DE4031284C2 - Vorrichtung zum taktweisen Bearbeiten von Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zum taktweisen Bearbeiten von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum taktweisen
Bearbeiten von Werkstücken, die nacheinander mehrere
Bearbeitungsstationen durchlaufen, mit mehreren an einer
Lagerschiene eines Maschinengestells verschieb- und
festsetzbaren Werkzeugeinheiten mit mindestens je einem mittels
eines Hubantriebs gegen das Werkstück hin zustellbaren
Bearbeitungswerkzeug, wobei jeder Bearbeitungsstation zwei in
Längsrichtung der Lagerschiene hintereinander angeordnete
Werkzeugeinheiten zugeordnet und die Werkzeuge unabhängig
voneinander zustellbar und benutzbar sind.
Eine derartige
Vorrichtung ist durch DE 37 22 180 A1 bekannt geworden.
Sie dient speziell zur Bearbeitung von PKW-Radnaben. An diesen
müssen Dreh-, Bohr und Gewindeschneidarbeiten innen und außen
ausgeführt werden. Infolgedessen müssen die Werkstücke
drehangetrieben werden. Im Grunde genommen handelt es sich bei
dieser Vorrichtung um eine "Transfermaschine", die nach Art
einer Drehmaschine mit umlaufenden Werkstückspannmitteln
arbeitet. Dies bedingt ein nicht rotierendes Werkzeug. Die
Drehmeißel und dergleichen befinden sich an Revolvern. Jeder
Revolver und damit alle seine Werkzeuge sind einzeln gegen das
Werkstück 4 hin zustellbar bzw. von diesem abhebbar. Zu diesem
Zwecke ist jeder Revolver an einem Querschlitten verschiebbar
angebracht, der seinerseits in vertikaler Richtung verfahrbar an
der Werkzeugeinheit gelagert ist.
An jeder Station dieser Transferstraße sind vier
Bearbeitungseinheiten vorgesehen, die jeweils paarweise
zusammengefaßt sind. Demzufolge gibt es auch vier Spannfutter in
viereckiger Anordnung. Somit kann auf jeder Seite der
Bearbeitungsstation zumindest immer ein Werkstück bearbeitet
werden, während man die Bearbeitung des jeweils anderen
Werkstücks mittlerweile vorbereitet. Außerdem ist ein
Werkzeugwechsel an dem Revolver möglich, der im Moment nicht
benötigt wird.
Diese Vorrichtung ist zur Bearbeitung eines Werkstücks mit
mehreren in Reihe angeordneten Bohrungen mittels eines für die
Bearbeitung von Innenbohrungen dienenden Werkzeugs in sinnvoller
Weise nicht geeignet. Das hängt vor allen Dingen damit zusammen,
daß die Werkzeugeinheiten nicht in Vorschubrichtung der
Werkstücke, sondern quer hierzu verstellbar sind. Dies ist auch
der Grund, weswegen an einer Lagerschiene nur jeweils zwei
Werkzeugeinheiten angebracht sind und man infolgedessen für
jeweils zwei Werkzeugeinheiten eine Lagerschiene benötigt, wobei
diese Lagerschienen parallel zueinander vorgesehen sind und sie
jeweils quer zur Durchlaufrichtung der Werkstücke verlaufen.
Wenn man Motorblocks mit in Reihe angeordneten Zylindern oder
V-Motorblocks mit Hilfe einer solchen Vorrichtung bearbeiten
will, so ist die genannte Anordnung der Werkzeugeinheit sowohl
aus Genauigkeitsgründen als auch vom ganzen Bearbeitungsablauf
her unzweckmäßig und unwirtschaftlich.
Wenn man Kurbelgehäuse von Fahrzeugmotoren in
Großserienfertigung feinbearbeiten will, was bspw. durch
Vorhonen und nachfolgendes Fertighonen erfolgt, so hat man
bislang auf Transferhonmaschinen gearbeitet. Dabei war dann der
Abstand der Spindeln und damit der Abstand der
aufgenommenen Werkzeuge zueinander durch den Abstand der
Bohrungen in den zu bearbeitenden Motorblöcken festgelegt. Es
war nicht möglich, die Maschinen auf Motorblocktypen mit
abweichenden Bohrungsabständen ("Stichmaß") umzustellen.
In der bisherigen Auslegung von Transferhonmaschinen für die
Bearbeitung von Kurbelgehäusen war die Spindel im
Maschinengehäuse fest angeordnet. Das Vorrichtungs- und
Transfersystem eignete sich nur zur Aufnahme ausschließlich
eines Blocktypes. Ein Umrüsten der meist mehrspindligen
Honmaschinen erschien nicht wirtschaftlich. Bestenfalls
ermöglichte ein komplexer Maschinenumbau das Honen eines
weiteren Werkstückes.
Eine Alternative zu dieser Einzweckmaschinenauslegung besteht
bei ebenfalls fester Anordnung der Honspindeln in der Verwendung
von NC-Tischen. Damit ist durch werkstückspezifische
Programmierung die Möglichkeit gegeben, Motorblöcke mit
unterschiedlichsten Bohrbildern für die Zylinderbohrungen mit
ausreichender Genauigkeit unter der Spindelachse zu
positionieren. Der Nachteil dieser Anordnung besteht in einem
aufwendigen Lift-and-Carry-System, welches notwendig ist, um die
Werkstücke zum jeweiligen NC-Tisch, welcher ortsfest aufgebaut
ist, zu transportieren.
Durch die DE 37 40 597 A1 ist eine Vorrichtung anderer Art
bekannt geworden, die mehrere parallele, im Abstand
hintereinander angeordnete Bearbeitungsstationen besitzt. Sie
dient zur Bearbeitung von Kurbelwellen. Diese müssen außen
geschliffen werden, was im Vergleich zum Innenschleifen und
Innenhonen ein recht verschiedener Arbeitsgang ist. Abgesehen
davon ist bei dieser Vorrichtung eine Einzelverstellung der
Bearbeitungseinrichtungen weder vorgesehen noch notwendig. Wenn
man einen Zapfen außen schleift, so muß sich das Werkstück
drehen. Im Gegensatz dazu ist bei der Bearbeitung von
Zylinderbohungen ein absolutes Stillsetzen des Motorblocks oder
dgl. notwendig. Insgesamt konnte diese vorbekannte Vorrichtung
somit keine Anregung zur Verbesserung der gattungsgemäßen
Vorrichtung im Sinne der Aufgabenstellung geben.
Dasselbe gilt auch für die Vorrichtung der DE 31 11 755 A1,
welche ebenfalls zum Schleifen von Kurbelwellen vorgesehen ist.
Es liegt die Aufgabe vor, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß sie zum Bearbeiten von
Werkstücken mit in Reihe angeordneten Bohrungen mittels eines
Honwerkzeugs oder eines Innenschleifers auch dann geeignet ist,
wenn sich der Bohrungsabstand von Werkstück zu Werkstück ändert
und das Werkstück zwei V-förmig zueinander angeordnete
Bohrungsreihen aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs
weitergebildet ist.
Weil bei dieser Vorrichtung die Werkzeugeinheiten in
Durchlaufrichtung der Werkstücke bzw. Motorblocks hintereinander
angeordnet sind und sie entlang einer Lagerschiene verschoben
werden können, die sich parallel zur Durchlaufrichtung der
Motorblocks oder dgl. erstreckt, kann man den Abstand der
benachbarten Werkzeugeinheiten jeweils so wählen, wie es der
Abstand der zu bearbeitenden Bohrungen in Längsrichtung der
Lagerschiene bzw. in Durchlaufrichtung der Motorblocks gesehen
jeweils erfordert. Infolgedessen ist es auch leicht möglich,
beim Übergang von einem Motorblock zum nächsten den Abstand der
Bearbeitungswerkzeuge benachbarter Werkzeugeinheiten jeweils
entsprechend dem neuen Seitenabstand der Bohrungen neu
einzustellen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Das neue Konstruktionskonzept besteht darin, die für die
Kinematik des Werkzeuges bei der Bearbeitung wichtigen
Einheiten, also zumindest Werkzeug, Spindel,
Zustelleinrichtung, Spindelantrieb und Hubantrieb, ggf. auch
Spülring und Eichring als Werkzeugeinheit zusammenzufassen und
diese verschiebbar aber auch gleichzeitig absolut fest
fixierbar anzuordnen, so daß problemlos von Werkstück zu
Werkstück, das jeweils eine Bearbeitungsstation, zu der eine
solche Werkzeugeinheit gehört, durchläuft, die Werkzeugeinheit
unterschiedliche Positionen annehmen kann. Dies ist dann von
Vorteil, wenn gleichzeitig in einer Bearbeitungsstation
mehrere Bohrungen (also eine Gruppe von Bohrungen) bearbeitet
werden, deren Abstand oder relative Lage sich von Werkstück zu
Werkstück ändert. So kann man vorsehen, daß mit einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung sowohl Reihen-4-Zylinder mit
einem Stichmaß von 96 mm, V-6-Zylinder mit einem Stichmaß von
88 mm und V-8-Zylinder mit einem Stichmaß von 96 mm auf
derselben Vorrichtung in willkürlicher Reihenfolge
nacheinander bearbeitet werden können. Bearbeitet man dann in
einer Reihe zwei Bohrungen gleichzeitig, also etwa die
Bohrungen 1 und 3 oder 2 und 4, so daß zwischen den
gleichzeitig bearbeiteten Bohrungen eine freibleibt, so
bedeuten die oben gemachten Angaben, daß die Verstellbarkeit
des Abstandes zweier Werkzeugeinheiten zwischen 2 × 96 = 192 mm
und 2 × 102 = 204 mm gegeben sein muß. Außerdem kann die
Erfindung derart weiter ausgebildet sein, daß damit beide
Reihen eines V-Motorblocks nacheinander bearbeitet werden
können. Dabei wird in einem ersten Durchlauf die eine Reihe
von Zylinderbohrungen bearbeitet, das Werkstück dann in einer
Kippstation gekippt und wieder an den Eingang der
Bearbeitungsstationen geführt, die erneut durchlaufen werden.
Auch hierzu ist eine Veränderung der Position der Spindeln
durch Verschiebung und darauf folgende Arretierung der
Werkzeugeinheiten erforderlich, da die Reihen der Bohrungen im
V-Motor entsprechend gegeneinander versetzt sind.
Die Erfindung und ihre vorteilhaften Weiterbildungen werden im
folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher
beschrieben. Es stellen dar:
Fig. 1 die Vorderansicht eines V-Motorblockes 1,
aufgeschraubt auf eine Palette 2;
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung der Pfeile II, III-II,
III in Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung der Pfeile II,III-II,
III in Fig. 1, wobei die Ansicht nach Fig.
3 jedoch eine Schwenkung des Werkstückes 1
gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Stellung in
der Art und Weise voraussetzt, daß nicht mehr
die Transportauflagefläche 3, sondern vielmehr
die Transportauflagefläche 6 auf den Rollen 7
aufliegt (Schwenkung von Palette 2 mit
Werkstück 1 in Fig. 1 in Richtung des Pfeils 4
um 90°);
Fig. 4 eine Ansicht von vier Bearbeitungsstationen
101-104 (schematisch);
Fig. 5 eine mehr ins Detail gehende Ansicht einer
Bearbeitungsstation 101 mit zwei
Werkzeugeinheiten 80, 81;
Fig. 6 eine Ansicht in Richtung der Pfeile VI-VI in
Fig. 5;
Fig. 7 eine Draufsicht entsprechend der Richtung der
Pfeile VII-VII in Fig. 6;
Fig. 8 eine vergrößerte Darstellung des
strichpunktiert umrandeten Ausschnitts VIII in
Fig. 6;
Fig. 9 einen Grundriß einer Weiterbildung der
Erfindung zur Bearbeitung von V-Motoren, u. a.
entsprechend der Ansicht in Richtung der
Pfeile IX-IX in Fig. 4.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht, zum Teil geschnitten, eines
Motorblocks 1 eines 90°-V-Motors, der mit Schrauben 8 auf eine
Palette 2 aufgeschraubt ist, die zwei Lagen einnehmen kann;
erstens die in Fig. 1 gezeigte Lage, in der die
Transportauflagefläche 3 waagerecht auf drehangetriebenen
Rollen 7 oder anderen dem Fachmann bekannten Transportmitteln
läuft; zweitens die Lage, die sich ergibt, wenn man die
Palette 2, wie mit Pfeil 4 angedeutet, um 90° schwenkt, so daß
auf den Transportrollen 7 die Transportauflagefläche 6
waagerecht aufliegt. Je nach dem, welcher dieser beiden
möglichen Stellungen nun der Motorblock 1 des V-Motors "auf
seiner Reise" durch eine oder mehrere Bearbeitungsstationen,
z. B. einer Honmaschine einnimmt, ist entweder die eine Reihe
von Zylinderbohrungen 11-14 oder die andere Reihe von
Zylinderbohrungen 15, 16, 17, 18 vertikal angeordnet, so daß
sie bearbeitet werden kann. Im vorliegenden Beispiel beträgt
die Stellung der beiden Reihen von Zylinderbohrungen in dem
Motorblock 1 90°; entsprechend ist auch - in Fig. 1 - der
Winkel der beiden Transportauflageflächen 3, 6 zueinander
ebenfalls 90°. Es liegt aber auf der Hand, daß dieses - an
sich bekannte - System des Palettentransports auch auf andere
Winkelstellungen der Reihen von Zylinderbohrungen zueinander
modifiziert werden kann. Im übrigen sei bereits an dieser
Stelle erwähnt, daß natürlich nicht nur V8-, sondern auch
V6-Motorblöcke entsprechend aufgenommen und gemäß der
nachfolgenden Beschreibung bearbeitet werden können. Natürlich
können auf der Maschine auch Reihen-4-Zylinder bearbeitet
werden.
Wie es sich bei V-Motoren als Konstruktionsmerkmal
zwangsläufig ergibt und wie dies auch aus einem Vergleich der
Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, sind die Zylinderbohrungen 11-14
der einen Reihe gegenüber den Zylinderbohrungen 15-18 der
anderen Reihe um einen bestimmten Betrag, in Fig. 2 und Fig. 3
mit d bezeichnet, in Längsrichtung gegeneinander versetzt;
dies folgt aus dem entsprechenden Axialversatz der
Pleuellager. Insofern ist die Lage der Zylinderbohrungen 11-14
gegenüber der Palettenvorderkante 9 eine andere als die der
Zylinderbohrungen 15-18. Entsprechend ist auch z. B. der
Abstand - der dritten Zylinderbohrung 13 von der
Palettenvorderkante 9 in der Stellung nach Fig. 2 (dort mit a
bezeichnet) ein anderer als in der Stellung nach Fig. 3 (dort
mit a′ bezeichnet; wobei a′ = a-d).
Wie aus Fig. 4 zu ersehen, durchlaufen nun die Motorblöcke 1
in Richtung des Pfeils 10 rechts die Bearbeitungsstationen
101-104. Geht man zunächst einmal davon aus, daß alle
Motorblöcke 1 sich in der Stellung nach Fig. 2 befinden, daß
also jeweils die Zylinderbohrungen 11, 12, 13, 14 vertikal
stehend in Bearbeitungsstellung angeordnet sind, so ist die
Zuordnung zu den Bearbeitungsstationen derart, daß in der
ersten Bearbeitungsstation 101 die Zylinderbohrungen 11 und 13
vorgehont, daß in der zweiten Bearbeitungsstation 102 die
Zylinderbohrungen 12 und 14 vorgehont werden, daß danach in
der dritten Bearbeitungsstation 103 die Zylinderbohrungen 11
und 13 fertiggehont und die Zylinderbohrungen 12 und 14 dann
in der vierten Bearbeitungsstation 104 fertiggehont werden.
Das Fertighonen kann auch je nach Werkstück durch Dornhonen
ersetzt werden.
Weitere Stationen die jedoch nicht gezeigt sind, können sich
anschließen, so z. B. um - nach einer Aufstellung und dabei
Drehung der Motorblöcke 1 um 90° die Kurbelwellenlager zu
honen, zu vermessen, mit den Rechnungsergebnissen zu signieren,
etc.
Wie eine derartige Bearbeitungsstation aufgebaut ist, ergibt
sich im einzelnen aus Fig. 5 und 6. Dabei sind am
Maschinengestell 20, genauer: an einer mit diesem fest
verbundenen Lagerschiene 21 Werkzeugeinheiten 80, 81
verschiebbar, die je durch Honwerkzeug 26, Spindel 19,
Spindelgehäuse 22, Spindelantrieb 30 (einschließlich Getriebe)
Hubantrieb 23, Zustelleinrichtung 24, doppel-kardanisch
angelenkter Anschlußstange 25, sowie Konsole 27 mit
Spülring 28 und Eichring 29 ausgebildet sind. Zur Einheit
gehört ferner die Stange 85, auf der die mit der
Zustelleinrichtung 24 über einen Ausleger 86 verbundene Muffe
87 läuft; dies dient zur Aufnahme der Reaktionsmomente der
Spindel.
Der Verstellmechanismus zur Verschiebung der genannten
Werkzeugeinheiten 80, 81 parallel zu Pfeil 10 (Fig. 4) ergibt
sich aus Fig. 6 in Verbindung mit Fig. 7 wie folgt. In dem
Spindelgehäuse 22 ist ein Mitnahmeblock 31 angeordnet, der von
einer Gewindespindel 32 durchsetzt ist. Die Gewindespindel 32
ist in den Lagern 33 und 34 gelagert. Die Lager 33 und 34 sind
fest im oberen Bereich des Maschinengestelles 20 angeordnet.
Die Gewindespindel 32 wird über einen Zahnriemen 35 von einem
Servomotor 36 angetrieben. Gleichzeitig ist der Servomotor
über einen weiteren Zahnriemen 37 mit einem inkrementalen
Drehwegaufnehmer 38 verbunden, der in bestimmten Schritten
(Inkrementen) die Drehbewegung vorwärts und rückwärts zählt
und so für die Steuerung der gesamten Einrichtung jeweils die
momentane Lage der betreffenden Werkzeugeinheit in bezug auf
die durch Pfeil 10 angegebene Richtung speichert; dieser Wert
kann dann jederzeit zu Steuerungszwecken abgerufen werden. Der
Verstellweg des Mitnahmeblockes 31 kann z. B. 120 mm betragen,
um einer weiten Breite von Anwendungsmöglichkeiten Rechnung zu
tragen.
Es ist im Hinblick auf die Genauigkeit der Bearbeitung Honen
erforderlich, daß nach erfolgter Verstellung der
Werkzeugeinheit 80, 81 diese wieder absolut fest und ohne
jegliches Spiel an die Lagerschiene 21 angespannt d. h. fixiert
wird. Wie dies erfolgt, ist aus Fig. 8 ersichtlich.
Fig. 8 zeigt, daß die Lagerschiene 21 in ihrem oberen Bereich
die Auflagefläche 40 aufweist, auf der die genannte
Werkzeugeinheit mit dem Spindelgehäuse 22 mit ihrem gesamten
Gewicht aufliegt. Parallel zueinander und vertikal sind
Spannflächen 41 und 42 am oberen Teil der Lagerschiene 21
vorgesehen. Spannung wird nun erzeugt, indem über eine
Druckleitung 43 ein erster Membrankolben 44, wie er an sich
bekannt ist, mit Druck beaufschlagt wird, so daß dadurch ein
Spanndruck entsteht, der das Spindelgehäuse 22 und somit die
Werkzeugeinheit 80 fest an den oberen Bereich der Lagerschiene
21 spannt.
Auf der Unterseite der Lagerschiene 21 sind Spannflächen 45,
46 vorgesehen, an denen die Werkzeugeinheit 80 durch
Druckbeaufschlagung eines zweiten Membrankolbens 47 fest
verspannt werden kann. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß
die Werkzeugeinheit 80 trotz Verschiebbarkeit genauso fest im
Maschinengestell 20 verspannt ist, wie dies der Fall wäre,
wenn die die Werkzeugeinheit bildenden Komponenten im
Maschinengestell 20 fest integriert wären. Die Justierung
erfolgt mittels handelsüblicher Justierleiste.
Fig. 9 zeigt, wie mit Hilfe der beschriebenen Verstellbarkeit
ein neuer Verfahrensablauf realisiert werden kann. Dabei ist
die gesamte Maschine von oben gezeigt, wobei jedoch die
Darstellung nach Fig. 9 umfassender ist, als der Bereich, der
sich in Richtung der Pfeile IX-IX in Fig. 4 ergibt. Dabei sind
lediglich einige Bearbeitungsstationen, und diese ebenfalls
wieder von oben, nur schematisch dargestellt; auf die
Darstellung der Werkzeugeinheiten wurde aus Gründen der
Übersichtlichkeit verzichtet. Sie ragen vom Maschinengestell
20 über die Bearbeitungsstationen 101-104.
In Fig. 9 laufen unbearbeitete Werkstücke 1, nämlich
Motorblöcke von links her in Richtung des Pfeiles 50 in die
Einrichtung ein. Vorweg sei bemerkt, daß mit 1 unbearbeitete
V-Motorblöcke und mit 1′ solche V-Motorblöcke bezeichnet
werden, bei denen eine Reihe von Zylinderbohrungen, nämlich
11-14, bereits bearbeitet sind. Die Motorblöcke, bei denen
beide Reihen, nämlich 11-14 und 15-18 fertig bearbeitet
sind, sind mit 1′′ bezeichnet. Die fertig bearbeiteten
Bohrungen, z. B. 11 an Bearbeitungsstation 102 oder 11 und 14
an der Wendestation 57 sind mit vergleichsweise dickeren
Linien eingezeichnet. Die unbearbeiteten Motorblöcke 1
erreichen nach dem Einlauf eine erste Wendestation 52, werden
dort um 90° gedreht, um dann weiter nach Station 53
transportiert werden zu können. Es folgt dann wieder eine
Wendestation 54, eine Kippstation 55, die weiter unten erst
erläutert werden wird, und dann die erste Bearbeitungsstation
101, die bereits beschrieben worden ist. Hier erfolgt das
Vorhonen der Zylinderbohrungen 11 und 13 (erste "Gruppe"). In
der Bearbeitungsstation 103 erfolgt das Vorhonen der
Zylinderbohrungen 12 und 14 (zweite "Gruppe"); danach in der
Bearbeitungsstation 102 das Fertighonen der Zylinderbohrungen
11, 13; danach in der Bearbeitungsstation 104 das Fertighonen
der Zylinderbohrungen 12 und 14. Nach Durchlaufen der
Bearbeitungsstationen 101, 102, 103, 104 findet sich also
erstmals in der dann folgenden Station 56 ein Motorblock 1′,
dessen eine Reihe von Zylinderbohrungen 11, 12, 13, 14 fertig
gehont ist. Der Motorblock 1′ durchläuft dann die Wendestation
57, danach einen Rückführweg, bestehend aus Stationen 62, 63,
64, Wendestation 60, weiteren Stationen 65 ..., Wendestation
61 und Station 59, bis er bei Station 52 jeweils abwechselnd
mit einem noch nicht bearbeiteten Motorblock 1 erneut in den
soeben beschriebenen Durchlauf durch die Bearbeitungsstationen
101, 102, 103, 104 eingefädelt wird. Dabei erfolgt jedoch für
die Motorblöcke 1′ in der Kippstation 55 eine Drehung um 90°,
so daß nunmehr die andere Reihe von Zylinderbohrungen, nämlich
15, 16, 17, 18 vertikal angeordnet sind und bearbeitet werden
können. Die Kippstation 55 weist einen von einem Antriebsmotor
71 antreibbaren Ring 70 auf, in den die Palette 2 hineinläuft.
Sie wird durch Greifer 72, 73 erfaßt, gedreht und danach in
der anderen Lage wieder auf die Rollen 7 abgesetzt.
Durch das Ineinanderfädeln unbearbeiteter Motorblöcke 1 und
solcher Motorblöcke 1′, deren eine Reihe bereits bearbeitet,
deren andere jedoch noch nicht bearbeitet ist, werden also die
Bearbeitungsstationen 101, 102, 103, 104 abwechselnd von einem
noch unbearbeiteten Motorblock 1 und einem teilweise
bearbeiteten Motorblock 1′ durchlaufen. Die Motorblöcke 1′
sind dann nach dem zweiten Durchlaufen der
Bearbeitungsstationen 101-104 fertig bearbeitet und
verlassen nach der Wendestation 57, in der sie jedoch nicht
mehr gewendet werden, als fertig bearbeitete Motorblöcke 1′′ in
Richtung des Pfeiles 100 die Einrichtung und werden weiterer
Bearbeitung zugeführt.
Im Hinblick darauf, daß beim Durchlauf durch die
Bearbeitungsstationen 101, 102, 103 also stets aufeinander
Motorblöcke 1, 1′ folgen, bei denen - wie ausführlich anhand
der Fig. 1-3 beschrieben, die Abstände der Bohrungen von der
Palettenvorderkante unterschiedlich sind, ist also für jedes
neu unter eine der Bearbeitungsstationen 101-104 einlaufende
Werkstück, d. h. für jeden Motorblock 1 oder 1′ jeweils eine
Neueinstellung der Werkzeugeinheiten erforderlich. Dies zeigt
also, daß die Verschiebbarkeit der Werkzeugeinheiten nicht nur
der einmaligen (Erst-) Justierung zu Beginn der Bearbeitung
eines bestimmten Types von Motorblöcken dient, sondern bei
V-Motoren die Möglichkeit schafft, in der dargestellten Weise
nacheinander ein Durchlauf durch dieselben
Bearbeitungsstationen zunächst die eine Reihe von
Zylinderbohrungen und dann die andere Reihe von
Zylinderbohrungen zu bearbeiten und dabei den Versatz d der
Zylinderbohrungen (vgl. Fig. 2, 3) von Werkstück 1 zu
Werkstück 1′ auszugleichen. Selbstverständlich ist es auch
möglich, mit dieser Einrichtung in beliebiger
Ineinanderschachtelung V6- und V8-Motorblöcke oder auch
4-Zylinder Reihen-Motorblöcke zu bearbeiten; dies kann alles
über entsprechende Steuerungen mit der beschriebenen
Einrichtung infolge der Verschiebbarkeit der Werkzeugeinheiten
geleistet werden. Die Steuerinformation kann dabei in
bekannter Weise in codierter Form jeweils an den in
Transportrichtung vorderen Flächen der Paletten angebracht
sein, wobei außerdem durch entsprechende Sensoren die
jeweilige Lage der Palette wahrgenommen wird, um die
entsprechenden Anpassungsbewegungen zu steuern.
Das Maschinengestell 20 ist in Fig. 9 strichpunktiert
angedeutet. Man kann nun, in Erweiterung bzw. als Modifikation
des beschriebenen Ausführungsbeispiels, die gesamte
Einrichtung dahingehend ergänzen, daß auch auf der Oberseite
(in Fig. 9) des Maschinengestells 20 Bearbeitungsstationen
vorgesehen werden, und zwar bedient von Werkzeugeinheiten, die
auf der anderen Seite (in Fig. 6: links) desselben
Maschinengestells 20 angebracht sind. Dann kann man den Umlauf
der Motorblöcke V-Motoren so gestalten, daß entlang der einen
Reihe von Bearbeitungsstationen die eine Reihe von
Zylinderbohrungen und entlang der anderen Reihe von
Bearbeitungsstationen die andere Reihe von Zylinderbohrungen
bearbeitet wird; bei weiteren (hier nicht gezeigten)
Bearbeitungen, wie beim Honen der Durchgangsbohrungen für die
Kurbelwelle, beim Vermessen, etc. können dann wieder beide
Wege zusammengeführt werden. Auf diese Art und Weise wird dann
die Kapazität der gesamten Einrichtung entsprechend erhöht, so
daß ein fortlaufendes Einführen von Motorblöcken am Eingang
der Einrichtung (Pfeil 50) möglich wird.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum taktweisen Bearbeiten von Werkstücken, die
nacheinander mehrere Bearbeitungsstationen (101-104)
durchlaufen, mit mehreren an einer Lagerschiene (21) eines
Maschinengestells (20) verschieb- und festsetzbaren
Werkzeugeinheiten (80, 81) mit mindestens je einem mittels
eines Hubantriebs (23) gegen das Werkstück hin zustellbaren
Bearbeitungswerkzeug (26), wobei jeder Bearbeitungsstation
zwei in Längsrichtung der Lagerschiene hintereinander
angeordnete Werkzeugeinheiten (80, 81) zugeordnet und die
Werkzeuge unabhängig voneinander zustellbar und benutzbar
sind, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Bearbeitungsstationen (101-104) in Längsrichtung
der Lagerschiene (21) hintereinander angeordnet sind und
jede Werkzeugeinheit eine von einem Spindelantrieb (30)
antreibbare, mit jeweils einem separaten Hubantrieb (23)
verbundene Werkzeug-Spindel (19) aufweist, und daß das
Bearbeitungswerkzeug (26) ein Honwerkzeug oder ein
Innenschleifer ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der zwei in
Transportrichtung der Werkstücke hintereinander angeordnete
Bearbeitungsstationen (101, 102) denselben
Bearbeitungsvorgang durchführen, dadurch gekennzeichnet,
daß an ein und demselben, mindestens eine Reihe von
hintereinander angeordneten Bohrungen aufweisenden
Werkstück (1) in der ersten Bearbeitungsstation (101) mit
deren Werkzeugeinheiten (80, 81) zumindest eine Bohrung oder
eine ersten Bohrungsgruppe (11, 13), und in einer zweiten
Bearbeitungsstation (102) mit deren Werkzeugeinheiten
(80, 81) eine weitere Bohrung oder zweite Bohrungsgruppe
(11, 14) jeder Bohrungsreihe bearbeitet werden, etc.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Bearbeitungswerkzeug der ersten Werkzeugeinheit
(80) der ersten Bearbeitungsstation (101) eine erste
Bohrung (11 bzw. 15) jeder Bohrungsreihe (11-14 bzw. 15-18)
und mit der zweiten Werkzeugeinheit (81) der ersten
Bearbeitungsstation (101) eine dritte Bohrung (13 bzw. 17)
jeder Bohrungsreihe bearbeitet wird, während mit dem
Bearbeitungswerkzeug der ersten Werkzeugeinheit (80) der
zweiten Bearbeitungsstation (102) eine zweite Bohrung (12
bzw. 16) jeder Bohrungsreihe (11-14 bzw. 15-18) und mit der
zweiten Werkzeugeinheit (81) der zweiten
Bearbeitungsstation (102) die vierte Bohrung (14 bzw. 18)
jeder Bohrungsreihe bearbeitet wird, und daß in den
weiteren Stationen (103, 104) weitere Bohrungen jeder
Bohrungsreihe in sinngemäßer Reihenfolge bearbeitet werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Hälfte der Bearbeitungsstationen (101-104)
Vorbearbeitungsstationen und die andere Hälfte
Fertigbearbeitungsstationen sind.
5. Vorrichtung zur Bearbeitung von Motorblöcken von V-Motoren
mit zwei V-förmig zueinander stehenden Bohrungsreihen
(11-14 und 15-18), wobei die Bohrungsreihen gegeneinander
um einem Betrag (d) gegeneinander versetzt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Werkzeugeinheit (80, 81)
nacheinander eine vorbestimmte Bohrung (11-14 bzw. 15-18)
jeder Bohrungsreihe dadurch zuordenbar ist, daß die
Motorblöcke mittels jeweils einer Palette (2)
transportierbar sind und die Palette gegenüber der
Transportbahn um einen dem V-Winkel des Motors
entsprechenden Winkel drehbar ist, wobei die Palette bei
der Bearbeitung jeder Bohrungsreihe jeweils derselben
Bezugslinie (9) der Transportstrecke zugeordnet ist,
während die Werkzeugeinheiten (80, 81) beim Übergang von
einer Bohrungsreihe auf die andere jeweils um den Betrag
(d) entlang ihrer Lagerschiene (21) verschoben werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
sich an die in Transportrichtung (10) letzte
Bearbeitungsstation (104) eine Rücktransportbahn anschließt
und sich vor der ersten Bearbeitungsstation (101) eine
Kippstation (55) für die Palette (2) mit V-Motoblock (1)
befindet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rücktransportbahn und die Vorschub-Transportbahn durch
die Bearbeitungsstationen (101-104) einen geschlossenen
Kreislauf für die Paletten (2) bilden, der vier, die Ecken
eines Vierecks markierende Wendestationen (54, 57, 60, 61) mit
90°-Umlenkung aufweist, wobei sich vor der
Vorschub-Transportbahn eine Zuführstation (51) und hinter
der Vorschub-Transportbahn eine Entnahmestation (58)
befinden.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Werkzeugeinheit (80, 81) einen Mitnahmeblock (31) aufweist,
der von einer mittels eines Antriebsmotors (36)
antreibbaren, am Maschinengestell (20) drehbar gelagerten
Gewindespindel (32) durchsetzt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Antriebsmotor (36) ein inkremetaler
Drehwegaufnehmer (38) gekoppelt ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerschiene
(21) eine obere Auflagefläche (40) und sich beidseitig
vertikal daran anschließende parallele Spannflächen
(41, 42), sowie an ihrem unteren Teil zwei vertikal
verlaufende parallele Spannflächen (45, 46) aufweist, und
daß die Auflagefläche (40) und die Spannflächen
(41, 42, 45, 46) mit zugeordneten Gleitflächen des
Spindelgehäuses (22) der Werkzeugeinheit (80, 81)
zusammenwirken, und daß die zugeordneten Spann- und
Gleitflächen durch druckmittelbeaufschlagbare Spannmittel
(44, 47) fest gegeneinander preßbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannmittel
Membrankolben (44, 47) sind.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugeinheit
(80) auch einen Spülring und einen Eichring umfaßt.
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