DE4030434C2 - Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines festen Körpers - Google Patents
Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines festen KörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen der Ober
fläche eines festen Körpers,
insbesondere eines Wafers, wobei eine organische
Schicht wie z. B. Öl von der Oberfläche des Körpers ent
fernt wird, wozu feine gefrorene Teilchen einer Flüssig
keit durch Gefrieren der Flüssigkeit erzeugt und die Teil
chen gegen die zu reinigende Oberfläche des festen Körpers
gestrahlt werden.
Die Fig. 4 und 5 zeigen schematische Darstellungen zur Erläu
terung einer herkömmlichen Art eines Reinigungsverfahrens zum
Reinigen, insbesondere zum Entfetten eines Halbleiterwafers.
Um Verunreinigungen zu entfernen, die sich auf der
Oberfläche des Halb
leiterwafers abgesetzt haben, wird superreines Wasser aus
einer Sprühdüse 1 mit einem hohen Druck von 30 bar
oder mehr in Form eines Strahles gegen die Oberfläche dieses
festen Körpers 2 gespritzt, wie es in Fig. 4 angedeutet ist.
Somit wird eine Verunreinigung 3 von der Oberfläche des
festen Körpers 2 entfernt.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, werden solche Verunreinigungen 3
manchmal auch so von der Oberfläche des festen Körpers 2
entfernt, daß man superreines Wasser verwendet, welches auf
die zu reinigende Oberfläche aus der Sprühdüse 1 aufge
sprüht wird. Zur gleichen Zeit rotiert eine zylindrische
Bürste 5 um eine Drehachse 4 in Richtung eines
Pfeiles A und gleitet dabei in Richtung eines Pfeiles B auf
der Oberfläche des festen Körpers 2 in Kontakt mit diesem
entlang.
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, werden die
herkömmlichen Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche eines
festen Körpers durchgeführt, indem man den Druck einer
Flüssigkeit, beispielsweise von strahlförmig aufgebrachtem
superreinen Wasser, und Reibungskraft einer Bürste verwendet.
Bei den herkömmlichen Verfahren treten jedoch die nachstehen
den Probleme auf. Wenn die Verunreinigungen sehr fein sind
und eine Teilchengröße von 10 µm oder weniger haben, nimmt
die Klebkraft oder Haltekraft der Verunreinigungen an der
Oberfläche des festen Körpers zu, und die Kraft bei einem
üblichen Bestrahlen mit einer Flüssigkeit zum Entfernen von
solchen feinen Verunreinigungen ist zu schwach, so daß die
Reinigungswirkung nicht ausreichend ist.
Wenn der Druck zum Aufstrahlen der Flüssigkeit erhöht wird,
beispielsweise auf Werte von 100 bar oder mehr, so
wird ein Teil der Innenseite der Sprühdüse verschlissen und
weggerieben, und zwar durch die mechanische Reibung, die von
der Flüssigkeit ausgeht. Diese abgeriebenen Teilchen werden
zusammen mit der Flüssigkeit aufgestrahlt und bewirken, daß
die Oberfläche des festen Körpers verunreinigt wird. Wenn
eine Bürste verwendet wird, besteht die Gefahr, daß die zu
reinigende Oberfläche durch den Abrieb der Bürste verunrei
nigt wird und daß Verunreinigungen, die an der Bürste haften
und von der Oberfläche entfernt worden sind, erneut auf die
Oberfläche des zu reinigenden festen Körpers aufgebracht
werden.
Aus der DE 25 43 019 A1 ist ein Verfahren der eingangs ge
nannten Art bekannt,
welches mit Eispartikeln, die aus gefrorenen Teilchen
einer Flüssigkeit bestehen, arbeitet.
In dieser Druckschrift wird eine Vielzahl
von Strahlmitteln und Treibmitteln vorgeschlagen, wobei eine
möglichst hohe Dichte der Eispartikel sichergestellt werden
soll. Nach dem bekannten Verfahren sind Arbeitstemperaturen bis
+50°C ohne weiteres möglich. Zum Entfernen organischer Schich
ten wie z. B. Öl von der Oberfläche eines Körpers, insbesondere
eines Wafers eignet sich das bekannte Verfahren nur sehr wenig,
da besondere adhäsive Verhältnisse vorliegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß eine
verbesserte Reinigungsleistung erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Patentanspruch 1
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Durch die Verwendung eines abgekühlten Gases als
Treibmittel wird die zu entfernende organische Schicht
abgekühlt und versprödet, wodurch die Adhäsion zwischen
der organischen Schicht und der Oberfläche des zu
reinigenden Körpers vermindert wird. Durch die Einstellung
der Härte der gefrorenen Teilchen wird dabei eine
Beschädigung der zu reinigenden Oberfläche vermieden.
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich ihrer
Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Reinigen der Oberfläche eines
festen Körpers;
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
einer anderen Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens;
Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung des Zusammenhanges
zwischen der Härte von gefrorenem reinen Wasser
und den Temperaturen zur Herstellung von Eis.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung
einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Reinigen einer Oberfläche eines festen Körpers. Bei dem
Verfahren wird eine Flüssigkeit, z. B.
Wasser, insbesondere superreines Wasser oder Alkohol
gefroren, um feine gefrorene Teilchen 7 zu bilden, die eine
Teilchengröße von 0,01 µm bis 5 mm haben. Diese Teilchen
werden gegen die zu reinigende Oberfläche eines festen Kör
pers 2 gesprüht, und zwar mit einem Druck von 1 bis 10 bar
eines Trägergases, beispielsweise von Stickstoffgas aus einer
Sprühdüse 6.
Hinsichtlich eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur
Erzeugung von feinen gefrorenen Teilchen können ein Verfahren
und eine Vorrichtung gemäß der JP-OS 63-29 515 verwendet
werden, so daß eine nähere Erläuterung entbehrlich erscheint.
Wenn diese feinen gefrorenen Teilchen 7 aufgestrahlt werden,
so wird die Härte der feinen gefrorenen Teilchen 7 so einge
stellt, daß sie gleich der oder kleiner als die Härte der
Oberfläche des festen Körpers 2 ist, so daß diese Oberfläche
nicht beschädigt wird. Die Härte der feinen gefrorenen
Teilchen 7 wird eingestellt, indem man die Art der zu gefrie
renden Flüssigkeit verändert. Beispiele hierfür sind in der
nachstehenden Tabelle 1 zusammengestellt.
Lösungsmittel | |
Mohs-Härte des gefrorenen Materials | |
Wasser + Methanol|1 bis 2 | |
Methanol | 1 bis 2 |
Glycerin | 2 |
Flon 113 | 2 |
Wasser | 4 |
Die Härte der feinen gefrorenen Teilchen kann auch variiert
werden, indem man die Eisherstellungstemperatur oder die
Sprühtemperatur der feinen gefrorenen Teilchen 7 verändert. Der
Zusammenhang zwischen der Härte von gefrorenem reinen Wasser
und der Eisbildungstemperatur ist in Fig. 3 dargestellt.
Der Mechanismus zum Reinigen und Entfernen von Verunreinigun
gen in Form von feinen gefrorenen Teilchen gemäß dem
Verfahren wird nachstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 näher
erläutert.
Die feinen gefrorenen Teilchen 7 werden in noch
kleinere feine gefrorene Teilchen 11 zertrümmert,
wenn sie mit der zu reinigen
den Oberfläche des festen Körpers 2 kollidieren. Diese
zertrümmerten feinen gefrorenen Teilchen 11 kollidieren mit
den Verunreinigungen in Form von feinen Teilchen 9, und ein
Teil dieser Teilchen 11 absorbiert und entfernt die
Verunreinigungen in der Form von feinen Teilchen 9. Dies ist
schematisch in Fig. 1(c) dargestellt.
Fig. 2 zeigt den Mechanismus bei dem
Verfahren beim Entfernen eines organischen Filmes oder einer
organischen Schicht von Öl oder dergleichen. Zunächst einmal
kollidieren die feinen gefrorenen Teilchen 7 mit der orga
nischen Schicht 10. Da die Härte der organischen Schicht 10
im Vergleich mit der der feinen gefrorenen Teilchen 7 niedri
ger ist, da also die organische Schicht 10 weicher ist,
treten Unregelmäßigkeit in der Oberfläche der organischen
Schicht 10 auf. Wenn die Kollision der feinen gefrorenen
Teilchen 7 sich mehrere Male wiederholt, werden die Unregel
mäßigkeiten auf der Oberfläche der organischen Schicht 10
größer, so daß ein Teil der zu reinigenden Oberfläche des
festen Körpers 2 freigelegt wird.
Die feinen gefrorenen Teilchen 7, die mit der Oberfläche des
festen Körpers 2 kollidieren, werden in noch feinere
gefrorene Teilchen 11 auf dieser Oberfläche zertrümmert, da sie
nicht so hart sind wie der feste Körper 2. Die
feinen gefrorenen Teilchen 7 werden in Form von noch feineren
Bruchstücken oder Teilchen 11 in der Weise verteilt, daß sie
die Oberfläche des festen Körpers 2 abreiben, ohne gegen die
Oberfläche des festen Körpers 2 unmittelbar zu prallen, wobei
sie mit der Seitenwand der organischen Schicht 10
kollidieren, wie es in den Fig. 2(d) und 2(e)
schematisch angedeutet ist.
Wenn man Stickstoffgas zum
Aufstrahlen der feinen gefrorenen Teilchen 7 verwendet,
so wird die organi
sche Schicht 10 abgekühlt, verfestigt und kontrahiert. Somit
wird die Adhäsion zwischen der organischen Schicht 10 und der
Oberfläche des festen Körpers 2 verringert. Der Tieftempera
tureffekt (die organische Schicht 10 wird gekühlt und die
Adhäsion zwischen der organischen Schicht 10 und der Oberflä
che des festen Körpers 2 verringert) in Zusammenwirkung
mit dem Effekt, daß die feinen gefrorenen Teilchen 11 die
Oberfläche des festen Körpers 2 abreiben, ermöglicht es,
die organische Schicht 10 in effizienter Weise zu entfernen.
Wenn die feinen gefrorenen Teilchen auf einen zu reinigenden
festen Körper treffen, wird ein Teil der Oberfläche der
aufgetroffenen Teilchen verflüssigt, wobei momentan eine
Oberflächenspannung auftritt und die Oberfläche der Teilchen
sich wieder verfestigt. Zu diesem Zeitpunkt werden Partikel
von Verunreinigungen oder Öl auf der Oberfläche des festen
Körpers teilweise in den Teilchen absorbiert, woraufhin die
feinen gefrorenen Teilchen weggewaschen und entfernt werden.
Der oben beschriebene Reinigungsmechanismus wirkt in einer
kombinierten Form in Abhängigkeit von den Eigenschaften des
zu reinigenden festen Körpers. Die Tabelle 2 zeigt einen
Vergleich zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und einem
herkömmlichen Verfahren zum Reinigen der Oberfläche eines
festen Körpers im Hinblick auf die Wirkung zum Entfernen von
Polystyrol-Latex-Teilchen, die eine Teilchengröße von
0,322 µm haben.
Gemäß der Erfindung werden somit Verunreinigungen in Form von
feinen Partikeln oder organischen Schichten, die sich auf der
Oberfläche eines festen Körpers abgelagert haben, in beson
ders effizienter Weise entfernt, wobei die feinen gefrorenen
Teilchen aufgestrahlt und die Härte dieser feinen
gefrorenen Teilchen in Abhängigkeit von der Härte der Ober
fläche des festen Körpers eingestellt werden. Damit kann eine
wesentlich verbesserte Reinigungswirkung erzielt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche eines festen Kör
pers, insbesondere eines Wafers, wobei eine organische
Schicht wie z. B. Öl von der Oberfläche des Körpers ent
fernt wird, wozu feine gefrorene Teilchen einer Flüssig
keit durch Gefrieren der Flüssigkeit erzeugt und die Teil
chen gegen die zu reinigende Oberfläche des festen Körpers
gestrahlt werden, wobei das Gas, welches als Treibmittel
zum Strahlen verwendet wird, auf eine Temperatur abgekühlt
wird, bei welcher die Adhäsion zwischen der organischen
Schicht und der Oberfläche des festen Körpers verringert
wird, und wobei die Härte der gefrorenen Teilchen durch
Einstellung ihrer Temperatur und/oder die Art der zu ge
frierenden Flüssigkeit so eingestellt wird, daß sie gleich
der oder kleiner als die Härte der zu reinigenden Oberflä
che des festen Körpers ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Treibmittel Stickstoffgas verwendet wird und daß die
zu gefrierende Flüssigkeit eine Verfestigungstemperatur
hat, die höher ist als die Temperatur des Stickstoffgases.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flüssigkeit Methanol, Glycerin, Flon 113 als Lösungs
mittel, Wasser, insbesondere superreines Wasser, umfaßt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |