DE4030659A1 - Bremseinrichtung fuer schienenfahrzeuge, insbesondere klotzbremse fuer drehgestelle, mit mindestens zwei gebremsten radsaetzen - Google Patents
Bremseinrichtung fuer schienenfahrzeuge, insbesondere klotzbremse fuer drehgestelle, mit mindestens zwei gebremsten radsaetzenInfo
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- B61H15/00—Wear-compensating mechanisms, e.g. slack adjusters
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für Schienenfahr
zeuge nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Nachstellen des Bremsgestänges von Bremseinrichtungen hat
mit den steigenden Anforderungen im Hinblick auf Zulässigkeit
und Wirtschaftlichkeit möglichst selbsttätig zu erfolgen und
erfolgt üblicherweise mittels einfachwirkender bzw. doppelt
wirkender Gestängesteller (DE-PS 19 46 684).
Während ein einfachwirkender Gestängesteller das Bremsgestänge
nur verkürzt, also im wesentlichen die durch Verschleiß der
Bremsklötze entstehenden Klotzspielvergrößerungen ausgleicht,
kann ein doppeltwirkender Gestängesteller auch verlängern und
damit die beim Be- und Entladen der Fahrzeuge auftretenden
Klotzspielveränderungen nachstellen.
Aus der DE-PS 19 46 684 ist eine Nachstellvorrichtung für eine
Bremseinrichtung von Schienenfahrzeugen bekannt, bei der zur
Nachstellung des Bremsgestänges ein doppeltwirkender Gestänge
steller am Beginn der Bremsgestängekette angeordnet ist. Je nach
Länge der Bremsgestängekette bzw. je nach Anzahl der zu betäti
genden Bremsklötze ergibt sich entsprechend dem Verschleiß ein
mehr oder weniger großer Nachstellweg für den Gestängesteller.
Bei längeren Bremsgestängeketten ist dieser Verschleiß nicht
mehr allein durch den Gestängesteller auszugleichen, und die
Stellungen der Bremshebel zum Ende der Kette können so ungünstig
werden, daß eine ausreichende Funktion der Bremse nicht mehr ge
währleistet ist.
Um die Funktion der Bremse wieder sicherzustellen, ist bei an
fallenden Wartungsarbeiten in bekannter Weise das Bremsgestänge
manuell nachzustellen. Nach vorgegebenen Wartungsunterlagen ist
dabei der Zeitpunkt und die Art des Nachstellens durch das Per
sonal festzulegen und es sind die Arbeiten durchzuführen. Diese
notwendigen Arbeiten und deren Überwachung erfordern viel Auf
wand.
Die US-PS 21 18 389 zeigt eine Bremseinrichtung mit zwei Gestän
gestellern, die in Parallelanordnung von einem Bremszylinder
beaufschlagt werden. Jedem Gestängesteller ist über eine Brems
gestängekette jeweils mindestens eine Reibpaarung zugeordnet. Je
nach Länge der vorgesehenen Bremsgestängekette, bzw. je nach
Anzahl der zu betätigenden Bremsklötze, ergibt sich entsprechend
dem Verschleiß der Bremsklötze der Reibpaarung auch hier ein
mehr oder weniger großer Nachstellweg für jeden Gestängesteller
mit den gleichen nachteiligen Folgen wie bei der Abhandlung der
DE-PS 19 46 684 dargelegt.
Aus der DE-OS 36 38 534 ist eine gattungsgemäße Bremseinrichtung
mit zwei Gestängestellern bekannt, die in Reihenanordnung von
einem Bremszylinder beaufschlagt werden. Am Anfang der Bremsge
stängekette ist ein doppeltwirkender, d. h. ein in beide Rich
tungen nachstellfähiger Gestängesteller erforderlich. Hinter dem
doppeltwirkenden Gestängesteller ist ein weiterer Gestängestel
ler in Reihe angeordnet, wobei der erforderliche Nachstellweg
für den jeweils vorgelagerten Gestängesteller durch die Summe
der erforderlichen Spiele der zugeordneten zu beaufschlagenden
Reibpaarungen plus dem vergleichbar festzulegenden, erforderli
chen Nachstellweg eines nachfolgenden Gestängestellers bestimmt
ist. Somit erfolgt eine dezentrale, automatische Verschleißweg
nachstellung innerhalb der Bremsgestängekette in Kraftflußrich
tung, wobei unzulässige Schrägstellungen der Bremshebel vermie
den werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Bremseinrichtung mit mindestens zwei durch einen Arbeitszylinder
beaufschlagten Gestängestellern, mit denen längere Bremsgestän
geketten mit selbsttätigem Nachstellen des Verschleißweges der
Reibpaarungen ausbildbar sind und größere Schrägstellungen der
Bremshebel infolge Verschleiß der Reibpaarungen vermeidbar sind,
bezüglich der Einhaltung des Nennklotzspiels bei gelöster Bremse
zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die Lehre nach dem Patentanspruch 1
gelöst.
In den Unteransprüchen sind zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes angegeben.
Die Erfindung ist anhand zweier Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Bremseinrichtung in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Bremseinrichtung für drei bremsbare Radsätze und
zwei Gestängesteller in Reihenanordnung.
Die Bremseinrichtung mit üblicher H-Bremsgestängeanordnung weist
am Beginn der Anordnung einen Arbeitszylinder 1 auf, der über
einen am Rahmen 2 abgestützten Betätigungshebel 3 an einen Ge
stängesteller 4 bekannter Bauart angreift.
Die Steuerung der Bremseinrichtung erfolgt erfindungsgemäß unter
Einbezug eines relativ zum Gestängesteller 4 längsverschieblich
am Rahmen 2 im Abstand B angeordneten Steueranschlages 5, wel
cher über die Gestängeglieder 5a und 5b mit dem Endgelenkpunkt
10a des H-Bremsgestänges 6, 9, 10 verbunden ist. Der Gestänge
steller 4 greift über einen Bremshebel 6 an einer diesem zuge
ordneten Reibpaarung 7, 8 an. Am Bremshebel 6 ist eine Koppel
stange 9 angelenkt, die an einem Bremshebel 10 für eine kräfte
mäßig entgegenwirkende Reibpaarung 8, 11 gelenkig abgestützt
wird. An seinem der Reibpaarung 8, 11 abgewandten Ende greift
der Bremshebel 10 über ein Gelenk 10a an einen weiteren Gestän
gesteller 12, d. h. an der Stellspindel desselben an, der durch
einen am Rahmen 2 abgestützten Steueranschlag 13 begrenzt, auf
einem Verschiebeweg längsverschieblich geführt ist. Der Ver
schiebeweg ist als Abstand A zwischen dem Gestängesteller 12 und
dem Steueranschlag 13 vorgegeben. Der Gestängesteller 12 greift
über ein Gelenk 14a an einen weiteren Bremshebel 14 und über
eine Koppelstange 15 an einen dem Bremshebel 14 entgegenwirken
den Bremshebel 16 an, wobei die Bremshebel 14 und 16 die zuge
ordnete Reibpaarung 17, 18, 19 beaufschlagen. An seinem der
Reibpaarung 18, 19 abgewandten Ende ist der Bremshebel 16 am
Rahmen 2 im Lager 20 abgestützt.
Die Bremseinrichtung kann bei Bedarf am Lager 20 des Bremshebels
16 in Fortsetzung der Bremsgestängekette durch weitere Gestänge
steller und zugeordnete Bremshebel fortgesetzt werden, wobei der
Steueranschlag 13 dann in gleicher Weise wie beim Steueranschlag
5 durch eine Verbindung zum Gelenk 20 relativ angesteuert würde.
Bei Betätigung der in Fig. 1 beispielhaft schematisch darge
stellten Bremseinrichtung beaufschlagt der Arbeitszylinder 1 den
im Rahmen 2 gelagerten Betätigungshebel 3, der an den Gestänge
steller 4 angreift und der seinerseits in Richtung auf den Steu
eranschlag 5 gezogen wird, bis die Reibpaarung 7, 8 greift.
Nunmehr überträgt der Bremshebel 6 die Kraft unter Abstützung an
der Reibpaarung 7, 8 auf die Koppelstange 9, die die Kraft über
den Bremshebel 10 auf die Reibpaarung 11, 8 leitet und gleich
zeitig bzw. nach Anliegen der Reibpaarung 7, 8 den Gestängestel
ler 12 in Richtung auf den Steueranschlag 13 zieht. Der Gestän
gesteller 12 betätigt den Bremshebel 14 und dessen zugeordnete
Reibpaarung 17, 18 und über eine Koppelstange 15 den Bremshebel
16 und dessen zugeordnete Reibpaarung 18, 19. Der Bremshebel 16
stützt sich an seinem Ende im Lager 20 am Rahmen 2 ab, bzw. bei
Weiterführung der Bremsgestängekette an einem weiteren Gestänge
steller.
Falls der Gestängesteller 4 auf seinem Verschiebeweg durch das
Betätigen den Steueranschlag 5 erreicht, und damit der Abstand B
zu Null geworden ist, bewirkt ein weiteres Anstehen von Kräften
oberhalb einer vorgebbaren Größe, beispielsweise bei Verschleiß
der Reibpaarung 7, 8 in bekannter Weise die automatische Verkür
zung des Gestängestellers 4.
Beim Vorliegen eines zu großen Klotzspieles bei der dem Gestän
gesteller 12 zugeordneten Reibpaarung 17, 18 (beispielsweise
durch den Verlust eines Bremsklotzes), wird beim ersten Anlegen
der Reibpaarung 17, 18 das erhöhte Spiel einzig durch den Ge
stängesteller 12 ausgeglichen, da der Anschlag 5 für den Ge
stängesteller 4 aufgrund seiner Anlenkung am Gelenkpunkt 10a,
also relativ zum Gestängesteller 12, im Verhältnis zu dem zu
sätzlichen Betrag des erhöhten Klotzspieles der Reibpaarung 17,
18 mit verschoben wird. Somit tritt zu keiner Zeit eine vorüber
gehende Verringerung des Nennklotzspieles bei gelöster Bremse
ein.
Für die Funktion der Bremseinrichtung ist es unerheblich, wie
viele Reibpaarungen von den zwischen den Gestängestellern 4 und
12 angeordneten Bremshebeln beaufschlagt werden, allerdings sind
für das betriebssichere Funktionieren der Bremseinrichtung be
stimmte zweckmäßige, maßliche Festlegungen für die Abstände A
bzw. B zwischen den Gestängestellern 4 bzw. 12 und den ihnen
jeweils zugeordneten Steueranschlägen 5 bzw. 13 zutreffen. Im
Ruhezustand ist der Abstand B zwischen dem vorgelagerten Gestän
gesteller 4 und dem diesen zugeordneten Steueranschlag 5 durch
die Summe der erforderlichen Spiele für die zwischen dem vorge
lagerten Gestängesteller 4 und dem jeweils nachfolgend angeord
neten Gestängesteller 12 angeordneten Reibpaarungen 7, 8 und 8,
9 im Verhältnis der Hebelteilungen der Hebel 6 und 10 in ähnli
cher Größe zu dem in vergleichbarer Weise einzustellenden Absatz
A zwischen dem Gestängesteller 12 und dem zugeordneten Steueran
schlag 13 unter Berücksichtigung der Hebelverhältnisse an den
beteiligten Bremshebeln 6, 10, 14 und 16 festgelegt. Dabei ist
der Abstand A in vergleichbarer Weise bei abgeschlossener Brems
gestängekette ohne weitere Gestängesteller folglich allein durch
die Summe der erforderlichen Spiele für die zugeordneten Reib
paarungen 16, 17 und 17, 18 bestimmt.
Auch der vorstehend dargelegte Extremfall eines großen vorhande
nen Spiels bei der Reibpaarung, beispielsweise bei Bremssohlen
verlust, führt nicht zu einer Funktionseinschränkung bzw. Funk
tionsuntüchtigkeit und auch nicht zu einem andauernden gegensin
nigen Arbeiten der Gestängesteller in Reihenanordnung.
Eine in Fig. 2 dargestellte Bremseinrichtung zeigt eine mögliche
Ausführung für 3achsige Laufwerke mit zwei Gestängestellern und
symmetrischer Aufteilung der Nachstellwege für die Gestängestel
ler 4 und 12 und ist bis auf die zwischen den Gelenken 10a und
14a, anstelle des Gestängestellers 12 angeordnete Baugruppe X,
identisch mit der in Fig. 1 dargestellten Bremseinrichtung. Die
Baugruppe X weit neben dem Gestängesteller 12 und dem Steueran
schlag 13 weitere Bremsgestängeteile zur Betätigung zusätzlicher
Reibpaarungen für die dritte Achse auf. Der Bremshebel 10 greift
über das Gelenk lOa an eine Koppelstange 21 an, die gelenkig am
Ende eines im Rahmen 2 am anderen Ende abgestützten Hebels 22
angreift. Der Hebel 22 ist zwischen seinen Enden über eine Kop
pelstange 23 gelenkig mit einem weiteren Hebel 24 verbunden, der
sich zwischen seinen Enden ebenfalls an der Koppelstange 23
gelenkig abstützt und einerseits an seinem einen Ende über eine
Koppelstange 25 und einem Bremshebel 26 einer Reibpaarung 27, 28
zugeordnet ist und andererseits an seinem anderen Ende am Ge
stängesteller 12 angreift. Der Bremshebel 26 stützt sich dabei
zwischen seinen Enden gelenkig im Rahmen 2 ab. Am anderen Ende
des Gestängestellers 12 ist zur Beaufschlagung der zweiten Reib
paarung 28, 29 für die Mittelachse eine zur vorbeschriebenen
Gestängeanordnung für die Reibpaarung 27, 28 spiegelsymmetrische
Anordnung der Hebel 24′, 26′ und 22′ und der Koppelstange 21′,
23′ und 25′ vorgesehen. Am weiterführenden Ende der Koppelstange
21′ ist über das Gelenk 14a die Baugruppe X an den Bremshebel 14
angelenkt.
In dieser Bremseinrichtung regeln die Gestängesteller 4 und 12
jeweils die Spiele von drei Reibpaarungen und zwar der Gestänge
steller 4 die Spiele der Reibpaarungen 7, 8; 8, 11 und 27, 28
und der Gestängesteller 12 die Spiele der Reibpaarungen 28, 29;
17, 18 und 18, 19. Die Ausbildung der vorbeschriebenen Gestänge
ketten ermöglicht insbesondere bei lateral-horizontaler Anord
nung der Hebel 22, 22′ und 24, 24′ sowie der Koppelstangen 21,
21′, 23, 23′ und 25, 25′ ein zweckmäßiges Ausnutzen des knappen
Raumes im Drehgestell. Auch bei dieser Bremsgestängeanordnung
summieren sich in gleicher Weise wie beim in Fig. 1 dargestell
ten Beispiel die Spiele für die Reibpaarungen, so daß sich die
Abstände A und B in vergleichbarer Weise ermitteln lassen.
Die Bremsgestängeanordnung gem. Fig. 1 und 2 können zur Betäti
gung der Reibpaarungen zu beiden Seiten eines Radsatzes paarig
ausgebildet sein und über allgemein bekannte Bremsdreiecke be
aufschlagt werden.
Alle in der Reihenanordnung genutzten Gestängesteller können
einfachwirkend oder doppeltwirkend ausgeführt sein.
Claims (2)
1. Bremseinrichtung für Schienenfahrzeuge, insbesondere Klotz
bremse für Drehgestelle mit mindestens zwei gebremsten Rad
sätzen und mindestens zwei von einem Arbeitszylinder beauf
schlagten, gegenüber einem jeweils zugeordneten Steueran
schlag mit Abstand angeordneten Gestängestellern, denen über
die Bremsgestängekette mindestens je eine zu beaufschlagende
Reibpaarung zugeordnet ist, wobei die Gestängesteller inner
halb der Bremsgestängekette in Reihe angeordnet sind, und
jedem Gestängesteller über Bremshebel mindestens eine Reib
paarung zugeordnet ist, deren erforderliches Spiel durch alle
nachfolgenden Reibpaarungen bis zum nachfolgenden Gestänge
steller oder bis zur Anlenkung des Endes der Bremsgestänge
kette in einem Festpunkt am Rahmen bestimmt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der dem jeweils vorgelagerten Gestän
gesteller (4) zugeordnete Steueranschlag (5) relativ zum Ge
stängesteller (4) längsverschieblich im Rahmen (2) angeordnet
ist und daß der Steueranschlag (5) über Gestängeglieder (5a,
5b) mit dem nachfolgend angeordneten Gestängesteller (12)
(Stellspindel) verbunden ist.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Gestängesteller (4, 12) der Bremseinrichtung einfachwir
kend ausgebildet sind.
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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