DE877136C - Vorrichtung zum innigen Inberuehrungbringen von zwei oder mehr nicht oder nur teilweise miteinander mischbaren Fluessigkeiten, vorzugsweise fuer Extraktionsanlagen - Google Patents
Vorrichtung zum innigen Inberuehrungbringen von zwei oder mehr nicht oder nur teilweise miteinander mischbaren Fluessigkeiten, vorzugsweise fuer ExtraktionsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum innigen Inberührungbringen von zwei oder mehr nicht oder
nur teilweise miteinander mischbaren Flüssigkeiten, vorzugsweise für Extraktionsanlagen, mit einem vorzugsweise
senkrechten Rohr, dessen Innenfläche mit Ablenkringen besetzt ist, auf deren etwa halben Abstandslängen
je eine zu den Ablenkringflächen parallele und auf einer Welle befestigte Schleuderscheibe
vorgesehen ist.
Bei den bekannten Konstruktionen ist der Durchmesser der Schleuderscheiben größer als der innere
Durchmesser der Ringe, so daß der aus mehreren an der Welle angeordneten Schleuderscheiben bestehende
Rotor nicht ohne weiteres in das Rohr eingesetzt oder aus diesem ausgebaut werden kann.
Bei diesen Extraktionsapparaten sollte die Überlappung von Scheiben und Ringen anscheinend einerseits
eine möglichst innige Einwirkung der Flüssigkeiten aufeinander und eine feine Verteilung der zu
dispergierenden Flüssigkeit und damit eine wirkungsvolle Extraktion sicherstellen und andererseits ein
direktes Strömen der Flüssigkeiten von oben nach unten oder umgekehrt verhindern. Die feine Verteilung
soll dabei zusätzlich durch radiale Stegbleche
und umgebogene Schleuderscheibenränder begünstigt werden.
Um die mit dem Ein- und Ausbau des Rotors verbundenen
Umstände zu vermeiden und- die Konstruktion
eingangs genannter Exträktioiisäpparäte zu
. vereinfachen, wird auf Grund der günstigen Ergebnisse angestellter Versuche gemäß der Erfindung vor-'
geschlagen, den Innendurchmesser der Ablenkringe größer als den Schleuderscheibendurchmesser zu bemessen.
Die Versuche haben ergeben, daß innerhalb des
Bereiches dieser Durchmesserbemessung das Optimum der erreichbaren Extraktionswirkung liegt und die
Durchsatzleistung gegenüber den eingangs genannten bekannten Extraktionsapparaten erhöht werden kann,
Die Versuche ergaben weiter, daß der geschaffene Dispersionszustand über die ganze -Rohriänge aufrechterhalten
werden kann, wenn den Scheiben eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit erteilt wird.
Durch die Vorrichtung nach der Erfindung kann die Extraktion bei Führung der Flüssigkeiten im Gleichstrom
oder im Gegenstrom mit einer Mindestdifferenz der spezifischen Gewichte der Flüssigkeiten von
0,02 g/cm3 durchgeführt werden. Im allgemeinen liegt die Dichtedifferenz bei 0,08 g/cm3 oder höher.
Weiter hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß bei einem Verhältnis des Durchmessers der Schleuderscheiben
zu dem Rohrdurchmesser von ι: 1,5 bis 1:3;
die günstigsten Extraktionsergebnisse erzielt werden
können. ; ■
Erfindungsgemäß beträgt das günstigste Verhältnis des Schleuderscheibenabstandes zum Rohrdurchmesser
ι: 2 bis ι: 5.
Ebenflächige Bleche sind in vielen Fällen vorteilhafter
als solche mit umgebogenen Rändern. Die erwähnten Streifen und Ränder rufen lediglich eine
ungeregelte-schädliche Turbulenz hervor und erzeugen
hierdurch sehr ungleichmäßig große Tröpfchen der dispersen Phase, Hierdurch wird wiederum die Exfraktion
ungünstig beeinflußt.
Die Flüssigkeitsbelastung, d. h. die Summe der Flüssigkeitsmengen, die einen Querschnitt der Vorrichtung
steigend und fallend in der .Zeiteinheit .passieren,
ist in Gegenstromkolonnen infolge einer großen inneren Zirkulation der beiden im Gegenstrom fließenden
Flüssigkeitsstrome nich't an allen Stellen gleich. Sie ist z. B. beim Duosolverfahren, d. h. bei
der Extraktion von Mineralölen mit zwei im Gegenstrom geführten Waschflüssigkeiten, nämlich Kresol
oder Phenol auf der einen Seite und Propan auf der anderen Seite, an den Enden der Vorrichtung, an
denen die beiden Lösungsmittel zugeführt werden, - größer als an den dazwischenliegenden Stellen der
Extraktionskolonne. ' ·
Auch bei einer einfachen Gegenstromextraktion i mit nur einer Waschflüssigkeit tritt in der Nähe der
"Einlaßöffnung des zu trennenden Gemisches eine stärkere Belastung als in der übrigen Kolonne auf,
- · wenngleich die Belastungsunterschiede bei der Extraktionmit
zwei Waschflüssigkeiten ausgeprägter sind.
- Um diese Belastungsunterschiede auszugleichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Durchmesser
der Scheiben an den Stellen der erhöhten Belastung
kleiner zu wählen als in den übrigen Teilen der Vorrichtung.
Die hierdurch erzeugte gleichmäßige Belastung der Vorrichtung sichert gleichmäßige und
gute Extraktionsergebnisse.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt.
'"-: Fig. ι gibt einen Querschnitt durch eine senkrechte
.Extraktionskolonne;
Fig, 2 erläutert den Extraktionsvorgang an einem Teilstück der Vorrichtung.
Der Apparat besteht aus einem senkrechten zylin-.
drischen Rohr 1 (Kolonne), in dessen Mitte eine drehbare Welle 2 mit horizontalen Schleuderscheiben 3
angebracht ist. Außerdem ist die Wandung der Kolonne mit horizontalen Umlenkringen 4 versehen, die
so angebracht sind, daß sie sich ungefähr in der Mitte der Zwischenräume zwischen den Schleuderscheiben
befinden. Gemäß der Erfindung ist der innere Durchmesser der Umlenkringe größer als der Durchmesser
der Schleuderscheiben, so daß der Rotor als Ganzes leicht in die Kolonne eingesetzt, und, wenn nötig,
aus ,ihr herausgezogen werden kann.
Die Zeichnung zeigt weiter Einlaß- und Auslaßöffnungen für die zu mischenden Flüssigkeiten,
d. h. Einlaßöffnungen 5 und 6 und Auslaß öffnungen 7 und 8 für die schwere bzw. die leichte Flüssigkeit.
Wenn z. B. Öl im Gegenstrom mit Hilfe eines selektiven- Lösungsmittels extrahiert werden soll,
"arbeitet die Kolonne folgendermaßen: Die Flüssigkeit
mit dem niedrigeren spezifischen Gewicht, in dem speziellen Fall das Öl, wird durch die Leitung 6
in der Nähe des Bodens der Kolonne eingeführt.
Die schwere Flüssigkeit, im speziellen Fall das Extraktionsmittel, die sich infolge der Wirkung der
Schwerkraft nach unten bewegt, wird durch Leitung 5 in der Nähe des Kopfes der Kolonne zugeführt. Hierbei
erfüllt jeweils eine der beiden flüssigen Phasen den ganzen Querschnitt der'Kolonne, d. h. diese
Phase ist die kontinuierliche Phase, während die andere Flüssigkeit oder Phase.sich in der erstgenannten
Phase fein dispergiert und so die disperse Phase bildet.
Die Grenzschicht zwischen der kontinuierlichen schweren und der kontinuierlichen leichten Phase
liegt an einer Linie a-a'. Dies bedeutet, daß oberhalb dieser Grenzschicht die leichtere und unterhalb die
schwere Phase die kontinuierliche Phase des Systems bilden. Liegt diese Grenzschicht, wie in der Fig. 1
gezeichnet, bei a-a', also unterhalb der Zuführungsstelle der leichten Flüssigkeit, so ist die leichte Phase
in dem Raum zwischen der obersten und der untersten Scheibe die kontinuierliche Phase. Liegt die Grenzschicht
auf der Höhe der Ziffer 2 in der Fig. 1, also oberhalb der Zuführungsstelle der schwereren Flüssigkeit,
so ist die schwerere Phase in dem Raum zwischen der obersten und der untersten Scheibe die kontinuierliche
Phase. Die Einstellung der Höhe dieser Grenzschicht erfolgt durch Regelung der zu- und abfließenden
Flüssigkeitsmengen.
Bei dem obenerwähnten Beispiel wird die Grenzschicht
etwa bei der Linie a-a' eingestellt. Hierdurch erreicht man, daß kein ungelöstes Öl mit der Extraktlösung
durch den Auslaß 7 abfließt. Die Extrakt-
lösung, die sich nach unten bewegt, wird insbesondere in der Scheibenebene sehr fein verteilt und kräftig
durch das Öl getrieben. Der Strom der Extraktionsphase (in der Zeichnung mit S bezeichnet), der dadurch
in Richtung auf die Wandung des Rohres getrieben wird (nahe der Wandung der Kolonne zeigt
dieser Strom die Neigung, gröber dispergiert zu werden), wird dann durch die Umlenkringe zur Änderung
seiner Richtung gezwungen und wird gegebenenfalls, zum Teil infolge der Pumpwirkung der umlaufenden
Scheiben, noch einmal in das Zentrum der Kolonne eingesaugt, um dann wieder durch die
nächste Schleuderscheibe an die Wandung der Kolonne getrieben zu werden.
Um den Extraktionsverlauf in der Kolonne näher zu erläutern, zeigt die Fig. 2 einen Teil der in Fig. 1
abgebildeten Vorrichtung. Als Folge der Drehung der Scheibe entwickelt sich ein System von zwei
toroiden Wirbeln in jeder Abteilung. Diese beiden Wirbel laufen rund um die Rotorwelle in der gleichen
Richtung auf der rechten Seite nach hinten, angezeigt durch ein Kreuz und auf der linken Seite nach vorn,
angezeigt durch einen Punkt. Außerdem rotieren die Wirbel in Ebenen, welche durch die Rotorwelle
hindurchgehen. Die Umlaufrichtung dieser beiden Wirbel in der Zeichnungsebene ist auf der Fig. 2
durch Pfeile angedeutet.
Das Gegeneinanderströmen der beiden Phasen durch die Vorrichtung hindurch, wie es in Fig. 1
gezeigt wird, wird durch den Austausch von Flüssigkeitsteilchen an den Grenzflächen zwischen beiden
toroiden Wirbeln und dem darüberliegenden nächsten Wirbel erzeugt. Teile der verhältnismäßig schweren
Phase gelangen fortlaufend aus einem höheren in einen tiefer liegenden Wirbel (s. Strom S in Fig. 1),
während Teile der leichteren Phase fortlaufend aus einem tiefer liegenden in einen höheren Wirbel übertreten.
Die Extraktlösung sammelt sich kontinuierlich am Boden der Kolonne und wird durch die Leitung 7 abgeführt; das Öl verläßt die Kolonne am Kopf durch die Leitung 8.
Die Extraktlösung sammelt sich kontinuierlich am Boden der Kolonne und wird durch die Leitung 7 abgeführt; das Öl verläßt die Kolonne am Kopf durch die Leitung 8.
Zu bemerken ist, daß die Drehzahl der Scheiben 3 so bemessen wird, daß die Extraktphase, d. h. das
Lösungsmittel mit den extrahierten Anteilen, durch die gesamte Länge der Kolonne hindurch dispers
bleibt, also auch an den weniger stark gewirbelten Stellen (ausgenommen natürlich am Kopf und am
Boden der Kolonne). Die Kolonne gemäß der Erfindung arbeitet also nicht mit einer Anzahl aufeinanderfolgender
Misch- und Absetzräume.
Die Wirksamkeit des Erfindungsgegenstandes kann an den Ergebnissen der folgenden Versuche festgestellt
werden.
Die Experimente wurden in einer Kolonne von einem Durchmesser von 7,9 cm durchgeführt. Der
innere Durchmesser der Umlenkringe betrug 5,0 cm; der Abstand zwischen den Schleuderscheiben war
2,2 cm und die Drehzahl 1 500 Umdr./Min. In dieser Kolonne wurde aus einer Mischung aus Essigsäure
und Methylisobutylketon (kontinuierliche Phase) die Essigsäure mit Hilfe von Wasser (disperse schwere
Phase) extrahiert.
Bei den nachstehenden Versuchen wurden nacheinander Schleuderscheiben mit verschiedenen Durchmessern
verwendet und jeweils als Kennzeichen der Extraktion die sogenannte Totalwirksamkeit der Extraktion
bestimmt.
Die Totalwirksamkeit ist gleich dem Produkt aus der Maximalbelastung· und der Wirksamkeit einer
Abteilung.
Die Maximalbelastung ist diejenige Belastung, d. h. die Summe der Flüssigkeitsmengen aller Komponenten,
die einen Querschnitt der Vorrichtung steigend und fallend in der Zeiteinheit passieren, bei
der eine Stauung in der Extraktionskolonne eintritt. Angewendet auf das obige Beispiel der Extraktion
des Gemisches aus Essigsäure und Methylisobutylketon mit Wasser ist die maximale Belastung diejenige,
bei der infolge Stauung das die disperse Phase bildende Wasser von der kontinuierlichen Phase,
d. h. dem Keton, mit oben aus der Kolonne abgeführt wird. Diese maximal zulässige Belastung wird ausgedrückt
in Litern je Stunde.
Für die Ermittlung der Wirksamkeit einer Kolonnenabteilung, d. h. des von zwei benachbarten
Schleuderscheiben begrenzten Raumes, benötigt man folgende drei Meßwerte:
i. Den Anteil f der aus der Ketonphase nicht extrahierten
Essigsäure, also
Essigsäure in der abfließenden Ketonphase
Essigsäure in der zufließenden Ketonphase
Essigsäure in der zufließenden Ketonphase
2. Den Verteilungskoeffizient K von Essigsäure zwischen Wasser und Methylisobutylketon, der aus
einem Handbuch entnommen werden kann oder in einfacher Weise meßbar ist.
3. Die Mengen Ketone Zk und Wasser Z10, die je
Zeiteinheit durch die Vorrichtung geschickt werden.
Hieraus errechnet sich der Extraktionsfaktor E nach der Gleichung
Aus den Werten E und f kann die Zahl η der äquivalenten
theoretischen Stufen der ganzen Vorrichtung errechnet werden nach der Gleichung
f —
Ε—τ
—ι
vgl. hierzu »Perry's Chemical Engineer's Handbook«, 2. Aufl., 1941, S. 1247.
Hieraus errechnet sich ferner die Wirksamkeit W einer Kolonnenabteilung in Prozenten nach der Formel
worin N die Anzahl der Abteilungen der Vorrichtungen bedeutet, vgl. »Perry's Chemical Engineer's
Handbook«, 2. Aufl., 1941, S. 1215.
Dieses Rechenschema ist bei den Versuchen gemäß nachfolgender Tabelle I angewendet worden.
Durchmesser der Schleuderscheiben in cm |
5 | 2,5 | Totalwirksamkeit |
3,0 | |||
3.9 | 2875 | ||
4.9 | 4305 | ||
ίο 6,o | 4130 | ||
3150 | |||
2170 |
Die obige-Tabelle zeigt klar, daß die besten Ergebnisse
erzielt werden, wenn das Verhältnis des Durchmessers der Scheiben zu dem Durchmesser der Kolonne
zwischen 1:1,5 und 1: 3 liegt. Die Kurve der
Beziehung zwischen diesem Verhältnis und der Totalwirksamkeit der Extraktion hat ein Maximum; wenn
der Durchmesser der .Schleuderscheiben" größer ist, als diesem Maximum entspricht, -verkleinert sich die
Totalwirksamkeit der Extraktion stetig. Bei Extraktionskolonnen, bei welchen der Durchmesser der
Schleuderscheiben den Innendurchmesser der Umlenkringe übersteigt, so daß dieser Durchmesser auch
mehr als 4,9 cm beträgt, sind die Ergebnisse infolgedessen noch ungünstiger als bei der Extraktionskolonne, deren Abmessungen noch unter die Erfin-
■■". dung fallen, aber außerhalb des Maximums liegen.
Bezüglich der Breite der Umlenkringe wird bemerkt, daß mit abnehmender Breite dieser Ringe die
maximale Belastung der Kolonne steigt und die Wirksamkeit der Kolonne fällt. Insbesondere bei Ko-
Die obige Tabelle zeigt, daß bei der benutzten Kolonne
die beste Extraktion bei Drehzahlen von 1200 . -. bis 1600 Umdr./Min. erhalten wurde.
Wenn der Rohrdurchmesser größer wird, wird mutmaßlich das Optimum der Wirksamkeit in einem
Gebiet kleinerer Drehzahlen liegen.
Der Apparat nach der Erfindung hat weiter den -■ Vorteil, daß das Phasenverhältnis, d. h. das Mengenverhältnis
von Extraktionsmittel (Wasser) zum Behandlungsgut (Methylisobutylketon -J- Essigsäure),
wenig oder keinen Einfluß auf die Wirksamkeit der Extraktion besitzt, im Gegensatz zu den bekannten ■
. Extraktionsapparaten, die im allgemeinen eine be-, trächtliche Verringerung der Wirksamkeit zeigen,
.wenn das Phasenverhältnis größer als 3 wird. Dieser
Vorteil ist aus den in der Tabelle III niedergelegten ]
Versuchsergebnissen deutlich erkennbar. Diese Ver-. -. suche wurden mit der obenerwähnten Kolonne durchgeführt.
-Die Belastung war 60 bis 80 l/h.- ■;.
lonnen mit kleinerem Durchmesser kann die Breite der Umlenkringe sehr gering sein, da durch die
zwischen je zwei Schleuderscheiben auftretende Saugwirkung so kräftige Umkehrströme erzeugt werden,
daß Umlenkringe für die Umkehrung des Flüssigkeitsstromes meist nicht erforderlich sind.
Hinsichtlich des Abstandes zwischen den Schleuderscheiben kann bemerkt werden, daß die maximale
Belastung als Funktion dieses Abstandes zunächst ungefähr proportional zu dem Abstand der Schleuderscheiben
steigt, aber, wenn der Abstand zwischen den Schleuderscheiben gleich dem Durchmesser des Rohres
ist, praktisch konstant bleibt, bei weiter anwachsendem Abstand zwischen den Schleuderscheiben die
Wirksamkeit je Abteilung (also je Scheibe) zunächst leicht ansteigt, um dann praktisch konstant zu
bleiben; und die Wirksamkeit einer Kolonne mit gegebener Länge demgemäß abnimmt, da weniger
Abteilungen (Schleuderscheiben) vorhanden sind. Auf Grund dieser Betrachtungen wird das Verhältnis
zwischen dem Abstand zwischen den Schleuderscheiben und dem Rohrdurchmesser vorzugsweise
zwischen 1: 2 und 1: 5 gewählt.
Um den günstigsten Wert der Drehzahl der Schleuderscheiben festzustellen, wurden die obigen Extraktionsversuche
mit verschiedenen Drehzahlen und verschiedenen Kolonnenbelastungen wiederholt. Der
Durchmesser der Schleuderscheiben betrug 3,0 cm, der Innendurchmesser der Umlenkringe 5,0 cm und
der Abstand zwischen den Scheiben 2,2 cm.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle II niedergelegt.
bei . 40 |
Wirksamkeit in °/ Belastung von 1/h 60 I 80 |
16 | Iabelle II | Wirksamkeit bei Maximal-, belastung |
Maximale Belastbarkeit |
Total wirksamkeit |
|
Umdrehungen je Minute |
15 | 15 | 24 | 0 von 100 |
24 | 143 | 3430 |
875 | 21 | 22 | 27 | 18 | 31 | 122 | 3780 |
1225 | 24 | 25 | 30 | 26 | 33 | II4 | 3760 |
1400 | 27 | 28 | 35 | SO | 35 | IO4 | 3640 |
1575 | 32 | 33 | 34- | 37 | go | 3330 | |
1850 | — | ||||||
Es kann angenommen werden, daß die maximale Belastung der Kolonne ungefähr proportional dem
Kolonnendurchmesser ist und die Wirksamkeit sich mit dem Rohrdurchmesser nicht oder nur unwesentlich
ändert.
Ein Spindelöl mit einer Viskosität, von 50 Centistokes
bei der Extraktionstemperatur wurde im Gegen-
Tabelle | III | 1,0 | von | |
Umdrehungen je Minute |
16 | 5,o | ||
875 | Wirksamkeit in °/0 bei einem Phasenverhältnis |
21 | 18 | |
1225 | 0,2 | 29 | 23 | |
1575 | 14 | 37 | 30 | |
1850 | 19 | 40 | ||
27 | ||||
34 | ||||
strom mit Furfurol (i Volumteil Öl auf 2,6 Volumteile
Furfurol) in einer Extraktionskolonne nach der Erfindung extrahiert. Der Durchmesser der Kolonne
betrug 7,9 cm, der Durchmesser der Schleuderscheiben 3,0 cm, der innere Durchmesser der Umlenkringe
4,0 cm, der Abstand zwischen den Schleuderscheiben 2,2 cm und die Drehzahl 1200 Umdr./Min.
Bei einem Gesamtdurchsatz von 36 l/h (101 Öl und 26 1 Furfurol) betrug die Wirksamkeit je Abteilung
der Kolonne ungefähr 32%.
Bei dem Extraktionsapparat nach der Erfindung kann die Belastung an jedem Punkt des Rohres leicht
auf die örtlich größtmögliche Belastung erhöht werden, da die Durchmesser der Schleuderscheiben für
die verschiedenen Punkte des Rohres so eingestellt werden können, daß bei allen Punkten des Rohres
zur gleichen Zeit die größtmögliche Belastung erreicht werden kann. Infolgedessen wird der Durchmesser
der Schleuderscheiben nahe der Einlaßöffnung für die Mischung kleiner sein als in den anderen
Teilen des Rohres.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum innigen Inberührungbringen von zwei oder mehr nicht oder nur teilweise miteinander mischbaren Flüssigkeiten, vorzugsweise für Extraktionsanlagen, mit einem vorzugsweise senkrechten Rohr, dessen Innenfläche mit Ablenkringen besetzt ist, auf deren etwa halben Abstandslängen je eine zu den Ablenkringflächen parallele und auf einer Welle befestigte Schleuderscheibe vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der Ablenkringe größer ist als der Scheibendurchmesser.
- 2. Verfahren zum innigen Inberührungbringen von zwei oder mehr nicht oder nur teilweise miteinander mischbaren Flüssigkeiten mittels einer Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Scheiben mindestens eine solche Geschwindigkeit erteilt wird, die den geschaffenen Dispersionszustand mindestens einer der Flüssigkeiten über die ganze Rohrlänge aufrechterhält.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, vorzugsweise kontinuierlich in einem senkrechten oder nahezu senkrechten Rohr durchgeführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeiten im Gegenstrom zueinander geführt werden und die Mindestdifferenz der spezifischen Gewichte der Flüssigkeiten 0,02 g/cm3 beträgt.
- 4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Durchmessers der Schleuderscheiben zu dem Rohrdurchmesser ι: 1,5 bis 1:3 beträgt.
- 5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Schleuderscheibenabstandes zum Rohrdurchmesser ι: 2 bis ι: 5 beträgt.
- 6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben und bzw. oder die Ringe aus ebenflächigen Blechen bestehen.
- 7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Scheiben in der Nähe des Einlasses für die zu behandelnde Flüssigkeit kleiner ist als in einem anderen Teil des Rohres.
- 8. Vorrichtung zum Extrahieren flüssiger Gemische mit Hilfe von zwei gegeneinander im Gegenstrom geführten Waschflüssigkeiten, die je an einem Ende des Rohres eingeführt werden, wobei die zu extrahierende Flüssigkeit zwischen diesen Einlaßöffnungen eingeleitet wird, gemäß Anspruch 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der Scheiben nahe der Einlaßöffnung der zu behandelnden Flüssigkeit kleiner als in irgendeinem anderen Teil des Rohres sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen& §014 5.53
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