DE4030868A1 - Stabilisierender schuh zur ruhigstellung eines beinbereiches - Google Patents
Stabilisierender schuh zur ruhigstellung eines beinbereichesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen stabilisierenden Schuh
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei einem derartigen Schuh sind dem Fuß bzw. dem Un
terschenkel im Bereich des Sprunggelenks angepaßte
Stabilisierungsschienen in den Schaft integriert. Die
ser Schuh erfüllt die Stabilisierungsfunktion zufrie
denstellend. Ein Nachteil liegt darin, daß der Träger
den stabilisierenden Schuh nachts im Bett anbehalten
muß, was unhygienisch ist. Als Lösung bietet sich nur
an, daß der Träger nach dem Ausziehen des Schuhs eine
Schiene anlegen muß, was zum einen lästig ist, und zum
anderen die Gefahr in sich birgt, daß es nicht sach
gemäß erfolgt.
Weiterhin sind Knöchelschienen bekannt, die mittels
Gurten angelegt werden und zur Stabilisierung des
Sprunggelenks dienen. Diese Schienen weisen den Nach
teil auf, daß sie nicht oder nur schlecht in handels
übliches Schuhwerk passen. Daneben stört eine Außen-
oder Innenranderhöhung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen stabi
lisierenden Schuh der gattungsgemäßen Art zu schaffen,
der nachts ablegbar ist, ohne daß die Ruhigstellung
des Beinbereichs aufgehoben wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst. Der
Kern der Erfindung liegt darin, daß der stabilisie
rende Schuh mit einer einerseits in diesen hinsicht
lich der Form integrierten und andererseits aber ge
genüber dem Schuh verselbständigten Schiene ausge
rüstet ist, mittels derer der ruhig zu stellende Bein
bereich, insbesondere das Sprunggelenk, ruhiggestellt
wird. Die Schiene wird angelegt und anschließend kann
der Träger den Schuh gleichsam überziehen oder wieder
ausziehen. Die Schiene selber ist im Schuh festgelegt,
wodurch der Schuh mit der Schiene dem Fuß und dem
ruhig zu stellenden Beinbereich den gewünschten siche
ren Halt geben. Die Schiene kann nach Anspruch 2 auch
mit einer Bodenplatte versehen sein, wodurch der Fuß
selber noch fester in der Schiene sitzt. Andererseits
ist auch die Schiene gegenüber dem Schuh noch fester
und exakter fixiert. Schließlich kann die Schiene auch
zwei Seitenteile und eine Bodenplatte aufweisen, so
daß der Fuß und der ruhig zu stellende Beinbereich be
sonders fest gehalten sind. Insbesondere kann das
Sprunggelenk ruhig gestellt werden. Die Schienen kön
nen aber auch zur Ruhigstellung bzw. Entlastung von
Sehnen, z. B. der Achillessehne, des Unterschenkels,
des Kniegelenks, des Oberschenkels oder des Hüftge
lenkes ausgestaltet sein.
An der Schiene selber können Haftbänder angebracht
sein, mittels derer die Schiene selber im Beinbereich
festlegbar ist. Es bedarf insoweit also keiner geson
derten Spannbänder, um die Schiene im ruhig zu stel
lenden Beinbereich mit dem Fuß oder dem Unterschenkel
zu verbinden. Nach Anspruch 6 können im Bereich der
Bodenplatte solche Haftbänder vorgesehen sein, um die
Schiene fest aber lösbar mit dem Schuh zu verbinden.
Nach Anspruch 7 können derartige Haftbänder als Klett
bänder ausgebildet sein, die einerseits sehr fest auf
Scherung halten, andererseits aber relativ leicht ge
öffnet und geschlossen werden können. Außerdem wirken
sie der Bildung von Druckstellen entgegen, da sie eine
polsternde Wirkung haben.
Nach Anspruch 8 können die Ausnehmungen des Schuhs zur
Aufnahme der Schiene teilweise oder insgesamt mit ei
nem in der Form angepaßten Platzhalter nach Anspruch 8
ausgefüllt werden, wenn die Schiene nicht mehr benö
tigt wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines stabilisierenden
Schuhs,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Schuh und
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch den Schuh entspre
chend der Schnittlinie III-III in Fig. 2.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, weist der in der
Zeichnung dargestellte Schuh eine Sohle 1 und einen
Schaft 2 auf. Im vorderen Bereich ist der Schaft 2 mit
einem weit nach vorn gezogenen Schaftschnitt 3 verse
hen, so daß er weit geöffnet werden kann. Der Schaft
schnitt 3 ist mit Ösen 4 od. dgl. versehen, so daß er
zugeschnürt werden kann. Am oberen Abschluß 5 des
Schaftes 2 ist die Öffnung 6 für das Bein des Trägers
ausgebildet.
In den unterhalb der Öffnung 6 befindlichen inneren
Seitenbereichen 7, 8 des Schaftes 2 sind Ausnehmungen
9, 10 ausgebildet, die einer stabilisierenden Schiene
11 in ihrer Kontur angepaßt sind. Die Schiene 11 weist
im dargestellten Fall zwei Seitenteile 12, 13 auf, die
in ihrem unteren, im Schuh anzuordnenden Bereich mit
nach außen vorragenden Stegen 14 versehen sind, die in
entsprechende Nuten 15 in den Ausnehmungen 9, 10 ein
greifen. Wenn die Schiene 11 in den Schaft 2 einge
schoben ist, sitzt sie in Längsrichtung des Schuhs
fest im Schaft 2. Die Nuten 15 und die Stege 14 ver
laufen etwa parallel zueinander, um das Einschieben
und Herausziehen zu ermöglichen.
Im die Ausnehmungen 9, 10 verbindenden Innenbereich der
Sohle 1 ist eine Sohlenausnehmung 16 ausgebildet, die
in ihrer Kontur einer Bodenplatte 17 der Schiene 11
angepaßt ist, die also die beiden Seitenteile 12, 13
einstückig miteinander verbindet. Die Oberseite 18 der
Bodenplatte 17 geht also, wie Fig. 1 erkennen läßt,
bündig in das Fußbett 19 der Sohle 1 über.
Am vorderen und hinteren Übergangsbereich zwischen der
Bodenplatte 17 und dem Fußbett 19 können an der Boden
platte 17 Haftbänder 20, 21 vorgesehen sein, die zur
Fixierung der Schiene 11 am Fußbett 19 dienen. Sie
sind fest an der Oberseite 18 der Bodenplatte 17 befe
stigt und werden beim Anziehen des Schuhs vor und hin
ter der Bodenplatte auf das Fußbett 19 aufgelegt, wo
sie leicht haften. Sie überbrücken hierbei auch den
Spalt zwischen Fußbett 19 und Bodenplatte 17, so daß
Druckstellen vermieden werden. Wenn die Schiene 11 vom
Schuh gelöst wird, dann werden die freien Lappen oder
Bereiche des jeweiligen Haftbandes 20 und 21 umge
klappt und an die Unterseite der Bodenplatte 17 ange
legt, so daß sie fixiert sind. Des weiteren können
- wie aus Fig. 2 hervorgeht - im hinteren und im vor
deren Übergangsbereich zwischen den Seitenteilen 12, 13
der Schiene 11 und dem Schaft 2 Haftbänder 22, 23, 24, 25
vorgesehen sein, um eine feste aber leicht lösbare
Verbindung zwischen Schiene 11 und Sprunggelenk und
Unterschenkel des Trägers herbeizuführen. Durch die
Haftbänder 22 bis 25, bei denen es sich um sogenannte
Klettbänder handeln kann, wird auch die Gefahr von
Druckstellen am Übergang zwischen Schiene 11 und
Schaft 2 reduziert. Die Schiene 11 läßt sich also sehr
leicht und schnell anlegen. Die Klettbänder 22 bis 25
werden nicht direkt am Fuß, sondern wieder an der
Schiene 11 selbst angeheftet. Hierzu sind im oberen
Bereich der Schiene 11 sogenannte Kissen 28 ange
bracht, an denen die Enden der Klettbänder lösbar
angeheftet werden, nachdem sie um den Unterschenkel
des Trägers zur Fixierung der Schiene 11 gewickelt
worden sind.
Die Schiene 11 wird mit dem Unterschenkel des Trägers
also oberhalb des Schaftes 2 in der üblichen Weise
fest mittels Gurten verbunden. Die Schiene bleibt am
Fuß bzw. Bein des Trägers. Je nach Bedarf wird der
Schuh angezogen oder, insbesondere nachts, ausgezogen.
Wenn der Träger die Schiene 11 nicht mehr benötigt,
aber noch stabilisierende Schuhe tragen soll, dann
wird ein nur angedeuteter Platzhalter 26 in die seit
lichen Ausnehmungen 9, 10 und die Sohlenausnehmung 16
eingesetzt. Ein solcher Platzhalter 26 hat das Profil
der Bodenplatte 17 und der beiden Seitenteile 12, 13,
soweit letztere in den Schaft 2 eingesetzt werden. Der
stabilisierende Schuh kann dann ausgezogen werden,
ohne daß eine Schiene am Fuß bzw. Unterschenkel des
Trägers verbleibt.
Wie in Fig. 3 dargestellt, wird eine Außen- oder In
nenranderhöhung 27 zur Pro- oder Supination nicht an
der Schiene 11, sondern an der Sohle 1 des Schuhs an
gebracht, da eine an der Schiene 11 nach dem Stand der
Technik angebrachte Außen- oder Innenranderhöhung in
handelsüblichem Schuhwerk stört. Wenn das Tragen der
Schiene 11 nicht mehr erforderlich ist, und diese des
halb durch den Platzhalter 26 ersetzt wird, ist von
Bedeutung, daß dennoch die Außen- oder Innenrander
höhung 27 am Schuh als längerfristiger Schutz ver
bleibt. Dies erspart es, zusätzlich eine Außen- oder
Innenranderhöhung an handelsüblichen Schuhen des
Patienten vorzusehen.
Wenn lediglich eine Schiene mit einem äußeren Seiten
teil 12 und einer entsprechenden Bodenplatte 17 oder
nur mit einem inneren Seitenteil 13 und einer entspre
chenden Bodenplatte 17 benötigt wird, dann wird in die
jeweils nicht durch ein Seitenteil 13 oder 12 ausge
füllte Ausnehmung 10, 9 ein der Kontur der Ausnehmung
10, 9 angepaßter Platzhalter eingesetzt.
Claims (9)
1. Stabilisierender Schuh zur Ruhigstellung eines
Beinbereiches, insbesondere eines Sprunggelenkes, mit
einer Sohle (1), mit einem Schaft (2) mit einem
Schaftschnitt (3) und einer oberen Öffnung (6), und
mit einem im Seitenbereich (7, 8) des Schaftes (2) an
geordneten Schienen-Seitenteil (12, 13), dadurch ge
kennzeichnet, daß das mindestens eine Schienen-Sei
tenteil (12, 13) in einer im Querschnitt angepaßten
Ausnehmung (9, 10) des Seitenbereichs (7, 8) des Schaf
tes (2) nach oben durch die Öffnung (6) herausziehbar
angeordnet ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das mindestens eine Schienen-Seitenteil (12, 13) mit
einer Bodenplatte (17) versehen ist, die in einer an
gepaßten Sohlenausnehmung (16) in der Sohle (1) nach
oben herausziehbar angeordnet ist.
3. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Bodenplatte (17) ein zweites Schienen-Seiten
teil (13, 12) verbunden ist, das in einer weiteren ge
genüberliegenden Ausnehmung (10, 9) im gegenüberliegen
den Seitenbereich (8, 7) des Schaftes (2) angeordnet
ist.
4. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das mindestens eine Schienen-Seiten
teil (12, 13) und die zugehörige Ausnehmung (9, 10) mit
mindestens einer ineinandergreifenden Steg-Nut-Verbin
dung versehen sind.
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das mindestens eine Seitenteil
(12, 13) der Schiene (11) mit Haftbändern (22 bis 25)
zur Festlegung mindestens im Bereich des ruhig zu
stellenden Beinbereiches versehen ist.
6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schiene (11) im Sohlenbereich
mit mindestens einem Haftband (20, 21) zur Festlegung
im Fußbett (19) versehen ist.
7. Schuh nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß als Haftband (20 bis 25) ein Klettband vorge
sehen ist.
8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß in die mindestens eine Ausnehmung
(9, 10, 16) ein angepaßter Platzhalter (26) einsetzbar
ist.
9. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Seitenteil (12, 13) der Schiene (11) mit
den Haftbändern (22 bis 25) im Übergangsbereich zum
Schaft (2) versehen ist.
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