DE3937376C2 - Gassacksystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Gassacksystem für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gassacksystem, das in einem Kraft
fahrzeug installiert wird, um den Fahrer sowie Fahrgäste im
Falle eines Frontalzusammenstoßes des Fahrzeugs zu schützen;
insbesondere betrifft die Erfindung eine Schaltung zur Betäti
gung des Gassacksystems.
Ein Gassack ist in einem Gehäuse zusammengefaltet und unter
gebracht, welches an einem Lenkrad oder am Armaturenbrett des
Kraftfahrzeugs montiert ist. Während eines Zusammenstoßes
wird der Gassack innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde
aufgeblasen, und zwar in Abhängigkeit von einem Signal von ei
nem Beschleunigungssensor oder einem Abbremsmeßgerät, um den
Fahrer und den Fahrgast zu schützen. Um den Gassack aufzubla
sen, ist eine Aufblaseinrichtung am Lenkrad vorgesehen.
Die Aufblaseinrichtung ist mit einem Heizelement als Auslöser,
einem Zünder, sowie einer Gassack-Betätigungs
schaltung versehen, die eine Versorgung, einen Beschleunigungs
sensor sowie eine Verbindungseinrichtung aufweist, um diese
Komponenten elektrisch miteinander zu verbinden. Bei einem Zu
sammenstoß wird ein Strom von der Versorgung an den Auslöser
angelegt, um Gas in der Aufblaseinrichtung zu erhitzen, um es
explosionsartig entweichen zu lassen, so daß der Gassack aufge
blasen wird.
Aus der DE 37 33 399 A1 ist ein Gassacksystem bekannt, bei wel
chem nicht nur der Gassack und die üblichen Schalter im Lenker
untergebracht sind, sondern auch der Beschleunigungssensor. Aus
diesem Grund können kurze, harte Beschleunigungsstöße auf das
Lenkrad, z. B. Schläge, zum ungewollten Auslösen des Gassacks
führen. Andererseits muß dann, wenn bei einem Unfall ein sehr
schneller Beschleunigungsstoß auftritt, das Gassacksystem zu
verlässig gezündet werden. Das bekannte Gassacksystem kann dies
jedoch nicht vollständig sicherstellen.
Ein Gassacksystem mit außerhalb des Lenkrades angeordnetem
Kollisionssensor ist aus der US 4 504 082 bekannt. Dieses
System umfaßt jedoch nur einen einzigen Sensor, der über eine
einzige Leitung mit den im Lenkrad untergebrachten
Systemkomponenten verbunden ist. Ein Ausfall des Sensors oder
eine Unterbrechung der Leitung hat daher die
Funktionsunfähigkeit des Gesamtsystems zur Folge.
Aus der DE 31 08 757 A1 ist eine Schleifringanordnung für
Lenkräder von Kraftwagen bekannt, die elektrische Verbindungen
sowohl zu einem Gaserzeuger eines Gassacksystems, als auch zu
einem Signalhornschalter, die beide im Lenkrad untergebracht
sind, bereitstellt. Schaltungstechnische Aspekte dieser
Verbindungen werden in der letztgenannten Druckschrift jedoch
nicht behandelt.
Fig. 2 zeigt eine herkömmliche Gassack-Betätigungsschaltung.
Eine Aufblaseinrichtung 1 ist an einem Lenkrad vorgesehen. Fer
ner sind ein Hupenschalter 2 sowie ein Fahrtsteuerschalter,
der einen Vorgabeschalter 3a und einen Wiederaufnahmeschalter
3b umfaßt, an dem Lenkrad vorgesehen.
Am Fahrzeugkörper sind ein Paar von ersten Beschleunigungssen
soren 5a und 5b im Innenraum des Fahrzeugs vorgesehen, und ein
Paar von zweiten Beschleunigungssensoren 6a und 6b sind an Sei
tenrahmen in einem vorderen Bereich des Fahrzeugkörpers ange
bracht, um einen Zusammenstoß des Fahrzeugs festzustellen. Eine
Hupe 8, eine Relaisspule 7a und ein Relaisschalter 7b sowie
eine Fahrtsteuereinheit 9 sind ebenfalls vorgesehen.
Eine Verbindungseinrichtung 25 ist am Lenkrad vorgesehen, um
die Komponenten am Lenkrad und am Fahrzeugkörper elektrisch
miteinander zu verbinden. Die Verbindungseinrichtung 25 umfaßt
eine Trommel mit einem Gehäuse 25a, das an einem festen Teil,
wie zum Beispiel einer Lenksäule, befestigt ist, sowie eine
Achse 25b, die am Lenkrad befestigt ist.
Ein Flachkabel mit einer Vielzahl von Leitungen ist mit eini
gen Wicklungen lose um die Achse 25b gewickelt. Das eine Ende
der Aufblaseinrichtung 1 ist an eine Leitung 10a des Kabels
in der Verbindungseinrichtung 25 angeschlossen und außerdem
über die Beschleunigungssensoren 5a und 5b mit einer Versor
gung B1 verbunden. Das andere Ende der Aufblaseinrichtung
ist über eine Leitung 10b und die Beschleunigungssensoren 6a
und 6b an Masse gelegt.
Der Hupenschalter 2 ist an seinem einen Ende auf Masse gelegt,
während das andere Ende des Hupenschalters 2 mit einer anderen
Versorgung B2 verbunden ist, und zwar über eine Leitung 10c
und die Relaisspule 7a. Der Relaisschalter 7b ist mit der Ver
sorgung B2 sowie der Hupe 8 verbunden. Der Vorgabeschalter 3a
und der Wiederaufnahmeschalter 3b sind parallel zueinander an
geordnet und mit der Leitung 10c einerseits sowie der Fahrt
steuereinheit 9 andererseits über Leitungen 10d und 10e in
Reihe geschaltet.
Die Eingänge der Fahrtsteuereinheit 9 sind über entsprechende
Widerstände mit vergleichsweise hohen Werten (2 kΩ) auf
Masse gelegt. Wenn somit einer der Schalter 3a und 3b geschlos
sen wird, nimmt der Strom ab, der zur Relaisspule 7a fließt,
und dadurch wird verhindert, daß der Relaisschalter 7b schließt.
Das herkömmliche Gassacksystem umfaßt eine einzige Schaltung,
welche die Beschleunigungssensoren 5a, 5b, die Leitung 10a, die
Aufblaseinrichtung 1, die Leitung 10b sowie die Beschleunigungs
sensoren 6a und 6b umfaßt. Wenn die Schaltung unterbrochen wird,
fließt der Strom nicht in der Aufblaseinrichtung 1, so daß der
Gassack nicht arbeiten kann.
Um derartige gravierende Probleme zu lösen, kann man daran den
ken, daß eine Schaltung parallel zu der einzigen Gassackschal
tung angeschlossen wird. Die Hinzufügung einer solchen Schal
tung erhöht jedoch die Anzahl der Leitungen von fünf auf sieben.
Da jedoch der Raum in der Trommel klein ist, ist es schwierig,
die zusätzlichen Leitungen in dem Gehäuse der Trommel 25a unter
zubringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Gas
sacksystem dahingehend weiterzubilden, daß die Sicherheit ohne
vergrößerten Aufwand erhöht wird.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale
gelöst. Vorteilhafte konstruktive Details sind im Anspruch 2
beschrieben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Gassacksystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung; und
Fig. 2 ein herkömmliches Gassacksystem.
Im folgenden wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Ein Hupenschalter
21 ist mit einer Leitung 12c einer Verbindungseinrichtung 26
an ihrem einen Ende verbunden, während das andere Ende des
Hupenschalters 21 mit Erde bzw. Masse verbunden ist. Die Lei
tung 12c ist an eine Relaisspule 22a eines Relais 22 angeschlos
sen, das seinerseits mit der Stromversorgung B2 verbunden ist.
Ein Relaisschalter 22b des Relais 22 ist mit einer Hupe 23 so
wie der Stromversorgung B2 verbunden.
Eine Parallelschaltung aus einem Vorgabeschalter 31 und einem
Wiederaufnahmeschalter 32 von Fahrtsteuerschaltern sind über
eine Diode D1 mit der Leitung 12c verbunden. Der Vorgabeschal
ter 31 und der Wiederaufnahmeschalter 32 sind mit Leitungen
12d und 12e verbunden, die an eine Fahrtsteuereinheit 33 sowie
über Widerstände R3 bzw. R4 mit Masse verbunden sind.
Das eine Ende einer Aufblaseinrichtung
11 ist mit einem Paar von parallelen Leitungen 12a und 12b einer
Verbindungseinrichtung 26 verbunden, und das andere Ende der
Aufblaseinrichtung 11 ist über Dioden D2 bzw. D3 mit den paral
lelen Leitungen 12d und 12e verbunden. Die Leitungen 12a und
12b sind an die Stromversorgung 31 über ein Paar von paralle
len Beschleunigungssensoren 13 und 14 angeschlossen, die im
Fahrzeugraum vorgesehen sind.
Widerstände R1 und R2 sind parallel zu den Beschleunigungssen
soren 13 und 14 vorgesehen. Die Leitungen 12d und 12e sind mit
Masse verbunden, und zwar über ein Paar von Beschleunigungs
sensoren 16 und 17, die in Frontbereichen des Fahrzeugkörpers
vorgesehen sind. Ein Paar von Widerständen R5 und R6 sind je
weils parallel zu den Beschleunigungssensoren 16 und 17 geschal
tet.
Somit hat das Gassacksystem parallele
Schaltungen zur Betätigung der Aufblaseinrichtung 11. Genauer
gesagt, die Aufblaseinrichtung 11 ist mit den Beschleunigungs
sensoren 13 und 14 über parallele Leitungen 12a und 12b sowie
mit den Beschleunigungssensoren 16 und 17 über die parallelen
Leitungen 12d und 12e verbunden. Da die Leitungen 12d und 12e
gemeinsam für die Gassackschaltung und die Fahrtsteuerschal
tung vorgesehen sind, nimmt die Anzahl von Leitungen nicht zu.
Wenn bei einem Zusammenstoß mindestens einer der Beschleuni
gungssensoren 13 und 14 und mindestens einer der Beschleuni
gungssensoren 16 und 17 zur gleichen Zeit eingeschaltet wer
den, fließt ein Strom in der Aufblaseinrichtung 11, so daß die
Aufblaseinrichtung 11 arbeitet, um den Gassack aufzublasen.
Wenn eine der Leitungen 12a und 12b mit Masse kurzgeschlossen
wird und einer der Fahrtsteuerschalter 31 oder 32 geschlossen
ist, wird ein Schaltkreis von der Stromversorgung B2 zu Masse
gebildet, der durch die Relaisspule 22a, die Diode D1, den
Fahrtsteuerschalter 31 oder 32, die Diode D2 oder D3 sowie die
Aufblaseinrichtung 11 hindurchgeht.
Die Diode D2 bzw. D3 verhindert jedoch, daß ein Strom in dem
Schaltkreis fließt, um eine Betätigung der Aufblaseinrichtung
11 zu verhindern. Außerdem wirken die Dioden D2 und D3 so, daß
sie die Fahrtsteuerschaltung von der Gassackschaltung trennen,
so daß die Schaltung in zuverlässiger Weise arbeitet.
Die Beschleunigungssensoren 13 und 14, die im Fahrgastraum vor
gesehen sind, sind so ausgelegt, daß sie bei einer kleineren
Beschleunigung G arbeiten als die Beschleunigungssensoren 16
und 17. Es kann somit der Fall auftreten, daß der Hupenschal
ter 21, einer der Fahrtsteuerschalter 31 und 32 und einer der
Beschleunigungssensoren 13 und 14 zur gleichen Zeit geschlossen
werden und eine Aufblaseinrichtungs-Betätigungsschaltung gebil
det wird, die durch diese Schalter und Sensoren hindurchgeht.
Die Diode D1 verhindert jedoch, daß ein Strom in der Aufblas
einrichtung 11 fließt.
Das Gassacksystem umfaßt parallele Schal
tungen. Auch wenn somit eine der Schaltungen unterbrochen oder
abgeschaltet wird, betätigt die andere Schaltung die Aufblas
einrichtung gegebenenfalls, um den Gassack aufzublasen. Daher
wird die Sicherheit des Gassacksystems wesentlich verbessert.
Da die Anzahl von Leitungen in der Verbindungseinrichtung nicht
größer wird, kann die Verbindungseinrichtung kleine Abmessungen
haben. Somit ergibt sich keine Schwierigkeit bei der Unterbrin
gung der Verbindungseinrichtung am Lenkrad.
Claims (2)
1. Gassacksystem für ein Kraftfahrzeug, umfassend
eine Verbindungseinrichtung (26) mit mindestens 5 Leitun
gen (12a-12e) zum elektrischen Verbinden von am Lenkrad
montierten Komponenten mit am Fahrzeug montierten Kompo
nenten;
vier Beschleunigungssensoren (13, 14; 16, 17), von denen jeweils zwei parallel geschaltet sind;
einen Gassack-Stromkreis von einer ersten Stromversorgung (B1) durch die erste Parallelschaltung aus Beschleuni gungssensoren (13, 14), durch mindestens eine Leitung (12a, 12b) in der Verbindungseinrichtung (26), durch eine Aufblaseinrichtung (11) für den Gassack am Lenkrad, durch mindestens eine Leitung (12d, 12e) in der Verbindungsein richtung (26) und durch die zweite Parallelschaltung von Beschleunigungssensoren (16, 17) zu Masse;
einen Betätigungsstromkreis zum Ansteuern von im Fahrzeug untergebrachten Betätigungssystemen (Hupe 22, 23; Fahrt steuerschaltung 33), der von einer zweiten Stromversorgung (B2) durch eine Leitung (12c) zu Schaltern (21; 31; 32) am Lenkrad und von diesen über zwei Steuerleitungen (12d, 12e) in der Verbidungseinrichtung (26) zu einem Betäti gungssystem (33) im Fahrzeug und zu Masse führt, wobei die Beschleunigungssensoren (13, 14; 16, 17) jeweils über zwei Paare von Leitungen (12a, 12b; 12d, 12e) in der Ver bindungungseinrichtung (26) parallel geschaltet sind, und das erste Paar von Leitungen (12a, 12b) als unabhängiges Leitungspaar gebildet ist, das lenkradseitig mit der Auf blaseinrichtung (11) verbunden ist, während das zweite Paar von Leitungen von den Steuerleitungen (12d, 12e) ge bildet ist, die jeweils über eine Diode (D2, D3) lenkrad seitig mit der Aufblaseinrichtung (11) verbunden sind.
vier Beschleunigungssensoren (13, 14; 16, 17), von denen jeweils zwei parallel geschaltet sind;
einen Gassack-Stromkreis von einer ersten Stromversorgung (B1) durch die erste Parallelschaltung aus Beschleuni gungssensoren (13, 14), durch mindestens eine Leitung (12a, 12b) in der Verbindungseinrichtung (26), durch eine Aufblaseinrichtung (11) für den Gassack am Lenkrad, durch mindestens eine Leitung (12d, 12e) in der Verbindungsein richtung (26) und durch die zweite Parallelschaltung von Beschleunigungssensoren (16, 17) zu Masse;
einen Betätigungsstromkreis zum Ansteuern von im Fahrzeug untergebrachten Betätigungssystemen (Hupe 22, 23; Fahrt steuerschaltung 33), der von einer zweiten Stromversorgung (B2) durch eine Leitung (12c) zu Schaltern (21; 31; 32) am Lenkrad und von diesen über zwei Steuerleitungen (12d, 12e) in der Verbidungseinrichtung (26) zu einem Betäti gungssystem (33) im Fahrzeug und zu Masse führt, wobei die Beschleunigungssensoren (13, 14; 16, 17) jeweils über zwei Paare von Leitungen (12a, 12b; 12d, 12e) in der Ver bindungungseinrichtung (26) parallel geschaltet sind, und das erste Paar von Leitungen (12a, 12b) als unabhängiges Leitungspaar gebildet ist, das lenkradseitig mit der Auf blaseinrichtung (11) verbunden ist, während das zweite Paar von Leitungen von den Steuerleitungen (12d, 12e) ge bildet ist, die jeweils über eine Diode (D2, D3) lenkrad seitig mit der Aufblaseinrichtung (11) verbunden sind.
2. Gassacksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungssystem (33) eine Fahrtsteuerschaltung (33)
ist, wobei die Schalter (31; 32) ein Vorgabeschalter (31)
und ein Wiederaufnahmeschalter (32) sind.
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