DE4241784A1 - Beschleunigungsschalter oder -sensor - Google Patents
Beschleunigungsschalter oder -sensorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschleunigungsschalter
oder Beschleunigungssensor, der insbesondere für Bremsanla
gen mit Blockierschutz- und/oder Antriebsschlupfregelung
vorgesehen ist und der einen unter Einwirkung der Trägheits
kraft in Meßrichtung verschiebbar gelagerten Körper besitzt,
der je nach seiner Position elektrische Signalwege öffnet
oder schließt.
Bei den meisten der heute erhältlichen Bremsanlagen mit
elektronischer Blockierschutz- oder Antriebsschlupfregelung
werden die für die Regelung benötigten Informationen aus
schließlich mit Hilfe von Radsensoren gewonnen, die das
Drehverhalten der einzelnen Räder wiedergebende Signale er
zeugen. Durch logische Verknüpfung dieser Signale wird auch
ein sogen. Fahrzeugreferenzsignal abgeleitet, das Aufschluß
über die Geschwindigkeit, Beschleunigung und Verzögerung des
Fahrzeugs gibt.
Es sind allerdings auch bereits geregelte Bremsanlagen die
ser Art bekannt, die mit einem Fahrzeug-Beschleunigungs
schalter oder Beschleunigungssensor ausgerüstet sind. Dieser
Schalter oder Sensor ist zusätzlich vorhanden, oder er er
setzt einen oder zwei Radsensoren. Besondere Bedeutung hat
ein solcher Beschleunigungsschalter oder -sensor für Fahr
zeuge mit Allradantrieb, weil sich bei diesen Fahrzeugen die
Räder durch die Koppelung über die Antriebsstränge zeitweise
synchron verhalten und sich daher keine zutreffende Fahr
zeugreferenzgeschwindigkeit aus den Radsensor-Signalen ab
leiten läßt.
Bekannte Beschleunigungsschalter für diesen Anwendungszweck
basieren auf der Verwendung von Quecksilber, das sich beim
Überschreiten bestimmter Beschleunigungsschwellen in einem
Hohlraum durch Einwirkung der Trägheitskraft verlagert und
eine elektrische Brücke zwischen zwei Kontakten herstellt.
Auf diese Weise wird das gewünschte Beschleunigungssignal
geliefert. Die Verwendung solcher Quecksilberschalter ist
jedoch u. a. aus Umweltgründen bedenklich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen für
Anwendungsfälle der beschriebenen Art geeigneten quecksil
berfreien Schalter oder Sensor zu entwickeln, der sich durch
geringen Herstellungsaufwand und hohe Funktionszuverlässig
keit auszeichnet.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Aufgabe mit einem Be
schleunigungsschalter oder -sensor der eingangs genannten
Art gelöst werden kann, dessen Besonderheit darin besteht,
daß der Körper in Form einer metallischen Kugel, eines Zy
linders oder dergl. ausgebildet ist und auf zwei elektrisch
leitfähigen Schienen gelagert ist, die ebenso wie der Körper
Teile des elektrischen Signalweges sind und von denen minde
stens eine Schiene in mehrere galvanisch voneinander ge
trennter elektrisch leitende Abschnitte unterteilt ist, so
wie daß zur Bestimmung der jeweiligen Position des Körpers
auf den Schienen und damit zur Bestimmung der Beschleunigung
die einzelnen elektrisch leitenden Abschnitte der Schiene zu
individuellen Kontakten geführt sind.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung sind
die Schienen in Form von Kreissegmenten ausgebildet und der
art angeordnet, daß der Körper bzw. die Kugel in der Ruhela
ge durch Schwerkraft eine bestimmte Position einnimmt und
bei Beschleunigung in Abhängigkeit von der Höhe und der
Richtung der Beschleunigung auf der Schiene verschoben wird.
Der erfindungsgemäße Schalter oder Sensor ist also extrem
einfach aufgebaut. Durch die Unterteilung einer der beiden
Schienen, auf denen die Kugel läuft, in voneinander elek
trisch getrennte Abschnitte läßt sich sogar mit äußerst ge
ringem Aufwand ein mehrstufiger Beschleunigungssensor ver
wirklichen. Ist der Körper bzw. die Kugel in Beschleuni
gungs- und Verzögerungsrichtung aus ihrer Ruhelage ver
schiebbar, läßt sich die Richtung der Beschleunigung ange
ben.
Weitere Merkmaler Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung weiterer Ein
zelheiten anhand der beigefügten Abbildungen hervor, die in
schematischer Darstellung, in Seitenansicht (Fig. 1) und in
der Draufsicht (Fig. 2) eine Ausführungsart eines Beschleu
nigungsschalters bzw. Sensors nach der Erfindung wiederge
ben. Fig. 3 zeigt das elektrische Ersatzbild des Schalters
nach Fig. 1 und 2.
Der erfindungsgemäße Beschleunigungsschalter besteht also im
wesentlichen aus einer Stahlkugel 4, die auf oder zwischen
zwei Schienen 5, 6, die ebenfalls aus elektrisch leitfähigem
Material bestehen, gelagert ist. Die Stahlkugel 4 stellt ei
ne elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Schie
nen 5, 6 her. Da eine der beiden Schienen, hier die Schiene
6, durch Isolator-Stücke 7 in voneinander galvanisch ge
trennte Abschnitte 8, 9, 10 unterteilt ist, läßt sich durch
entsprechende Kontaktierung die jeweilige Position der Kugel
4 signalisieren. Hierzu sind die einzelnen Abschnitte 8, 9, 10
über getrennte Leitungen und Dioden 11, 12 zu den An
schluß-Kontakten 2 und 3 geführt. Die erste nicht unterbro
chene Schiene 5 ist an einen Kontakt 1 angeschlossen.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung, des
sen Wirkungsweise durch die Ersatzschaltung nach Fig. 3 il
lustriert ist, besteht in der wiedergegebenen Ruhelage der
Kugel 4 ein Stromweg von dem positiven Anschluß-Kontakt 1
über die Schiene 5, über die Kugel 4 zu dem Abschnitt 9 der
Schiene 6 und über die beiden Dioden 11, 12 zu beiden An
schluß-Kontakten 2, 3. Wird die Kugel 4 bei Beschleunigung
oder Verzögerung des Fahrzeugs nach rechts oder links - be
zogen auf Fig. 1 und 2 - verschoben, ist nur noch ein Strom
schluß von der Klemme 1 über Schienen 5, Kugel 4, Abschnitt
8 oder 10 zum Kontakt 2 oder 3 möglich. Dies läßt sich elek
trisch auf einfachste Weise auswerten.
Bei der Ausführungsart nach den Fig. 1 bis 3 handelt es sich
um einen Beschleunigungsschalter, der lediglich das Über
schreiten einer Beschleunigungsschwelle und die Richtung der
Beschleunigung anzeigen kann. Den Abbildungen ist jedoch oh
ne weiteres entnehmbar, daß sich nach dem gleichen Prinzip
auch ein Beschleunigungssensor aufbauen läßt, der Beschleu
nigungen unterschiedlicher Höhe signalisiert. Hierzu muß le
diglich eine feinere Unterteilung der Schiene 6 in mehrere
voneinander elektrisch getrennte Abschnitte mit entsprechen
der Kontaktierung vorgenommen werden.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß zweckmäßi
gerweise die aus den beiden Schienen 5, 6 und der Stahlkugel
bestehende Anordnung eingekapselt wird, um Verschmutzungen
zu verhindern und dadurch eine sichere Kontaktgabe über die
gesamte Lebensdauer eines solchen Schalters zu gewährlei
sten.
Claims (2)
1. Beschleunigungsschalter oder -sensor, insbesondere für
Bremsanlagen mit Blockierschutz- und/oder Antriebs
schlupfregelung, mit einem unter Einwirkung der Träg
heitskraft in Meßrichtung verschiebbar gelagerten Körper,
der je nach Position elektrische Signalwege öffnet oder
schließt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Körper (4) in Form einer metallischen Kugel, eines Zylin
ders oder dergl. ausgebildet ist und auf zwei elektrisch
leitfähigen Schienen (5, 6) gelagert ist, die ebenso wie
der Körper (4) Teile des elektrischen Signalweges sind
und von denen mindestens eine Schiene (6) in mehrere gal
vanisch voneinander getrennter elektrisch leitende Ab
schnitte (8, 9, 10) unterteilt ist, sowie daß zur Bestim
mung der jeweiligen Position des Körpers (4) auf den
Schienen (5, 6) und damit zur Bestimmung der Beschleuni
gung die einzelnen elektrisch leitenden Abschnitte
(8, 9, 10) der Schiene (6) zu individuellen Kontakten
(K0, K2, K3) geführt sind.
2. Beschleunigungsschalter oder -sensor nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Schienen
(5, 6) in Form eines Kreissegmentes ausgebildet und derart
angeordnet sind, daß der Körper (4) in der Ruhelage durch
Schwerkraft eine bestimmte Position einnimmt und bei Be
schleunigung in Abhängigkeit von der Höhe und der Rich
tung der Beschleunigung auf den Schienen verschoben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924241784 DE4241784A1 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Beschleunigungsschalter oder -sensor |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19924241784 DE4241784A1 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Beschleunigungsschalter oder -sensor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4241784A1 true DE4241784A1 (de) | 1994-06-16 |
Family
ID=6474999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924241784 Withdrawn DE4241784A1 (de) | 1992-12-11 | 1992-12-11 | Beschleunigungsschalter oder -sensor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4241784A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1586906A1 (de) * | 2004-04-13 | 2005-10-19 | Leao Wang | Beschleunigungs- und Bewegungssensor |
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DE2347821A1 (de) * | 1972-09-28 | 1974-04-04 | Allied Chem | Auf geschwindigkeit ansprechende vorrichtung |
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-
1992
- 1992-12-11 DE DE19924241784 patent/DE4241784A1/de not_active Withdrawn
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