DE4031329A1 - Beschleunigungssensor zur feststellung von geschwindigkeitsaenderungen - Google Patents
Beschleunigungssensor zur feststellung von geschwindigkeitsaenderungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschleunigungssensor
insbesondere zur Verwendung in Kraftfahrzeugen zum Feststellen
von plötzlichen Geschwindigkeitsänderungen und zum Aktivieren
eines Insassen-Rückhaltesystems, beispielsweise eines Luft
sacks. Ein derartiger Beschleunigungssensor enthält ein Sensor-
Element, das bei einer plötzlichen Verzögerung in eine vorbe
stimmte Stellung gelangt, um einen elektrischen Kontakt zu
schließen, wodurch das Rückhaltesystem aktiviert wird.
Studien haben ergeben, daß Verletzungen bei Unfällen mit Kraft
fahrzeugen, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten, durch
Verwendung von Insassen-Rückhaltesystemen beträchtlich ver
ringert oder vermieden werden können. Diese Systeme enthalten
häufig einen aufblasbaren Luftsack, der im Normalzustand im
Instrumentenbrett oder im Lenkrad untergebracht ist. Wenn das
Kraftfahrzeug einer plötzlichen Verzögerung unterworfen wird,
wird der Luftsack automatisch aufgeblasen, und er entfaltet
sich derart, daß er die Insassen abfängt, ihre Bewegung be
grenzt und einen Kontakt zwischen ihnen und Fahrzeugteilen, wie
der Windschutzscheibe, dem Lenkrad, der Instrumententafel und
dgl. vermeidet.
Ein entscheidendes Element aller derartiger Systeme ist der
Beschleunigungssensor, der das Aufblasen und Entfalten des
Luftsacks auslöst. Die Bewegung des Kraftfahrzeuges muß
sorgfältig und präzis überwacht werden, so daß die Luftsäcke im
Bedarfsfall sehr schnell entfaltet werden, bevor die Insassen
ernsthaft verletzt werden.
Ein bekannter Beschleunigungssensor (US-PS 43 29 549) weist ein
rohrförmiges Gehäuse auf, das eine metallische Hülse, eine
Metallkugel und einen Permanentmagneten enthält, dessen
Magnetfeld bestrebt ist, die Kugel an einem ersten Ende der
Hülse zu halten. Am anderen Ende der Hülse befindet sich ein
Paar elektrischer Kontaktzungen. Der Sensor wird im Kraftfahr
zeug derart angeordnet, daß dann, wenn das Kraftfahrzeug einer
Verzögerung unterworfen wird, die einen vorbestimmten Wert
übersteigt, die Kugel sich von dem ersten zu dem zweiten Ende
der Hülse hin bewegt und mit den beiden Kontaktzungen Kontakt
macht. Da die Zungen und die Kugel elektrisch leitend sind,
wird eine elektrische Verbindung zwischen den beiden
Kontaktzungen hergestellt, wenn die Kugel die Kontaktzungen
berührt. Diese elektrische Verbindung wird dazu benutzt, ein
Signal für das Entfalten der Luftsäcke zu erzeugen.
Die Genauigkeit des bekannten Sensors hängt vor allem von der
richtigen Lage der beiden elektrischen Kontaktzungen ab. Die
Empfindlichkeit, d. h. die Mindestverzögerung, bei der der
Sensor anspicht, wird von der Stärke des Magneten und von der
Anfangsstellung der Kugel bestimmt. Es hat sich herausgestellt,
daß aufgrund von Dimensionsschwankungen des Sensors bei der
Herstellung der Sensor eine Toleranz von etwa +/-3,2 kmh
(2 mph) hat. In der Praxis ist diese Toleranz nicht akzeptabel,
denn wenn der Sensor bei einer Verzögerung anspricht, die zu
niedrig ist, kann das Rückhaltesystem ausgelöst werden, auch
wenn das Fahrzeug nicht in einen Crash verwickelt ist, d. h.
beispielsweise schon bei 13 kmh (8 mph), wodurch der Fahrer die
Kontrolle über das Kraftfahrzeug verlieren kann. Wenn das
Rückhaltesystem so eingestellt ist, daß es nur dann ausgelöst
wird, wenn das Fahrzeug einer hohen Verzögerung ausgesetzt ist,
d. h. beispielsweise bei einem Crash mit einer Geschwindigkeit
über 20 kmh (12 mph), kann es eintreten, daß der Luftsack im
Bedarfsfall nicht aufgeblasen wird und somit seine Funktion,
die Passagiere zu schützen, nicht erfüllen kann.
Im Hinblick auf die vorstehend aufgeführten Nachteile des
Standes der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Er
findung, einen Beschleunigungssensor zu schaffen, der beim
Einsatz in ein Insassen-Rückhaltesystem auf einen bestimmten
Verzögerungswert, bei welchem das Rückhaltesystem ausgelöst
wird, voreingestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einem Beschleunigungssensor zur Feststellung von Geschwindig
keitsänderungen, der ein Gehäuse mit einem Hohlraum, einen in
dem Hohlraum zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung
bewegbares Sensorelement, Rückhaltemittel, welche bestrebt
sind, das Sensorelement in der ersten Stellung zu halten, und
Kontakte aufweist, mit denen das Sensorelement in seiner
zweiten Stellung in Kontakt kommt, eine Einstellvorrichtung zur
Veränderung der ersten Stellung des Sensorelements vorgesehen
ist.
Die Einstellvorrichtung wird nach dem Zusammenbau des Sensors
justiert, um geringfügige Schwankungen in den Abmessungen
seiner Komponenten auszugleichen und in dem Fall, in welchem
die Haltemittel von einem Magneten gebildet werden, Schwankun
gen der magnetischen Feldstärke zu kompensieren. Mit diesem
Merkmal können Beschleunigungssensoren hergestellt werden,
welche so justiert werden können, daß sie beim Einsatz in ein
Insassen-Rückhaltesystem dieses System bei einem Crash mit
einer bestimmten Geschwindigkeit auslösen, wobei der Sensor mit
einer Auslöse-Genauigkeit von +/-1,6 kmh (1 mph) voreinge
stellt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Beschleunigungssensors,
Fig. 2 einen Längsschnitt eines Beschleunigungssensors, und
Fig. 3 einen Teilschnitt einer abgewandelten Ausführung.
Der in Fig. 2 dargestellte Sensor 10 entspricht weitgehend dem
in der US-PS 43 29 549 dargestellten Sensor und er weist ein
Gehäuse 12 mit einer inneren Hülse 14 auf, die aus magnetisch
permeablem Material besteht. Das Gehäuse 12 hat zwei gegenüber
liegende Stirnwände 24, 26. An der Stirnwand 26 sind zwei
Kontaktzungen 18, 20 angebracht, die bei dieser Ausführung
gleiche Größen und Formen haben. Außerhalb des Gehäuses 12 ist
ein Permanentmagnet 34 angeordnet. Innerhalb des Gehäuses 12
befindet sich eine Kugel 16, deren Durchmesser geringfügig
kleiner ist als der Innendurchmesser der Hülse 14. Die Kugel 16
besteht ebenfalls aus magnetisch permeablem Material. Die Hülse
14, die Kugel 16 und der Magnet 34 sind so ausgebildet und
angeordnet, daß das magnetische Feld des Magneten 34 bestrebt
ist, die Kugel 16 in ihrer in Fig. 2 dargestellten Ruhestellung
zu halten.
Der Sensor ist in dem Kraftfahrzeug derart angeordnet, daß,
wenn das Fahrzeug mit einer vorbestimmten Minimalgeschwin
digkeit auf ein Hindernis auftrifft, die Kugel 16 unter dem
Einfluß der Verzögerung die Haltekraft des Magnetfeldes des
Magneten 34 überwindet und sich in der Hülse 14 in Richtung auf
die Stirnwand 26 bewegt. Wenn die Kugel 16 die Kontaktzungen
18, 20 berührt, wird in bekannter Weise ein elektrisches Signal
erzeugt. Dieses Signal wird beispielsweise über Leitungen 36,
38 einem Insassen-Rückhaltesystem 40 zugeführt, um dieses zu
aktivieren.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist die Anordnung einer
Einstellschraube 22, die sich durch die Stirnwand 24 des
Gehäuses 12 erstreckt und in ein entsprechendes Gewinde
eingeschraubt ist, wobei ihr Kopf 28 außerhalb des Gehäuses 12
liegt, während ihr Ende 30 die Kugel 16 in ihrer Ruhestellung
berührt.
Das Ansprechen des Sensors hängt von einer Anzahl von Faktoren
ab, nämlich dem Gewicht der Kugel 16, den Abmessungen des
Sensors, der Kraft des Magnetfeldes des Permanentmagneten 34
usw. Durch Veränderung dieser Parameter kann der Sensor zum
Ansprechen auf eine voreingestellte Verzögerung gebaut werden.
Beispielsweise können die Parameter so ausgewählt werden, daß
der Sensor das Insassen-Rückhaltesystem aktiviert, wenn ein
Crash bei einer Nominalgeschwindigkeit von 16 kmh (10 mph)
festgestellt wird. Aufgrund von Schwankungen dieser Parameter,
die während des Herstellungsprozesses auftreten, hat der Sensor
einen charakteristischen Fehler oder eine Toleranz von etwa +/-
3,2 kmh (2 mph). Wie eingangs ausgeführt, ist diese Toleranz
nicht akzeptabel. Bei dem erfindungsgemäßen Sensor kann diese
Toleranz beträchtlich verringert werden. Dies wird dadurch
erreicht, daß die Ruhestellung der Kugel 16 mit der Einstell
schraube 22 justiert werden kann. Ein Einschrauben der Schraube
bewirkt, daß die Kugel 16 etwas von der Stirnwand 24 weg bewegt
wird, und ein Herausschrauben der Schraube aus dem Gehäuse
bewirkt, daß die Kugel 16 etwas näher zur Stirnwand 24 hin
bewegt wird. Auf diese Weise kann die voreingestellte Ge
schwindigkeit bzw. Verzögerung, bei welcher der Sensor ein
Insassen-Rückhaltesystem aktiviert, mit einer Genauigkeit oder
Toleranz von +/-1,6 kmh (1 mph) eingestellt werden.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 liegt die Einstell
schraube 22 mit ihrem Ende 30 direkt an der Kugel 16 an. Es
kann jedoch gemäß Fig. 3 eine Scheibe 32 am Ende 30 der Schrau
be 22 angeordnet sein. Auf diese Weise wird der Verschleiß
zwischen Schraube und Kugel beträchtlich verringert. Diese
Wirkung wird noch verstärkt, wenn die Scheibe 32 drehbar an der
Schraube 22 befestigt ist.
Claims (5)
1. Beschleunigungssensor zur Feststellung von Geschwindig
keitsänderungen, mit
- a) einem Gehäuse (12) mit einem Hohlraum (14),
- b) einem Sensorelement (16), das in dem Hohlraum (14) zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung beweglich ist,
- c) Rückhaltemittel (34), die bestrebt sind, das Sensorelement (16) in seiner ersten Stellung zu halten, und
- d) Kontaktmittel (18, 20), die so angeordnet sind, daß sie feststellen, wenn das Sensorelement (16) in seine zweite Stellung gelangt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- e) eine Einstellvorrichtung (22) vorgesehen ist, um die erste Stellung des Sensorelements (16) zu verändern.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einstellvorrichtung von einer Einstell
schraube (22) gebildet ist, die sich durch das Gehäuse (12)
hindurch in den Hohlraum (14) erstreckt.
3. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Einstellvorrichtung (22) von
außerhalb des Gehäuses (12) durch eine Stirnwand (24) des
Gehäuses in den Hohlraum (14) erstreckt und von außen
einstellbar ist.
4. Insassen-Rückhaltesystem in einem Kraftfahrzeug, gekenn
zeichnet durch einen Beschleunigungssensor entsprechend einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zum Aktivieren des
Rückhaltesystems, wenn die Verzögerung des Fahrzeuges einen
vorbestimmten Wert übersteigt.
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