DE3840696A1 - Verschleissfeste panzerung der walzenstirnseiten von walzenpressen und verfahren zum aufbringen der panzerung - Google Patents
Verschleissfeste panzerung der walzenstirnseiten von walzenpressen und verfahren zum aufbringen der panzerungInfo
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Description
Bei Walzenbrechern und Walzenmühlen wird sprödes Mahlgut
in den Walzenspalt eingezogen und dort einer Druckzerklei
nerung unterworfen.
Bekannt ist auch die sogenannte Gut
bettzerkleinerung im Walzenspalt einer Hochdruck-Walzen
presse, bei der die einzelnen Partikel des durch Reibung
in den Walzenspalt eingezogenen Mahlgutes in einem Gut
bett, d.h. in einer zwischen den beiden Walzenoberflächen
zusammengedrückten Materialschüttung bei Anwendung eines
extrem hohen Druckes gegenseitig zerquetscht werden (EP-PS
00 84 383). Es versteht sich, daß dabei die Walzenoberflä
chen einer außerordentlich hohen Beanspruchung und Ver
schleißgefahr ausgesetzt sind, und zwar nicht nur die
zylindrischen Walzenoberflächen, sondern auch die Stirn
seiten-Peripheriebereiche der Walzen, weil zur seitlichen
Begrenzung des Walzenspaltes zur Verhinderung des seitli
chen Austretens des Mahlgutes Stirnbleche angeordnet sind,
welche die Stirnseiten-Randbereiche der Walzen abdecken.
Man hat daher bisher nicht nur die zylindrische Oberfläche
der Walze durch aufgeschweißte metallische Schichten
gepanzert, sondern auch die Stirnseiten-Randbereiche der
Walze, indem in die beiden Stirnkanten des Walzengrundkör
pers je eine radial nach außen und zur Stirnseite hin
offene Ringnut spanabhebend gedreht worden ist, die dann
mit metallischen verschleißfesten Schweißlagen ausgefüllt
worden ist. Die Oberfläche der walzenstirnseitig aufge
schweißten Panzerschicht, die zunächst uneben ist, muß
aber zum Zwecke des Zusammenwirkens mit den den Walzen
spalt seitlich begrenzenden Stirnblechen glatt sein, was
durch zeit- und kostenaufwendiges Abschleifen der Pan
zerschichtoberfläche ermöglicht worden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Walzen
von Walzenmaschinen, insbesondere von Hochdruck-Walzen
pressen im walzenstirnseitigen Randbereich eine ver
schleißfeste Panzerung zu schaffen, die von Anfang an
glatt ist, ein hohes Standzeitvermögen aufweist und in
wirtschaftlicher Weise auf den Walzengrundkörper aufbring
bar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer ver
schleißfesten Panzerung und mit einem Aufbringverfahren
gelöst, die mit vorteilhaften Ausgestaltungen in den
Ansprüchen 1 bis 6 gekennzeichnet sind.
Zunächst wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbrin
gen einer verschleißfesten Panzerung auf die Stirnseiten-
Randbereiche einer Walze erläutert. Zunächst wird in den
Walzengrundkörper je eine ganz in der Nähe jeweils einer
Walzenstirnseite gelegene Ringnut von der zylindrischen
Walzenoberfläche her eingearbeitet, z.B. spanabhebend
eingedreht. Es wäre auch denkbar, daß die Ringnut im Guß
verfahren von Anfang an in den Walzengrundkörper einge
formt ist.
Die äußere der Walzenstirnseite zugewandte Begrenzungswan
dung der Ringnut liegt in einer Ebene senkrecht zur Wal
zendrehachse, während die andere (innere) Ringnutbegren
zungswandung im Axiallängsschnitt gesehen mit Vorteil die
Ringnut V-förmig nach außen erweiternd schräg angeordnet
ist. Auf die schräge Ringnutbegrenzungswandung werden
metallische Pufferwerkstoff-Schweißlagen aufgebracht. So
dann wird der restliche freie Querschnitt der Ringnut
durch eingeschweißte metallische Panzerwerkstofflagen aus
gefüllt, und zwar mit Vorteil bis zu einer der nachfolgen
den Panzerung der zylindrischen Oberfläche des Walzen
grundkörpers in etwa entsprechender Höhe. Abschließend
werden dann die Walzenstirnseiten in ihrem Randbereich
spanabhebend abgedreht, und zwar so weit bis kurz vor
Erreichen der Ringnut, daß eine aus dem Walzengrundwerk
stoff bestehende dünne äußere Begrenzungswand der Ringnut
mit einer Dicke von etwa kleiner 2 mm stehen bleibt.
Beim Betrieb der gepanzerten Walze z.B. in einer Hoch
druck-Walzenpresse zur Gutbettzerkleinerung spröden Mahl
gutes wird dann diese stehengebliebene, aus dem Walzen
grundwerkstoff bestehende dünne äußere glatte Begrenzungs
wand der Ringnut von den den Walzenspalt seitlich begren
zenden Stirnblechen verhältnismäßig schnell abgerieben,
bis walzenstirnseitig die harte verschleißfeste Panzerung
selbst zum Vorschein kommt, und zwar von Anfang an mit
einer ganz glatten Oberfläche, ohne daß es dazu einer
unwirtschaftlichen, kostenaufwendigen Schleifarbeit be
durft hätte. Mit Vorteil nehmen bei der erfindungsgemäßen
stirnseitigen Walzenpanzerung Härte und Festigkeit der
Werkstoffschweißlagen mit zunehmendem Abstand von außen
nach innen einigermaßen gleichmäßig bis auf die Härte und
Festigkeit des Walzengrundwerkstoffes ab. Damit werden
Härtesprünge innerhalb der Walzenpanzerung vermieden.
Infolge des einigermaßen stufenlosen gleichmäßig anstei
genden bzw. abfallenden Verlaufes von Härte und Festigkeit
durch die in die Ringnut eingeschweißten Werkstofflagen
kommen Risse, sofern sie in der verschleißfesten besonders
harten Außenschicht der Panzerung auftreten sollten, zum
Stillstand und setzen sich nicht bis in den Walzengrund
werkstoff fort, so daß das Standzeitvermögen der erfin
dungsgemäßen verschleißfesten Walzenpanzerung auch bei
einer dynamischen Druckschwellbeanspruchung vergleichs
weise hoch ist.
Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile wer
den anhand des in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die Ansicht des Grundkörpers einer Walze einer
Hochdruck-Walzenpresse zur Gutbettzerkleine
rung körnigen Gutes, bevor die erfindungsge
mäße verschleißfeste Panzerung aufgebracht
ist, und
Fig. 2 ausschnittsweise vergrößert im Schnitt die
Einzelheit II der Fig. 1 während des Aufbaues
der erfindungsgemäßen verschleißfesten Panze
rung.
Zum Aufbringen der erfindungsgemäßen verschleißfesten Wal
zenpanzerung wird nach Fig. 1 in den Walzengrundkörper
(10) zunächst je eine ganz in der Nähe der Walzenstirnsei
ten (11) bzw. (12) gelegene Ringnut (13) bzw. (14) von der
zylindrischen Walzenoberfläche (15) her spanabhebend ein
gedreht. In Fig. 2 ist die Ringnut (13) vergrößert zu
sehen. Die äußere der Walzenstirnseite (11) zugewandte
Begrenzungswandung (16) der Ringnut (13) liegt in einer
Ebene senkrecht zur Walzendrehachse, während die andere
(innere) Ringnutbegrenzungswandung (17) im Axiallängs
schnitt gesehen die Ringnut V-förmig nach außen erweiternd
schräg angeordnet ist, mit einem Winkel (α) zur Vertikalebe
ne von z.B. etwa 20°. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2
beträgt der Abstand (a) der vertikalen Ringnutbegrenzungs
wandung (16) von der Walzenstirnseite (11) z.B. 7 mm, die
Tiefe (b) der Ringnut (13) beträgt z.B. 28 mm und die
Breite (c) des Nutgrundes beträgt z.B. 8 mm.
Zunächst werden auf die innere schräg angeordnete Begren
zungswandung (17) der Ringnut (13) metallische Puffer
werkstofflagen (18 a) aufgeschweißt und anschließend wird
auf den benachbarten Bereich der zylindrischen Oberfläche
(15) des Walzengrundkörpers ein ringförmiger Wulst von
Pufferwerkstofflagen (18 b) aufgeschweißt, und zwar bis zu
einer Höhe (d) von der Walzenoberfläche aus gemessen von
z.B. 7 mm. Der Pufferwerkstoff besteht aus einem
unlegierten oder Cr, Mo-legierten ferritischen Werkstoff.
Dann wird der übrige Querschnittsraum der Ringnut (13)
durch eingeschweißte Panzerwerkstofflagen (19) ausgefüllt,
und zwar über die zylindrische Walzenoberfläche (15) hin
aus bis auf eine Höhe (e) von z.B. 11 mm. Der Panzerwerk
stoff (19) besteht aus einer Legierung unter Verwendung
von Sonderkarbid- und Nitridbildnern, welche die Ausbil
dung besonders feiner Karbide und eine gleichmäßige Ver
teilung der Karbide begünstigen, wodurch die Verschleißei
genschaften der erfindungsgemäßen Walzenpanzerung beson
ders günstig beeinflußt werden. Der eine Härte von mehr
als 52 HRC (Härteprüfung nach Rockwell C) aufweisende
Legierungswerkstoff der Panzerwerkstofflagen (19) kann
folgende Zusammensetzung in Gewichts-% aufweisen:
C|1,0 bis 2,5 | |
Si | 1,7 bis 2,7 |
Mn | 0,7 bis 0,9 |
Cr | 5,0 bis 7,0 |
Mo | 0,8 bis 1,6 |
N | max. 0,1 |
A1 | max. 0,5 |
Ti | 0,0 bis 8,0 |
V | 0,0 bis 6,0 |
Nb | 0,0 bis 10,0 |
Rest | Eisen |
Dann wird die Walzenstirnseite (11) bzw. genauso auch die
gegenüberliegende Walzenstirnseite in ihrem Randbereich
von der Walzenoberfläche (15) ausgehend radial nach innen
bis zu einer Tiefe (f) von z.B. 35 mm auf einer Drehbank
spanabhebend abgedreht, und zwar so weit bis kurz vor Er
reichen der Ringnut (13), daß eine aus dem Walzengrund
werkstoff bestehende dünne äußere Begrenzungswand der
Ringnut (13) mit einer Dicke (g) von z.B. 1 mm stehen
bleibt. Das spanabhebend abzudrehende Werkstoffmaterial
(20) des Walzengrundkörpers ist durch Linksschraffur ange
zeigt. Nach der Inbetriebnahme der Walzenpresse ist dann
die stehengebliebene z.B. 1 mm dicke stirnseitig äußere
Begrenzungswand der Ringnut (13) durch die den Walzenspalt
seitlich begrenzenden, die Walzenperipherie abdeckenden,
in der Zeichnung nicht dargestellten Stirnbleche verhält
nismäßig schnell abgenutzt, bis die walzenstirnseitige
Walzenpanzerung selbst erscheint, die dann völlig glatt
ist und im Zusammenwirken mit den Stirnblechen mit einem
hohen Standzeitvermögen für eine gute Abdichtung der seit
lichen Begrenzungen des Walzenspaltes sorgt.
Es versteht sich, daß der übrige Bereich der zylindrischen
Oberfläche (15) des Walzengrundkörpers bis zur Höhe (d) mit
aufgeschweißten Werkstofflagen und darauf aufgebaut bis
zur Höhe e mit aufgeschweißten Panzerwerkstofflagen im
Bereich zwischen dem rechten aufgeschweißten Ringwulst
(18 b) und einem entsprechenden linken Ringwulst an der
anderen Walzenstirnseite beschichtet wird. Dabei können
die Pufferwerkstofflagen z.B. durch Unterpulver-Bandauf
tragsschweißung und die Panzerwerkstofflagen durch Füll
bandauftragsschweißung aufgebracht werden. Beim Füllband
auftragsschweißen sind die Legierungsbestandteile in
Pulverform in ein aus Reineisen bestehendes flaches Hohl
band gefüllt und die eigentliche Legierung selbst entsteht
erst beim Schweißprozeß. Durch die Füllbandauftragsschweißung
werden eine gleichmäßige Verteilung der Panzerwerk
stofflegierung und ein gleichmäßiger Beschichtungsaufbau
erreicht.
Claims (6)
1. Verschleißfeste Panzerung der Stirnseiten-Randberei
che von Walzen für Walzenmaschinen, insbesondere für
Hochdruck-Walzenpressen zur Druckzerkleinerung körni
gen Gutes, gekennzeichnet durch eine in den Walzen
grundkörper (10) von der zylindrischen Walzenoberflä
che (15) her eingearbeitete, ganz in der Nähe der
Walzenstirnseite (11) bzw. (12) angeordnete Ringnut
(13) bzw. (14), die durch eingeschweißte metallische
Pufferwerkstofflagen/Panzerwerkstofflagen ausgefüllt
ist.
2. Walzenpanzerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die äußere der Walzenstirnseite (11)
zugewandte Begrenzungswandung (16) der Ringnut (13)
in einer Ebene senkrecht zur Walzendrehachse liegt,
während die andere (innere) Ringnutbegrenzungswandung
(17) im Axiallängsschnitt gesehen die Ringnut V-för
mig nach außen erweiternd schräg angeordnet ist.
3. Walzenpanzerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die äußere Begrenzungswandung (16) der Ring
nut (13) vor der Inbetriebnahme der Zweiwalzenmaschi
ne nur eine Dicke von etwas kleiner als 2 mm aufweist, die
beim Betrieb der Maschine von der Walzenstirnseite
(11) her bis zur verschleißfesten Panzerung ver
schleißt.
4. Walzenpanzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der inneren Begren
zungswandung (17) der Ringnut (13) metallische Puf
ferwerkstofflagen (18 a) aufgeschweißt sind und daß
der übrige Querschnittsraum der Ringnut (13) durch
eingeschweißte Panzerwerkstofflagen (19) ausgefüllt
ist.
5. Walzenpanzerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Pufferwerkstoff (18 a, 18 b) aus einem
unlegierten oder Cr, Mo-legierten ferritischen Werk
stoff und der Panzerwerkstoff (19) aus einer Legie
rung unter Verwendung von Sonderkarbid- und Nitrid
bildnern bestehen.
6. Verfahren zum Aufbringen der Walzenpanzerung nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Walzengrundkörper (10) je
eine ganz in der Nähe der Walzenstirnseiten (11, 12)
gelegene Ringnut (13, 14) von der zylindrischen Wal
zenoberfläche her eingearbeitet wird, daß in die
Ringnut metallische Pufferwerkstofflagen (18 a, 18 b)
und dann Panzerwerkstofflagen (19) eingeschweißt wer
den bis zu einer der Panzerung der zylindrischen
Oberfläche (15) des Walzengrundkörpers in etwa ent
sprechenden Höhe, und daß dann die Walzenstirnseiten
(11) in ihrem Randbereich spanabhebend abgedreht
werden, und zwar so weit bis kurz vor Erreichen der
Ringnut, daß eine aus dem Walzengrundwerkstoff beste
hende dünne äußere Begrenzungswand (16) der Ringnut
(13) mit einer Dicke (g) von etwas kleiner als 2 mm stehen
bleibt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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- 1988-12-02 DE DE19883840696 patent/DE3840696A1/de not_active Withdrawn
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1989
- 1989-11-10 WO PCT/DE1989/000705 patent/WO1990006178A1/de unknown
- 1989-12-01 DD DD33513089A patent/DD285931A5/de not_active IP Right Cessation
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