DE4122864C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Schälen von Früchten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Schälen von FrüchtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen
und Schälen von Früchten, insbesondere gerodeten Wurzelfrüchten.
Der DE 31 30 560 C2 ist eine Vorrichtung zur Reinigung von mit Erde
verschmutzten, gerodeten Wurzelfrüchten zu entnehmen. Dabei wird Luft
über einen Luftansaugkanal einem Verdichter zugeführt, von dem die
verdichtete Luft zu einer Düse gelangt. In den Ansaugkanal mündet eine
wasserführende Beimischleitung. Mit dem vom Verdichter kommenden
Wasser-Luft-Gemisch werden die zu reinigenden Wurzelfrüchte
beaufschlagt. Die Temperatur des Wasser-Luft-Gemischs wird dabei zwar
von der Umgebung bzw. der von den Aggregaten der Vorrichtungen
abgegebenen Wärme beeinflusst. Eine kontrollierte erhöhte Temperatur
liegt jedoch nicht vor. Es wird daher nur die Erdverschmutzung gelockert
und abgesprengt. Ein Schälen der beaufschlagten Wurzelfrüchte ist dabei
aber nicht möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei die
Früchte nicht nur gereinigt, sondern auch geschält werden können.
Die verfahrensmäßige Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die vorrichtungsmäßige Lösung dieser Aufgabe
erfolgt mit den Merkmalen des Nebenanspruchs 6.
Hierbei besteht die Möglichkeit, dass das verdichtete Fluid im Dampf
zustand z. B. auf Kartoffeln, Zuckerrüben, Mohrrüben, Sellerie, Tomaten
oder anderen Früchte appliziert wird und dass diese anschließend z. B.
durch Applizieren von verdichtetem Fluid normaler Temperatur
abgeschreckt werden, um ein Aufplatzen der Schale zu bewirken, so dass
bei weiterer Fluideinwirkung ein Abreinigen und somit ein Schälen der
Früchte ermöglicht wird. Die so geschälten Früchte besitzen eine reine
Oberfläche mit bisher nicht möglichem Reinheitsgrad.
Zum Erwärmen des Fluides kann die bei der Erzeugung des verdichteten
Fluides von einem Verdichter freiwerdende Wärme genutzt und dem Fluid
zugeführt werden. Ergänzend kann die Kühlluft eines den Verdichter
antreibenden Motors, wie Dieselmotors, Stelzermotors oder Elektromotors,
zur Erwärmung der Ansaugluft bzw. der Flüssigkeit genutzt werden, so
dass sich insgesamt ein sparsamer Energieverbrauch sowie eine einfache
und kostengünstige Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Um insbesondere beim Behandeln von Wurzelfrüchten eine optimale
Wirkung zu erzielen, kann die das verdichtete Fluid abgebende Düse
vorteilhaft um eine Achse in einem Abstand zu dieser drehbar oberhalb
der Früchte angeordnet sein. Dabei sollte die Rotationsgeschwindigkeit
der Düsen größer als die Transportgeschwindigkeit der unter der Düse
vorbeibewegten Früchte oder sonstigen Gegenstände sein.
Nach einem weiteren Vorschlag kann der Abstand zwischen der Düse und
den mit dem Fluid zu beaufschlagenden Früchten variiert werden, um
eine optimale Wirkung zu erzielen.
Auch besteht die Möglichkeit, dass die Düse quasi in einer
Pendelbewegung über den zu behandelnden Früchten geschwenkt
wird. Hierzu kann die Düse am Ende eines Armes angeordnet sein, der
seinerseits mit z. B. einer Exzenterscheibe eines Elektromotors, Hydraulik-
oder Druckluftmotors oder entsprechenden Antriebs verbunden ist.
Weitere zweckmäßige Fortbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
restlichen Unteransprüchen sowie aus, der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnungen zu entnehmenden, bevorzugten
Ausführungsbeispielen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zur Erzeugung eines
unter Druck stehenden Fluids,
Fig. 2 eine Weiterbildung der Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt eines Kreislaufes zur Erwärmung eines
verdichteten Fluids,
Fig. 4 ein Beispiel für eine Ausgestaltung der Vorrichtung als
Handgerät,
Fig. 5 eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zum Reinigen und
Schälen von Wurzelfrüchten und
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung einer weiteren Ausführungsform einer
Vorrichtung zum Reinigen von Wurzelfrüchten.
In den Figuren, in denen gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen
versehen werden, sind Vorrichtungen bzw. Teile, die zur Erzeugung
vorzugsweise eines Druckluft-Flüssigkeits-Gemisches bestimmt sind,
dargestellt. Als wesentliche Elemente sind ein Antrieb (10) wie
Dieselmotor, Elektromotor oder Freiflugkolbenmotor zum Antreiben eines
Verdichters (12), ein Flüssigkeitsreservoir wie Wasserbehälter (14) sowie
eine Düse (16) zu bezeichnen, über die verdichtetes Fluid zum Reinigen
und Schälen verschmutzter Früchte (18), wie verschmutzter
Wurzelfrüchte, abgegeben wird.
Über eine Ansaugleitung (20) wird Luft dem Verdichter (12) zugeführt. Der
Ansaugleitung (20) kann über ein Mischventil (22) einerseits über
Leitungen (24) und (26) zur Kühlung des Antriebs (10) bzw. des
Verdichters (12) benutzte Kühlluft und andererseits über eine Leitung (28)
Flüssigkeit zugeführt werden. Dabei mündet die Leitung (26) in eine
Leitung (28), die eine Verbindung zwischen dem Flüssigkeitsbehälter (14)
und einer Leitung (30) herstellt, die ihrerseits von dem Verdichter (12) zur
Düse (16) verläuft. Ferner besteht eine Druckleitung (32) zwischen der
Leitung (30) und dem Flüssigkeitsbehälter (14).
In der Leitung (30) befindet sich des weiteren ein Rückschlagventil (34),
ein Sicherheitsventil (36) und eine Wärmezuführeinrichtung in Form einer
Heizung (38).
Dadurch, dass die zu verdichtende Luft bereits vorgewärmt ist, da es sich
um die Kühlluft des Antriebs (10) bzw. des Verdichters (12) handelt, wird
dem Verdichter (12) in einem Umfang vorerwärmte verdichtete Luft bzw.
das verdichtete Luft-Flüssigkeits-Gemisch entnommen, so dass es bereits
zum Warmreinigen von Früchten (18) beliebiger Art genutzt werden kann.
Will man jedoch höhere Temperaturen erreichen, um das von der Düse
(16) abgegebene Luft-Flüssigkeits-Gemisch zum Schälen der Früchte (18)
zu verwenden, wird die Zusatzheizung (38) zusätzlich eingeschaltet.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 unterscheidet sich von dem der Fig. 1
im Wesentlichen dadurch, dass die Leitung (30) in Leitungen (40), (42)
und (44) aufgeteilt wird, die ihrerseits in Düsen (46), (48) und (50)
münden, über die verdichtete Fluide wie vorzugsweise Luft-Wasser-
Gemische unterschiedlicher Temperaturen auf zu reinigenden Früchte
(52), (54), (56) appliziert werden. Dabei kann in der Leitung (40) eine
Zusatzheizung (38), in der Leitung (42) ein Kühlaggregat (58) und in der
Leitung (44) ein Wasserabscheider (60) angeordnet sein. Ferner geht von
der Leitung (30) eine weitere Leitung (62) aus, die eine
Destilliereinrichtung (64) durchläuft und gegebenenfalls ein Kühlaggregat
(66) umfasst, bevor das seine gewünschte Temperatur aufweisende
verdichtete Fluid der Düse (68) zugeführt wird.
Die von dem Flüssigkeitsbehälter (14) kommende und dem Gas
zuzumischende Flüssigkeit mündet über eine Leitung (72) wahlweise in
die Leitung (30) bzw. das Mischventil (22). Damit eine drucklose
Flüssigkeitsabgabe erfolgen kann, sind Zwischenbehälter (74) und (76)
vorgesehen, die wahlweise an die Leitung (72) angeschlossen werden. Die
Zwischenbehälter (74) und (76) sind auch an die Leitung (62)
angeschlossen.
Zu der Destilliereinrichtung (64) ist anzuführen, dass dieser Flüssigkeit
aus Rückgewinnungsanlagen wie z. B. Schmutzwasserbecken oder Saft
von Blattwerk von gereinigten Wurzelfrüchten zugeführt wird, um durch
Destillation gewonnenes Wasser über eine Leitung (78) dem
Flüssigkeitsbehälter (14) zuzuführen.
Wenn die Düse (46) der Leitung (40) benutzt wird, in der die
Zusatzheizung (38) angeordnet ist, können die Früchte zum Schälen mit
einem Gas-Flüssigkeits-Gemisch mit einer Temperatur von z. B. 160°C
oder mehr appliziert werden. Will man anschließend die Früchte
schockbehandeln, also mit einem Luft-Flüssigkeits-Gemisch mit niedriger
Temperatur beaufschlagen, so kann die Düse (48) der Leitung (42) benutzt
werden, in der ein Kühlaggregat vorhanden ist, welches mit einer
Wärmerückgewinnungseinrichtung versehen sein kann.
Will man dagegen eine von Flüssigkeit befreite
Druckluft verwenden, so wird die Düse (50) der Leitung (44) verwendet, in der
sich ein Wasserabscheider (60) befindet.
An Hand der Fig. 3 soll verdeutlicht werden, dass die den Fig. 1 und 2 zu
entnehmenden Elemente eine optimale Energieausnutzung ermöglichen.
Die Leitung (84), in die Leitungen (80) und (82) münden können, über die
Luft bzw. Flüssigkeit zugeführt wird, wird durch einen Wärmetauscher
(86) geführt, die dann über eine Leitung (88) in einer Düse (90) endet. Der
Wärmetauscher (86) ist des weiteren in einem Ölkreislauf (92) und (94)
angeordnet, in dem sich der Verdichter (12) befindet.
Bei dem Wärmeaustauscher (86) handelt es sich vorzugsweise um einen
Rohrbündelwärmetauscher.
Zur Bildung eines Handgeräts ist gemäß Fig. 4 eine Handpistole (96)
vorgesehen, an deren Vorderseite eine Düse (98) angeordnet ist. Die
Pistole (96) ist mit einem Handgriff (100) versehen, mit dem eine
Bedienung möglich ist. Die Pistole (96), die isoliert ist, ist einerseits mit
einem Aggregat (102) mit Temperaturregelung und Wärmerückgewinnung
und andererseits mit einer Leitung (104) verbunden, über die verdichtetes
Luft-Flüssigkeits-Gemisch der Handpistole (96) zugeführt wird.
Um z. B. Wurzelfrüchte zu reinigen und zu schälen, sind Maßnahmen
vorgesehen, die an Hand der Fig. 5 und 6 rein prinzipiell erläutert
werden sollen. Auf einem Transportband (106) werden Früchte (108) unter
einer Düse (110) geführt, über die ein Luft-Flüssigkeits-Gemisch
gewünschter Temperatur abgegeben wird. Das Transportband (106) kann
dabei so ausgebildet sein, dass sich die Wurzelfrüchte (108) während des
Transportes drehen. Um diese über die gesamte Breite des Transportbands
(106) zu beaufschlagen, ist die Düse (110) pendelnd angeordnet, das
heißt, dass die Düse (110) eine Hin- und Herbewegung über dem
Transportband (106), und zwar über dessen gesamter Breite ausübt. Diese
Pendelbewegung soll durch den Doppelpfeil (112) angedeutet werden.
Die Pendelbewegung wird dadurch ermöglicht, dass sich die Düse (110)
am Ende eines um eine Achse (114) drehenden Armes (116) befindet, der
über ein Verbindungselement (118) mit z. B. einer Exzenterscheibe (120)
verbunden ist, die ihrerseits von einem Elektromotor, Hydraulikmotor
oder ähnlichem in Drehbewegung versetzt wird. Die Verbindung zwischen
dem Element (118) und dem Arm (116) erfolgt in einem Drehpunkt (122)
zwischen der Düse (110) und der Achse (114).
An Stelle einer pendelnden Bewegung kann auch eine rotierende
Bewegung einer Düse (124) erfolgen, wie an Hand der Fig. 6 verdeutlicht
werden soll. Die Düse (124) befindet sich an einem Abschnitt (126) eines
Armes (128), der um eine Achse (130) drehbar ist. Der Abschnitt (126) ist
zu der Achse (130) versetzt. Folglich wird die Düse (124) bei Drehung des
Armes (128) und damit des Abschnitts (126) auf einem Kreis bewegt,
dessen Radius gleich dem Abstand zwischen der Düse (124) und der
Achse (130) ist. Unterhalb der Düse (124) werden die zu reinigenden
Früchte (108) bewegt, die ihrerseits über zylinderförmige Elemente (132)
in Drehbewegung versetzt werden können, damit sämtliche Flächen der
Früchte (108) der Düse (124) zugewandt sind.
Die Transportgeschwindigkeit der Früchte (108) ist zu der
Drehgeschwindigkeit der Düse (124) so eingestellt, dass letztere größer ist.
Hierdurch ist sichergestellt, dass mit hoher Effizienz eine Behandlung der
Früchte (108) erfolgt.
Ferner besteht die Möglichkeit, den Arm (128) höhenverstellbar
auszubilden, um auf diese Weise den Abstand zwischen der Düse (124)
und den Früchten (108) im gewünschten Umfang einstellen zu können. Um
einen optimalen Abstand zu erzielen, können nicht dargestellte Sensoren,
die wiederum Signale zur Höhenverstellung des Armes (128) an eine nicht
dargestellte Steuereinrichtung weitergeben, benutzt werden.
Der von den Früchten (108) abgereinigte Schmutz und Abfall kann z. B.
durch Absaugen entfernt werden, um die hierin vorhandene Flüssigkeit im
Recycling wiederverwenden zu können.
Claims (9)
1. Verfahren zum Reinigen und Schälen von Früchten, insbesondere
gerodeten Wurzelfrüchten, die oberflächenseitig mit Strahlen eines
durch ein Druckluft-Flüssigkeits-Gemisch gebildeten Fluids
beaufschlagt werden, das zumindest teilweise in einem Verdichter
verdichtet wird und das mittels wenigstens einer Düse auf die
Früchte abgegeben wird, wobei das verdichtete Fluid bei wenigstens
einer Applikation auf eine Temperatur T von mindestens 80°C
eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Fluid vorerwärmt dem Verdichter zugeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das verdichtete Fluid in Form des
Druckluft-Flüssigkeits-Gemisches auf eine Temperatur oberhalb des
Siedepunkts der Flüssigkeit erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zu behandelnden Früchte
unterhalb der sich drehenden Düse transportiert werden, wobei die
Drehgeschwindigkeit der Düse größer als die Transport
geschwindigkeit ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Düse über den Früchten hin-
und herbewegt wird.
6. Vorrichtung zum Reinigen und Schälen von Früchten, insbesondere
gerodeten Wurzelfrüchten, vorzugsweise zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem
Verdichter (12) und wenigstens einer über eine Druckleitung (30) hiervon
beaufschlagbaren, das verdichtete Gemisch abgebenden Düse (16)
sowie einer Flüssigkeitsquelle (14), die an den Verdichter (12)
und/oder die Druckleitung (30) angeschlossen ist, wobei der
Druckleitung (30) eine Heizeinrichtung (38) zugeordnet ist, mittels
welcher das Fluid auf eine Temperatur T von mindestens 80°C
erwärmbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Düse (124) um eine Achse (130) und im Abstand zu dieser drehbar
angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Düse (110) pendelnd über den zu
behandelnden Früchten (108) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch
gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Düse (124) und
den zu behandelnden Früchten (108) einstellbar ist.
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