DE4031327A1 - Beschleunigungssensor, insbesondere fuer insassen-rueckhaltesysteme in einem kraftfahrzeug - Google Patents
Beschleunigungssensor, insbesondere fuer insassen-rueckhaltesysteme in einem kraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschleunigungssensor
insbesondere zur Verwendung in Kraftfahrzeugen zum Feststellen
von plötzlichen Geschwindigkeitsänderungen und zum Aktivieren
eines Insassen-Rückhaltesystems, beispielsweise eines Luft
sacks. Ein derartiger Beschleunigungssensor enthält ein Sensor-
Element, das bei einer plötzlichen Verzögerung in eine vorbe
stimmte Stellung gelangt, um einen elektrischen Kontakt zu
schließen, wodurch das Rückhaltesystem aktiviert wird.
Studien haben ergeben, daß Verletzungen bei Unfällen mit Kraft
fahrzeugen, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten, durch
Verwendung von Insassen-Rückhaltesystemen beträchtlich ver
ringert oder vermieden werden können. Diese Systeme enthalten
häufig einen aufblasbaren Luftsack, der im Normalzustand im
Instrumentenbrett oder im Lenkrad untergebracht ist. Wenn das
Kraftfahrzeug einer plötzlichen Verzögerung unterworfen wird,
wird der Luftsack automatisch aufgeblasen, und er entfaltet
sich derart, daß er die Insassen abfängt, ihre Bewegung be
grenzt und einen Kontakt zwischen ihnen und Fahrzeugteilen, wie
der Windschutzscheibe, dem Lenkrad, der Instrumententafel und
dgl. vermeidet.
Ein entscheidendes Element aller derartiger Systeme ist der
Beschleunigungssensor, der das Aufblasen und Entfalten des
Luftsacks auslöst. Die Bewegung des Kraftfahrzeuges muß sorg
fältig und präzise überwacht werden, so daß die Luftsäcke im
Bedarfsfall sehr schnell entfaltet werden, bevor die Insassen
ernsthaft verletzt werden.
Ein bekannter Beschleunigungssensor (US-PS 43 29 549) weist ein
rohrförmiges Gehäuse auf, das eine metallische Hülse, eine
Metallkugel und einen Magneten enthält, dessen Magnetfeld be
strebt ist, die Kugel an einem ersten Ende der Hülse zu halten.
Am anderen Ende der Hülse befindet sich ein Paar elektrischer
Kontaktzungen. Der Sensor wird im Kraftfahrzeug derart ange
ordnet, daß dann, wenn das Kraftfahrzeug einer Verzögerung
unterworfen wird, die einen vorbestimmten Wert übersteigt, die
Kugel sich unter Überwindung der Rückhaltekraft des Permanent
magneten von dem ersten zu dem zweiten Ende der Hülse hin
bewegt und mit den beiden Kontaktzungen Kontakt macht. Da die
Zungen und die Kugel elektrisch leitend sind, wird eine elek
trische Verbindung zwischen den beiden Kontaktzungen herge
stellt, wenn die Kugel die Kontaktzungen berührt. Diese elek
trische Verbindung wird dazu benutzt, ein Signal für das
Entfalten der Luftsäcke zu erzeugen.
Ein Problem bei dem bekannten Beschleunigungssensor besteht
darin, daß der elektrische Kontakt durch eine Kugel hergestellt
wird, und da die Kontaktstellen unbestimmt sind, muß die
gesamte Oberfläche der Kugel behandelt werden, um einen
elektrischen Pfad mit geringem Widerstand zu erhalten. So ist
die Kugel oftmals mit einer dünnen Schicht aus Gold oder einem
ähnlichen hochleitfähigen Material beschichtet. Eine derartige
Beschichtung ist jedoch teuer und ihre Herstellung zeitauf
wendig. Außerdem nutzt sich eine derartige, aus Kostengründen
äußerst dünne Schicht ab, wenn sich die Kugel entlang ihres
Weges bewegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschleuni
gungssensor der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem beim
Auftreten einer Beschleunigung oder Verzögerung vorbestimmter
Größe ein elektrisches Strompfad geschlossen wird, der nicht
durch das Trägheits- oder Sensorelement des Sensors verläuft.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Be
schleunigungssensors,
Fig. 2 ist ein Längsschnitt entlang Linie 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 ist ein Querschnitt entlang Linie 3-3 in Fig. 1, und
Fig. 4 ist ein Längsschnitt entsprechend Fig. 2, wobei die
elektrischen Kontaktzungen in Kontakt miteinander sind.
Der in den Zeichnungen dargestellte Beschleunigungssensor 10
ist normalerweise in einem nicht dargestellten Kraftfahrzeug
angeordnet. Der Sensor ist durch eine Leitung 14 mit mindestens
zwei Adern 16, 18 mit einem Insassen-Rückhaltesystem 80 ver
bunden, das beispielsweise einen Luftsack aufweist, der bei
einer bestimmten Verzögerung des Fahrzeuges ausgelöst werden
soll.
Der Sensor 10 weist ein Gehäuse 22 auf, das einen rohrförmigen
Körper 20 enthält, welcher am einen Ende einen zylindrischen
Fortsatz 24 geringeren Durchmessers aufweist, der durch eine
Stirnwand 26 verschlossen ist. Von der Stirnwand 26 erstreckt
sich nach außen ein Fortsatz 28, auf welchem ein ringförmiger
Permanentmagnet 30 angeordnet ist. Der rohrförmige Körper 20
besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Der zylindrische Fortsatz
24 enthält eine Metallhülse 32, in der eine Metallkugel 34
verschiebbar angeordnet ist.
Der rohrförmige Körper 20 ist an seinem anderen Ende durch
einen Deckel 44 verschlossen. Der Deckel 44 ist mit dem Körper
20 durch bekannte Mittel, beispielsweise durch Kleben oder
durch Ultraschallschweißung verbunden. Der Deckel 44 hat
hochstehende, in das Innere des rohrförmigen Körpers 20
hineinragende Seitenwände 36, 38, zwischen denen vier
Kontaktzungen 46, 48, 50 und 52 liegen, die am Deckel 44
angebracht sind. Der Einfachheit halber werden die Zungen 46
und 48 als die unteren Zungen und die Zungen 50 und 52 als die
oberen Zungen bezeichnet. Jede dieser Zungen ist an dem Deckel
44 durch einen Stift 56 befestigt und besteht aus verhältnis
mäßig dünnem und flachem, elektrisch leitendem Material, wie
z. B. Kupfer, das, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, U-förmig
gebogen ist. Die unteren Zungen 46 und 48 weisen gebogene End
abschnitte 58 und 60 auf. Die oberen Zungen 50 und 52 erstrec
ken sich weiter radial nach innen in den Weg 40 der Kugel 34,
und ihre Enden sind vorzugsweise mit einem elektrisch isolie
renden Werkstoff 62, 64, beispielsweise Kunststoff, beschich
tet. Innerhalb des rohrförmigen Körpers 20 sind Rippen 66, 68,
70, 72 vorgesehen, an denen sich die Zungen 46, 48, 50 und 52
in der Ruhestellung gemäß Fig. 2 abstützen.
Vorzugsweise ist jede der Zungen zur Erzielung einer Redundanz
in zwei parallele Abschnitte gespalten. Wie Fig. 3 zeigt, hat
die Zunge 50 zwei parallele Abschnitte 50′ und 50′′, die je
weils an ihren Enden mit einem isolierenden Werkstoff 64 be
schichtet sind. In gleicher Weise ist die Zunge 52 in zwei
parallele Abschnitte 52′ und 52′′ gespalten.
Zwischen dem rohrförmigen Körper 20 und dem Gehäuse 22 ist ein
Freiraum 74 belassen, in welchem elektronische Bauteile an
geordnet sind, die beispielsweise auf einer Tafel 76 mit einer
gedruckten Schaltung angebracht sind.
Der Beschleunigungssensor 10 arbeitet wie folgt:
Der Permanentmagnet 30 erzeugt ein Magnetfeld, und da die Hülse
32 und die Kugel 34 aus einem magnetisch permeablen Material
bestehen, wird auf die Kugel 34 eine Rückhaltekraft ausgeübt,
welche bestrebt ist, diese an der Stirnwand 26 des rohrförmigen
Körpers 20 zu halten, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Der
Sensor ist in einem Kraftfahrzeug, beispielsweise im Motorraum
oder im Fahrgastraum, in einer derartigen Lage angeordnet, daß
dann, wenn das Fahrzeug einer Verzögerung ausgesetzt ist, die
größer ist als ein vorbestimmter Wert, der beispielsweise durch
die Abmessungen des Sensors und durch die Stärke des Magnet
feldes bestimmt ist, die Verzögerungskraft die Rückhaltekraft
des Magnetfeldes überwindet, so daß die Kugel 34 in Richtung
des Pfeiles A entlang ihres Weges 40 bewegt wird. Dabei kommt
die Kugel 34 weitgehend gleichzeitig mit den Enden der oberen
Zungen 50, 52 in Kontakt. Da diese Enden isoliert sind, wird zu
diesem Zeitpunkt kein elektrischer Kontakt hergestellt. Die
Kugel 34 bewegt sich weiter in Richtung des Pfeiles A, wobei
sie die oberen Zungen 50, 52 in der gleichen Richtung biegt,
bis diese Zungen mit den gebogenen Endenabschnitten 58, 60 der
unteren Zungen 46, 48 in Kontakt kommen. Dies ist in Fig. 4
dargestellt. Dieser Kontakt stellt einen ersten elektrischen
Strompfad zwischen den Zungen 48, 50 und einen zweiten elek
trischen Strompfad zwischen den Zungen 46 und 52 her. Diese
geschlossenen elektrischen Strompfade können dazu benutzt
werden, ein elektrisches Signal zu erzeugen, das über die Adern
16, 18 der Leitung 14 dem Insassen-Rückhaltesystem 80, bei
spielsweise einem nicht dargestellten Luftsacksystem, zum
Auslösen desselben zugeleitet wird.
Claims (8)
1. Beschleunigungssensor zur Feststellung von Geschwindig
keitsänderungen, mit einem Gehäuse (20) mit einem ersten Ende
(26) und einem zweiten Ende (44), das dem ersten Ende gegen
überliegt, ersten und zweiten Kontaktmitteln (48, 50; 46, 52) am
einen Ende (44), einem Sensorelement (34), das in dem Gehäuse
(20) beweglich angeordnet ist, und mit Mitteln (30) zur
Erzeugung einer auf das Sensorelement (34) wirkenden Rückhalte
kraft, um dieses in einer ersten Stellung zu halten, wobei das
Sensorelement bei einer die Rückhaltekraft übersteigenden Ver
zögerungskraft aus der ersten Stellung in eine zweite Stellung
bewegt wird, in der es einen Kontakt zwischen den ersten und
zweiten Kontaktmitteln herstellt,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kontaktmittel (48, 50;
46, 52) in der zweiten Stellung des Sensorelements (34) durch
dieses in direktem Kontakt miteinander gebracht sind.
2. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ersten und die zweiten Kontaktmittel jeweils
ein Paar von Kontaktzungen (48, 50 bzw. 46, 52) aufweisen.
3. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (34) oder die Kontakt
mittel mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung (62, 64)
versehen ist bzw. sind, um einen elektrischen Strompfad über
das Sensorelement zu verhindern.
4. Beschleunigungssensor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Erzeugung der Rückhaltekraft ein Permanent
magnet (30) vorgesehen ist.
5. Beschleunigungssensor nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sensorelement (34)
von einer Kugel gebildet ist.
6. Beschleunigungssensor nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß von jedem Kontaktzungenpaar eine Kontaktzunge (50
bzw. 52) sich in den Weg (40) des Sensorelements (34) er
streckt, während die zweite Kontaktzunge angeordnet ist, wobei
die ersten Kontaktzungen (50, 52) in der zweiten Stellung des
Sensorelements (34) so gebogen sind, daß sie die zweiten
Kontaktzungen (48, 46) unter Bildung von zwei elektrischen
Strompfaden berühren.
7. Beschleunigungssensor nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Kontaktzunge zur Bildung von zwei parallelen
Kontaktabschnitten (50′, 50′′ bzw. 52′, 52′′) geschlitzt ist.
8. Insassen-Rückhaltesystem in einem Kraftfahrzeug mit einem im
Insassenraum angeordneten Luftsack, einem Steuergerät zum Aus
lösen des Luftsacks zwecks Schutz eines Insassen im Falle eines
Crashs, und einem Beschleunigungssensor zum Feststellen einer
Geschwindigkeitsänderung des Fahrzeuges und zum Auslösen der
Steuereinheit, wenn die Verzögerung des Kraftfahrzeuges einen
vorbestimmten Wert übersteigt, gekennzeichnet durch einen Be
schleunigungssensor gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7.
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