Ringnut in den Walzen
grundkörper eingedreht und mit metallischen Schweißlagen
ausgefüllt. Abschließend werden dann die Walzenstirnsei
ten in ihrem Randbereich spanabhebend bis kurz vor Errei
chen der Ringnut abgedreht, so daß eine aus dem Walzen
grundwerkstoff bestehende sehr dünne äußere Begrenzungs
wand der Ringnut stehen bleibt. Diese wird dann beim Be
trieb der so gepanzerten Walze z. B. in einer Hochdruck-
Walzenpresse zur Gutbettzerkleinerung spröden Mahlgutes
abgerieben, bis walzenstirnseitig die harte verschleiß
feste Panzerung mit einer dann glatten Oberfläche zum
Vorschein kommt. Auch diese bekannte Walzenstirnseiten
panzerung ist verhältnismäßig aufwendig hergestellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Walzen
von Walzenmaschinen, insbesondere von Hochdruck-Walzen
pressen im walzenstirnseitigen Randbereich eine ver
schleißfeste Stirnflächenpanzerung zu schaffen, die nach
ihrer Fertigstellung ohne mechanische Nacharbeit glatt
ist und die doch in wirtschaftlicher Weise mit einfachen
technischen Mitteln auf die Stirnflächen des Walzengrund
körpers einwandfrei aufbringbar ist.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig mit den Maßnahmen des
Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 und vorrichtungsmäßig
mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 3
gelöst.
Die erfindungsgemäß hergestellte Walzenstirnseitenpanze
rung benötigt zu ihrer Herstellung keine in der Nähe der
Walzenstirnseite gelegene in den Walzengrundkörper einge
arbeitete Ringnut, sondern nur eine radial nach außen hin
offene ringschulterartige Ausnehmung des Walzengrundkör
pers, d. h. eine Ringschulter, die von Haus aus in der
Walzenstirnseite eingeformt sein kann, z. B. beim Gießen
oder Walzen des Walzengrundkörpers, oder die vergleichs
weise einfach durch spanabhebende Bearbeitung (Abdrehen)
des Walzenstirnseitenrandes hergestellt werden kann. Er
findungsgemäß wird dann zum Aufbringen der verschleiß
festen Panzerung die ringschulterartige Ausnehmung des
mit seiner Achse etwa horizontal gelegten Walzengrundkör
pers in ihrem oberen Bereich durch eine sich wenigstens
über einen Teil des Walzenumfangs erstreckende, in wal
zenaxialer und radialer Richtung nachstellbare und sich
mit der Walze nicht mitdrehende Gleitbacke zu einem nach
oben offenen Ringnutabschnitt eingegrenzt. Der so par
tiell gebildete Ringnutabschnitt wird dann während des
langsamen Drehens der Walze mit metallischen verschleiß
festen Schweißlagen ausgefüllt. Die Höhe der Gleitbacke,
welche eine seitliche Begrenzungswand der partiell gebil
deten Ringnut zur Schweißschmelzbadformung darstellt, ist
vergleichsweise niedrig und nur so groß, daß eine ausrei
chende Zugänglichkeit des Auftragsschweißbrenners, z. B.
Maschinenschweißbrenners zum Nut- bzw. Schweißgrund gege
ben ist. Dadurch soll ein sicheres Aufschmelzen der dar
unter liegenden Materialfläche sowie eine sichere Ring
nutflankenerfassung gewährleistet sein. Die niedrig ge
baute Gleitbacke läßt gute Positioniermöglichkeiten des
Schweißbrenners zu, der seinerseits ohne Behinderung
durch die Gleitbacke höhenverstellbar und/oder seitenver
stellbar sowie auch schwenkbar angeordnet werden kann, um
die Auftragsschweißlagen optimal übereinander aufbringen
zu können.
Erfindungsgemäß wird die Gleitbacke beim nacheinander er
folgenden Auftragsschweißen der einzelnen Schweißlagen
(z. B. bei der Kombination von metallischen Pufferwerk
stofflagen und metallischen Panzerwerkstofflagen) in wal
zenaxialer und/oder radialer Richtung nach außen derart
nachgestellt, bis die Walzenstirnseitenpanzerung ihre ge
wünschte volle Breite und Höhe erhalten hat, d. h. bis
die ringschulterartige Ausnehmung ausgefüllt ist. Die
fertig aufgebaute erfindungsgemäße Walzenstirnseitenpan
zerung ist stirnseitig wegen der schmelzbadformenden
Funktion der Gleitbacke außen glatt, so daß ein mechani
sches Nachbearbeiten der gepanzerten Walzenstirnseite
entfällt. Der Einsatz der Gleitbacke, die zur Erhöhung
ihrer Standzeit mit Vorteil gekühlt ist, begünstigt auch
das möglichst eigenspannungsarme Heranschrumpfen der
nacheinander aufgeschweißten ringförmigen Schweißlagen an
die zu panzernde Walzenstirnwand. Insgesamt ist die er
findungsgemäße Walzenstirnseitenpanzerung durch ein hohes
Standzeitvermögen gekennzeichnet und sie ist doch mit
einfachen Mitteln wirtschaftlich herstellbar.
Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile
werden anhand des in den Figuren schematisch dargestell
ten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ausschnittsweise im Längsschnitt eine Wal
zenstirnseite mit Ringschulter beim erfin
dungsgemäßen Aufbau der verschleißfesten
Panzerung auf den Stirnseiten-Randbereich,
und
Fig. 2 die Stirnansicht von rechts auf die Stirn
seite der Walze der Fig. 1.
Der mit seiner Drehachse etwa horizontal liegende Walzen
grundkörper (10) der Fig. 1 hat eine radial nach außen
und zur Walzenstirnseite (11) hin (auch an der gegenüber
liegenden Walzenstirnseite) zunächst offene ringschulter
artige Ausnehmung (12), die in ihrem oberen Bereich durch
eine sich wenigstens über einen Teil des Walzenumfangs
erstreckende vergleichsweise niedrig gebaute Gleitbacke
(13) zu einem nach oben offenen Ringnutabschnitt einge
grenzt wird. Die Unterseite der Gleitbacke (13) kann an
die zylindrische Außenkontur der Ringschulter (14) des
Walzengrundkörpers (10) angepaßt sein, wie insbesondere
aus Fig. 2 zu ersehen ist. In den zwischen der Walzen
ringschulter und der Gleitbacke (13) gebildeten Ring
nutabschnitt ragt von oben ein Schweißbrenner (15) hin
ein, mittels dem die partiell gebildete Ringnut bei einer
schweißtechnisch geeigneten Drehgeschwindigkeit der Walze
mit metallischen verschleißfesten Auftragsschweißlagen
ausgefüllt wird. Dabei dreht sich die Gleitbacke (13)
nicht mit. Die auf diese Weise ringförmig aufgebauten
Auftragsschweißschichten können z. B. aus zunächst dukti
len metallischen Pufferwerkstofflagen (16) und nachfol
genden harten metallischen verschleißfesten Panzerwerk
stofflagen (17) aufgebaut sein. Die Pufferwerkstofflagen
(16) können aus einem ferritischen Werkstoff und die Pan
zerwerkstofflagen (17) können aus einer metallischen
Legierung mit Hartstoffen im Gefüge, z. B. Karbiden
und/oder Sonderkarbiden bestehen.
Die Ringflächen können unter Einsatz der Gleitbacke
sowohl mit dem Metallschutzgasschweißverfahren als auch
mit Unterpulverschweißverfahren mit Draht- oder Bandelek
troden (Füllband) aufgebracht werden. Diese Verfahrens
technik läßt sich dadurch sowohl in der Werkstattferti
gung als auch auf der Baustelle (Regenerieren) vorteil
haft einsetzen.
Der Rücksprung (a) der Ringschulter (14) kann z. B. mini
mal 6 bis 8 mm betragen, die Tiefe (b) der Ringschulter
(14) ist prinzipiell beliebig. Erfindungsgemäß werden
beim Aufbau der Panzerung die Gleitbacke (13) sowie der
Schweißbrenner (15) mit immer dicker und höher werdenden
Walzenstirnseitenpanzerung in walzenaxialer und radialer
Richtung nach außen nachgestellt, d. h. sowohl die Gleit
backe (13) als auch der Schweißbrenner (15) sind höhen
verstellbar und seitenverstellbar, in Fig. 1 gezeigt
durch die rechtwinkelig zueinander stehenden Pfeile. In
Fig. 1 ist ein entsprechender Positioniersupport mit Be
zugsziffer (18) schematisch angezeigt. Es besteht auch
die Möglichkeit, die Positioniereinrichtung (18) noch mit
einem Schwenkmechanismus auszustatten, damit der Schweiß
brenner (15) gegebenenfalls auch noch axiale Pendelbewe
gungen ausführen kann. Die Positioniereinrichtungen für
den Auftragsschweißbrenner (15)/die Gleitbacke (13)
können vorteilhafterweise mit nicht dargestellten Senso
ren zur Feststellung des Abstandes zwischen dem Auftrags
schweißbrenner (15)/der Gleitbacke (13) und den
Auftragsschweißlagen (16 bzw. 17) in Wirkverbindung
stehen. Die Auftragsschweißung kann beispielsweise auch
durch den Einsatz einer Lichtbogenhöhen- und -seiten
steuerung, taktiler Annäherungsschalter oder dergleichen
vollmechanisiert durchgeführt werden. Die Gleitbacke (13)
ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wassergekühlt,
wobei mit (19, 20) die Kühlwasserein- und
-austrittskanäle angezeigt sind.
Durch die Beschreibung dieses Ausführungsbeispieles der
Erfindung wird deutlich, daß die erfindungsgemäße Walzen
stirnseitenpanzerung mit einfachen technischen Mitteln
aufbringbar ist und daß die fertig aufgebaute Stirnsei
tenpanzerung außen glatt ist und keinerlei Nachbearbei
tung mehr bedarf.
Claims (6)
1. Verfahren zum Aufbringen einer verschleißfesten Pan
zerung auf die Stirnseiten-Randbereiche von Walzen
für Walzenmaschinen, insbesondere für Hochdruck-Wal
zenpressen zur Druckzerkleinerung körnigen Gutes,
durch Ausfüllen einer im Walzenstirnseitenrand aus
gebildeten ringschulterartigen Ausnehmung mit metal
lischen Schweißlagen, dadurch gekennzeichnet, daß
die radial nach außen und zur Walzenstirnseite (11)
hin zunächst offene ringschulterartige Ausnehmung
(12) des Walzengrundkörpers (10) in ihrem oberen
Bereich durch eine sich wenigstens über einen Teil
des Walzenumfangs erstreckende, in walzenaxialer
und/oder radialer Richtung nachstellbare und sich
mit der Walze nicht mitdrehende Gleitbacke (13) zu
einem nach oben offenen Ringnutabschnitt eingegrenzt
wird, und daß dann die so partiell gebildete Ringnut
während des Drehens der Walze (10) mit metallischen
verschleißfesten Schweißlagen (16, 17) kontinuier
lich ausgefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Aufbau der Panzerung die den Ringnutab
schnitt eingrenzende Gleitbacke (13) sowie gegebe
nenfalls auch der die Schweißlagen bildende Schweiß
brenner (15) nach außen in walzenaxialer und/oder
walzenradialer Richtung bewegt werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine
Gleitbacke (13), deren Unterseite an die zylindri
sche Außenkontur der walzenstirnseitigen Ringschul
ter (14) des Walzengrundkörpers (10) angepaßt ist,
und durch einen die metallischen Auftragsschweißla
gen bildenden Schweißbrenner (15), der von oben in
den zwischen Walzenringschulter und Gleitbacke ge
bildeten Ringnutabschnitt hineinragt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Gleitbacke (13) als auch der Schweiß
brenner (15) über Positioniereinrichtungen verstell
bar angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positioniereinrichtungen mit Sensoren zur
Feststellung des Abstandes zwischen dem Auftrags
schweißbrenner (15)/der Gleitbacke (13) und den
Auftragsschweißlagen (17) in Wirkverbindung stehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbacke (13) ge
kühlt, insbesondere wassergekühlt ist.
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