DE4030897A1 - Verfahren und vorrichtung zur gleichzeitigen extraktion und rueckextraktion von metallionen oder wasserloeslichen chemischen verbindungen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur gleichzeitigen extraktion und rueckextraktion von metallionen oder wasserloeslichen chemischen verbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Ex
traktion und Rückextraktion von Metallionen oder wasserlösli
chen chemischen Verbindungen, bei dem
- a) die Metallionen oder wasserlöslichen chemischen Verbindun gen in einer ersten wäßrigen Phase gelöst,
- b) aus der ersten wäßrigen Phase in eine flüssige organische Phase extrahiert und
- c) aus der organischen Phase in eine zweite wäßrige Phase rückextrahiert werden, wobei
- d) die organische Phase so gewählt wird, daß sie in den wäßri gen Phasen nicht löslich ist und
- e) mit den Metallionen oder wasserlöslichen chemischen Verbin dungen eine Wechselwirkung eingeht;
- f) die Dichten der wäßrigen Phasen unterschiedlich und in der Weise eingestellt werden, daß die Dichte der organischen Phase im dazwischenliegenden Bereich liegt,
- g) die drei Phasen entsprechend ihrer Dichte übereinanderge schichtet und
- h) teilweise miteinander vermischt werden
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit den
Merkmalen:
- a) die Vorrichtung hat die Form eines senkrecht aufstellbaren, geschlossenen Zylinders mit einem sich verjüngenden unterem Ende;
- b) es sind bei senkrechter Stellung des Zylinders drei verti kal übereinander angeordnete Zylinderabschnitte vorgesehen, wobei der untere Abschnitt auch das sich verjüngende untere Ende umfaßt;
- c) je ein Zu- und Abflußöffnung münden in den oberen Zylin derabschnitt, wobei die Zuflußöffnung unterhalb der Abfluß öffnung liegt;
- d) je eine Zu- und Abflußöffnung münden in den unteren Zylin derabschnitt, wobei die Abflußöffnung an dessen tiefster Stelle und die Zuflußöffnung darüber angeordnet sind;
- e) eine axial in dem Zylinder angeordnete Rührwerkswelle, die bis in den unteren Zylinderabschnitt reicht, ragt durch eine Führung im oberen Teil des Zylinders aus diesem her aus;
- f) die Rührwerkswelle trägt mindestens vier Rührelemente, von denen mindestens je eines im oberen und unteren Zylinderab schnitt und mindestens zwei im mittleren Zylinderabschnitt angeordnet sind;
- g) im mittleren Zylinderabschnitt befindet sich eine poröse, aus einem lipophilen und hydrophoben Material gefertigte Platte, die so angeordnet ist, daß sich mindestens je eines der Rührelemente im mittleren Zylinderabschnitt oberhalb und unterhalb der Platte befindet, wobei die Platte in ih rem Mittelpunkt eine abgedichtete Führung für die Rühr werkswelle aufweist und an der Innenwand des Zylinders ab dichtend befestigt ist.
Die Flüssig-Flüssig-Extraktion mit zwei strömenden Phasen mit
nachfolgender Rückextraktion in eine dritte Phase ist allge
mein bekannt.
In der Veröffentlichung von R.H. Atallah, G.D. Christian und
S.D. Hartenstein, Analyst, Vol. 113 (März 1988) 463-469 wird
eine mobile wäßrige Lösung, die abzutrennende Ionen enthält,
einer mobilen organischen Phase entgegengeführt. Die beiden
Phasen sind über eine poröse, nur für abzutrennenden Ionen
durchlässige Membran getrennt. In einem nachfolgenden zweiten
Schritt erfolgt die Überführung in die zweite wäßrige Phase.
Weiterhin wird eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens beschrieben, die einen Membranextraktor enthält. Das
Verfahren weist den Nachteil auf, daß zwei Verfahrensschritte
notwendig sind.
Aus der Veröffentlichung R.W. Baker, M.E. Tuttle, D.J. Kelly
und H.K. Lonsdale, Journal of Membran Science, 2 (1977) 213-233,
sind Membranextraktionen bekannt, bei denen eine Membran
mit einem Extraktionsmittel getränkt wird und zwei stationäre
wäßrige Phasen voneinander trennt. Hierbei findet eine gleich
zeitige Extraktion und Rückextraktion statt. Das Extraktions
mittel in der Membran nimmt aus der ersten wäßrigen Phase ein
zu extrahierendes Ion auf, transportiert es durch die Membran
hindurch und gibt es auf der anderen Seite an die zweite wäß
rige Phase ab. Der gesamte Vorgang läuft stationär ab.
Der Stofftransport nach diesem Verfahren erfolgt sehr langsam.
Die Membran kann durch feste Verunreinigungen verstopfen und
unwirksam werden.
Aus der Veröffentlichtung T. Araki, T. Okazuwa, Y. Kubo, H.
Ando und H. Asai, Journal of Liquid Chromatographie, 11, 12
(1988) 2487-2506 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung be
kannt, bei denen eine gleichzeitige Extraktion und Rückextrak
tion stattfindet, wobei eine organische und zwei wäßrige Pha
sen miteinander in Kontakt stehen. Die beiden wäßrigen Phasen
werden nebeneinander angeordnet und mit einer gerührten orga
nischen Phase überdeckt. Die organische Phase wird als "flüs
sige Membran" bezeichnet. Der Stofftransport erfolgt aus einer
der wäßrigen Phasen über die flüssige Membran in die andere
wäßrige Lösung.
Bei diesem Verfahren verläuft der Stoffübergang langsam, weil
die zu extrahierende Species aus einer nahezu stehenden wäßri
gen Phase in die gerührte flüssige Membran und von dort in die
ebenfalls nur schwach bewegte Rückextraktionslösung transpor
tiert werden muß. Die Phasenübergangsgeschwindigkeit hängt da
her im wesentlichen von langsam verlaufenden Diffusionsvor
gängen ab. Ein weiterer Nachteil ist die schwer einzuhaltende
zeitliche Konstanz der flüssigen Membran.
Aufgabe der Erfindung ist, die angesprochenen Nachteile der
Verfahren und Vorrichtungen nach dem Stand der Technik zu ver
meiden und insbesondere ein kontinuierliches, schnelles, ein
fach durchführbares einstufiges Verfahren zur gleichzeitigen
selektiven Extraktion und Rückextraktion von Stoffen sowie
eine dafür geeignete Vorrichtung vorzuschlagen.
Mit dem vorgeschlagenen Verfahren sollen sich chemisch ähnli
che Metallionen, etwa Lanthaniden und/oder Aktiniden, zumin
dest teilweise voneinander trennen lassen.
Erfindungsgemäß werden das eingangs genannte Verfahren und die
eingangs genannte Vorrichtung vorgeschlagen. Die weiteren An
sprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsge
mäßen Vorrichtung an.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden drei flüssige Phasen
übereinander geschichtet:
- - eine wäßrige Phase mit relativ hoher Dichte,
- - eine organische Phase mit einer geringeren Dichte und
- - eine wäßrige Phase mit einer gegenüber der organischen Phase geringeren Dichte.
Voraussetzung für eine solche Schichtung der drei flüssigen
Phasen ist, daß sich die Dichten der wäßrigen Phasen unter
scheiden, daß die Dichte der organischen Phase im Bereich zwi
schen den Dichten der wäßrigen Phasen liegt und daß die beiden
wäßrigen Phasen in der organischen Phase nicht löslich sind.
Die unterschiedliche Dichte der wäßrigen Phasen ergibt sich
aus der unterschiedlichen Art und Konzentration gelöster
Stoffe oder durch Zumischung geeigneter Verbindungen. Bei
spielsweise kann die Dichte einer wäßrigen Phase durch Zumi
schen von konzentrierter Schwefelsäure beträchtlich erhöht
werden.
An die organische Phase muß weiterhin die Forderung gestellt
werden, daß sie mit den zu extrahierenden Metallionen oder der
zu extrahierenden chemischen Verbindung eine Wechselwirkung
eingeht, die zu einer intermediären Bindung führt. Die organi
sche Phase soll daher in der Lage sein, aus der ersten wäßri
gen Phase selektiv den abzutrennenden Stoff zu extrahieren.
Ebenso wie bei den Verfahren nach dem Stand der Technik darf
die Wechselwirkung, also die Bindung des abzutrennenden Stof
fes an die organische Phase, jedoch nicht so stark sein, daß
eine Rückextraktion in die zweite wäßrige Phase unmöglich
wird.
Organische Verbindungen, die diese Bedingung für spezielle Me
tallionen oder waserlösliche chemische Verbindungen erfüllen,
wurden für die Verfahren nach dem Stand der Technik in großer
Zahl vorgeschlagen. Solche Vorschläge finden sich bei
spielsweise in den eingangs angegebenen Veröffentlichungen.
Sofern diese organischen Verbindungen die oben genannten wei
teren Bedingungen, nämlich Unlöslichkeit in Wasser und eine
Dichte, die zwischen der zweier wäßrigen Phasen liegt, erfül
len, können sie auch für die gleiche Trennaufgabe beim erfin
dungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß der Stofftransport, und damit die Extrakti
ons- und Rückextraktionsgeschwindigkeit des abzutrennenden
Stoffes, durch Rühren stark beschleunigt werden kann. Dabei
werden die drei übereinandergeschichteten Phasen gemeinsam
gerührt.
Wenn sich die Dichten der drei Phasen stark voneinander un
terscheiden, ist die Schichtung stabil und es besteht beim
Rühren nicht die Gefahr, daß Tröpfchen einer wäßrigen Phase
die organische Phase durchdringen und in die andere wäßrige
Phase eindringen.
Wenn sich die Dichten der drei Phasen wenig voneinander unter
scheiden, sollte die Rührgeschwindigkeit reduziert werden. Al
lerdings vermindert sich dabei die Extraktions- und Rückex
traktionsgeschwindigkeit.
Deshalb wird in diesem Fall bevorzugt die organische Phase mit
einer Sperre für wäßrige Tröpfchen versehen. Eine solche
Sperre kann aus einem porösen, plattenförmigen Geflecht eines
lipophilen und hydrophoben Materials wie etwa Polytetrafluor
äthylen (PTFE), Hochdruckpolyäthylen (HDPE) oder -propylen be
stehen. Geeignet sind auch poröse Fritten aus den angegebenen
Materialien, die zwar für die organische Phase, nicht jedoch
für Tröpfchen der wäßrigen Phasen durchlässig sind. Die Poren
weite der porösen Fritten hängt in gewissem Ausmaß von den
verwendeten Phasen und der Art des abzutrennenden Stoffs ab;
sie kann jedoch in Vorversuchen für jede Trennaufgabe einfach
ermittelt werden. Die beschriebenen Sperren werden innerhalb
der organischen Phase, vorzugsweise in der Mitte dieser Phase,
angebracht und verhindern auch bei starkem Rühren, daß sich
die wäßrigen Phasen miteinander vermischen.
Wird das Verfahren kontinuierlich betrieben, verhindern ähnli
che, jedoch hydrophile Sperren bei Bedarf den Austrag von
Tröpfchen der organischen Phase. Als solche Sperren können
Glas- oder Keramikfritten eingesetzt werden, die jeweils in
Fließrichtung vor den Abflußöffnungen angeordnet werden.
Prinzipiell kann der Stofftransport während der Extraktion und
Rückextraktion sowohl von unten nach oben als auch von oben
nach unten erfolgen. Welche Verfahrensvariante gewählt wird,
hängt von der Dichte derjenigen Phase ab, aus der Metallionen
oder wasserlösliche chemische Verbindungen isoliert werden
sollen. Die Dichte der anderen Phase wird dann entsprechend
höher oder tiefer eingestellt, so daß die Dichte der vorgese
henen organischen Phase im Zwischenbereich liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die hierfür entwickelte
Vorrichtung, die eine kontinuierliche Betriebsweise erlaubt,
wird im folgenden anhand von Figuren und Durchführungsbeispie
len näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung.
Fig. 2 ist die graphische Darstellung des Versuchs 1. Auf der
Ordinate ist die Zahl der Gd-Impulse/100s aufgetragen. Die
Abszisse gibt die Betriebszeit in Stunden ab dem Einsatz Gd-
beladener Salpetersäure an. Die kreisförmigen Punkte beziehen
sich auf die Konzentration der Gd3+-ionen im HNO3-Ablauf; die
schwarzen Punkte beziehen sich auf die Gd3+-Konzentration im
H2SO4-Auslauf.
Fig. 3 zeigt eine Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Bestimmung der Gadoliniumkonzentration in der
wäßrigen Lösung während der Extraktion von Spaltprodukten aus
einer Uran enthaltenden Spaltproduktlösung.
Fig. 4 zeigt die in der Versuchsanordnung nach Fig. 3 gemes
senen Gadoliniumkonzentration (in Gd-Impulsen/100s) als Funk
tion der Betriebszeit in Stunden. Die kreisförmigen Punkte be
ziehen sich auf die Konzentration im HNO3-Auslauf, die schwar
zen Punkte auf die Konzentration im H2SO4-Auslauf. Die Pfeile
a, b und c bezeichnen die Zeitpunkte der Gd-Zugabe in den
Mischabsetzer (a und b) sowie des Vorlagenwechsels (c).
Fig. 5 stellt die in der Versuchsanordnung nach Fig. 3 ge
messene Gd-Konzentration (als Gd-Luminiszenzintensität Irel
0,03 ms) nach dem Anregungsimpuls in ausströmender H2SO4-Lo
sung als Funktion der Betriebszeit t in Stunden dar. Die
Pfeile a, b und c haben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 4.
Fig. 6 zeigt die Abhängigkeit des rückextrahierten Gd-Anteils
R′ als Funktion des Phasenflußverhältnisses der beiden wäßri
gen Phasen HNO3/H2SO4. R′ = 200% entspricht einer Anreiche
rung von Gd im Rückextrakt um einen Faktor 2.
In Fig. 1 ist die für die folgenden Durchführungsbeispiele
verwendete Vorrichtung dargestellt.
Grundprinzip der Vorrichtung ist die vertikale Positionierung
einer extraktionsmittelhaltigen stationären organischen Phase
1 zwischen zwei mobilen wäßrigen Phasen 2, 3. Die Vorrichtung
wird kontinuierlich betrieben. Der obere wäßrige Strom 2 ent
hält den zu extrahierenden Stoff, der nach der Extraktion in
die schwerere organische Phase 1 durch Rückextraktion in den
unteren wäßrigen Strom 3 gelangt.
Als wäßrige Ströme werden 0,5 M HNO3 (leichtere Phase 2) und
4 M H2SO4 (schwerere Phase 3) eingesetzt. Die organische Phase
1 besteht aus HDEHP in CHCl3. HDEHP ist die Abkürzung für
Bis(2-äthylhexyl)-Phosphorsäureester. Aus der Phase 2 wird
Gadolinium CHCl3 entfernt.
Die zylindrische Vorrichtung besteht aus zwei voneinander
durch eine hydrophobe, nur für die organische Phase durchläs
sige Platte 4 getrennten Glaszylinder 5, 6, die über zwei
Dichtringe 13 mit Hilfe einer Plexiglasverschraubung (nicht
dargestellt) verbunden sind. Der Ablaufstutzen 7, 8 der jewei
ligen mobilen Phase ist von der Vermischungszone durch fein
körnige Glasfritten 9, 10 getrennt. Sie verhindert ein Austre
ten organischer Tropfen aus den intensiv gerührten Vermi
schungszonen in die abgeführten wäßrigen Ströme. Die Ein
trittsöffnungen 11, 12 der laufend zudosierten wäßrigen Phasen
münden oberhalb und unterhalb der Platte 4. Zur Gewährleistung
einer möglichst innigen Vermischung der beladenen Einspeiselö
sung mit der organischen Phase müssen Wandkriecheffekte ver
mieden werden. Dazu wird die Eintrittsöffnung 11 des oberen
wäßrigen Stromes möglichst tief in den Zylinder 5 hineinge
führt und ein Drahtgeflecht 14 im oberen Teil des Zylinders an
der Glaswand angebracht. Die Durchmischung der beiden Zonen
erfolgt über sechs Rührköpfe 15, die an einer gemeinsamen
Rührwelle 16 befestigt sind und durch ein von 0 bis 2000 Um
drehungen/min. variierbares Rührwerk angetrieben werden. Zudo
sierung der wäßrigen Ströme erfolgt über Dosierpumpen mit
nachgeschalteten Durchflußmeßgeräten. Während die obere Lösung
den Apparat über einen Überlauf verläßt, erfolgt die Entnahme
der unteren über eine weitere Dosierpumpe.
Die für die Versuche verwendete organische Phase bestand zu 63
Vol% aus HDEHP gelöst in CHCl3. Die Speiselösung enthielt
0.01 M Gd3+ und die radioaktiven Indikatoren Gd-153 und Ru-106
in 0.5 M HNO3. Als Rückextraktionsphase wurde 4 M H2SO4 ge
wählt. Die Polyethylenplatte war 3,2 mm dick und hatte eine
ausgewiesene Porosität von 250µm. Die Rührgeschwindigkeit lag
bei 1200 Umdrehungen/min. Die H2SO4- und HNO3-Dosiergeschwin
digkeiten betrugen 150 ml/h.
Zur Inbetriebnahme der Apparatur wurde die Vorrichtung durch
den unteren Ablaufstutzen 8 mit 4 M H2SO4 bis knapp über die
Glasfritte 10 gefüllt, die organische Lösung durch den unteren
Zudosierstutzen 12 zugegeben und die Position der organischen
Lösug durch weitere H2SO4-Zugabe von unten festgelegt. Der
Rest der Apparatur wurde mit 0,5 M HNO3 bis zum oberen Aus
laufstutzen 7 aufgefüllt. Durch diese Art der Füllung können
störende Luftpolster unter den Fritten und der Platte mini
miert werden.
Zur Einstellung stabiler Ströme mußten alle drei Pumpen
gleichzeitig angeschaltet und die Schwefelsäurepumpen bei kon
stanter Salpetersäuredosierung solange abgestimmt werden, bis
die Durchflußmeßgeräte konstante Volumenströme anzeigten. Die
Stabilität der Dosierung konnte zusätzlich an der Stellung der
organischen Phase im Zylinder verfolgt werden. Veränderte sie
sich innerhalb einer Stunde nicht, so wurde mit der Aufgabe
die gadoliniumhaltigen Lösung begonnen. Zur Bestimmung der Ex
traktion und Rückextraktion wurden die ausströmenden Lösungen
beider wäßrigen Phasen in 50 ml Polyethylenflaschen aufgefan
gen, das aufgefangene Volumen gemessen und die Metallkonzentra
tion gammaspektroskopisch bestimmt.
Ruthenium wird unter den gewählten Bedingungen nicht extra
hiert und eignet sich aus diesem Grund als Indikator dafür, ob
Salpetersäure in die untere wäßrige Rückextraktionslösung ein
gesickert war.
Die Daten zweier Versuche unter identischen Bedingungen sind
im folgenden aufgeführt und ein Versuch graphisch dargestellt
(Fig. 2).
In beiden Fällen wurde eine Extraktion E von 56% und eine
Rückextraktion R von 47% erreicht. Die scheinbare Diskrepanz
zwischen diesen beiden Werten ist durch die unterschiedlichen
Volumina der wäßrigen Lösungen in der Vorrichtung erklärbar.
Sie enhält 10 ml HNO3, 15 ml organische Phase und 10 ml Schwe
felsäure. Durch die sich drehende Rührwelle entsteht in der
oberen Apparathälfte ein Luftpolster, das einen Teil der
salptersauren Lösung verdrängt und das ursprünglich vorhandene
HNO3-Volumen verringert. Somit geht ein Anteil des Gadoliniums
von einem Volumen kleiner 10 ml in ein Volumen gleich 10 ml
über und wird dort verdünnt gemessen.
Bei einem Volumenunterschied von nur 1 ml erhält man eine
scheinbare Verminderung der Rückextraktion um 10%. Der durch
diesen Effekt entstehende Faktor konnte bei gleichen Bedingun
gen reproduziert werden. Im vorliegenden Fall betrug er 1.19.
Mittlere Extraktion nach Einstellung des Gleichgewichtes: 56%
± 1,5%.
Mittlere Rückextraktion nach Einstellung des Gleichgewichtes: 47% ± 2%
Normierungsfaktor: 1.19
Ansprechzeit auf Konzentrationsschwankungen: 10 Minuten.
Mittlere Rückextraktion nach Einstellung des Gleichgewichtes: 47% ± 2%
Normierungsfaktor: 1.19
Ansprechzeit auf Konzentrationsschwankungen: 10 Minuten.
Mittlere Extraktion nach der Gleichgewichtseinstellung: 56% +
1,5%2
Mittlere Rückextraktion nach Gleichgewichtseinstellung: 47% + 2%
Normierungsfaktor: 1.19
Ansprechzeit auf Konzentrationsschwankungen: 10 Minuten.
Mittlere Rückextraktion nach Gleichgewichtseinstellung: 47% + 2%
Normierungsfaktor: 1.19
Ansprechzeit auf Konzentrationsschwankungen: 10 Minuten.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 wurde in eine Versuchsapparatur
zur kontinuierlichen Gadoliniumbestimmung in der wäßrigen Lö
sung einer Pulskolonne integriert.
Die Versuchsapparatur besteht aus einer Pulskolonne 20 mit
mehreren Siebböden 21, die als Waschkolonne eingesetzt wurde,
einem Mischabsetzer 22, der mit der Pulskolonne 20 durch Lei
stungen 23, 24, 25 verbunden ist, einem HDEHP-Festbett 26 zur
Abtrennung des Uran- bzw. Zirkoniumanteils, dem über die Lei
stung 27 ein Teilstrom zugeführt wird, der Vorrichtung 28 nach
Fig. 1 und einer mit einer Polyacrylmatrix gefüllten Säule 29
zur Entfernung mitgeschleppter organischer Verunreinigungen.
Die Pulskolonne wurde mit 3 M HNO3, die Uran, Ruthenium, Zir
konium und Gadolinium in gelöster Form enthält, und mit einem
Tetrabutylphosphat (TBP) /Kerosingemisch betrieben.
Die eingesetzte Pulskolonne bestand aus drei über Edelstahl
probenahmeeinheiten verbundenen Glassegmenten von jeweils
480 mm Länge und einem Innendurchmesser von 54 mm. Sie waren
mit 10 Siebbodenplatten mit einem freien Querschnitt von ca.
23% versehen. An beiden Enden der Kolonne waren Glasdekanter
mit einem jeweiligen Fassungsvermögen von 3,5 l angebracht.
Die zur Vermischung der beiden Phasen in der Pulskolonne 20
notwendige Pulsation erfolgte über eine hydraulische Doppel
membran-Edelstahleinheit mit externem Antrieb. Hublänge und
Frequenz waren über die Antriebseinheit einstellbar. Während
der gesamten Versuchsserien wurde in Anlehnung an einschlägige
Erfahrungen eine Pulsationsfrequenz von 60 P/min. und ein Hub
von 4 mm eingestellt. Die organische und die wäßrige Phase
wurden während der Versuche durch einstellbare Membranpumpen
im Kreis geführt. Die Entnahme des wäßrigen Teilstromes er
folgte an der Probenahmeeinheit zwischen dem zweiten und drit
ten Säulensegment der Pulskolonne durch eine weitere Membran
pumpe. Sie war an der Ausgangsseite mit einem bei 3,7 bar öff
nenden Rückschlagventil versehen, um sicherzustellen, daß die
Pulskolonne durch den Druck des hohen Flüssigkeitsspiegels
nicht entleert wurde. Der über die Probenahmeeinheit entnom
mene wäßrige Teilstrom 23 (3 M HNO3) wurde zur Reduzierung des
Urangehaltes der Lösung in den einstufigen Mischabsetzer 22
eingeleitet, dem laufend Extraktionsmittel der Zusammensetzung
30 Vol% TBP in Kerosin zudosiert wurde. Sein Gesamt
fassungsvermögen betrug 100 ml, das Phasenflußverhältnis wäß
rig : organisch wurde auf 1 : 3 eingestellt. Die beladene organi
sche Phase 25 und der überwiegende Teil der wäßrigen Lösung 24
wurde über nachgeschaltete Überlaufgefäße mit Hilfe von Mem
branpumpen in die Waschkolonne zurückgeführt, wobei die Pumpen
ebenfalls an der Austrittsseite mit 3,7 bar Rückschlagventilen
versehen waren.
Ein kleinerer Teilstrom 27 der wäßrigen Lösung wurde dem Über
laufgefäß mit Hilfe einer Membranpräzisionspumpe entnommen,
und zur vollständigen Eliminierung des Uran- bzw. Zr- Anteils
durch eine mit HDEHP in CHCl3 beladene Festbettkolonne 26 ge
leitet. Diese von Uran und Zirkonium vollständig befreite Lö
sung wurde im nächsten Schritt durch Zudosierung von Wasser
auf eine HNO3-Molarität von 0,5 M eingestellt und in die Vor
richtung 28 nach Fig. 1 eingespeist. Die austretende, an Gd
abgereicherte HNO3-Lösung 30 wurde in Kunststoffflaschen auf
gefangen und ihr Gadoliniumgehalt mit Hilfe des zugesetzten
Gd-153 gammaspektroskopisch verfolgt. Die gadoliniumhaltige
H2SO4-Lösung 31 wurde zur Beseitigung mitgeschleppter organi
scher Verunreinigungen an einer mit Polyacrylmatrix gefüllten
Säule gereinigt und der Gd-Gehalt fluorimetrisch und gamma
spektroskopisch bestimmt.
Zu Beginn des Versuchs wurde durch inniges Vermischen der be
ladenen organischen und unbeladenen wäßrigen Lösung das Ex
traktionsgleichgewicht in der Pulskolonne 20 eingestellt , wo
bei ein o/w-Phasenverhältnis von 6,66 : 1 eingehalten werden
konnte. Die photometrisch bestimmte Urankonzentration der wäß
rigen Lösung lag danach bei 53,2 g/l, die gammaspektroskopisch
bestimmten Gehalte des Gd, Ru und Zr bei 0,0192 g/l,
0,007 g/l, 0,064 g/l.
Der Pulskolonne wurde kontinuierlich ein Teilstrom mit
100 ml/h entzogen und in den Mischabsetzer 22 eingespeist; das
o/w-Phasenverhältnis lag hier bei 3 : 1. Das hohe Phasenverhält
nis mußte gewählt werden, um bei den kurzen Kontaktzeiten eine
ausreichend hohe Uranextraktion zu erreichen. Nach der Extrak
tion war der Urangehalt in der wäßrigen Lösung auf 2,1 g/l ge
sunken, der des Gadoliniums auf 0,0178 g/l. Die Zr-Konzentra
tion lag bei 0,059 g/l, die des Rutheniums bei 0,0061 g/l. Ein
Teilstrom 27 von 45 ml/h dieser Lösung wurde durch die HDEHP-
Festbettkolonne gefördert und der restliche Strom in die Puls
kolonne zurückgeführt. Uran und Zirkonium wurden quantitativ
auf der Kolonne zurückgehalten, während die Gd- und Ru- Kon
zentrationen unverändert blieben.
Vor dem Eintritt der salpetersauren, von Uran befreiten Lösung
32 in die Vorrichtung 28 nach Fig. 1 wurde die Molarität der
HNO3 durch Zugabe von Wasser 33 auf ca. 0,5 M eingestellt. Der
Wasserzulauf wurde solange variiert, bis eine konstante HNO3-
Molarität von 0,51 M erreicht war. Die Molaritätseinstellung
wurde dabei in kleinen zeitlichen Abständen durch Titration
verfolgt. Durch das auf diese Weise zudosierte Wasser er
reichte die Dosierungsgeschwindigkeit der mit Gd beladenen
wäßrigen Lösung einen Wert von 300 ml/h, so daß die Gd-Konzen
tration durch Verdünnung auf 0,0027 g/l und die des Rutheniums
auf 0,0009 g/l sank. Die Dosiergeschwindigkeit der 4 M H2SO4
34 wurde auf 150 ml/h eingestellt, so daß in der Rückextrak
tionsphase eine Anreicherung um den Faktor 2 zu beobachten
war. Im folgenden sind die allgemeinen Versuchsbedingungen
zusammengefaßt:
Pulskolonne 20 | ||
Organische Phase: | 30 Vol.-% TBP in Kerosin | |
53,2 g/l U | ||
0,0192 g/l Gd | ||
0,002 g/l Ru | ||
0,014 g/l Zr | ||
Pulsfrequenz: | 60 Pulse/min | |
Hub: | 4 mm | |
HNO₃-Dosiergeschwindigkeit: | 2,1 l/h | |
Organische Dosiergeschwindigkeit: | 2,1 l/h | |
Phasenverhältnis o/w: | 6,66 : 1 | |
Mischabsetzer 22 @ | Organische Phase: | 30 Vol.-% TBP in Kerosin |
Wäßrige Phase | 3,4 M HNO₃ | |
2,1 g/l U | ||
0,0178 g/l Gd | ||
0,0061 g/l Ru | ||
0,059 g/l Zr | ||
Phasenverhältnis o/w: | 3 : 1 | |
HNO₃-Entnahme aus der Pulskolonne: | 100 ml/h | |
Dosiergeschwindigkeit org. Phase: | 100 ml/h | |
Wäßriger Teilstrom in Pulskolonne zurück: | 55 ml/h | |
Wäßriger Teilstrom zur Festbettkolonne: | 45 ml/h | |
Festbettkolonne 26 @ | Füllung: | Lewatit®; Korndurchmesser 0,06-0,1 mm |
Extraktionsmittel: | 50 Vol.-% HDEHP in CHCl₃ | |
Beladung der Matrix: | 50 Gew.-% | |
U-Gehalt in HNO₃ nach Kolonne: | nicht nachweisbar | |
Gd-Gehalt in HNO₃ nach Kolonne: | 0,0178 g/l | |
Ru-Gehalt in HNO₃ nach Kolonne 26: | 0,0068 g/l | |
Zr-Gehalt in HNO₃ nach Kolonne 26: | nicht nachweisbar | |
Vorrichtung 28 nach Fig. 1 @ | Speiselösung | 0,51 M HNO₃ |
0,0027 g/l Gd | ||
0,00093 g/l Ru | ||
Dosiergeschwindigkeit: | 300 ml/h | |
Rückextraktionslösung: | 4 M H₂SO₄ | |
Dosiergeschwindigkeit: | 150 ml/h | |
Organische Phase: | 63 Vol.-% HDEHP in CHCl₃ | |
Rührgeschwindigkeit: | 1200 U/min | |
Fluorimeter 25 @ | Anregungswellenlänge k (ex): | 273 nm |
Emissionswellenlänge k (em): | 312 nm | |
Anregungsspaltweite s (ex): | 2,5 nm | |
Emissionsspaltweite s (em): | 20,0 nm | |
Zeitverzögerung: | 0,03 ms | |
Fenster: | 0,1 ms | |
Verstärkung: | 1-50 |
In Fig. 4 sind Gd-Impulszahlen der aus der Extraktionsappara
tur austretenden wäßrigen Phasen, in Fig. 5 die Gd-Lumines
zenzintensitäten der schwefelsauren Rückextraktionslösung als
Funktion der Betriebszeit aufgetragen.
Zu Beginn des Versuchs, d. h. nach Einstellung des Extraktions
gleichgewichtes in der Pulskolonne 20 waren Zuleitungen, Fest
bettkolonne 26 und Vorrichtung nach Fig. 1 mit einer inakti
ven 0,5 M HNO3-Lösung gefüllt. Nach Inbetriebnahme der Gesamt
anordnung wurde diese zunächst durch die aktive Lösung des
Mischabsetzers 22 verdrängt, was sich in einem Anwachsen der
Gd-Impulszahlen im salpetersauren Auslauf 31 der Vorrichtung
bemerkbar machte. Ein Teil des Gadoliniums wurde extrahiert
und zeitverzögert rückextrahiert, so daß nach 50 min. auch die
Gd-Lumineszenz und parallel dazu die Gd-Impulszahlen der
schwefelsauren Lösung 31 ansteigen. Nach 160 min. war das
Gleichgewicht in der Vorrichtung 28 erreicht, die Gd-Impuls
zahlen beider wäßriger Lösungen 30, 31 und die Gd-Lumineszenz-
Lösung 31 der H2SO4 bleiben konstant.
Die erreichte Lumineszenzintensität entsprach einer Gd-Konzen
tration von 0,00068 g/l. Sie wurde durch Aufstockung mit einem
Standard bekannten Gd-Gehalts ermittelt. Die Gd-Impulszahlen
der wäßrigen Lösung spiegeln deren prozentualen Anteil wider.
Die in die Vorrichtung 28 eintretende Lösung 32, 33 hatte
einen Gehalt von 0,0027 g/l und einen Traceranteil von 1913
Imp/100s. Die mittleren Impulszahlen im HNO3-Auslauf waren
1330 Imp/100s, was eine Extraktion von 30,5% bedeutet. Die
schwefelsaure Lösung 31 wies mittlere Impulszahlen von 980
Imp/100s auf; das entsprach, bei Berücksichtigung eines An
reicherungsfaktors von 2, einer Rückextraktion von 25,6%. Die
Gd-Konzentration lag danach in der schwefelsauren Lösung 31
bei 0,0007 g/l. Das ergab eine Abweichung vom fluorimetrisch
ermittelten Wert von ca. 3%.
Zur Demonstration des Ansprechverhaltens wird nach Erreichen
des Gleichgewichtes die Gd-Konzentration im Auslauf 27 des
Mischabsetzers 22 durch Zusatz von 10 ml einer konzentrierten
Gd-Lösung mit höherem Traceranteil gesteigert. Die Reaktion
darauf war nach der Auswertung in allen drei Kurven gleicher
maßen zu beobachten. Gd- und Tracerzuwachs machten sich durch
eine Erhöhung der Lumineszenzintensität und der Impulszahlen
deutlich bemerkbar. Sie gingen auf die Ursprungswerte zurück,
nachdem die Konzentrationswelle die Vorrichtung 28 durchlaufen
hatte. Auch im zweiten Fall, der Zugabe einer geringeren Menge
der konzentrierten Gd-Lösung, war dieser Effekt zu beobachten.
Die fluorimetrisch ermittelten Gd-Lösung-Werte spiegelten so
mit das Geschehen in der HNO3-Lösung korrekt wieder.
Im letzten Teil des Versuchs sollte zusätzlich gezeigt werden,
daß auch eine Konzentrationsänderung in der Pulskolonne 20
fluorimetrisch erfaßt werden kann. Hierzu wurde die mit U und
Gd beladene wäßrige Lösung der Pulskolonne gegen eine gleichen
U-Gehalts, aber fünffacher Gd-Konzentration, ausgetauscht, wo
bei der absolute Traceranteil konstant bleib. Der Austausch
wurde ohne Unterbrechung des Versuchs bewerkstelligt. Während
die alte wäßrige Lösung dem unteren Dekanter entzogen wurde,
erfolgt die Zudosierung der neuen in den oberen Dekanter.
Wie aus Fig. 4 hervorgeht, befand sich das Extraktionssystem
auch nach dem Austausch im Gleichgewicht. Die Impulszahlen
beider wäßriger Ströme 30, 31 bleiben konstant, da die Kapazi
tät des HDEHP auch bei der höheren Gd-Konzentration in der
Aufgabelösung nicht erreicht wurde. Der leichte Anstieg der
Impulszahlen ist auf die etwas erhöhte Molarität der HNO3-Lö
sung zurückzuführen, die nach dem Austausch bei 0,54 M lag, so
daß die Extraktion geringfügig sank.
Wie Fig. 5 zeigt, führte dagegen der Ersatz der niedrigkon
zentrierten Gd-Lösung im Mischabsetzer 22 durch die höher kon
zentrierte Pulskolonne 20 bereits nach 30 Minuten zu einem
kontinuierlichen Anwachsen der Gd-Lumineszenzintensität in der
H2SO4-Lösung 31. Das Erreichen der Endkonzentration war am
konstanten Verlauf der Lumineszenzkurve zu erkennen.
Die erreichbaren extrem kurzen Ansprechzeiten auf Konzentrati
onsschwankungen in der Speiselösung ihre Stabilität bei langen
Betriebszeiten und die Möglichkeit, die erfindungsgemäße
Vorrichtung in jedem Maßstab zu betreiben, erlauben die Über
nahme analytischer Aufgaben bei Kombination mit in Durchfluß
arbeitenden Analysemethoden wie Gammaspektroskopie, Photome
trie und Fluorimetrie z. B. zur Prozeßüberwachung und -steue
rung.
Durch Variationen der Phasenflußverhältnisse von Aufgabe - zu
Rückextraktionslösung sind präparative Aufgabenstellungen wie
Abtrennung bei gleichzeitiger Anreicherung eines Ions im Rück
extrakt lösbar, wie aus Fig. 6 hervorgeht. Ein weiterer, für
den praktischen Einsatz wichtiger Vorteil ist die hier mögli
che problemlose Ergänzung der ausgetragenen organischen Phase
während des Betriebs.
Claims (5)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Extraktion und Rückextraktion
von Metallionen oder wasserlöslichen chemischen Verbindun
gen, bei dem
- a) die Metallionen oder wasserlöslichen chemischen Verbin dungen in einer ersten wäßrigen Phase gelöst,
- b) aus der ersten wäßrigen Phase in eine flüssige organi sche Phase extrahiert und
- c) aus der organischen Phase in eine zweite wäßrige Phase rückextrahiert werden, wobei
- d) die organische Phase so gewählt wird, daß sie in den wäßrigen Phasen nicht löslich ist und
- e) mit den Metallionen oder wasserlöslichen chemischen Ver bindungen eine Wechselwirkung eingeht;
- f) die Dichten der wäßrigen Phasen unterschiedlich und in der Weise eingestellt werden, daß die Dichte der organi schen Phase im dazwischenliegenden Bereich liegt,
- g) die drei Phasen entsprechend ihrer Dichte übereinander geschichtet und
- h) teilweise miteinander vermischt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit den Merkmalen:
- a) die Vorrichtung hat die Form eines senkrecht aufstellba ren, geschlossenen Zylinders mit einem sich verjüngenden unterem Ende;
- b) es sind bei senkrechter Stellung des Zylinders drei ver tikal übereinander angeordnete Zylinderabschnitte vorgesehen, wobei der untere Abschnitt auch das sich verjüngende untere Ende umfaßt;
- c) je eine Zu- und Abflußöffnung münden in den oberen Zylin derabschnitt, wobei die Zuflußöffnung unterhalb der Ab flußöffnung liegt;
- d) je eine Zu- und Abflußöffnung münden in den unteren Zy linderabschnitt, wobei die Abflußöffnung an dessen tief ster Stelle und die Zuflußöffnung darüber angeordnet sind;
- e) eine axial in dem Zylinder angeordnete Rührwerkswelle, die bis in den unteren Zylinderabschnitt reicht, ragt durch eine Führung im oberen Teil des Zylinders aus die sem heraus;
- f) die Rührwerkswelle trägt mindestens vier Rührelemente, von denen mindestens je eines im oberen und unteren Zy linderabschnitt und mindestens zwei im mittleren Zylin derabschnitt angeordnet sind;
- g) im mittleren Zylinderabschnitt befindet sich eine po röse, aus einem lipophilen und hydrophoben Material ge fertigte Platte, die so angeordnet ist, daß sich minde stens je eines der Rührelemente im mittleren Zylinderab schnitt oberhalb und unterhalb der Platte befindet, wo bei die Platte in ihrem Mittelpunkt eine abgedichtete Führung für die Rührwerkswelle aufweist und an der In nenwand des Zylinders abdichtend befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Zu- und Abflußöffnungen sowohl im oberen als
auch im unteren Zylinderabschnitt je eine den freien Quer
schnitt abdeckende plattenförmige Fritte aus hydrophilem
Material mit einer Führung für die Rührwerkswelle angeord
net ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Wandfläche des oberen Zylinderabschnitts mit
einem Drahtnetz aus Metall ausgekleidet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder, 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuführungsöffnung im oberen Zylinderab
schnitt als Rohrstützen ausgebildet ist, der in den Zylin
derabschnitt hineinreicht.
Priority Applications (3)
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- 1991-09-25 GB GB9120414A patent/GB2248789B/en not_active Expired - Fee Related
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